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Mädchen (4) mag kein Mädchen sein

Thema: Mädchen (4) mag kein Mädchen sein

Hallo Zusammen... Ich muss das Thema nochmal anbringen. Meine Tochter verhält sich sehr untypisch für ein Mädchen. Sie hat schon mit eineinhalb angefangen sich für das zu interessieren, was sie anziehen soll und es hat sich früh ein starker Wille entwickelt, der grundsätzlich gegen Röcke und Kleider ist. Es ist aber auch nicht so, dass sie einen typischen Geschmack hat der Jungs zugeordnet wird. In diesem Sommer waren Hosenröcke, Culottes und Jogginghosen angesagt - alles was gemütlich ist. Sie sucht ihre Sachen mittlerweile komplett selbst aus. Sie hat auch ein Lieblingsshirt in Altrosa was für sie dann orange ist. Aber mit den Klamotten ist auch sehr extrem, sie zieht sich ständig um und steht dann immer vorm Spiegel. Man könnte jetzt sagen: typisch Mädchen aber es ist halt sehr extrem.Sie mag auch gerne Kostüme, aber dann Feuerwehrmann, Hai, Zwerg aber bloß nichts weibliches. Mit gerade 2 kam ihr kleiner Bruder auf die Welt und irgendwann hat sie angefangen in der Krippe und im Kiga nur noch mit Jungs zu spielen. Sie wurde Mädchen gegenüber immer schwieriger und es wirkt so als ob sie Berührungsängste hat. Von Zeit zu Zeit kam auch mal dass die langen Haare kurz sein sollen, aber bisher hat sie die konkrete Frage ob ich die abschneiden soll verneint. Sie trägt dann als kurze Haare lieber Zöpfe. Sie hat eine stark ausgeprägte Fantasie und liebt Rollenspiele aber nimmt fast ausschließlich Jungsrollen ein. Bei Paw Patrol ist sie immer der Junge Ryder oder bei Märchen immer der Prinz. Manchmal sagt sie auf direkte Nachfrage auch dass sie kein Mädchen mag. Andererseits hört und schaut sie sehr viele Sendungen die Mädchen zugeordnet werden: Bibi und Tina, Prinzessin Lillifee, etc... Sie hat immer wieder Phasen in denen die Puppe rausgeholt wird und sie nimmt die typische Mamarolle ein, sagt dann aber in Vater-Mutter-Kind-Spielen wieder dass sie der Vater ist. Autos mag sie eher weniger, nur wenn Jungs hier sind spielt sie mal kurz, wobei ich sehe dass es mit den typischen Jungs auch oft nicht sehr harmonisch ist und sie eher "weibliche" Jungs bevorzugt. Ich weiß - sie ist jung aber man findet so viel im Netz dass Kinder ganz früh schon wissen wenn sie im falschen Körper sind und ich finde Austausch mit anderen hilft einem oft weiter. Viele Grüße in die Runde..

von Coyote781 am 26.10.2020, 10:27



Antwort auf Beitrag von Coyote781

Also ich persönlich würde das jetzt mal nicht überbewerten. Auch wenn es so wäre, kannst du es jetzt ja nicht ändern. Du kannst sie nur darin bestärken, das zu tun, was sie will und das tust du ja, in dem du sie ja ihre Kleidung auswählen lässt bzw. indem sie ja auch jungstypische Dinge spielen darf. Mein Sohn hatte in dem Alter auch mal eine Phase, in der er eher mädchentypische Dinge mochte. Er hat sich die Fingernägel lackiert, ist total auf Glitzer und Rosa gestanden, wollte am liebsten in der Mädchen-Abteilung einkaufen gehen. Sein Lieblingsfilm ist übrigens immer noch Die Eisprinzessin und er steht total auf Anna und Elsa. Jungsfilme wie Cars oder Paw Patrol interessieren ihn überhaupt nicht. Er spielt auch hauptsächlich mit Mädchen und hat mittlerweile eine beste Freundin, er hatte aber auch schon mal einen besten Freund, aber zurzeit ist ein Mädchen seine beste Freundin und spielt er generell fast nur mit Mädchen. Dennoch macht er auch jungstypische Sachen. Er ist jetzt in der 1. Klasse, 6,5 Jahre alt, und es hat sich in der letzten Zeit ein bisschen gewandelt. Zumindest kleidungstechnisch steht er wieder auf Jungsklamotten und auch die Nägel würde er sich jetzt nie mehr lackieren wollen. Aber Mädchenfilme schaut er immer noch gern und mit Mädchen spielt er nach wie vor am liebsten. Ich muss aber ehrlich sagen, ich hab mir da jetzt noch nie Gedanken darüber gemacht, denn ich denke, sie müssen sich einfach ausprobieren dürfen und dieses stereotypen Verhaltensweisen sind nicht das Richtige, sondern jeder sollte einfach das spielen und machen, was ihm gerade gefällt und das kann sich auch phasenweise ändern, ohne dass es jetzt sofort bedeutet, dass sie im falschen Körper sind. Meine jüngste Schwester war übrigens auch nie das typische Mädchen. Sie hat Kleider und Röcke gehasst, ist am liebsten in Hosen und Hoodies herumgerannt, hat im Sommer Jungsbadehosen getragen anstelle von Bikinis, hat nie Puppen gespielt, dafür Autos und Ballspiele geliebt und war jede Woche mit unserem Vater auf dem Fußballplatz. Jetzt ist sie 14 Jahre alt und steht schon seit längerem wieder auf Mädchendinge, lackiert sich die Nägel, ist mit ihren Freundinnen zusammen, hat die typisch weiblich pubertären Zickereien, tuschelt über Jungs, etc. Also sie ist eindeutig im richtigen Körper, obwohl sie bis zur Pubertät mit ihrem Verhalten eher zu Jungs gepasst hat.

von sunnydani am 26.10.2020, 11:52



Antwort auf Beitrag von Coyote781

Super, dass sie schon so genau weiß, was sie mag und was nicht. Kleidung und Haarlänge sind Vorlieben, finde ich persönlich, die nicht wirklich den Kern des weiblichen oder männlichen betreffen. Und wenn sie gern mit Jungs spielt ist es ja auch nicht verwunderlich, dass sie sich für ihre Rollenspiele ähnliche Vorbilder sucht wie diese. Was anderes würde ich vielleicht sagen, wenn sie dir konkret sagen würde, dass sie lieber ein Junge sein möchte. Aber das was du beschreibst klingt für mich erstmal völlig normal. Liebe Grüße

von Yvon am 26.10.2020, 14:02



Antwort auf Beitrag von Coyote781

Wer möchte schon gern im Rollenspiel die Prinzessin sein, die muss ja im Zweifel nur rumsitzen, blöd kreischen und sich retten lassen. Im Ernst, hört sich sehr gesund an! Ich würde das einfach gar nicht problematisieren, auch und gerade ihr gegenüber nicht. "auf direkte Nachfrage" würde ich in zukunft verzichten. Sonst suggerierst Du ihr evtl., dass sie, so, wie sie ist, eben kein Mädchen sein kann, sondern irgendwie falsch ist. Dabei kann man doch auch ein Mächen sein, dass einfach nur keine Lust auf Glitzer und typische Mädchen-Rollen hat.

