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Kann man ein Kind weinen lassen?

Thema: Kann man ein Kind weinen lassen?

Hallo! Mein Kleiner ist jetzt 1 Jahr alt und mag nicht mehr in sein Bett schlafen. War eigendlich bisher kein Problem,bis jetzt. Mein Kleiner war letzte Woche krank somit Fieber und allem. So wie es halt ist war der Kleine viel auf dem Arm und hat auch teilweise bei uns im Bett geschlafen.Jetzt wo er wieder gesund ist bekommt er regelrecht Wutanfälle und Schreianfälle wenn er in seinem Bett schlafen soll.Wenn ich ihn dann wieder auf den Arm nehme schläft er sofort. Also ich brauch Euren Rat was soll ich bloß tun. Soll ich ihn weinen lassen oder was soll ich machen. LG Bianca

Mitglied inaktiv - 16.11.2009, 09:35



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Ein bißchen von beidem ;-) Beim ersten Kind war ich leider nicht konsequent genug, was uns dann ein jahrelang in unserem Bett schlafendes Kind beschert hat. Wer das mag, soll das haben, ich mag's nicht und fand es grauenhaft. Bei Kind 2 habe ich mich auf solche Debatten gar nicht erst eingelassen und mich lieber mit meiner Matratze zum ihm ans Bett gelegt, als daß er zu uns durfte. Ich würde ihn schreien und wüten lassen und daneben bleiben, in der Regel hört es dann auf. Da ich leider schreien und wüten sehr schlecht ertragen kann und dann agressiv werde habe ich, um nicht zurückzuschreien, meist dann die Kinderwäsche einsortiert oder mich irgendwie in dem Zimmer abgelenkt, um nicht selbst wütend zu werden. Dabei habe ich GANZ leise mit ihm geredet... Da er ja hören wollte, was ich sage, hörte er meist ganz schnell auf zu weinen, dann bin ich wieder ans Bett und habe so mit ihm weitergeredet und wenn er sich beruhigt hatte, konnte ich gehen. Hat zwei/drei Abende gedauert, dann war der Spuk vorbei.

Mitglied inaktiv - 16.11.2009, 09:42



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Mitglied inaktiv - 16.11.2009, 09:44



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Genauso habe ich es auch gemacht. Habe mich bei Krankheit mit Matratze daneben gelegt, wenn es ganz schlimm war und bei solchen Schreianfällen auch mal daneben gesetzt und alle paar Minuten etwas mehr zur Tür. Ging dann wieder. Mein Sohn hat nie Anstalten gemacht, bei uns schlafen zu wollen. Wenn garnichts ging, dann maximal Sofa. Lh

Mitglied inaktiv - 16.11.2009, 10:06



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Keiner läßt sein Kind weinen, wenn es Kummer hat oder Schmerzen aber wenn es einfach nur drum geht, daß der Zwerg seinen Willen durchsetzen will sollte man schon konsequent sein. Ich weiß, daß viele meinen was sei schon so schlimm dem Kind immer nachzugeben, es sei ja Elternpflicht... ich sehe das etwas anders, denn schon so früh legt man den Grundstein für später und in der Welt ist es nunmal nicht so, daß es immer nach dem Willen meines Kindes zu geht. Er ist 1, das ist natürlich schwer. Man kann ihm noch nicht viel erklären aber mit liebevollen aber konsequenten Handlungen was tun. Er war krank, lag bei dir, hat das genossen aber als Dauerzustand soll das ja nicht bleiben. Leg ihn in sein Bett, rede leise mit ihm und/oder mach leise Musik an, streichle ihn, daß es sich in seinem Bettchen wohl fühlt. Ich wünsche dir gute Nerven und viel Glück! lG Kerstin

