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Wieviel kann ich von einer 4,5 Jährigen verlangen?

Thema: Wieviel kann ich von einer 4,5 Jährigen verlangen?

Hallo, ich brauche mal wieder Euren geschätzten Rat. Meine Tochter ist 4,5 Jahre alt und grundsätzlich haben wir ein super Zusammenleben. Sie ist sehr eigenständig, sehr verständnisvoll, recht schlagfertig und wortgewandt, auch sehr freundlich, auch anderen gegenüber. Mit einer Sache haben wir aber immer wieder ein Problem und bekommen uns in die Haare. Ihr Zimmer. Es sieht aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte. Nachdem ich diesen Satz erwähnte, sagte sie nur ganz trocken, "hat es nicht, ist ja gar kein Loch drin". Super... Ich biete ihr immer an, gemeinsam Ordnung zu machen. Das klappt auch. Aber abends, wenn sie in ihrem Zimmer allein ist, dann wird verwüstet was nur geht. Sie fängt alles an und räumt nichts mehr auf, tags drauf natürlich auch nicht. Es geht los, dass sie erst noch in ihrem Bett liest, also Bücher oder Hefte anschaut. Dann fällt ihr ein, sie müsse die Puppen noch verköstigen, also Kinderküche ausgeräumt, Püppchen alle an den Tisch und gut ist. Dann könnte sie ja noch was Malen oder Basteln, also wird alles auf dem (leider zu großen) Schreibtisch ausgebreitet und geschnitten, geklebt, gemalt. Dies hat leider keinerlei Gestalt, es ist einfach wüstes Aufeinanderkleben von Papieren. Und wenn das Papier ausgeht, holt sie sich auch noch Klopapier aus der Toilette rüber. Nachdem dann nun alles "angekruscht" ist, schaltet sie erneut eine Kasette ein und legt sich wieder zu Bett, um dann friedlich wie ein Engel zu schlafen. Super, am nächsten Morgen sieht das Zimmer entsetzlich aus.... Wie kann ich vorgehen, damit sie nicht solch fürchterliche Unordnung macht? Diese Papierschnipsel, diese angefangenen Kunstwerke, überall liegt etwas herum. Ich habe ihr gedroht, alles was nicht weggeräumt ist, in den Müll zu werfen. Das scheint ihr egal zu sein, sie meinte darauf nur "ja, ist okay, ich brauche das ja alles nicht mehr". Ich möchte einfach, dass sie wenigstens die Stifte wieder in die Box legt, den Kleber zumacht und die Schere aufräumt. Und vor allem, dass nicht immer alles auf dem gesamten Boden verteilt ist. Wie macht Ihr das? Oder verlange ich zuviel von der Kleinen? Melli

Mitglied inaktiv - 09.09.2008, 18:10



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Wenn du einen Tipp hast - verrate ihn mir. Meine Tochter wird in ein paar Wochen 8 und was du beschreibst, hört sich ziemlich nach ihr an. Wir sind jetzt so verblieben, daß sie einmal die Woche aufräumen muß, damit ich saugen und staubwischen kann. Wenn sie nicht aufräumt, muß sie selbst saugen und staubwischen. Da sie das haßt, klappt das ganz gut. Aber ob das bei einem 4,5 jährigen Mädchen klappt - keine Ahnung.

Mitglied inaktiv - 09.09.2008, 18:38



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Hallo Melli, ich glaube schon, dass Du von Deiner Süßen verlangen kannst, dass sie aufräumt. Und Du mußt konsequet sein, nicht nur androhen. Was nicht aufgeräumt wurde, wird konfesziert, dann isses erst mal weg. Gleich in den Müll geht ja nicht, ist ja eh alles zu teuer. Vielleicht öfter mal beobachten beim Spielen und bevor sie was Neues rausholt, soll sie das Andere wegräumen, sonst gibt`s nichts Neues. Dann ist nicht so viel ausgekramt und sie hat noch den "Überblick".Mit Stiften am Tisch bleiben, sonst wird nicht gemalt. Bastel was mit ihr zusammen, wenn Du Zeit hast und häng es Dir an den Kühlschrank, damit sie sieht, es ist für Dich was wert ist. Wie kommt es, dass sie nach dem Zubettgehen noch aufsteht und Chaos macht ?? Das würde ich als Erstes unterbinden. Ich weiß, das ist viel für die Maus, aber wenn Du noch länger wartest, wird´s noch schwerer. Andere Mamas haben bestimmt auch noch Tipps, ich hoffe, Du kriegst das in den Griff. Liebe Grüße Andrea

