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Kind 16 Monate hört nicht

Thema: Kind 16 Monate hört nicht

Hallo. Mein Sohn, 16 Monate hört so oft überhaupt nicht. Das Nein wird ignoriert, auch wenn ich ihm eigentlich nur verbiete unsere Katzen zu quälen und Holzklötze gegen den Fernseher zu hauen. Das bedeutet, ansonsten genießt er ziemliche Freiheit und das Nein kommt nur in diesen Situationen vor. Wenn ich ihn dann wegsetze dann geht er gleich wieder hin. Wenn ich ihn etwas gröber wegziehe dann lacht er, beobachtet mich und tut es erneut, wobei er mich nicht aus den Augen lässt. Mir ist klar dass er mich nicht ärgert sondern dass er Konsequenzen und Grenzen auscheckt, aber es hilft nix. Ich muss ihn ca 100 mal am Tag mit Nein ermahnen und wegziehen. Auch wenn ich ihn ablenke oder wir eigentlich was spielen sind die Katzen immer so interessant, dass er sie unbedingt an den Ohren oder am Schwanz ziehen will. Katzen aussperren funktioniert nur teilweise weil ich dann ein Katzenjammer heraufbeschwöre. Das ist also mein erstes Problem. Wie schaffe ich es, dass er auf mich hört? Mein Mann wird laut, wenn unser Sohn beim ersten Nein nicht hört. Da fetzt der Knirps dann zu mir und weint. Mein Mann muss ihn nicht mal wegsetzen, einfach laut schreien und er lässt vor Schreck die Katze los. Lang hält es zwar auch nicht an, aber besser als meine Taktik. Ich jedoch möchte nicht, dass unser Kind angeschrien wird. Hab oft versucht mit meinem Mann zu reden und ihm zu erklären weshalb Schreien in der Erziehung kontraproduktiv und schlecht für die Bindung ist, aber er glaubt es nicht. Sein Papa hätte ihn auch angeschrien und sogar hin und wieder eine Ohrfeige verteilt und in ihrer Beziehung ist alles ok. Wenn ich meinem Mann dann von Studien, Therapeuten und co erzählen will, blockt er gleich ab weil er der Meinung ist, dass er an sowas nicht glaubt. Außerdem führt er an, dass meine Taktik noch weniger nützt als seine, und solange ich nichts erfolgreicheres habe, wird er weiter schreien. Hab mir schon den Mund fusslig geredet um ihm zu zeigen, dass Schreien falsch ist, aber er glaubt es nicht. Zu allem Überfluss klappt sein Laut-Werden auch nachts. Wenn ich zu unserem Kleinen nachts rübergehe, dann komm ich die nächsten 2h nicht mehr ins Bett. Wenn er ihn einmal ordentlich zusammenfaltet, dann ist er still und schläft innerhalb von Minuten ein. Also bestätigt ihm das seine Vorgehensweise und sagt zu mir, dass ich versäumt habe mir Respekt zu verschaffen und unser Kleiner mir deshalb auf der Nase rumtanzt. Und jetzt also zu Frage zwei. Wie bekomm ich meinen Mann von dem Schreien weg? Trotz seines Erfolges mit der Taktik bin ich dagegen und möchte das für mein kind nicht. Ach und ansonsten im Alltag spielen die 2 wunderbar zusammen. Also nicht dass ihr jetzt denkt mein Sohn hätte Angst vor ihm. Sorry für den langen Text, aber ich wollte nicht dass es zu Missverständnissen oder großen Nachfragen kommt. Viele Grüße

von Anxunamun am 07.11.2020, 21:11



Antwort auf Beitrag von Anxunamun

Ich glaube der Altersunterschied deiner beiden Jungs ist dann doch zu gross,um beide gleich zu erziehen:) Und 100 mal "nein " am Tag hört man genauso wenig wie die Bahn ,wenn man seit 20 Jahren direkt daneben wohnt,daher ist ein lautes Etwas effektiver in eurem Fall. P.s. ein Kind möchte nicht extrem viele Freiheiten haben, es möchte regeln und grenzen , um sich sicher zu fühlen...es möchte dir vertrauen ,dass du weist ,wie es geht...

