Mitglied inaktiv
Guten Abend! Mir würde ein guter Verhütungsrat sehr viel weiter helfen. Ich bin bald 33 Jahre alt und habe vier Kinder. Das Jüngste ist 6 Monate alt, ich stille es noch relativ intensiv. Weitere Kinder wünschen wir uns nicht. Meine Frauenärztin hat mir nach der Geburt die 3-Monatsspritze empfohlen, die ich überhaupt nicht vertragen habe. Ich war depressiv, aggressiv und interessierte mich eigentlich nur noch für mein Essen. Ein einziger, durchaus feinfühliger Versuch meines Mannes, mich für Sex zu gewinnen, scheiterte an bemerkenswerten Schmerzen. "Normal" geworden bin ich erst wieder einen Monat nach Ablauf der 3 Monate. Fazit: Nie wieder. Mit der Pille habe ich nicht so gute Erfahrungen gemacht. Ich habe sie insgesamt ungefähr 2 Jahre lang genommen und hatte mit andauernden Blutungen zu tun, bis ich dann - trotz Pille - schwanger wurde. Die einzige Erklärung, die ich hierfür bisher erhalten habe, ist die, dass ich zuweilen sehr kurze Zyklen hätte und deshalb der Eisprung bereits ganz am Anfang des Zyklus stattfinde. Ich habe keine Ahnung, ob sowas möglich ist, allerdings hatte ich in pillenfreien Zeiten tatsächlich von Zeit zu Zeit Zyklen von nur um die 17 Tagen. Zu einer Operation kann ich mich genausowenig überwinden wie mein Mann. Wir sind zwei Hasenfüsse. Im Moment überlegen wir die Varianten Spirale und (halt wieder) Pille. Das Stäbchen im Arm ist mir unsympathisch, da ich auf die Spritzenhormone schlecht reagiert habe. Meine Fragen: Fällt Ihnen noch eine andere Alternative ein? Ideal wäre eine, die sicher ist, keine Hormone beinhaltet, keine Operationen verlangt und auch noch günstig ist ;-) . Wann kann die Spirale eingesetzt werden? Ich habe noch keine Regelblutung, und da ich dazu neige, schon schwanger zu werden, wenn ich meinen Mann angucke, möchte ich VOR dem 1. Eisprung ordentlich verhüten. Sollte ich eher eine Spirale mit oder ohne Hormonen bevorzugen? Eigentlich ohne, aber die haben bestimmt auch Nachteile? Wie hoch schätzen Sie - aufgrund der dürftigen Angaben, die ich hier gemacht habe - das Risiko ein, dass ich trotz Pille noch einmal schwanger werden könnte? Ich muss gestehen, dass ich die Experimente etwas leid bin; bei der Pille muss ich zwar mit zusätzlichen Blutungen rechnen, aber ich wüsste wenigstens, woran ich bin. Noch ein abschliessendes Wort zur Lage der Familienplanung: Vor dem vierten Kind haben wir mit "Zählen" verhütet. Hat wunderbar geklappt... bis ich schwanger wurde. Der Geburtstermin wurde aufgrund der letzten Mens berechnet, das Kind kam dann 11 Tage vor offiziellem Termin, allerdings laut Hebamme eher zum korrekten Termin, was sich auch mit meinen Berechnungen und meinem intimen Insiderwissen deckte. Seither glaube ich schon fast an die Theorie der kurzen Zyklen. Ich danke im voraus bestens für Ihre Antwort. :-)
Liebe Susan, es gibt halt auch kurze Zyklen. Der Eisprung ist dann früher. Bei der Pilleneinnahme ist dies aber ohne Belang. Wie auch immer: wenn Sie mit der Pille schwanger geworden sind, würde ich diese Verhütung meiden. Als Alternative würde ich die Hormonspirale empfehlen. Was Sie über die Spirale wissen sollten: Bei der Verhütung mit der Spirale gibt es zwei Wirkansätze: Die Kupfermoleküle bzw. die Gestagen die die Spirale abgibt, verändern die Gebärmutterschleimhaut so, dass die Spermien die Gebärmutter nicht passieren können. Schaffen sie es dennoch, kann sich das befruchtete Ei nicht einnisten. Vorteile: Hohe Sicherheit Komfortable Verhütung, lediglich Ultraschallkontrollen alle 6 Monate Nachteile: Starke Regelblutungen, Schmerzen und Zwischenblutungen (5%) Höhere Rate an Eileiterentzündungen (1,5-fach höher) Verletzung der Gebärmutter ist möglich (0,1%) Ausleiben der Regelblutung (Nur bei Gestagenspirale) Zur Sicherheit: Perl-Index: 0,3 – 3 D.h.: 1000 Frauen, die diese Verhütungsmethode ein Jahr lang anwenden, werden bei optimalen Verhältnissen 3 Frauen schwanger. Um die Komplikationen zu reduzieren, sollten Sie überprüfen lassen, ob Sie eine Scheideninfektion haben. Die sollte vor dem Einlegen der Spirale behandelt werden, damit keine Bakterien von der Scheide in die Gebärmutter verschleppt werden. Zum Unterschied zwischen Gestagen-Spirale und Kupfer-Spirale: Während bei der Kupferspirale die Stärke der Blutung häufig zunimmt, vermindert die Gestagen-Spirale die Monatsblutung deutlich. Die Regelblutung kann sogar völlig ausbleiben. Die Gestagen-Spirale hat auch einen positiven Einfluss auf die Menstruations-Schmerzen. Der Wirkmechanismus ist bei beiden ähnlich, sie verändern die Gebärmutterschleimhaut so, dass die Spermien die Gebärmutter nicht passieren können, bzw. dass das befruchtete Ei sich nicht einnisten kann. Die Sicherheit der Gestagen-Spirale ist deutlich höher und sie kann 5 Jahre liegen bleiben. Bei der Kupfer-Spirale werden allgemein 3 Jahre empfohlen. Auch Eileiterschwangerschaften und Komplikationen bei Infektionen sind bei Hormonspirale deutlich seltener. Gruß Dr. Mallmann
Mitglied inaktiv
o.T.
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