Hallo Christiane, deine Frage war : „Bist du nun ein Befuerworter von Strafen oder nicht?“ Ja klar bin ich für Strafen, natürlich nur für die guten. :-))) Wenn du mit anderen Menschen (Elio ist auch gemeint) zusammenlebst, wirst du gelegentlich mal denken: „Das, was dieser Mensch da tut, gefällt mir nicht!“ Du allein DARFST entscheiden, ob du damit leben kannst oder nicht. Kannst du damit leben, solltest du dich nicht mehr darüber ärgern. Wenn du damit NICHT leben willst, kannst du VERSUCHEN, das Verhalten des anderen soweit zu ändern, dass du damit klarkommst. Solange du nicht an der Würde des anderen kratzt, wird auch der andere nichts dagegen haben (auch Kinder haben nichts dagegen!), denn das Zusammensein wird für alle schöner und harmonischer, wenn endlich der Streßfaktor weg ist. Zu Elio: Du hast geschrieben: „Bei der Schlaegerei hast du mir geraten, ausschliesslich an die Vernunft zu appellieren.“ Nein, das hast du mißverstanden. Ich habe empfoheln, ihm gaaanz großes Vertrauen entgegen zu bringen, an seine Vernunft zu appellieren gelingt noch nicht. Ich strippe es noch mal auseinander: Aus allem, was du mit bisher über Elio geschildert hast, habe ich erfahren, dass Elio sehr temperamentvoll ist und ihr viele Veränderungen vor habt. Das ist keine Entschuldigung für sein Verhalten, aber eine wertvolle Hilfe für dich, nicht ärgerlich auf ihn zu werden. Als wir darüber gesprochen haben, habe ich dir auch das Beispiel mit meinem Mann geschildert. Er zum Beispiel könnte sehr gut mit den harmlosen Puffen eines Kindes leben. Er sitzt entspannt auf der Spielplatzbank und wenn es ihm zu bunt wird… ich denke, du erinnerst dich. Du musst dich also selber fragen: Kann ich nun mit Elio´s Verhalten leben oder nicht? Das Wichtigste ist dann: Elio braucht eine klare Orientierung von dir! Wenn du bisher immer beim seinem Hauen reagiert hast (auch ärgerliche Gefühle sind eine Reaktion), kennt er die Orientierung: Gehauen wird nicht! Dann sollte immer ein „Besserungsversuch“ deiner Seite folgen, ansonsten wirst du unglaubwürdig. (Also nicht heute hü und morgen hott!) Kommst du zu dem Schluß, dass er aufgrund eurer familiären Veränderungen eine Schonzeit braucht, dann mußt du ihm eine neue Orientierung geben. Und das war der Vorschlag von mir: Dass du das Verhalten von Elio mal eine zeitlang tollerierst, ihm ganz viel Vertrauen schenkst und abwartest, wie sich dein Vertrauen auf ihn auswirkt, ob sich also sein Verhalten bessert oder verschlechtert. Dafür musst du bei Elio klar stellen, das Alte gilt nicht mehr, jetzt gilt was neues. Was du wortwörtlich sagst, ist dir überlassen. Ich hatte vorgeschlagen: "Ich mag nicht, wenn du andere Kinder haust, aber ich vertraue dir, dass es ab jetzt besser wird.“ Wenn du diesen Weg gehen willst, musst du aber hinnehmen, dass es gelegentlich zu „Tätscheleien“ kommt. Wenn es zu arg wird, würde ich mit meinem Kind reden. Das muss nicht unmittelbar darauf sein, denn dann sind alle noch "erhitzt". Elio muss sich wieder beruhigt haben und das erkennst du ganz leicht: Er kann dir nämlich offen und vertrauensvoll in die Augen schauen, wenn du ihn anprichst. Das ist dann der rechte Moment, dein Anliegen zu besprechen (langsam und ernst, aber nie ärgerlich)! Erinnere ihn daran, dass du es nicht schön findest, dass du aber weiterhin darauf vertraust, dass er sich bessert. Wenn du wirklich mit ihm sprichst (und dazu gehört Blickkontakt) und nicht nur schnell was sagst, motivierst du ihn, dass er sich freiwillig bessern WILL. Damit ist schon viel gewonnen. Mit einem extra Vorschuss-Bonus an Vertrauen kann es gelingen, das Verhalten des Kindes zu bessern. Denn Elio will es dir immer recht machen, du bist nämlich seine allerliebste Mama. Zu unserem Blumentopf: Meine Kleine hat nur drei Gespräche gebraucht, um sich zu erinnern, dass die Erde tabu ist. Sie hatte schon manches Mal Lust auf diese Erde und wollte zulangen. Sie hat sich aber im rechten Augenblick an unsere Gespräche erinnert; sie hat nämlich ihre Hände ganz schnell auf ihrem Rücken versteckt. Diese Willensanstrengung ist eine große Leistung. Ich war sehr stolz auf sie und habe sie gelobt. Tja, und falls sie es doch nochmal vergessen sollte, ist das nicht schlimm. Dann rede ich einfach noch mal mit ihr, wie gehabt. Liebe Grüße Heike
Mitglied inaktiv - 29.08.2006, 21:03