von zweizwerge am 26.10.2020, 14:27



Antwort auf Beitrag von Coyote781

Warum Austausch? Deine Tochter ist völlig normal. Stülp ihr nicht irgendwas über. Ich war zu Fasching immer Musketier oder Prinz. Lieber wilde Jungsrollen gespielt. Aber auch mit mädchensachen gespielt.noch heut nicht ne "typische" Frau. Obwohl ihcsehr weiblich aussehe. Hab bis heute noch nie Röcke getragen. Vielleicht ist sie Mädchen gegenüber zurückhaltender weil du ihr unbewusst die Jungsrolle zuordnest?Kannst ja mal überlegen.

Mitglied inaktiv - 26.10.2020, 16:01



Antwort auf Beitrag von Coyote781

Hallo Coyote781, kann es sein, dass sie sich deshalb an Jungs orientiert, weil sie inzwischen einen kleinen Bruder hat, der aus ihrer Sicht mehr Zuwendung von der Mutter bekommen konnte, was aus unserer Sicht natürlich ist. Ein Geschwister hat auch eine mitunter große Wirkung auf ein Kind, das bisher Einzelkind war. Kann an diesen Aussagen was zutreffen?

Mitglied inaktiv - 26.10.2020, 16:04



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ERst einmal glaube ich, dass man sich , wenn man älter ist, kaum noch an Dinge erinnert, die man mit 4 Jahren gemacht hat. Das ist Punkt 1. Ich weiß nur noch, dass ich auch Kleider und Röcke nie mochte ( heute noch nicht ), dass ich gerne mit Autos gespielt habe und auch mit Jungen. Ich war auch nie das typische Mädchen. Kam auch mal dreckig nach Hause, habe zig Fahrräder durch gebracht, weil ich einen flotten Stil fuhr:-)))) Nagellack mag ich bis heute nicht. Aber.. ich habe auch durchaus mal mit Puppen gespielt... so ist es nicht. Trotzdem bin ich ein Mädchen- irgendwann kommt das doch. Bewerte das nicht über..... sie ist erst 4. Entweder kommt es wirklich noch mit dem Alter raus.... aber im Moment würde ich sagen.... alles o.k. Mein Sohn hatte mit 4 Jahren auch mal Engelflügelchen von 2 Madels umgebunden bekommen.... damit er mitspielen konnte. Weiß er heute auch nicht mehr...... Also... alles gut.

von ak am 26.10.2020, 16:58



Antwort auf Beitrag von Coyote781

Also ich lese hier nicht heraus, dass dein Kind kein Mädchen sein möchte... Sie ist eine gesunde, aufgeschlossene 4 jährige mit vielfältigen Interessen. Und wenn dazu derzeit das Spielen mit Jungs besser passt, dann ist das einfach so... Und auch ich verstehe, dass sie lieber andere Rollen spielen will als die Prinzessin. Außerdem sind Rollenspiele und ähnliches ja auch dafür da, dass man sein kann wer man sonst nicht ist. Die Frage ist eher welche Charakterzüge sie mit den Rollen verbindet. Sie wird nicht darüber nachdenken, dass sie eine Rolle will, weil sie "männlich" zugeordnet ist. Sondern sie will vielleicht den spielen der besonders mutig oder stark oder sonst etwas angesehen ist. Bitte interpretiere da nicht zu viel rein. Ich finde es gut, dass du ihr die Möglichkeit gibst sich ihre Interessen und Vorlieben selbst auszuwählen. Das kann sich auch noch sooo oft ändern in den nächsten Jahren. Vielleicht behält sie manche Interessen und von anderen wendet sie sich vielleicht komplett wieder ab. Wie sie später ihr Geschlecht oder ihre Sexualität definiert wirst du dann schon sehen. Aber jetzt geht es darum eine gesunde 4 Jährige nicht in irgendeine Schublade zu stecken und ihr damit vielleicht unbewusst etwas über sich selbst zu suggerieren.

von SunnyNanni am 26.10.2020, 18:21



Antwort auf Beitrag von SunnyNanni

Ich hab mir meinen Post nochmal durchgelesen und es kommt deutlich harmloser rüber.. neben den ganzen Dingen kommt schon öfters dass sie sagt dass sie ein Junge ist und sie reagiert halt manchmal so extrem auf mädchen-sachen.. z.B. neulich bei Freunden hat sie einen typischen mädchen Einhorn-Teller bekommen und einen Riesen Aufstand gemacht und wollte davon nicht essen. Oder beim Magnetspiel hat sie einen Jungen gelegt, als ich das gegen ein Mädchen ausgetauscht hab wurde sie echt sauer! Manchmal fragt sie bei Sachen auch auf einmal ob das für Mädchen ist und will das nicht. andererseits spielt sie dann mit einer Barbie und co. Mich macht halt stutzig dass sie so manchmal extrem auf Mädchensachen reagiert. Bei einem Bild mit drei Piratenkindern wird sie sauer wenn man sagt dass sie die mit den zwei Zöpfen ist und besteht auf einen Jungen. Das man lieber Jungssachen mag ist schön und gut aber diese extreme Abneigung manchmal und dann vermittelt sie mit ihrem ständigen Klamottendramen das Gefühl dass sie sich einfach manchmal nicht wohl fühlt.

