Stefanie-M
Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, ich habe schreckliche Angst vor einer Infektion mit Listeriose und deshalb ein paar Fragen an Sie : 1) Bevor ich von meiner Schwangerschaft wusste, habe ich an Weihnachten bei meinen Eltern rohen Räucherlachs (vakuumverpackt) gegessen. Er schmeckte normal, aber die Konsistenz war anders (weicher. Vlt wurde er zuvor von meinen Eltern eingefroren und dann wieder aufgetaut? ). Am 25.12.wurde mir kurz übel und ich musste einmal auf Toilette wegen wässrigem Durchfall. Das war es dann aber auch schon. Jedoch hatte ich ab dem 28.12.eine ordentliche Erkältung inkl geschwollener Lymphknoten (so äußern sich bei mir aber meistens Erkältungen und mein Mann war die Tage zuvor stark erkältet ). Alle ärztlichen Untersuchungen waren bislang unauffällig a) Ultraschall: die Entwicklung des Babys verläuft normal b ) der Antikörper Suchtest in der 7. SSW war negativ. Würde dieser überhaupt darüber Aufschluss geben? In den ersten SSW besteht ja das Alles-oder-nichts Gesetz. Ich müsste zur Zeit,wo ich den rohen Lachs aß, in der 4. SSW gewesen sein. Kann demnach meinem Kind also nichts passiert sein? Oder müsste man hier die Inkubationszeit noch drauf rechnen und es bestünde Gefahr? Oder kann man generell sagen, dass bei einer Listeriose Infektion in den ersten 12 SSW sowieso ein Abgang passiert wäre? 2.) Dann habe ich noch eine Frage: ich habe gelesen, dass Blut Untersuchungen auf Listeriose zumeist wenig hilfreich sind (leider!). Kann ich also bei weiterer komplikationsloser Schwangerschaft und bei normaler Entwicklung des Babys im Ultraschall davon ausgehen, dass es meinem Baby gut geht? Ich habe auch gelesen, dass eine Infektion des Babys erst bei der Geburt im Geburtskanal passieren könne. Die Vorstellung ist ja schrecklich! Wie kann es dazu kommen und muss ich mir deswegen Sorgen machen? Müsste dafür eine frische Infektion kurz vor der Geburt vorliegen oder wie ist das zu verstehen? 3.) Meine FÄ winkt meine (übertriebene?) Listerien-Angst immer etwas ab und meinte, sie hätte in ihrer ganzen langen Amtszeit noch keinen Listerien Fall bekommen und ich solle, außer des Verzichts auf rohes Fleisch, rohen Fisch und Rohmilch, ganz normal weiter leben, wie bisher. Würden Sie dem zustimmen und ich steigere mich tatsächlich zu sehr in meine Ängste hinein? Es tut mir so leid, dass ich sie mit so vielen Fragen löchere. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie auch auf alle meine Detail Fragen eingehen könnten. Ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihre Antwort!!! Viele Grüße, Stefanie
Listerieninfektionen treten relativ selten auf. Im Blut kann man eine solche Infektion tatsächlich nicht sicher ausschließen. Eine Klärung wird von den Fachgesellschaften nur bei entsprechenden Symptomen empfohlen. Dr. Bluni hat unter https://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaftsberatung/toxoplasmose-listeriose-angst-vor-infektion.htm alle wichtigen Informationen zusammengefasst. Das ist doch recht beruhigend. Ansonsten gilt, dass in der Schwangerschaft Vorsicht geboten ist. Aber man sollte sich nun aber auch nicht durch jedwede denkbare Situation verrückt machen lassen. Besprechen Sie ggf. Ihre Ängste mit Ihrer Ärztin. Im persönlichen Gespräch findet man meist einen Weg damit umzugehen. Gruß Dr. Mallmann
Mamamaike
Hallo, Listeriose ist auch in der Schwangerschaft eine sehr seltene Erkrankung, wenn man sich an die einfache Regel "Kein rohes Fleisch, kein roher Fisch, keine rohe Milch" hält. Deine Gyn sieht doch jede Menge Schwangere, und sie kennt keinen Fall, das sollte Dich doch beruhigen. Du hast noch so viel Schwangerschaft vor Dir, lass Dir diese schöne Zeit nicht durch diese Ängste verderben. Viele Grüße
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