Mitglied inaktiv - 16.11.2009, 10:33



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Hallo, ich finde, das Einschlafen ist eine besondere Situation und Kinder sollten das Recht haben, ohne Weinen einzuschlafen. Denn sie haben manchmal eben doch wieder Ängste - in unseren Augen unbegründet, aber die Kinder schauen nicht mit unseren Augen. Ich finde die Version mit der Matratze daneben ganz gut. Ich selbst bin immer dabei geblieben bis die Kinder geschlafen haben. Als sie älter wurden habe ich es oft auch sehr genossen, weil sie vor dem Einschlafen manchmal Dinge erzählen, die sonst keine Bedeutung haben und die sie mir nicth erzählen. Gerade wenn es um eigene Gefühle geht, Auseinandersetzungen mit Freundinnen etc. Ich gebe auch gerne zu, dass es mich manchmal mächtig genervt hat, dabei zu bleiben. Jetzt vermisse ich es manchmal, denn jetzt werde ihc weggeschickt, weil sie selbst noch lesen möchten. Ja, man legt einen Grundstein im ersten Lebensjahr, vermutlich den wichtigstens. Und gerade deswegen haben Kinder das Recht, angstfrei aufzuwachsen und mit der Gewissheit, dass Mama und Papa für sie da sind und ihre Gefühle nicht ignorieren. Wenn sie älter werden, können sie sich ja auch ganz anders artikulieren, aber mit 12 Monaten bleibt ihnen erst einmal nur das Schreien. Und es ist ein Utnerschied, ob ich dem GEbrüll nach einer Süßigkeit, einem Spielzeug nachgebe oder dem Gebrüll vor dem Einschlafen. Bei letzterem weiß ich doch gar nicht, warum das Kind wirklich brüllt. Und ich möchte keinem Kinder Verlassenheitsängste zumuten. Bloß weil man sein Kind in den Schlaf begleitet und diesem Wunsch des Kindes (vielleicht sogar gerne) nachgibt, bedeutet das noch lange nicht, dass Kinder immer ihren Willen durchsetzen können. Dazu braucht es deutlich mehr. Grüße Tina

Mitglied inaktiv - 16.11.2009, 11:05



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So klein, war krank und soll jetzt noch brüllen müssen? Wo ist der Fehler beim Familienbett-nach Bedarf? Lg Fredda mit 3 in ihrem Bett schlafenden Kindern, die mit einem Jahr ALLE bei uns geschlafen haben

Mitglied inaktiv - 16.11.2009, 12:18



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Dem kann ich mich nur anschließen. Um das Einschlafen würde ich keinen Machtkampf machen sondern versuchen, dass das Kind so friedlich wie möglich einschlafen kann. Gerade in dem Alter tauchen durchaus erstmals so richtig Verlustängste auf, es ist nicht so ungewöhnlich, dass Kinder, die eigentlich (schon) alleine geschlafen haben dann wieder zurück ziehen. Wir haben den Jüngeren im eigenen Bett bei uns im Zimmer (jetzt 2,5 Jahre alt), wäre das eine Möglichkeit? Wenn ihr das absolut nicht wollt, ist es auch möglich, dass ein elternteil bei Bedarf auf der Matratze daneben liegt, zum Einschlafen, aber unter Umständen dann ebenfalls auch nachts (ich wandere nachts nicht so gern durch die Zimmer, deswegen bleibt der Kleine bei uns, bis er alleine schlafen möchte/kann. Er hat vorher auch schoon mal eine Weile beim Brunder im Zimmer gut geschlafen, dann aber auch einen "Rückfall" gehabt). LG Kristina

Mitglied inaktiv - 16.11.2009, 12:31



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nicht jeder mag das familienbett, in fortgeschrittenem alter des kindes ein legitimer wunsch finde ich. tina hat vollkommen recht, eigenes zimmer hin oder her. ich würde bei ihm bleiben, ihn trösten und kuscheln.....gerade weil er gewappnet sein muß für diese welt! er braucht doch als kind einen hafen! wenn er nachts aufwacht und wieder weint, dann finde ich auch, dass ich als mutter nicht nur die pflicht habe wieder bei ihm zu sein, um ihm die angst zu nehmen, sondern doch auch den wunsch!?????! ich KANN mein kind garnicht weinen lassen. und wenn es weint, tut sie mir in erster linie leid. KLEINKINDER weinen nicht um einen willen durchzusetzen. sie wissen in diesem alter noch garnicht, dass sie ein eigenes individuum mit eigenem willen sind! das beginnt erst im zweiten lebensjahr.... ich habe von folgender sehr sinnvollen methode gelesen: im zimmer bleiben bis sich das kind beruhigt hat, dann einen schritt weiter zur zimmertür setzen. weint das kind wieder, wieder beruhigen, wenn möglich aus der entfernung. hat es sich beruhigt, wieder einen schritt weiter zur tür. das ganze so lange machen, bis das kind schläft oder man an der tür ist und das kind ruhig genug ist dass man das zimmer verlassen kann. ein kind einsam weinend einschlafen zu lassen kann zu schlafstörungen führen....würde ich mir zwei mal überlegen....