von Coyote781 am 26.10.2020, 19:03



Antwort auf Beitrag von Coyote781

Ich habe lange überlegt dir zu antworten, aber jetzt mache ich es doch. Ich habe zig Vergleiche zu deiner Tochter und ich finde überhaupt nicht das sie sich aussergewöhnlich verhält. Selber habe ich drei Töchter ( bald vier) im Alter von 19, 6 und drei Jahren und drei Söhne (16,11 und vier). Meine große Tochter hatte zu 80 Prozent nur Jungs als Freunde ( in der Grundschulzeit und davor sogar ausschließlich), wollte mit fünf eine Lederjacke wie die Sängerin von silbermond und hat nur am Rande Mädchensachen interessant gefunden ( jahrelang Fussball gespielt geht für ihr Leben gern ins Stadion usw) Meine mittlere ist eine Pippi Langstrumpf wie sie im Buche steht, sie mag sogar Liam und Glitzer tragen, aber das hält sie mich von ab das willfeste Kind auf dem Spielplatz zu sein (auf einen Kindergeburtstag war sie das einzigste Mädchen, alle waren nachher ko nur meine nicht die wollte noch länger machen) , sie verkleidet sich als Feuerwehrman , Polizist oder Handwerker, genau einmal wollte sie Prinzessin sein ( fand sie langweilig), sie möchte wenn sie groß ist Ärztin werden und mit ihrem Willen traue ich ihr das durchaus zu. Meine jüngste ist ein klassisches Mädchen, ein Auto nimmt sie nur ihrem größeren Bruder in die die Hand, sie liebt kleider, Glitzer, Puppen und verabscheut Dreck und co. Ein Mädchen aus der Kita ( später auch Grundschule ) meiner großen liebte die wilden Kerle, einen Einhorn Teller hätte sie zerrissen und ihr Ranzen für die Grundschule hatte als Motiv eine Fette spinne drauf! Dieses Mädchen lief acht Jahre nur in Jungsklamotten Rum , heute hat sie eine Gucci Tasche , gemachte Nägelbund ist sowas von Mädchen das glaubt man nicht. Ein anderes Mädchen , aus der parallel Klasse meiner großen hat man nie als Mädchen erkannt, sie ist heute ein transgender ( selbst meine 81 Jahre alt Oma meinte nur das er nie ein Mädchen war. Aus Merle wurde Tom ( Name geändert) Für mich hört es sich eher an als wenn deine Tochter denkt mädchen dürfen oder können bestimmte Dinge nicht?! Vielleicht muss deine Tochter Lernen das Mädchen das gleiche dürfen wie und können wie Jungs und trotzdem dürfen mädchen dazu stehen mädchen zu sein?

von misses-cat am 26.10.2020, 19:26



Antwort auf Beitrag von Coyote781

In mir kommt wieder mehr die Frage auf was sie damit verbindet...was macht es in ihren Augen besser ein Junge zu sein? Aber da würde ich eher vorsichtig und spielerisch nachfragen, einfach aus Interesse und sie keinesfalls bedrängen. Vor allem woher die starke Zuordnung in Mädchen und Jungssachen kommt. Ich habe bei den Mädchen meines Mannes immer darauf geachtet ihnen zu vermitteln, dass alles nur Dinge und Farben sind und NIEMAND darüber bestimmen kann ob das jetzt für Mädchen oder Jungs ist. Vielleicht bekommt sie unbewusst mit was mit einem Jungen verbunden wird wegen dem kleinen Bruder. Vielleicht ist es auch im Kindergarten gerade so, dass sie eben gern mit den Jungs spielt und sich da gegen "Vorurteile" durchsetzen muss, was sie als Mädchen kann oder nicht. Ich erinnere mich noch an Situationen mit den Kindern meines Mannes als die am Spielplatz abgelehnt wurden, weil sie ja "nur" Mädchen sind. Dann haben wir selbst ein cooles Piratenspiel angefangen und plötzlich kamen die Jungs, weil sie mitspielen wollten. Und dann die Mädchen doch nicht mehr zu uncool waren. Also wie gesagt ich würde das erstmal nicht zu eng sehen. Bestärke deine Tochter einfach darin, dass sie gut so ist wie sie ist und mit den Interessen die sie hat. Dann mag sie eben derzeit keine Einhörner. Na und... Man muss einfach schon sagen, dass in der heutigen Zeit immer noch so klassische Vorstellungen wie Mädchen oder Jungs zu sein haben suggeriert werden. Alleine wenn man sich die Werbungen ansieht. Da ist doch sofort klar, dass die ganzen coolen Sachen für Jungs bestimmt sind und Mädchen doch mit den süßen, lieben Sachen zu spielen haben. Und darin liegt oftmals der Fehler. Es sind einfach Dinge und jede und jeder kann spielen womit man will. Ja, vielleicht entscheidet dein Kind später, dass sie keine Frau sein will... aber noch sehe ich einfach ein normales Kind, das sich ausprobiert, versucht ihren Platz und ihren Weg in der Welt zu finden und vielleicht einfach genervt ist von den äußeren Zuschreibungen was ein Mädchen kann oder darf oder eben nicht. Das kann sie in dem Alter auch noch nicht anders ausdrücken, als zu sagen, dass Mädchen doof sind und sie manchmal lieber ein Junge wäre. Auch ich denke mir manchmal, dass ich lieber ein Mann wäre. Zum Beispiel, wenn ich bei einer Wanderung mitten im Wald pinkeln muss und mir dann denke wie viel leichter es wäre mich einfach an einen Baum zu stellen, um zu pinkeln ohne mich komplett entblößen zu müssen. aber deswegen bin ich trotzdem gern eine Frau und bleibe es auch.

von SunnyNanni am 27.10.2020, 06:50



Antwort auf Beitrag von SunnyNanni

Ja, ich bin auch der Meinung mindestens ähnlich wie SunnyNanni. Lassen wir die Kinder sich so entwickeln wie sie sind. Die Gesellschaft befand sich schon immer, befindet sich und wird sich auch in einer ständigen Entwicklung befinden. Deshalb spreche in zunehmend von Beziehung und damit Begleitung als Eltern für das bisherige erziehen.

Mitglied inaktiv - 27.10.2020, 07:36



Antwort auf Beitrag von Coyote781

Wenn du sie aber in die Rolle drängen möchtest, ist es doch klar, dass von ihr Gegenwind kommt. Warum hast du im Magnetspiel den Jungen gegen ein Mädchen getauscht? Und woran hast du erkannt, dass eins der junge, eins das Mädchen ist? Hatte der Junge Hosen an und das Mädchen ein Kleid? Sie hat es vielleicht gar nicht wegen des Geschlechts sondern wegen der Kleidung gewählt, weil sie anscheinend auch nicht gerne Röcke trägt. Ich kann nur nochmal raten dich zu entspannen. Das kommt eh alles so, wie es kommt. Ohne dein Zutun. Aber ich würde wirklich aufhören ihr etwas aufzudrängen, was sie MOMENTAN nicht ist.

von Monroe am 27.10.2020, 08:31



Antwort auf Beitrag von SunnyNanni

Zu: ".. bei einer Wanderung mitten im Wald pinkeln muss .." In diesem Fall hat meine Frau immer Wert darauf gelegt, dass ich in der Nähe bin und Wache schiebe. Sie hat sich also nicht sicher und damit wohl gefühlt. Es ist auch für weibliche Menschen unbequemer. So jetzt wisst ihr, dass ein Mann das auch bedenken kann. Ich könnte das Thema auch auf die Toiletten im öffentlichen Bereich z. B. Autobahnrastplatz mit Toiletten beziehen. Es geht da um die Anzahl der Kabinen in den Damentoiletten. Ok. das ist ein anderes Thema.

