sandrabepunkt
Sehr geehrter Herr Dr. Mallmann, vielen Dank, dass Sie nun auch an dieser Stelle Fragen beantworten. Ich bin momentan in der 38. SSW und das Gewicht meines Babies macht mir etwas Kopfzerbrechen. Mein FA hat bei 35+6 lediglich ein Gewicht von ca. 2 kg gemessen. Lt. Doppler war aber die Versorgung von Plazenta und Nabelschnur in Ordnung. Auch die Fruchtwassermenge war gut. Eine Woche später hatte ich im Krankenhaus die Untersuchung zur Geburtsplanung - bei 37+1 wurde hierbei das Gewicht auf 2040 Gr. gemessen - also lediglich 40 Gramm mehr als eine Woche zuvor. Der untersuchende Arzt meinte ebenfalls, dass die Plazenta sehr gut aussehe und auch das Fruchtwasser gut wäre. Es würde demnach nicht an einer schlechten Versorgung liegen, dass mein Baby so wenig wiegt. Er meinte, dass meine Kinder halt eben nicht größer werden (meine erste Tochter wurde vor 2 Jahren bei 39+3 mit 2970 Gramm geboren). Dennoch mache ich mir etwas Sorgen, da das Durchschnittsgewicht in dieser SSW ja annähernd 1 kg mehr betragen würde - also fast ein Drittel ‚fehlt‘. Aus diversen Gründen werde ich per Sectio entbinden, der Termin hierfür ist 1 Woche vor ET am 7.11. geplant. Verläuft die Gewichtszunahme linear oder kann ich noch auf einen größeren ‚Sprung‘ hoffen? Kann die Ethnie der Eltern hierbei eine Rolle spielen? Mein Mann ist Asiate, da werden Kinder ja in der Regel auch etwas kleiner und zierlicher geboren als in Europa. Ich selbst bin auch keine Riesin, aber trotzdem macht mich diese große Abweichung etwas nervös. Was hätte ein so geringes Geburtsgewicht zur Folge? Müsste mein Baby in einen Inkubator? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort!
Langsam! Wir Menschen sind nun einmal unterschiedlich, und bei kleinen oder schlanken Menschen „fehlt“ ja nichts. (Schauen Sie sich einmal unsere Fußballnationalmannschaft an. Da gibt es große und kleine Spieler und alle erfolgreich. Hoffen wir zumindest für die Zukunft.) Wenn zwei Ärzte am selben Tag an zwei unterschiedlichen Geräten eine Messung vom Kind machen, werden fast immer unterschiedliche Werte herauskommen. Zudem basieren die Schätzungen auf Durchschnittszahlen, die die ethnische Herkunft nicht berücksichtigen. Korrekt, die Gewichtsentwicklung für Asiaten, Afrikaner, Europäer usw. ist unterschiedlich. Ob ein Kind in den Inkubator muss, ist nicht eine Frage des Gewichts sondern der Reife. Ein Kind, das eigentlich zur Geburt hätte 3.900 g wiegen sollen, hat bei einer Unterversorgung z.B. ein Gewicht von 3.300 g. Das hört sich gut an, das Kind ist aber nicht reif und muss ggf. nach der Geburt behandelt werden. Ich hoffe ich konnte Sie etwas beruhigen, möchte Ihnen aber auch nicht Ihre Sorge nehmen, denn wir alle orientieren uns gerne an den Durchschnittswerten. Die Sorge rechtfertigt ja auch die vorgeburtlichen Untersuchungen, die bisher in Ordnung waren. Letztlich muss man die Untersuchung nach der Geburt abwarten. Ich bin guter Dinge und wünsche Euch alles Gute. Gruß Dr. Mallmann
sandrabepunkt
Vielen Dank für Ihre sehr einfühlsame Antwort - das nimmt mir doch etwas die Nervosität vor der Geburt und beruhigt mich sehr. Nur zum Thema erfolgreiche Fußballnationalmannschaft kann ich leider nichts beitragen, da ich aus Österreich bin ;-) Herzlichen Dank nochmals und einen schönen Tag!
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