Mitglied inaktiv - 09.09.2008, 18:42



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Also ich denke das Kinder in dem Alter eigentlich noch recht ordentlich sind. Aber mit 4 werden sie viele Sachen nicht von alleine machen. Meine ist sehr ordentlich, aber auch da muß ich immer wieder fragen: "Wo kommt das hin" dann räume es bitte weg. Und wenn sie bockt wird erst mal nix anderes gemacht.......am Ball bleiben eben. Wir haben für alles einen Platz, das macht es einfacher. Bevor ein neues Spiel rausgeholt wird, wird das alte weggeräumt. Und auch da muß man halt ein Auge drauf haben. Abends wird geschlafen, wir sind eh dabei bis sie einschläft, von daher stellt sich die Frage des Aufstehens nicht. aber wenn dem so wäre gebe es erst mal keine Kasette mehr. Von der Theorie "dann schmeiße ich das weg" halte ich nichts, denn darum geht es ja nicht. Es geht darum die Dinge wertzuschätzen und ordentlich damit umzugehen. Das halt alles seinen Platz hat und sowas muß man vorleben und mit den Kleinen mitleben. Ich weiß nicht wie ich es anders erklären soll, aber wenn es bei uns drunter und drüber geht und das Zimmer chaotisch ist wird das was nur so rumliegt weggeräumt mit unserer Hilfe (ohne wird es in dem Alter immer zum desaster kommen). Was aus dem Spiel herraus noch weitergespielt werden kann darf auch mal stehen bleiben. Wir haben einen extra Tisch der fürs Lego und diversesn Kram auch unordentlich bleiben darf (mit Umrandung damit der ganze mist nicht noch runterfällt). Ein bißchen kreatives Durcheinander sollte auch bleiben dürfen. So siehts bei uns auf und bis jetzt klappt es damit prima. (Tochter wird im November 4)

Mitglied inaktiv - 09.09.2008, 22:05



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... wie Deine Tochter und hat momentan auch ne Phase, öfter mal nicht aufräumen zu wollen - obwohl er es an sich schon lange super kann. Bei uns ist es so, dass er (und sein kleiner Bruder, 2einviertel, mit dem er das Zimmer teilt) abends aufräumen - ausgenommen sind "Bauwerke", mit denen am nächsten Tag weitergespielt werden soll. Also immer vor dem Sandmann (bzw. das hiesige Äquivalent "vecernicek" :-)) erinnern wir (ich oder mein Mann) sie dran, dass gleich der Sandmann kommt und wir danach wie immer zu Abend essen, und dass sie, wenn sie den Sandmann sehen wollen, bitte jetzt aufräumen sollen. Wir helfen ihnen zwar dabei bzw. erinnern dran, was wohin gehört, wollen aber schon sehen, dass zumindest der Grosse wirklich aufräumt (der Kleine sollte zumindest mithelfen und nicht einfach weiterspielen) und nicht nur wartet dass wir es tun! Meist wollen sie den Sandmann sehen und es klappt so halbwegs, wenn auch manchmal mit "Ach und Krach...". Ich habe aber auch schon angedroht, die Sachen die nicht weggeräumt sind, in einen Sack zu stecken und wegzuschaffen - mit der Begründung, dass er sie ja anscheinend eh nicht braucht, wenn er sie einfach so rumliegen lässt und sich nicht drum ¨kümmert... Das wirkte dann. Zwischendrin erinnern wir sie manchmal daran, doch bitte die Sachen mit denen sie nicht mehr spielen, kurz wegzuräumen, bevor sie sich was Neues holen, und verscuhen ihnen klarzumachen, dass es dann weniger zum Aufräumen gibt als wenn man alles rauskramt und es dann auf einmal machen muss. Der Grosse sieht das durchaus ein, im KiGa läuft es ja auch nicht anders. Und auch wenn er öfter mal nicht will, weiss er dass er letzendlich eh nicht drumherum, das ist wie mit dem ¨Zähneputzen etc. - d.h. es muss gemacht werden und hat seine Sinn. Naja, so in etwa. Einen wirklich ultimativen Tipp hab ich jetzt auch nicht ;-).