Mitglied inaktiv - 27.10.2020, 09:52



Antwort auf Beitrag von SunnyNanni

Im Zusammenhang mit dem Thema eben habe ich vor etwa 45 Jahren folgendes gehört: Ein Bub und ein Mädchen spielen im Sandkasten. Plötzlich sagt der Bub zum Mädchen: Ich kann einen Achter pinkeln, du nicht. Das Mädchen läuft weinend zur Mutter. Was würdet Ihr der Tochter sagen?

Mitglied inaktiv - 27.10.2020, 10:13



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Was ist denn "einen Achter pinkeln" ich kann mir darunter gar nichts vorstellen. Ich kenne diesen Begriff nicht. Ist damit gemeint eine 8 in den Sand zu pinkeln? Dann würde ich meine Tochter ermutigen es zu versuchen notfalls mit meiner Hilfe indem ich sie abhalte. Aber so erstrebenswert ist es auch nicht Zahlen oder Buchstaben in den Sand zu pinkeln, finde ich. Im Sandkasten würde ich es sowohl dem Jungen als auch dem Mädchen verbieten überhaupt da rein zu machen. Aber wenn sie Achten pinkeln wollen... Warum nicht?

von Monroe am 27.10.2020, 10:36



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Ich würde mit ihr überlegen, was das in meinem Leben schöner macht, wenn ich es könnte.

von wolfsfrau am 27.10.2020, 11:13



Antwort auf Beitrag von Monroe

„Ist damit gemeint eine 8 in den Sand zu pinkeln?“ ja. Wir hatten damals die Aufgabe, darüber nachzudenken was die Mutter tun könnte. Wir hatten verschiedene Ansätze, die aber nicht zum Ziel führten. Es macht z. B. keinen Sinn, auf den Jungen zu schimpfen, denn dann ist auch ein Konflikt mit der Mutter des Buben möglich. Notwendig ist zunächst, das Problem des Mädchens zu erkennen. Dabei kann der Achter auch nebensächlich sein. Das Problem ergibt sich aus den Gefühlen des Mädchens. Sie weinte. Was ist der Grund? Ihre Gefühle könnten ihr sagen: der Junge ist besser als ich. Er hat mehr Macht. So hätten das Frauen auch in der Frauenbewegung sehen können. Die gab es zu der Zeit. Der Ansatz ist die Art der Beziehungen zwischen weiblichen und männlichen Menschen. Aus unserer Sicht als Erwachsene ist das sicherlich nicht wesentlich. Da geht es um andere Dinge. Deshalb kann ich im Augenblick nur folgendes sagen: Die Zeugung eines neuen Menschen findet im weiblichen Körper statt. Der Mann liefert nur Sperma. Wie wir wissen, wächst ein Kind im weiblichen Körper heran und wird von einem weiblichen Menschen zur Welt gebracht. Das ist nicht alles. Jetzt kommt ein Punkt, der mich und auch meinen Sohn als jungen Vater nachdenklich gemacht hat. Stillen! Es ist nicht nur Nahrungsaufnahme für das Baby sondern auch eine enge Beziehung zur Mutter. Der Vater ist dann eher ein Zaungast. Ich habe das bei meinem Sohn deutlich gesehen. Er hat sich in dieser Zeit als Vater seines lieben Kindes nicht wohl gefühlt. Da nützt trocken legen und tragen nicht viel, wenn man vom Kind ausgeht. Mir ist es als junger Vater ähnlich ergangen. Die Mutter ist natürlicher Weise die Hauptperson für das Kleinkind. Erst als der Vater das Fläschchen gab, wurde er vom Kind besser akzeptiert. Er musste sich auch intensiv mit dem Kind beschäftigen. Die Vätermonate sind dazu ein guter Ansatz. Ich bitte darum, mir das zu glauben, denn ich habe das so auch wirklich erlebt. Das Problem wird man für das betroffene Mädchen wahrscheinlich mit dem Thema Mutter und Kind nicht lösen können. Vielleicht finde eine von euch Müttern eine gute Lösung. Das Selbstbewustsein des Mädchens zu stärken, erscheint mir wesentlich. Ich habe leider keine Tochter, sonst hätte ich mich schon längst damit eingehender beschäftigt.

Mitglied inaktiv - 27.10.2020, 11:26



Antwort auf Beitrag von Monroe

Das Problem wird hier eher in den stereotypischen Erwartungen der Umwelt liegen, gegen die das Mädchen sich zu Recht auflehnt.

von Esmeralda am 27.10.2020, 11:32



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Der Satz: "Aus unserer Sicht als Erwachsene ist das sicherlich nicht wesentlich. Da geht es um andere Dinge" "ist das" gemeint ist damit der Achter.

Mitglied inaktiv - 27.10.2020, 11:40



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das ist dein problem , du machst aus einer 8 pinkeln eine tagefüllendes thema, woraus dann dinge geboren werden , die ich als sinnbefreit sehe. meine ansage an mein kind wäre: ja weil du es eben nicht kannst"...aus die maus thema durch

Mitglied inaktiv - 27.10.2020, 12:36



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" Ich bitte darum mir daß zu glauben , den ich habe das so auch wirklich erlebt"! Ja toll , so hast du das einmal, bzw zwei Mal erlebt, ist das für dich der Beweis jetzt das es immer so ist???? Ich kann dir das Gegenteil erzählen. Die erste gemeinsame Tochter von mir und meinem Mann war ein Papa Kind, ab Geburt. Stillen fand meine Tochter nett aber es war nur Nahrungsaufnahme für sie wenn Papa im Haus war wollte sie danach sofort wieder zu ihm und das ist bis heute so geblieben. Unser daruf geborener Sohn war und ist neutral der findet mich genauso toll wie seinen Papa. Nur die jüngste der drei ist ein Mama Kind wobei sie Papa nie abgestoßen hat, aber halt bis heute nie bevorzugt hat. Es ist immer die Frage wie man mit Dingen umgeht, sowohl als Mutter ( ich habe nie das stillen als was einmalig besonderes hervorgehoben, so nach dem Motto das ist der Nabel der Welt. Habe immer gesagt das mein Mann alles genso kann wie ich, das eine halt mehr das andere weniger wie halt jeder Mensch das eine mehr oder weniger kann. Und mein Mann hat nie etwas Hinterher getrauert was er biologisch einfach nicht kann, dafür kann er andere Sachen die ich nicht kann. Zu deinen letzten Abschnitten sage ich besser nix, ich hoffe einfach das du wirklich um die 70 bist und aus einer anderen Zeit kommst, wobei meine Großeltern 81 sind bzw wären und immer moderner eingestellt waren

von misses-cat am 27.10.2020, 13:08



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von misses-cat am 27.10.2020, 13:09