Mitglied inaktiv - 07.11.2020, 23:57



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Zu Frage 1: Ich würde es umformulieren, statt zu sagen, was gelassen werden soll, eher sagen was gemacht werden darf. Also nicht "Nein, lass die Katze in Ruhe" eher "hier, nimm den Faden und zieh ihn hinter dir her, dann spielt ihr zusammen." oder "das mag sie nicht, pssst schön leise und langsam, dann kannst du sie so streicheln" etc. Das ist deutlich leichter umzusetzen, als etwas "nur zu lassen". Außerdem würde ich der Katze Plätze zum Rückzug schaffen. Wir hatten damals in jedem Raum mindestens einen Platz für die Katze, die "kindersicher" war, auf Kommoden, Regalen, Fensterbänken etc... damit die Katze jederzeit fliehen konnte, wenn es ihr zu viel wurde. Generell haben wir viel umgelenkt. "Das kann kaputt gehen. Hier, nimm diesen Ball und versuch die Kiste zu Treffen." Zu Frage 2: Da hilft nur viel Reden. Aber auch alternative Strategien. Er sagt ja selbst, dass er nicht weiß, wie er sonst handeln soll, und ohne eine Alternative greift man auf das "altbekannte" zurück. Vielleicht könnt ihr ja mal ein bisschen auf "mein gewünschtes Wunschkind treibt mich in den Wahnsinn" stöbern, da gibt es unzählige Artikel und auch praktische Tipps oder "Augenöffner" zum Lesen. Entweder kostenlos online oder auch gebunden als Buch.

von Baerchie90 am 08.11.2020, 08:53



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Sehe ich auch so. Alternativen erleichtern dem Kind von etwas abzulassen. Es ist ja noch zu klein, um sich selbst eine Alternative zu suchen. Das funktioniert in der Regel auch ziemlich gut. Das Kind entwickelt fürchterliche Angst vor dem Vater, wenn es so angebrüllt wird, deshalb ist es einfach still. Möchte man das für sein Kind? Ich denke nicht.

von Monroe am 08.11.2020, 15:03



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Ich mag das Anschreien auch nicht. Deshalb hab ich mir gewünscht eine Idee zu bekommen wie ich das meinem Mann beibringen kann, denn er widersetzt sich ja so.

von Anxunamun am 08.11.2020, 19:05



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wäre da vielleicht ganz hilfreich.

von Caot am 09.11.2020, 08:43



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Des Threads komisch. Ich bin mir nicht sicher ob das die Wahrheit ist. Mir ist das zu „Too much“. Sorry, mir fehlen die Worte.

von Caot am 08.11.2020, 13:26



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Es ist die Wahrheit

von Anxunamun am 08.11.2020, 19:04



Antwort auf Beitrag von Anxunamun

Ihr macht so viel "falsch" das ich eigentlich gar nicht weiß, wo ich mit einer empfehlenden Korrektur anfangen soll. Dein Kind ist 16 Monate. Da ist es durchaus normal, dass er ein nein "ignoriert". Das löst man definitiv nicht, indem man ihn wegsetzt und löst es noch viel weniger, indem man ihn, nachdem er es wieder tat, wegzieht. 100 Mal am Tag ein Kind ermahnen und weg ziehen - das ist hilflos von Euch. Ebenso, dass dein Mann laut wird oder das Kind zusammenfaltet , wenn das Kind "nicht hört". Dein Mann möchte Respekt von einem 16 Monate alten Kind? Das ist krank! Mein Eindruck? Ihr habt keine Ahnung in Sachen Kindererziehung. Bestätigt deine Aussage, dass dein Mann auch keine solche in seinem Elternhaus noss. Ihr solltet Euch an eine Erziehungsberatung wenden! Dringend! Wenn dein Mann nicht dazu bereit ist, würde ich darüber nachdenken mich räumlich zu trennen und würde das nur für mich angehen, denn auch Du strahlst deinem Kind gegenüber eine gewissen Hilflosigkeit/Alternativlosigkeit im Umgang (was muss ich tun, wenn) aus. Ich wünsche Dir gutes Gelingen.

von Caot am 09.11.2020, 08:55



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Hast Du auch keine Ahnung vom Erziehen?

von mia17 am 22.11.2020, 22:25



Antwort auf Beitrag von Anxunamun

Es ist normal dass Kinder in dem Alter nicht "hören". Wobei man von nicht hören noch gar nicht sprechen kann. Es ist vielmehr so,dass so kleine Kinder impulsgesteuert sind und die Aufmerksamkeitsspanne einer Fliege haben. Sie merken sich noch nicht was sie dürfen und was nicht. Ich finde Baerchies Vorschlag sehr gut. Es funktioniert auch sehr gut, wenn man dem Kind zeigt, was es tun darf. Es ist OK mit dem Bauklotz auf die Holzeisenbahn zu hämmern, auch ein Topf nimmt keinen Schäden davon. Wenn du immer nebendran bist und MIT deinem Kind spielst, hört sowas auch sehr schnell auf. Wenn du auf der Couch fernsehen möchtest, ist es fast schon klar, dass dein Kind sich damit "beschäftigt" womit du dich beschäftigst - dem Fernseher - und darauf schlägt. Mach es dir dich leichter und lass den Fernseher tagsüber aus, dann hat er nicht so eine Anziehungskraft. Dass dein Partner das Kind anschreibt finde ich ganz furchtbar. Euer Kind ist noch so klein und es wacht nicht nachts auf, weil es euch damit ärgern kann. Es wacht auf weil es Hunger hat oder sich einsam fühlt und Angst hat. Versetzt euch in seine Lage. Er ist noch nicht 2 Jahre alt und soll seine Bedürfnisse schon zurückstellen. Sorry, das funktioniert nicht. Und wenn es funktioniert, funktioniert es nicht ohne deutliche Spuren beim Kind zu hinterlassen.

