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Schimpfwörter

Thema: Schimpfwörter

Hallo, unser Sohn (4 Jahre) hat nun im Kindergarten die ersten harmlosen Schimpfwörter gelernt ("Blödbeutel", "Doofpfeife"). Er testet zuhause aus, wir reagieren nicht bzw. gelassen, nun ist die Spannung solche Wörter zu benutzen, schon fast wieder weg... ABER: Er hat nun durch den Gartenzaun unsere Nachbarn mit den Wörtern beschimpft (er war alleine im Garten). Die Frau war nun ganz gekränkt, hat den ganzen Tag geweint und behauptet nun, ICH würde so etwas über sie sagen... Nun erwartet sie eine Entschuldigung unseres Sohnes. Ich finde die Reaktion der Frau völlig überzogen und habe nur gesagt, dass ich persönlich natürlich nicht solche Wörter benutze und dass ich mit meinem Sohn spreche, damit es nicht wieder passiert. Sie besteht aber nach wie vor auf eine Entschuldigung und auf klärende Gespräche mit ihr zusammen. Wie würdet ihr mit der Situation umgehen? Einfach abwarten? Das nachbarschaftliche Verhältnis ist eigentlich distanziert neutral. Verfolgt ihr das Benutzen von Schimpfwörtern strenger? Bin gespannt auf eure Antworten! Michi

Mitglied inaktiv - 02.11.2008, 21:57



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Hallo Michi, ich bin jetzt auch nicht überstreng wenn meine Tochte Schimpfwörter benutzt (kommt darauf an was es für Wörter sind), aber ganz ehrlich würde ich von meiner Tochter in der Situation auch verlangen, dass sie sich entschuldigt. Dein Sohn müsste mit 4 Jahren schon verstehen können, dass man mit solchen Wörtern auch jemanden verletzten und kränken kann. Aber die Entschuldigung sollte eigentlich dann auch Zeitnah zum Geschehen passieren. Wenn er sich jetzt entschuldigt, weiss er vieleicht garnicht mehr genau für was. Wann ist das denn passiert? Wenn es schon 3 Wochen her ist, dann würde ich an deiner Stelle meinen Sohn diesesmal nicht mehr dazu bringen. Wie deine Nachbarin will beim klärenden Gespräch mit deinem Sohn dabei sein? Warum das denn? Es reicht doch aus wenn er sich entschuldigt. Das ist eine Sache die IHR (Mutter und Sohn) erstmal untereinander klären solltet. Die Nachbarin hat es garnicht zu interessieren wie du es deinem Sohn beibringst. Oder habe ich das jetzt falsch verstanden? LG

Mitglied inaktiv - 02.11.2008, 22:30



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Hi, nun wir haben harmlose Schimpfwörter (z.B. Pupsi) ignoriert. Schlimmere wie Obige, mit klaren Ansagen "bekämpft". Quasi erklärt, das wir das nicht möchten und das es unserem Sohn auch nicht gefallen würde, wenn jemand so etwas zu ihm sagt. So sind wir damit umgegangen. Ein Thema ist es heute nicht mehr. Ich würde meinen Sohn nehmen und mich bei der Nachbarin entschuldigen. Zusammen. Aber keine "Gespräche" führen, das hilft Eurem Sohn ja nicht und er versteht es sicherlich auch gar nicht. Es stellt sich für mich jetzt nur die Frage, in wie weit es jetzt noch sinnvoll ist. Solche Sachen sollte man am besten gleich machen.