Antwort auf Beitrag von Esmeralda

Wahrscheinlich passt dem Kind hauptsächlich nicht die Bevormundung der Mutter und die strengen Kontrollen von allem was das Kind tut, was es spielt und was es anzieht. Das würde mich und meine Kinder auch Nerven egal in welchem Alter und egal bei welchem Thema. Ganz ehrlich finde ich es schon fast krankhaft was die Mutter da tut,damit schadet man dem Kind vielleicht sogar. Mit 4 wollten alle meine Kinder immer alles mögliche, aber selten das, was ich wollte. Und das wahrscheinlich einzige und allein aus dem Grund ihren eigenen Willen zu haben und diesen durchzusetzen. Das ist nun mal so und daran sehe ich gar nichts schlimmes und hätte nie vermutet, dass eins meiner Kinder sich im falschen Körper sieht. Und noch weniger wäre ich auf die Idee gekommen ihnen da irgendwas ein- oder auszureden (oder es auch nur zu versuchen).

von Monroe am 27.10.2020, 13:58



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Das Klima hier ist durch manche Attacken gegen Andere stark belastet. Ich fühle mich mitverantwortlich, deshalb folgendes: Man bedenke: Wer versucht andere zu erniedrigen, tut das eigentlich mit sich selbst. Denn; 1 Finger zeigt auf andere, jedoch zeigen 3 Finger auf sich selbst. Es ist gut zu überdenken, welche Wirkungen jede Art von Kritik haben kann. Was mich betrifft: Mein Selbstwertgefühl sagt mir: ich bin gut und ich tue Gutes!

Mitglied inaktiv - 28.10.2020, 08:42



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Es wäre auch gut die Kritik als Kritisierter zu überdenken.

von Monroe am 28.10.2020, 09:11



Antwort auf Beitrag von Monroe

Das tue ich grundsätzlich vorab.

Mitglied inaktiv - 28.10.2020, 09:19



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Echt? Ich lese von dir oft nur "ich bin älter, ich bin schlauer, ihr kennt mich nicht, ihr könnt nicht über mich urteilen (was übrigens auch niemand tut, sondern sich rein auf deine Beiträge bezieht), ..." Von lernen durch Kritik sehr ich keine Spur, sorry

von Monroe am 28.10.2020, 12:47



Antwort auf Beitrag von Monroe

Wo habe ich "ich bin schlauer" geschreiben. Bitte Nachweise.

Mitglied inaktiv - 28.10.2020, 12:59



Antwort auf Beitrag von Monroe

"Von lernen durch Kritik sehr ich keine Spur, sorry" Es kommt auf die Kritik an. Wenn sie angreifend wirkt, ist kaum ein Mensch berei zu lernen. Was mich auch stört, sind Eure Du-Botschaften, teilweise wie Keulen wirken. Das Ihr nicht über mich urteilen könnt, liegt einfach daran, dass ich nicht erkennen kann, inwieweit Ihr bereit seid, mich kennen zu lernen. Das betrifft auch meine Gruppen. Dort ist viel von mir enthalten. Das Thema hatte schon mal eine Mutter hier. Außerdem wisst Ihr mehr von mir als ich von Euch. Bedenklich erscheint mir auch, dass für Kritiken mir gegenüber oft eine ganze Gruppe notwendig ist. Das ist insgesamt ein völliges Ungleichgewicht und nicht demokratisch. Das muss bei meiner letzten Antwort natürlich "geschrieben" heißen. Auszug aus den Bedingung von RuB: ".. sowie, dass andere Meinungen / Ansichten respektiert .. werden." Wie sieht es damit aus? Monroe, auch Du bist nicht meine Mutter oder Lehrerin. Nebenbei: sollen wir wirklich den Thread von Coyote781 weiter benutzen?

Mitglied inaktiv - 28.10.2020, 13:16



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Ich gehe jetzt hier raus, denn Coyote781 hat wirklich nichts damit zu tun.

Mitglied inaktiv - 28.10.2020, 13:22



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Nochmal: hier muß sich niemand kennenlernen. Möchte ich auch gar nicht. Man hilft, bekommt Hilfe. Kritik an "dir" bezieht sich nicht auf deine Person, nur auf deine Ratschläge. Es ist keine Gruppe notwendig dich zu kritisieren, es sehen nur viele Menschen anders als du. Da könntest du anknüpfen und davon lernen. Ich möchte mir auch nicht vorschreiben lassen wie ich was zu schreiben habe. Ob nun mit du oder Ich- Botschaft. Es ist ein Forum, ich stehe nicht vor dir und schimpfe dich aus. Ich beleidige dich auch nicht. Es liegt allein daran was du aus den Texten machst. Nämlich zumeist gar nichts, außer dich darüber aufzuregen, dass du kritisiert wirst. So kann man auch nicht weiterkommen. Lernen war dein Ziel, aber den Weg dahin führt nun Mal auch Kritik.

von Monroe am 28.10.2020, 20:55



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Ich würde ihr kindgerecht zu verstehen geben, dass a) es nicht erstrebenswert bzw. wichtig ist, eine 8 in den Sand pinkeln zu können. Im Leben sind andere Dinge wichtig, b) es kein "Verdienst"/keine Leistung des Jungen ist, das zu können, sondern ihm einfach von seiner Anatomie her möglich ist und dass man - wenn überhaupt - nur mit etwas angeben kann und sollte, wofür man etwas geleistet hat. Dann würde ich kindgerecht erklären, dass es mit dem Selbstbewusstsein und dem Können des Jungen nicht so weit her sein kann, wenn er mit so etwas auftrumpfen muss c) sie sich weniger auf das konzentrieren soll, was andere können (unabhängig davon, ob sie das selbst auch kann oder nicht), sondern darauf, was sie kann - und das wird deutlich mehr sein, als eine 8 in den Sand zu pinkeln. Wenn man da wirklich ein Feminismus-Ding draus machen will ... Wichtig ist, Mädchen den Rücken und ihr Selbstbewusstsein zu stärken, in dem Sinn, dass sie wissen/spüren/lernen, dass man keinen Penis braucht, um Wichtiges zu leisten und damit sie sich nicht so schnell von Männlichkeitsgehabe ins Bockshorn jagen lassen.

von Sille74 am 28.10.2020, 21:24



Antwort auf Beitrag von wolfsfrau

Das ist auch ein cooler Ansatz, denn letztlich wird man zum Ergebnis kommen, dass es ziemlich irrelevant ist für ein schönes Leben...

von Sille74 am 28.10.2020, 21:26



Antwort auf Beitrag von Sille74

Hallo Sille74, vielen herzlichen Dank. Ich habe beim Lesen gespürt, dass die Mutter ihrer Tochter wirklich helfen konnte. "Dann würde ich kindgerecht erklären, dass es mit dem Selbstbewusstsein und dem Können des Jungen nicht so weit her sein kann, wenn er mit so etwas auftrumpfen muss." Das kann ich nur unterschreiben.