Mitglied inaktiv - 10.09.2008, 14:19



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Hallo! Ich hab man gelesen, dass Kinder in dem Alter ihren eigenen Sinn für Ordnung haben. SIe verstehen nicht, wo unser Problem liegt. SIe sehen einfach nur ihr ganzes Hab und Gut und das ist ihnen wichtiger, als alles in in Schubladen und Schränke zu "verstecken"! Ordnung ist etwas, was der ziwilisierte Erwachsene erfunden hat, damit kann eine kleine, kreative Kinderseele nichts anfangen. Bleib am Ball, sei Konsequent, aber nich musst du ihr wohl helfen. Mein Sohn ist jetzt knapp 3 Jahre und ist völlig aus der Art geschlagen: Wenn seine Freunde zu besuch sind, wird alles, aber auch wirklich alles herausgeholt und überall verteilt. Danach haben wir immer angefangen zu spielen: wer packt am schnellsten die Lego-Steine ein oder wer kann die Spieltruhe schneller einräumen. Seither räumt er sogar hinter mir her und erzählt mir, was ich alles vergessen habe, wegzuräumen... LG n.r.05

Mitglied inaktiv - 09.09.2008, 22:41



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Hallo, bin nun leider nicht früher dazu gekommen, zu antworten und mich zu bedanken. Wir haben nun gestern gemeinsam aufgeräumt, d.h. ich habe ihr Anleitung gegeben, wo was hingehört. Sie hat geräumt. Ich habe einen Teil auch mit aufgeräumt. Es hat jedenfalls geklappt. Ich hoffe, wir können das so beibehalten, dass wir gemeinsam aufräumen und sie erst eine Sache beiseite räumt, wenn sie eine neue beginnt. Ich will ihr ja eben nichts wegnehmen. Das ist ja nicht Sinn der Sache, das sehe ich ja auch so. Aber wie macht man einem Kind begreiflich, dass die Sachen einen Wert haben und man damit sorgsam umgeht? Das ist mein Hauptproblem. Habe ich jedenfalls bei längerem Nachdenken festgestellt. Die Unordnung ansich ist nicht das Schlimmste. Denn, wie auch schon erwähnt, ein Legohaus, was nciht fertig wurde, bleibt natürlich stehen, bis zum nächsten Bauabschnitt. Das ist ganz klar. Ich wurde auch gefragt, warum sie abends nicht im Bett bleibt. Wir haben aber die Abmachung, dass abends Elternzeit ist, dass wir da auch unsere Ruhe brauchen und wollen, sie aber in ihrem Zimmer noch spielen darf, wenn sie noch nicht müde ist. Meist schläft sie dann eh so gegen 20.30 Uhr ein. Wenn natürlich was wichtiges ist, kann sie jederzeit zu uns kommen. Sie soll ja nicht ausgeschlossen werden :-), also bitte nicht falsch verstehen. Melli

Mitglied inaktiv - 10.09.2008, 13:17



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Ich noch mal.... Jede Mama nd jeder Papa müssen auch mal Feierabend haben, das ist völlig in Ordnung! Vielleicht würde ich sie statt spielen zu lassen, lieber noch ein Buck angucken lassen, das regtn nicht mehr so auf und sie kann sich im Bett einkuscheln. Du möchtest ihr den Wert der Dinge klar machen? Kids haben Werte, indem sie bestimmen, welche Puppe ihre Lieblingspuppe ist oder das liebste Auto. Den Wert von Geld, den versteht ja mancher Teenie noch nicht mal! Das kannst du momentan noch völlig vergessen, dass sie begreift, dass Mama oder Papa dafür hart arbeiten mussten. Wenn sie Taschengeld bekommen und sich dieses vielleicht durch Mithilfe im Haushalt verdienen oder aufbessern können, werden sie vielleicht begreifen, was es heißt, Geld zu erarbeiten und werden dann auch vielleicht verstehen, was Sachen Wert sind. VIelleicht , vielleicht, vielleicht,... das liegt dann an eurer Vorbildfunktion und Erziehung. LG n.r.05

Mitglied inaktiv - 10.09.2008, 14:52



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.... da weiß man noch nichts von "Werten". Es liegt an Dir/Euch einem Kind dieses zu vermitteln, spielerisch natürlich. Wir geben unserem Sohn beim einkuafen Geld damit er seine Sachen selber bezahlt. So lernt er das alles seinen "Wert" hat. Wir haben ein Buch über den "Euro", darin steht alles sehr nett beschrieben. Und ich erkläre ihm, das wir Geld verdienen müssen um uns etwas zu kaufen. Und er hat jetzt eine Art "Taschengeld". Dieses hütet er wie einen Schatz. Wenn er etwas haben möchte und ich ihm sage, ja, aber von deinem Taschengeld, dann will er es plötzlich nicht mehr. Wenn ich ihm (jetzt 4 geworden)dann noch voprrechne wieviel er dann noch ürbig hat, dann ist die Sache des eben soooo wichtigem vergessen. Es geht also doch - aber alles braucht seine Zeit. Grüßle

Mitglied inaktiv - 12.09.2008, 11:40