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Muss ich mir Sorgen machen?

Thema: Muss ich mir Sorgen machen?

Meine Tochter (7) spricht seit einiger Zeit immer wieder davon wegzulaufen, wenn wir mal eine Meinungsverschiedenheit haben bzw. wenn sie ihren Sturkopf nicht durchsetzen kann. Beim Abendbrot hielt sie sich ein Messer an den Finger und meint sie schneidet ihn sich jetzt ab. Irgendwie sind das Dinge, wo ich nicht weiß wie ich damit umgehen soll? Ist das eine Phase oder muss ich mir ernsthaft Sorgen machen?

Mitglied inaktiv - 27.06.2010, 22:50



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Naja... Unsere haben das auch schon mal aber weiter als bis zur Bushaltestelle 200 m vom Haus sind sie noch nicht gerannt. Vielleicht liest du mal mit ihr "Pelle zieht aus"? Lg Fredda

Mitglied inaktiv - 27.06.2010, 22:58



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Wenn ich sage sie möge doch gehen, blockt sie auch ab. Das will sie nicht und hat Angst. Aber warum sagt sie solchen "harten" Dinge? Ich will nicht mehr leben hat sie auch schon gesagt. Und wozu lebe ich überhaupt. Bis jetzt hat sie doch auch normal mit mir über Dinge diskutiert, warum wendet sie jetzt solche Methoden an? Verstehe das nicht.

Mitglied inaktiv - 27.06.2010, 23:12



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Na ja, "Methoden" sind das nicht, sondern Ausdruck von ihrem momentanen Gefühl. Sie bringt etwas sehr deutlich zum Ausdruck, was bei ihr gerade passiert. Übersetzt hiesse das, "ich finde es gerade so schlimm, daß ich mir am liebstsen.......". Sie meint das Gefühl für den Moment sehr ernst, das heißt aber nicht, daß sie auch so handelt. Am ehesten kannst du ihr zeigen, daß du sie verstehst. Formuliere doch mal in so einer Situation etwa "du hast dich so geärgert, daß du jetzt am liebsten abhauen würdest, oder?" Oder erwähne in einer ruhigeren Minute, dass man manchmal wirklich nicht weiß, warum man hier ist. Und auch, daß es doch aber sehr schade ist, ein Leben herzuschenken, sich eine Wunde zuzufügen wegen Streitereien. Wahrscheinlich nimmt das die Schärfe aus der Situation, wenn du nicht hysterisch - wie von ihr vermutet - sondern ruhig aber ernst reagierst.

Mitglied inaktiv - 28.06.2010, 07:02



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Hi! ...kreisen die Kinder völlig "um sich". Sie leben in ihrer eigenen (egoistischen) Welt, und gerade in dieser Zeit kommt es durchaus dazu, daß sie völlig austicken. Das ist eine (lufthol) Phaaaaase. Geh am besten nicht auf ihr ausreißen wollen ein. Verblüffe sie, indem Du sagst: "Mensch, dann bin ich aber alleine, und ich hab Dich doch so lieb" - und umarme sie. Wenn man völlig unerwartet (und lieb) reagiert, öffnet das manchmal die Schleusen, und dann ist es wieder gut. Das mit dem Abschneiden ist grenzwertig. Aber das würde ich nicht ernst nehmen, da sie es garantiert nicht macht ;-) - also einfach ignorieren. Oder nicht ernst nehmen und sagen: "Oha, dann kannst Du aber nicht mehr malen/musizieren/Gabel halten/ etc."

Mitglied inaktiv - 28.06.2010, 08:04



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Danke. Die Tipps mit "Mensch, dann bin ich aber alleine, und ich hab Dich doch so lieb" und "Oha, dann kannst Du aber nicht mehr malen/musizieren/Gabel halten/ etc." finde ich super. Hysterisch reagiere ich nie. Auch tickt sie nicht völlig aus. Wir diskutieren in einem ruhigen Ton bzw. bin ich halt sehr konsequent, was ihr zur Zeit anscheinend nicht passt. Die Sätze lässt sie ganz kühl nebenbei fallen. Sie ist Sandwichkind, hab nur Angst das sie es sagt um nicht unterzugehen. Was sie aber überhaupt nicht tut. Hochgebauscht habe ich es nie vor ihr. Mache mir nur so meine Gedanken darum, aber das weiß sie ja nicht. So ganz ignorieren will ich es aber nicht, nicht das sie denkt ich nehme sie nicht ernst. Aber es liebevoll positiv reden wie in den Beispielen finde ich gut.

Mitglied inaktiv - 28.06.2010, 08:43



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Hallo. Ich kann dich gut verstehen, dass es dich erschreckt, solche Aussagen von deinem Kind zu hören. Mein Sohn(9) hatte auch immer wieder solche Phasen, besonders dann, wenn es mal nicht so lief wie er es gerne hätte. Aber auch Kinder müssen lernen, dass es nicht immer so gut läuft im Leben. So wie Sternenspinne es schreibt, habe ich es meinem Sohn immer wieder erläutert, versucht ihn zu stärken u auch manch Konsequenz ein wenig heruntergeschraubt. Bücher sind in solchem Fall auch immer gut. Ignorieren würde ich es aber auf keinen Fall, denn eine Bekannte von mir hat dies getan, in dem Glauben einer vorübergehenden Phase. Die Tochter...heute 18...hat einen Selbstmordversuch hinter sich u unzählige Narben an den Armen. Lg

Mitglied inaktiv - 28.06.2010, 09:17



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Ich würde sagen ja. Ich will dir keine Angst machen, sicherlich sind das nur Drohungen von deiner Tochter. Aber ich würde mir darüber Sorgen machen, woher solche Dorhungen kommen, denn ein Kind äußert die nicht einfach so. Kinder können manchmal nur in dieser Art und Weise sagen und zeigen, dass etwas nicht stimmt. Vielleicht droht ihr selbst zu viel, in einer anderen Form? Oder vielleicht über-oder unterfordert ihr sie, soll heißen nicht im schulischen Bereich, nicht was sie kann oder nicht kann, sondern ihre Kompetenzen? Vielleicht hat sie gar kein Starrkopf wie du schreibst, sondern ist einfach älter geworden und kann besser mitdenken, will eigene Entscheidungen treffen und sie wird wie ein kleine Kind behandelt? Es kann alles mögliche sein, ich finde es immer gut, bei sich selbst zu schauen. Wie gehst du, wie geht ihr als Eltern mit dem Kind um und wo fühlt sie sich vielleicht unwohl? Lies doch mal was von Jesper Juul, ich liebe diesen Mann und seine Ansichten und finde, da kann jeder was rausziehen (z.B. dein kompetentes Kind). Frag sie doch mal, warum sie so reagiert, ohne das zu bewerten. Und wenn sie dir direkt keine Antw. gibt, biete an, dass du ihr jederezeit zuhörst, vielleicht traut sie sich dann...?! Viel Glück

Mitglied inaktiv - 28.06.2010, 21:44