Guten Abend Herr Obermüller,
können Sie mir erklären, warum Fiebersaft (zB Nurofen) zu Schlaflosigkeit und "Hyperaktiven Zuständen" führen kann. Hab es schon mehrfach gehört und nun selbst bei meinem Sohn erlebt. Während der Gabe von Nurofen war er so aufgekratzt, schlaflos und kam kaum zur Ruhe, er war wie im Rausch und das immer nach der Gabe von Nurofen.
Leider konnte ich im Internet keine Erklärung dazu finden.
Viele Grüße
von
Hasenbande
am 05.10.2016, 23:04
Antwort auf:
Fiebersaft/-Zäpfchen
Liebe H.,
der menschliche Körper verfügt über eine große Anzahl von Funktionen, die auf verschiedene Weise intern geregelt werden, damit das System funktioniert.
Man kann von außen bestimmte Substanzen zufügen, die in diesem System oder Teilen davon wirken, oft an sogenannten Rezeptoren, das sind Stellen, die auf bestimmte Stoffe ansprechen.
Die Rezeptoren sind meist sehr spezifisch, die meisten Arzneimittel allerdings nicht.
Das bedeutet, daß sie verschiedene Rezeptoren beeinflussen und auf diese Weise an verschiedenen Stellen in dem Gesamtsystem wirken können.
Daraus ergeben sich erwünschte und unerwünschte Wirkungen, oder Hauptwirkung(en) und Nebenwirkung(en).
Früher gab es Mittel gegen Allergien, die sehr müde machten. Heutzutage gibt es spezifischere Mittel gegen Allergien, die weniger müde machen. Manche dieser Mittel von früher werden heutzutage als Schlafmittel eingesetzt.
Bei Nurofen wird offenbar nicht nur in den Regelkreis eingegriffen, der die Körpertemperatur regelt, sondern es werden bei manchen Menschen auch Rezeptoren erregt, die die Motorik und das Wachverhalten regeln. Dabei kann es bei Kindern andere Effekte geben, als bei Erwachsenen.
Grundsätzlich muß man eine Nutzen-Risiko-Abwägung durchführen, also entscheiden, ob man die unerwünschten Wirkungen angesichts der erwünschten Wirkung in Kauf nehmen will.
Alles Gute!
von
Andreas Obermüller
am 06.10.2016