Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Bauchspiegelung bei nicht intakter Frühschwangerschaft

Dr. med. Helmut Mallmann

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Bauchspiegelung bei nicht intakter Frühschwangerschaft

Katharina13

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Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann! ich bin vor kurzem 43 Jahre alt geworden. Für den 29.8. ist eine Bauchspiegelung geplant, da ich immer wieder Schmerzen habe und man schauen möchte, ob Endoherde vorliegen. Habe alle Voruntersuchungen für die OP schon abgeschlossen. Am 19.8. hatte ich das Gespräch mit dem Anästhesisten. Eine Schwangerschaft schloss ich aus. Dennoch machte ich am 19.8. einen SS Test der sofort positiv war sowie einen Bluttest der 146 HCG ergab. Es gibt nur einen Tag, wo es passiert sein könnte und dafür ist der Wert zu niedrig. Nun gestern nochmals auf eigene Kosten einen Bluttest gemacht, der nur noch 76 HCG (nach 3 Tagen) anzeigte. meine Frauenärztin meinte, dass es ein Frühabort sei und ich normal zur OP gehen soll. Wäre jetzt bei 5+1. Sie meinte, dass das nun kein problem darstellen sollte. Was meinen Sie?


Dr. med. Helmut Mallmann

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Wenn der ß-HCG Wert vom gleichen Labor stammt, ist eine intakte Schwangerschaft schon eher unwahrscheinlich. Aber zu Anfang einer Schwangerschaft kann es zu ungewöhnlichen Verläufen kommen. Ich würde auf jeden Fall die Situation mit den operierenden Ärzten zeitnah besprechen. Es könnte sein, dass sie unter diesen Umständen eine Op ablehnen. Gruß Dr. Mallmann


Jorinde17

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Hallo, ich bin kein Arzt, habe aber schon eine FG (und mehrere Laparoskopien) hinter mir. Ich wollte dir etwas aus Erfahrung sagen: Du hast innerlich letzte Zweifel, ob die Schwangerschaft wirklich nicht intakt ist. Bitte niemals mit solchen Zweifeln zur OP gehen. Bei jeder Bauchspiegelung wird auch eine Ausschabung gemacht, das ist Routine. Eine etwaige Schwangerschaft ist also damit beendet. Wenn man so etwas zu voreilig macht, wird man den Restzweifel, ob nicht doch alles okay gewesen wäre, nie mehr richtig los. So etwas hängt einem oft Jahre nach. Deshalb würde ich unbedingt noch warten. Meine eigene Ärztin damals war zum Glück besonnen und sah das ebenso. Wir haben bis zur 9. SSW gewartet, ob nicht doch ein Embryo im Ultraschall auftaucht. Deine Laparoskopie ist keine dringende Angelegenheit. Es kommt hier auf ein paar Wochen oder auch Monate nicht an. Ich würde den Termin mit Hinweis auf den positiven Schwangerschaftstest verschieben. Ich wollte noch etwas zur Bauchspiegelung allgemein sagen. Ich habe selbst Endometriose. Die Endometriose geht in den Wechseljahren weg. Sie ist ja hormonell abhängig. Du bist bereits 43. Überlege Dir gut, ob eine Endometriose-Therapie überhaupt noch viel bringt. Denn man kann die Herde nicht vollständig entfernen, sie sind z. T. mikroskopisch klein. Endometriose kommt immer wieder. Du müsstest sie ab jetzt dann regelmäßig entfernen lassen, mit nur einer OP ist das nicht getan. Macht das für Dich wirklich Sinn? Die OP selbst verursacht nämlich manchmal selbst innere Narben und Verwachsungen, die ihrerseits Schmerzen verursachen können. Jede Vollnarkose belastet außerdem das Gehirn, das EEG ist danach auf Monate hinaus verändert. Ich selbst habe es immer an Konzentrationsproblemen gemerkt. Es ist außerdem so, dass unklare Bauchbeschwerden ja 1001 Ursachen haben und oft mehr mit Stress als mit echten Krankheiten zu tun haben. Wenn man natürlich immer wieder zum Arzt geht und von den Beschwerden berichtet, dann fühlt sich der Arzt irgendwann genötigt, eine OP zu empfehlen - einfach, weil der Patient erwartet, dass er irgendetwas tut. Auch wenn er die OP insgeheim eigentlich nicht für nötig hält und z. B. seiner eigenen Frau davon abraten würde. Etwa 50 % aller OPs in Deutschland sind nach Expertenmeinung unnötig. Ich selbst habe die Endo-Herde wegen Kinderwunsch entfernen lassen müssen. Das war nötig, um schwanger zu werden. Aber auch dieser Grund fällt ja bei Dir vermutlich weg. Das sind nur Denkanstöße, vielleicht hilft es etwas. LG


Katharina13

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Danke für deine Rückmeldung. Ich habe keinerlei Zweifel wegen der SS, der HCG sinkt und da ist eine intakte Schwangerschaft ausgeschlossen. meine Zweifel sind eher, ob ich den Ärzten Bescheid geben soll oder gleich zu dem Termin gehen, habe einen Tag davor Aufnahme. ich habe alle möglichen Voruntersuchungen machen müssen, die ich sonst wieder neu machen müsste. ich arbeite Vollzeit und möchte den Termin nicht unbedingt verschieben, wenn es nicht wirklich sein muss. Kinderwunsch besteht sehr wohl noch trotz meines Alters, weil ich sehr gute Werte habe und mein 2. Mann und ich sich noch ein gemeinsames Kind wünschen (jeder von uns hat schon eines von der Zeit als wir jung waren). ich habe einen sehr hohen Leidensdruck und sehr starke Schmerzen, die bis in die Beine ausstrahlen. Die Ärzte wollen nachsehen was los ist, auch auf meine Bitte. Es kann sein dass ich eine Endoansammlung auf der Blase habe und es mir besser geht nach der Entfernung. Ich habe seit 1 Jahr von 0-24 Uhr Schmerzen wo keine Schmerzinfusionen wirken und ich möchte wissen was los ist weil ich es nicht mehr aushalte. Wenn der HCG Wert gestiegen wäre hätte ich die OP sofort abgesagt. Das ist der Hintergrund.


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