von Monroe am 08.11.2020, 15:11



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Also der Fernseher ist immer aus, wenn unser Kind wach ist. Er klopft trotzdem gern dagegen. Ich spiele eigentlich den ganzen Tag mit ihm und er kann mit den Katzen auch gut umgehen, mit ihnen spielen und auch streicheln. Aber leider reicht ihm das nicht und dann wird er oft grob zu ihnen.

von Anxunamun am 08.11.2020, 19:07



Antwort auf Beitrag von Anxunamun

Hallo, statt nach einer "Taktik" zu suchen, solltet ihr es mit Einfühlungsvermögen versuchen. Ein Kind von 16 Monaten ist neugierig und weil es die Hintergründe bestimmter Handlungen noch nicht verstehen kann (z.B. warum kann ich meinen Teddy hinter mir herziehen, ohne dass Papa schreit, die Katze aber nicht?) und muss daher alles hundertmal und öfter ausprobieren. Das ist ein Lernprozess und wichtig für die Entwicklung. Es geht nicht darum, dem Kind mit einer Taktik ein Verhalten möglichst schnell "auszutreiben", sondern es auf seinem Weg zu unterstützen, die Welt zu begreifen. Und das möglichst liebevoll. Anschreien geht gar nicht, das macht dem Kind langfristig Angst, auch wenn die beiden ansonsten miteinander toll spielen, denn das Kind muss ja immer damit rechnen, dass es aus heiterem Himmel angeschrien wird und nicht mal weiß warum. LG Anja

von AKAM am 09.11.2020, 07:04



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Also ein 16 Monate altes Kind „hört“ noch nicht, es probiert aus, erkundet seine Umwelt, dazu gehört auch Reaktionen zu bekommen, was macht die Katze, wenn ich dies oder da mache, wie reagiert das Umfeld auf mich, wenn ich dies oder das mache... Meine Tochter ist auch 16 Monate, sie versteht schon was „in Ordnung“ ist und was nicht, sie schaut oft ob sie im Blick habe und handelt dann, sie weiß oft genau, was sie darf und was nicht, aber sie testet es immer mal wieder... ich biete ihr dann Alternativen an und hole sie aus der Situation, im Zweifel nehmen wir den Puppenwagen und gehen ne Runde um den Block, von unserem Kater nehme ich sie weg, da mir das ohne Aufsicht zu gefährlich ist, einmal hat er sie gekratzt, so schnell war ich mit eingreifen nicht meist geht der Kater von sich aus in ne andere Etage und verweilt da, kommt meist, wenn die kleine schläft, sie darf ihn natürlich unter Aufsicht streicheln, kuscheln, das klappt auch gut... Was ich aber ganz furchtbar finde, ist das anschreien, sorry, da hört es auf bei mir, das Kind bekommt Angst und ist eingeschüchtert und verstört dadurch... sowas gibt’s hier nicht, schreien ist bei mir ein Zeichen mangelnden Respekts und eigener Hilflosigkeit, auch ein Kind verdient Respekt! Wäre es mein Mann, würde ich mit ihm sprechen, aber so hart es klingt, würde das nix bringen wäre ich weg, ich hätte Angst mein Kind mit so jemandem alleine zu lassen!

