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Wie gehe ich mit "schlimmen Nachrichten" um? Also wenn mein Kind darüber weint..

Thema: Wie gehe ich mit "schlimmen Nachrichten" um? Also wenn mein Kind darüber weint..

Heute z.B. war in unserer Tageszeitung ein Bild von einem 2-jährigen Kind aus Somalia, völlig unterernährt, in einer Badeschüssel hat es aufs Bad gewartet.... Meine Tochter (7,5) war in Tränen aufgelöst, "der arme Junge, er hat wohl keine Eltern mehr und zu Essen hat er auch nichts...." usw. Sie war fix und alle.... hat sehr geweint... Wie kann ich ihr da helfen und erklären, was sage ich dazu? Vor allem, mich hat das Bild ebenso berührt und zu Tränen gerührt.... melli

von bubumama am 12.07.2011, 16:55



Antwort auf Beitrag von bubumama

Ich wuerde ihr erklaeren wie es ist: Naemlich dass sie recht hat und dass viele Menschen (und Tiere) Hilfe brauchen. Wie waere es, wenn deine Tochter eine Patenschaft uebernaehme? Dann fuehlt sie sich weniger hilflos.

von Pamo am 12.07.2011, 17:17



Antwort auf Beitrag von bubumama

Wir haben seit Jahren eine Patenschaft -eben aus diesem grunde...auch sonst wissen meine Kinder sehr wohl dass es sehr,sehr viel elend gibt auf der welt -ich finde da sollte man mit den Kindern frühzeitig drüber sprechen,vielleicht nimmst du das Bild zum anlass. Gleichzeitig könntest du dich zusammen mit deiner tochter kundig machen wie man Kindern denen es eben nicht so gut geht helfen könnte(meien Tochter zB organisiert seit Grundschulzeit immer mal wieder Aktionen in der schule...Spendenaufrufe etc)-auch wenns nur in"kleinem Rahmen" ist;-)

von Tathogo am 12.07.2011, 17:44



Antwort auf Beitrag von bubumama

Genau das Bild habe ich heute früh auch auf meiner Zeitung gesehen und war selbst schockiert und hab die Zeitung schnell umgedreht um das meinen Kindern zu ersparen !!! Ich finds auch grenzwertig das so abzudrucken auf einem Titelblatt, gerade weil Kinder das echt mitnimmt. Du wohnst nicht zufällig auch in der Nähe von Stuttgart ? Nun - man kann es dann schon zum Anlass nehmen darüber zu sprechen daß es Arm und Reich auf der Welt gibt und die Reichen die Armen unterstützen sollten. Und auch, daß das nicht so einfach ist. Da würde ich aber nicht zu weit und zu politisch ausholen, nur erwähnen daß es eben oft nicht jede Möglichkeit zu helfen gibt ... Sicher würde ich auch sagen, daß dem Kind bestimmt geholfen wird, weil ein Zeitungsreporter es ja "gefunden" hat und ihm sicher hilft. Es hilft ja nun auch niemandem auf der Welt wenn noch ein weiteres Kind unglücklich ist, also würde ich schon versuchen Deinem Kind die Trauer etwas zu nehmen. Man kann dann auch überlegen wie man selbst helfen könnte: Fair Trade Läden ... Patenschaften ... wäre etwas, was für Kinder anschaulich ist. LG Cosma

von cosma am 12.07.2011, 21:13



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Wir haben die "Nordbayerischen Nachrichten" hier, Nähe Nürnberg. melli

von bubumama am 12.07.2011, 21:24



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grund: die hungerkrise im nordosten afrikas. zwölf millionen menschen sind auf der flucht und vom hungertod bedroht. 12 millionen!!!

von dr.snuggles am 13.07.2011, 15:58



Antwort auf Beitrag von bubumama

Die Patenschaft ist bei uns mein "letzter" Ausweg. Grundsätzlich lege ich allerdings Wert darauf, dass mein Sohn weder Nachrichten noch Zeitungen sieht. Wir hören auch lieber Benjamin Blümchen als Nachrichten. Wenn es soweit ist, werden wir eine Patenschaft übernehmen. Aktuell spenden wir an ausgewählte Organisationen. Die Patenschaft wird meinem Sohn gehören. Es gibt einen Zeitpunkt, an dem man den Kindern erklären muss, dass jede Münze zwei Seiten hat. Es gibt Gut und Böse, Arm und Reich, Überfluss und Not... Je Älter unsere Kinder werden, je mehr müssen wir sie mit der Realität konfrontieren und dann geeignete Erklärungen finden. Das ist m.E. die Herausforderung des Eltern-Daseins...

von shinead am 14.07.2011, 00:00



Antwort auf Beitrag von bubumama

... bei soelchen Dingen wahrheitsgetreu (aber nicht zu krass) etwas dazu, wie z.B. dass es leider Länder auf der Welt gibt, wo die Kinder nicht genug zu essen haben, nicht zur Schule oder KiGA gehen können, früh schwer arbeiten müssen, ihre Eltern früh verlieren wg. Krieg... usw. (Die historischen und aktiellen Gründe/Ursachen zu erklären, ist natürlich viel schwieriger, das reisse ich bisher nur an, ist ja sogar für ERwachsene kompliziert... Ich versuche halt auf Fragen einzugehen, so gut es geht.) Ich sage aber auch, dass es Menschen und Organisationen gibt, die versuchen zu helfen und die Situation zu verbessern, und führe auch konkrete Beispiele an, bzw. unser Grosser kennt auch selbst welche. Z.B. weiss er (ebenso alt wie deine Tochter - 7einhalb), dass seine Schule an einem Projekt beteiligt ist, das einem Jungen aus Indien hilft, seine Schulbildung zu vollenden, für die sonst kein Geld wäre. Oder andere, grössere Projekte, sei es im medizinischen (Ärzte ohnne Grenzen etc.) oder anderen Bereichen (FairTRade Initiativen, medico international etc.) die versuchen, den Menschen zu helfen und sie dabei aber nicht abhängig zu machen/halten... In der konkreten Situation, die du beschreibst, würde ich wahrscheinlich versuchen, gemeinsam im Internet eine Organisation/Initiative zu finden, die dort, wo das abgebildete Kinde lebt, hilft, und eine Spende zu schicken, falls möglich... Also versuchen, das Mitleid in eine praktische Tat umzusetzen. Und natürlich trösten und nach Bedarf darüber reden...

von MM am 17.07.2011, 15:11