Mitglied inaktiv - 28.10.2020, 22:02



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Mir persönlich würde es als Mutter des Jungen sehr gegen den Strich gehen, wenn über das Selbstbewusstsein meines Kindes hergezogen wird. Mein Sohn hat zwar nie damit geprahlt 8 pinkeln zu können, ich weiß auch nicht, ob er es je versucht hat, würde aber eine andere Mutter derart über ihn herziehen, würde ich ratzfatz bei ihr auf der Matte stehen. Sowas geht gar nicht. Meinem Jungen würde ich auch erklären, dass das nichts ist, womit man prahlen kann, weil Mädchen und Jungs nun mal anatomisch nicht gleich sind, aber ein Geschlecht nicht besser als das andere ist. Aber Kinder sind nun mal auch oft so, dass sie mit vielen Dingen angeben möchten. Daran sehe ich gar nichts verwerfliches. Ich finde nur, dass Eltern von anderen Kindern nicht das Recht haben darüber herzuziehen, wenn sie es tun. Toleranz und Empathie sind erstrebendswerter als ein gegenseitiges Niedermachen nach dem Motto " wenn du auf sowas stolz bist, kannst du sonst nicht viel". finde ich ganz schlimm einem Kind sowas zu suggerieren.

von Monroe am 29.10.2020, 06:01



Antwort auf Beitrag von Monroe

... von einer realen Situation ausgeht. Im Text hieß es ja, das Mädchen kommt weinend zur Mutter gerannt. Da bin ich jetzt nicht davon ausgegangen, dass die Mutter direkt (in Hörweite) neben dran steht, abgesehen davon, dass die Geschichte wie oben angedeutet für mich ohnehin eher ein Gleichnis/Bild ist, wie so das (anerzogene) Geschlechterverhältnis ist. Dementsprechend sind auch die Antworten. Außerdem habe ich ja nicht geschrieben, dass ich das genau wortwörtlich so formulieren würde, wenn die Situation real und der Junge in der Nähe wäre und sich ein Mithören nicht vermeiden lassen würde. Für den Fall, dass man es als reale Situation versteht: Kinder sind Kinder. Natürlich fallen da solche Bemerkungen und deswegen wäre der Junge natürlich noch längst kein verzogener, eingefleischter Macho und der Penis und was man mit dem so alles "kann" ist bei kleinen Jungen eben immer mal wieder Thema. Meinen Sohn versuche ich allerdings schon so erziehen, dass sein Selbstbewusstsein nicht aus seiner "Männlichkeit" ziehen muss. Und vielleicht solltest Du Dir das mit der Toleranz und der Empathie selbst nochmals durch den Kopf gehen lassen und Deinen Umgang mit Perspektiven hier nochmals überdenken ...

von Sille74 am 29.10.2020, 07:51



Antwort auf Beitrag von Sille74

Ich erziehe meinen Sohn auch so, wie du es beschreibst. Selbstbewusstsein zieht er aus seinem Können. Ich würde meiner Tochter als Erklärung zum Verhalten des Jungen aber keine vermeintliche Psychoanalyse vorlegen. Damit würde ich ihr wahrscheinlich zu verstehen geben, dass es okay ist, wenn man in einem solchen Fall mit doppeltem Maß zurückschießt. Und das ist es einfach nicht.

von Monroe am 29.10.2020, 09:31



Antwort auf Beitrag von Sille74

Perspektiven ist ein erwachsener Mann,der uns alle gerne belehren möchte in Sachen einfühlsames Beobachten und Zuhören. Das ist nicht verwerflich. Ich finde allerdings, dass es dafür etwas mehr Einfühlungsvermögen von ihm selbst bräuchte, damit dieses Unterfangen nicht mit solchen Tipps ie im Thread unten nicht zum Scheitern verurteilt ist. Das versuchen ihm hier mehrere nahezulegen, nicht nur ich. Auf berechtigte Kritik reagiert er pikiert. Auch das ist okay. Nur sollte man sich dann auch selbst eingestehen, dass man den meisten hier nichts beibringen kann, aber viel lernen könnte, wenn man dem offen gegenüberstehen würde.

von Monroe am 29.10.2020, 09:50



Antwort auf Beitrag von Coyote781

Ich kenne dich ,deine Tochter und die Situation nja nicht aber ich habe das Gefühl ( kann auch täuschen) das du mit argursaugen beobachtet , was wieder nicht typisch Mädchen ist. Gehe ich da in mich kann ich hundert Dinge( naja nicht ganz;)) nennen, die meine Tochter nicht zum typischen Mädchen und mich nicht zur typischen Frau machen. Aber mehr als weiblich können wir eigentlich gar nicht sein grins Die Gefahr sehe ich ,dass du mit der Angst , sie sei anders ,ihr gerade das Gefühl verstärkt sugerierst, sie wäre auch wirklich anders was sie aber nicht ist. Das hemmt dann eine freie und kindliche Entwicklung extrem und sie sucht sich dann eben eine Nische, die sie im Normalfall nicht gesucht hätte. Verstößt du , wie ich das meine ? Ist vielleicht umständlich erklärt von mir

Mitglied inaktiv - 26.10.2020, 21:36



Antwort auf Beitrag von Coyote781

Es ist wie es ist und ich denke, dass du ein wundervolles Kind hast, egal ob sie mit Puppen oder "Jungskram" spielt. Ich würde das nicht überbewerten, sie ist 4. Ich finde auch, dass nicht jedes Mädchen rosa Rüschen und Kleidchen toll finden muß. Allgemein halte ich nichts davon Kindern "vorzuschreiben" mit was sie spielen dürfen und wie sie sich anziehen sollen. Auf der anderen Seite halte ich auch nichts von diesen "Supertoleranten" die ihren Söhnen Kleider anziehen und lange Zöpfe flechten, allein aus dem Grund, we sie ja soooo tolerant sind. Wenn das Kind das von sich aus möchte, gibt es keinen (kaum einen) Grund es nicht zu tun. Aber es ist oft eine bestimmte Sorte Eltern, die ihren Kindern ihre Toleranz schon fast aufzwingt. Aber das ist ein anderes Thema. Ich denke dein Kind tut das, was ihm guttut und gefällt. Jungs spielen oft etwas wilder als viele Mädchen und das scheint deiner Tochter zu gefallen. Auch die Themen,mit denen sich die Jungs in ihrem Umfeld im Spiel beschäftigen scheint sie mehr anzusprechen. Wir möchten wahrscheinlich alle für unsere Kinder nur eines, dass sie glücklich sind. Und ob ein Junge nun Spaß hat in der Spielzeugküche zu backen oder ein Mädchen lieber mit dem Bagger durch den Matsch brettert, ist doch ganz egal, solange das Kind glücklich ist. Ich würde dir raten sie nicht in eine Richtung drängen zu wollen (sie ist doch ein Mädchen und muß Puppen und rosa Kleider mögen) sondern sie ganz unbeschwert entscheiden lassen was sie tut. Ändern kannst du es nicht und du wirst sehen wie es sich entwickelt. Es kann in 2-3 Jahren schon wieder ganz anders sein.