von Kasi88 am 15.11.2020, 08:20



Antwort auf Beitrag von Anxunamun

Hallo, ich hab mal irgendwo gelesen, dass Kleinkinder beim Grenzenaustesten bis zu 500 !!!x ein Nein benötigen, bis sie eingesehen haben, dass sie etwas nicht dürfen/machen sollen. Es kostet sicher einige Nerven (ich hatte damals auch überlegt einfach stundenlang NEIN auf eine Kassette zu sprechen und den ganzen Tag laufen zu lassen;)), aber ich habe im Umgang mit meinen 2 Terror-Zwergen schnell gemerkt, dass es tatsächlich manchmal einfach der TON ist, der den Unterschied macht. Ein monotones, gleichbleibend freundliches Nein wird dann gar nicht mehr wahrgenommen und selbst mit immer wieder vom TV wegziehen+Nein kann sich daraus ein endloses Spiel entwickeln - du bist hilflos, ärgerst dich und für den Kleinen ist es Aufmerksamkeit. Wie andere Ladies schon geschrieben haben, ist Ablenkung ein guter Weg, um aus der Situation zu kommen, aber wenn das nicht funktioniert, dann hilft auch tatsächlich mal ein schärferer Ton (ich rede nicht von schreien!), der dem kleinen Mann signalisiert: Oh, Mama findet das jetzt gar nicht gut, was ich mache! Speziell, wenn es darum geht: Sachen kaputt machen - so ein TV kostet ja nicht nur 3 Euro, Haustiere zu verletzen - die Krallen einer Katze im Gesicht/Auge können echte Schäden verursachen oder gefährliche Sachen, wie zum Beispiel am Herd hochhangeln etc., solltest du unmissverständlich klar machen, dass das weder Spaß noch Spiel ist. Wenn das erste deutliche Nein (dabei in die Augen schauen, feste Stimme) nicht wirkt eine mögliche Konsequenz hinter herschieben, z.B. muss er dann das Zimmer verlassen oder der Sandmann (wenn er schaut) fällt aus, weil er ja den TV kaputtmachen will o.ä. halt situationsbedingt. Jedenfalls nicht mit etwas drohen, was dann auch nach dem 5ten Fehlversuch nicht durchgezogen wird/übers Herz gebracht wird UND ich habe bspw nie damit gedroht, dass sie ins Bett müssen oder mit einer anderen Person (Papa schimpft auch gleich o.so), wenn sie nicht hören wollten. Das Bett sollte nie als Strafe deklariert werden und sich selbst vor dem Kind als in dem Moment inkompetent darzustellen ist ebenfalls kontraproduktiv, denn so wird es mit dem Ernstgenommen-werden nicht gerade einfacher. Was deinen Mann betrifft, so teile ich die Ansicht, dass Schreien keine Lösung ist, auch wenn sie ggfs. funktioniert und Hand-aufs-Herz jedem sicherlich schon mal passiert ist, weil die Nerven blank lagen, aber es sollte nicht zum alltäglichen Umgangston werden. Die tiefere Stimme eines Mannes hat eh schon eine andere Wirkung und da ist es nicht nötig zu schreien - ein etwas schärferer Ton genügt und ist dann auch kein Grund zum Weinen für den Zwerg. Da sollte dein Mann dran arbeiten, wobei ich persönlich, wenn meine Minis vom Papa mal eine strengere Ansage (nie schreien!) bekommen haben, sie weder "getröstet o bedauert" habe, um zu signalisieren, dass es schon einen Grund gab, warum der Papa "geschimpft" hat und sie sich da jetzt nicht bei mir verstecken brauchen, weil ich das nämlich genauso sehe. Gegeneinander ausspielen war somit von Anfang an nicht möglich! Setzt euch in Ruhe (ohne Kind) zusammen und redet nochmal bzw. wenn er es gar nicht einsehen will, dreh den Spieß um und schrei ihn auch bei jeder Gelegenheit an und falt ihn zusammen, weil er den Müll nicht mitgenommen hat, seine Socken rumliegen etc... Diese Art der Kommunikation wird ihm sicher nicht so gut gefallen und er überdenkt seinen Umgang mit eurem Sohn. Viel Glück und alles Liebe...

von NeleTwins2003 am 16.11.2020, 09:11



Antwort auf Beitrag von NeleTwins2003

Hallo. Danke für deinen Beitrag. Mit deinen Vorschlägen kann ich was anfangen. Leider hab ich das Gefühl dass hier manche übertreiben und mich bzw. meinen Mann als völlig inkompetent in Sachen Erziehung ansehen. Mir ist klar dass Schreien nicht der richtige Weg ist, aber deswegen schreibe ich ja hier um Alternativen zu erfahren. Es verletzt mich sehr, dass manche (Caos) hier behaupten, ich soll mich von meinem Mann trennen und ich wäre völlig überfordert und bräuchte eine Erziehungsberatung. Also jedenfalls danke für manche Beiträge!

von Anxunamun am 16.11.2020, 14:30



Antwort auf Beitrag von Anxunamun

Bitte gerne! Ja manche Damen hier müssen zu allem ihren Senf dazu geben und nutzen dieses Forum unter dem Deckmantel der Anonymität bissige Kommentare und Beleidigungen loszuwerden, statt Tipps zu geben, die sie ja lt eigenen Aussagen Säckeweise vorrätig haben...Schade, aber mach dir nix draus u alles Liebe!

von NeleTwins2003 am 16.11.2020, 15:28