Mitglied inaktiv - 03.11.2008, 09:13



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verschiedene gedanken: ich finde es schon ganz gut, wie ihr mit der situation umgegangen seid. mit der nachbarin reden, erklären, nett sein, verständnisvoll sein -wenn das nicht reicht, muss den rest eben die zeit bringen. ich finde die idee der nachbarin, sich gemeinsam noch mal zu treffen, aber auch gar nicht so blöd. kinder brauchen ja auch erstmal gelegenheit, sich in solche situationen einfühlen zu können. wenn alles über ihren kopf hinweg besprochen wird, wie sollen es ihnen dann authentisch leid tun *können*? dein sohn hat ja relativ wahrscheinlich gar nicht direkt mitbekommen, dass die nachbarin so geknickt war, sondern nur über den umweg deiner schilderung. [exkurs: vielleicht war die nachbarin zu ihm aber auch "eklig" und hat die beschimpfungen somit aus perspektive deines sohnes verdient?] es sei denn, es ist absehbar, dass das gespräch nur der demütigung des kindes und der rechthaberischen befriedigung der nachbarin dient; zu solchen machtspielchen gebe ich mich und mein kind nicht her. entschuldigungen auf abruf sind aber sinnleer und murks. übrigens: die einfachste und schnellste und zwischenmenschlich sinnvollste variante wäre ja gewesen, wenn sie das kind in der akuten situation einfach angesprochen hätte, bzw. einfach authentisch auf die beschimpfungen reagiert hätte. hat sie nicht? dann eben nicht. *schulterzuck* wenn dein sohn zeit hatte, sie ausführlich zu beschimpfen, wäre doch auch die zeit für eine gegenreaktion gewesen. vielleicht kommt die situation ja aber auch noch mal wieder? dann kann sie schon mal dafür üben. :-P ;-) ich habe mir ja einen "wie, meinst du mich?!" blick angewöhnt, wenn die leute MICH böse/ vorwurfsvoll/ auffordernd angucken, wenn SIE finden, dass ICH zu meinen kindern was sagen sollte, weil sie YXZ machen. wer bin ich denn, die störungsmeldestelle der t***kom?? meine kinder sind menschen und können selber hören und sprechen, aber selten gedanken lesen. ;-) wer sich nicht traut mit ihnen zu kommunizieren, muss halt mit den "logischen konsequenzen" leben -dass meine kinder sie eben nicht hören. lg

Mitglied inaktiv - 03.11.2008, 10:11



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Also wir ignorieren das auch und mit 4 weiß er doch noch gar nicht WAS er da eigentlich sagt. Es ist normal wenn solche Wörter vom Kindergarten mit nach Hause kommen. Würde der Nachbarin ein paar Pralinen bringen und ihr das erklären. Aber mein Sohn müßte sich da nicht entschuldigen.... Meine Maus ist 2,5 Jahre und da ich unsere Katze oft als blöde Kuh bezeichne weil sie nur Mist baut, schimpft sie jetzt natürlich auch so mit ihr. Aber ich ignoriere das. Genauso wo mir mal ein Joghurt runterfiel und ich scheiße sagte. Das sagte sie dann den ganzen Tag.... Meine Güte. Es gibt schlimmeres. LG

Mitglied inaktiv - 03.11.2008, 10:04



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Danke für eure Antworten! Einige Fragen tauchten auf, dazu kurz: Die Nachbarin kam erst drei Tage nach dem Vorfall abends zu mir. Also konnte ich es erst vier Tage später mit meinem Sohn besprechen. Wäre sie sofort "wutschnaubend" gekommen, wäre die Angelegenheit leichter zu klären gewesen und eine Entschuldigung sinnvoll. Habe ich ihr auch gesagt, aber sie war so getroffen , dass sie nicht mehr sprechen konnte und nur noch weinte ("Originalton"). Mein Sohn sagte auf die Frage warum, dass er einfach mal alle gruseligen Wörter gesagt hat, die er kennt. Ihm war allerdings in unserem Gespräch schnell deutlich, dass das keine gute Idee war... Ich glaube inzwischen eigentlich, dass weniger mein Sohn bzw. seine Schimpfwörter das Problem sind, sondern dass die Nachbarin nur einen Grund sucht, um sich zu beschweren. Wir habe viele Bekannte hier in der Siedlung, sind aktiv, fühlen uns wohl, wärend sie keinen Kontakt finden und gemieden werden. Ich glaube, irgendwie hängt alles damit zusammen (und mit so blöden Dingen, wie z.B. Haus, Job, Auto...). Deswegen möchte sie, glaube ich auch, die Gespräche. Danke, dass ihr meine Problemchen gelesen und sogar hilfreiche Antworten verfasst habt! Michi

Mitglied inaktiv - 03.11.2008, 21:39



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Also generell ignoriere ich leichte Schimpfwörter und erkläre meiner Tochter (4) das diese Wörter jemanden ganz schön verletzen können etc. In diesem von dir geschilderten Fall kann ich nur sagen.. Wenn du ihr schon gesagt hast das sie bitte zeitnah zu solchen Geschenissen kommen möchte dann wäre die Sache im Moment für mich erledigt.. da hat die Dame eben Pech....

Mitglied inaktiv - 09.11.2008, 16:43