von Monroe am 27.10.2020, 07:44



Antwort auf Beitrag von Coyote781

Hallo, es klingt ein wenig, als ob Du Dich da seit längerem sehr in etwas verbeißt und hineinsteigerst, was mit der Wirklichkeit wenig zu tun haben muss. So etwas passiert Eltern ja leicht, wir machen uns schnell große Sorgen und steigern uns manchmal auch in etwas hinein. Das ist überhaupt keine Schande. Man muss es nur bemerken. Das Problem ist, dass Du das Verhalten Deiner Tochter ständig auf mögliche Abweichungen scannst – anstatt Dich an ihr zu freuen und ihr eine gut gelaunte und gelassene Mutter zu sein, so wie sie es braucht. Du führst förmlich Protokoll über mögliche Anomalien. Das ist wirklich schädlich, weil Deine Tochter das natürlich spürt. Denn Du beobachtest ja nicht nur, Du versuchst sogar Einflussnahme („Bei den Piratenkarten bist Du das Mädchen mit den Zöpfen“). Ich muss sagen, das ist wirklich übergriffig, ich hätte das als Kind gehasst. Kinder können, müssen sich aber nicht rollenspezifisch verhalten. Ich war selbst ein Mädchen, das: kaum mit Mädchen spielen wollte, nur männliche Helden hatte, jahrelang nur mit Jungen gespielt hat, keine Mädchensachen getragen hat (null Röcke, null Kleider, niemals Rosa), keine Puppen mochte, sondern lieber James Bond mit Plastikpistolen gespielt hat, eher männliche Sportarten mochte, das ihrem Vater beim Heimwerken half und sowohl Steckdosen anschließen wie mit dem Schlagbohrer umgehen konnte und bis heute kann. Trotzdem stehe ich seit der Pubertät ganz normal auf Männer und fühle mich sehr als Frau, immer schon und auch tief drinnen. Ich bin total gern eine Frau, aber eben nicht so eine geschminkte Rosa-Chi-Chi-Mode-Frau. Bis heute ziehe ich lieber Business-Hosenanzug (aber chic) statt Kleid an, und bin sehr sportlich, selbstbewusst und eigenständig, kümmere mich um Geld, Finanzen, Autoreparaturen und Handwerker-Beauftragung etc., anstatt das meinem Mann zu überlassen, wie viele Frauen das (leider) tun. Auch ein Kind, dass keine Rollen-Klischees und -stereotypien lebt, muss sich also nicht falsch im eigenen Körper fühlen, ganz im Gegenteil. „Tom Boys“ (jungenhafte Mädchen) sind etwas Häufiges, Transsexualität ist etwas Seltenes. Diese Dinge wurden Dir hier im Forum ja neulich schon einmal und auch dieses Mal ja bereits mehrfach geschrieben. Du konntest aber bisher wenig davon annehmen und aufgreifen. Und DAS spricht dafür, dass Du auf keinem guten Weg bist, sondern Dich schon sehr in eine irrationale Angst hineingesteigert hast. Vielleicht würde Dir eine fachliche/psychologische Beratung besser helfen. Und zwar sowohl zu Deinen Ängsten als auch bezüglich Deiner konkreten Fragen zum Rollenverhalten Deiner Tochter. Du kannst einen Termin bei einem Kinder- und Jugendpsychologen ausmachen, einfach für ein Info-Gespräch. Vielleicht kannst Du etwas, das von „fachlicher“ Seite kommt, eher annehmen, als unsere Beruhigungsversuche, die Dir offenbar kaum helfen. LG

von Bela66 am 27.10.2020, 08:54



Antwort auf Beitrag von Coyote781

jungen Kind. Aber dann...puh. Wie kann man im Jahr 2020 so krass in Klischees denken? Wenn sie Prinzessin Lillifee mag, dann wird sie nicht nicht trans, du kannst ganz beruhigt sein und dein völlig normales Kind mit nicht mit solchem Unsinn konfrontieren.

von Tini_79 am 27.10.2020, 21:32



Antwort auf Beitrag von Coyote781

Meine Tochter hat zwar als Kind durchaus auch mädchentypische Dinge gemocht, aber im Großen und Ganzen war sie eher der Jungentyp. Sie kam auch immer mit Jungs besser aus als mit Mädchen, vor allem in der Kindergartenzeit hatte sie eigentlich nur Jungs, mit denen sie spielen wollte. Außerdem interessiert sie sich von klein auf für Flugzeuge... Inzwischen ist sie 20 und studiert etwas, das noch immer eher als Männerfach angesehen wird. Ansonsten ist sie mal "typisch Mädchen" und dann wieder doch nicht. Ich selbst war als Kind wohl z.T. auch eher jungenhaft. Angeblich wollte ich wohl auch unbedingt ein Jungenfahrrad haben, als ich 5 oder 6 war (und habe dann so ein Bonanzarad bekommen). Kurze Haare hatte ich auch lange. Mit Puppen habe ich wenig gespielt, mit Autos allerdings auch nicht. Ich bin auch nicht unbedingt der weiblichste Typ, aber das heißt nicht, dass es mich stört, dem weiblichen Geschlecht anzugehören. ich bin einfach ich, und gut isses.

von Jayjay am 28.10.2020, 09:54



Antwort auf Beitrag von Jayjay

Hallo Jayjay, ich habe einige interessante Beiträge gelesen, so auch Deinen. Mir geht es als Mann ähnlich. Ich fühle mich nicht rein männlich. Dabei erinnere ich mich, dass Menschen jeglichen Geschlechts auch Anteile vom anderen Geschlecht haben. S o ist es möglich, dass in meinem Körper auch ein kleiner Anteil Östrogene schlummert. Meine Mutter hat mich so erzogen, dass ich auch ein wenig ihre Tochter war. Das spürte ich. Deshalb habe ich mich vor gut 30 Jahren entschieden familienpolitisch tätig zu werden und somit familienorientiert zu sein. In diesem Zusammenhang halte ich es für wichtig, weilbliche Menschen und vor allem Mütter kennen zu lernen. Das hat Vorteile.

Mitglied inaktiv - 28.10.2020, 10:06



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du hast das schliußwort gesprochen und die therapiestunde ist beendet. richtig?

Mitglied inaktiv - 28.10.2020, 11:46



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Männer haben so oder so Östrogene im Körper, ob jetzt die Mutter ihren Sohn wie ein Mädchen erzieht oder ob man(n) schon seit 30 Jahren Familienpolitisch tätig ist.... Östrogen ist immer da.... So oder so.... https://www.hormonzentrum-an-der-oper.de/de/hormone/hormone-beim-mann.html https://de.wikipedia.org/wiki/Estrogene

von ZoeSophia am 28.10.2020, 20:36



Antwort auf Beitrag von Coyote781

Hallo, lass dem ganzen einfach seinen Lauf - ändern tun deine Gedanken eh nichts. Und ganz ehrlich - ich war ein Mädchen, das immer ein Junge sein wollte. Röcke - auf gar keinen Fall, Rosa geht auch heute noch gar nicht. Meine Freunde waren fast immer Jungs, gab nur wenige Mädchen die so getickt haben wie ich. Spielen lieber Technik/Bauen oder Cowboy und Indianer (und ich war definitiv immer ein Indianer(häuptling) und Anführer der ganzen Bande ;-) - aber auf keinen Fall Puppen oder sowas. Auch später als Klassenkameradinen für Rockstars oder Schauspieler geschwärmt haben, hab ich für Indianerhäuptlinge geschwärmt. Ich bin trotzdem ganz "normal" - bin seit über 25 Jahren verheiratet und hab 3 Kinder. Und einen Mann, der in einem typischen Frauenberuf ist, wärend ich in einem technischen Beruf bin mit deutlichem Männerüberhang... aber wir ergänzen uns perfekt. Lies einfach weniger im Netz und freu dich über ein selbstbewustes Mädchen - denk einfach an Pippi Langstrumpf. Ist halt nicht jedes Mädchen eine Annika - und nicht jeder Junge ein Tommy - zum Glück gibts auch Pippis die nicht Mainstream sind. Gruß Dhana

von dhana am 29.10.2020, 20:45



Antwort auf Beitrag von Coyote781

Ja es gibt Kinder wo das so früh deutlich ist,aber solange sie sich ausleben darf wie sie möchte ist es ja auch scheinbar kein Problem für sie wie es jetzt ist. Bei meiner Mittleren hatten wir in dem Alter auch zeitweise das Gefühl daß sie eher ein Junge ist,aber irgendwann hat sie sich komplett gedreht und war die Prinzessin schlechthin. Mit dem Übergang auf die weiterführende Schule hat sie sich wieder komplett gedreht,sie trägt ausschließlich Jeans und Hoodies,ist eher so der Gamer/Nerd Typ,interessiert sich null für "Mädelskram",sie weiß seit ca 3 Jahren dass sie sich niemals etwas mit einem Jungen vorstellen kann und hatte auch schon eine Freundin-sie ist halt dieser klischeehafte Burschikose Teil des Pärchens,ihre Freundin ist eine niedliche (ich weiß das klingt böse,aber mir fehlen lediglich die Worte es passend zu beschreiben dass.man es richtig versteht,ich liebe sie wie sie ist und ich finde es absolut ok) Meine Jüngste ist jetzt vier ,sie macht Grade definitiv einige Idetitätsprozesse durch,ich merke wie schwierig es ist allein zu akzeptieren dass die Oma gleichzeitig meine Mutter ist Beim Geschlecht ist sie irgendwie völlig durcheinander,mal sagt sie sie möchte kein Mädchen sein weil sie kein Blau mag ,dann ist sie auf jeden Fall ein Junge und wir dürfen nicht widersprechen,dann ist schwarz und lila ihre bevorzugte Farbe und sie ist eindeutig ein Mädchen Sie darf einfach sein was sie Grade möchte ,wir haben auch eine riesige Autokiste inclusive Hot Wheels Bahn,bei uns gibt es eine bunte Mischung und alles wird bespielt Sie findet die Prinzessinnen Rolle auch eher unattraktiv,sie meinte mal die dürfe nur auf den Prinzen warten und der Prinz erlebt die ganzen Abenteuer Ich selber hab übrigens bis heute eher männliche Freunde,war als Kind nicht Mal erkennbar dass ich ein Mädchen bin,ich war immer ganz vorn mit dabei wenn die Jungs Blödsinn gemacht haben und fand Mädchen total anstrendend. ich bin gern eine Frau und stehe obendrein auf meinen Mann Ja ich finde es gut wenn man sich mit den Möglichkeiten auseinander setzt, andererseits Versuche ich gar nicht jedes Verhalten zu analysieren,wenn es so ist und ihr immer offen miteinander umgeht wird der Tag kommen wo sie es euch sagt,oder es ist eben gar nichts und sie sucht einfach nach ihrem Platz und lässt sich dabei nicht von gängigen Klischees einengen,was ja auch nicht das schlechteste ist. Meine Tochter kam irgendwann mit 12 oder 13 und hat uns halt erzählt sie sei lesbisch ,und damit hatte es sich quasi. Das einzige was zwischendurch ein bisschen blöde ist ist dass ihre Freundin total altmodische Eltern hat die nichts davon wissen dürfen ,sie stellen sich das wahrscheinlich nicht in ihren kühnsten Albträumen vor deshalb sind sie auch null skeptisch,aber sie ist 17,und ich sehe mich auch nicht in der Verantwortung sie aufzuklären

Mitglied inaktiv - 31.10.2020, 10:42



Antwort auf Beitrag von Coyote781

Es gibt kein Jungs oder Mädchen typisch. In dem Alter besteht noch die Offenheit, die die Eltern und die Gesellschaft ihnen hinterher aberziehen! Lass sie machen! Natürlich sind Hosen bequemer und praktischer zum spielen als diese blöden Röcke. Und welche Rollen haben denn Mütter und Väter Bitteschön? Das sind doch alles kulturelle Konzepte - davon ist nix Biologisch außer Schwangerschaft, Geburt und Stillen. Meine Tochter hat bis vor Kurzem (ist jetzt 11,5!) nur mit Jungs gespielt - sie fand das typische Mädchenspielzeug langweilig und fand dass die Jungsspielzeuge interessanter sind. Bis heute hat sie mehr Jungsfreunde als Mädchenfreunde. Na und? Sie ist sicherlich ein Mädchen bislang.

von kirshinka am 05.11.2020, 20:07