Mitglied inaktiv - 16.11.2009, 13:12



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Mitglied inaktiv - 16.11.2009, 19:05



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Ein Kind gehört zu seiner Mutter. Kinder weinen, wenn sie uns brauchen. Wie sollen sie es denn sonst sagen? Da kommt so ein kleiner Mensch auf die Welt und soll plötzlich (nachts) allein zurecht kommen-ist es doch auf den Schutz und die Geborgenheit der Eltern angewiesen. Ein Kind dessen Schreien nicht erhört wird, resigniert irgendwann. Das finde ich eine ganz schreckliche Vorstellung. Hör nur auf dein Herz und Dein Gefühl. Ihr werdet Euch alle nochmal wünschen, daß Eure Kinder zu Euch kuscheln kommen!!!!

Mitglied inaktiv - 19.11.2009, 00:02



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Hallo Tina, Deine Antwort fand ich sehr interessant, weil wir es ebenso handhaben. Unser Sohn ist jetzt 4,5. In welchem Alter hat es denn bei Deinen Kindern aufgehört, dass sie Dich beim Einschlafen dabeihaben wollten? Grüße yuri68199

Mitglied inaktiv - 19.11.2009, 10:20



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Dieses Thema taucht immer wieder auf. Ich kann nur die Seiten hier im RuB-Forum von Dr. Rüdiger Posth empfehlen (er ist Kinderarzt, selbst mehrfacher Vater). Grundsätzlich: Es ist doch auffällig, dass immer wieder so viele dieses "Problem" haben. Siehe deshalb: die Infos bei Dr. Posth. Ich persönlich kann nur sagen: Es hat mir der Entwicklung der Kinder zu tun. Und es ist in vielen Völkern rund um den Erdball nicht natürlich oder "normal" (gewesen), kleine Kinder alleine schlafen zu lassen. Das ist alles nicht einfach nur eine Ansichtssache, sondern hat viel mit Wissen/Kenntnis zu tun - und viele verwechseln leider ihre Weltanschauung mit Erziehung. Also: Ich empfehle auf jeden Fall: Kind mit ins eigene Bett nehmen bzw. großes Bett/Matratze anschaffen: Familienbett. Dann ist Ruhe und so fühlen sich die Kinder sicher! Sie brauchen so klein einfach noch die Nähe, auch nachts. Viele Erwachsene schlafen nicht alleine (und schlafen ja nicht nur wegen Sex im Ehebett)! Aber ihre kleinen Kinder sollen das tun. Die Kleinen brauchen aber noch viel mehr Wärme, Nähe, Geborgenheit, Halt. Das hat mit Verwöhnen oder Verziehen nichts zu tun. Im Gegenteil: Vom Urvertrauen zum Selbstvertrauen - so heißt auch das Buch von Dr. Posth. Es gibt noch viele andere und widersprüchliche Bücher, klar. Aber letztlich sollte man auch immer sein eigenes GEFÜHL, Einfühlungsvermögen befragen - nicht: seinen Schweinehund, seinen Egoismus. Kleine Kinder verlangen einem viel ab, ja! Das sollte man aber vorher schon wissen. Und: sie bleiben nicht ewig so klein und anhänglich...! Es kommen - schneller als man denkt- auch wieder Zeiten, in denen man selbst mehr Freiraum für sich hat, weil die Kinder dann älter sind, selbständiger werden und eigene Wege gehen WOLLEN und sollen! Ein Einjähriges kann sich ja noch nicht mal artikulieren. Es kann nur mit wenigen Worten (wenn überhaupt) sich mitteilen - ansonsten bleibt ihm nur lautes Weinen - aus Wut, aus Angst, aus Verzweiflung - oder Stillsein - dann haben sie schon resigniert. Aber von dieser Gewaltmethode halte ich nichts - Erziehung hat nichts mit Zwang zu tun. Nichts mit Gewalt - auch nicht psychischer. Grenzen setzen: JA! Aber angemessene und dem Alter und der kindlichen Entwicklung angemessene und entsprechende! Warum soll ein einjähriges Kind alleine schlafen - müssen?!? Weil die Eltern auch schlafen wollen. Das sollen sie, aber das können sie auch mit dem Kind im Bett: das Bett muss für ein paar Jahre einfach nur groß genug sein. Und dass man mit kleinen Kindern eben NICHT locker noch einen Job UND Haushalt UND womöglich noch andere Kinder einfach so meistert, das verstehen anscheinend viele leider immer noch nicht - obwohl sie es bei sich zu Hause erleben: wie anstrengend das ist -und: wie unmöglich oft: allem wirklich angemessen gerecht zu werden. Aber es kann doch nicht richtig sein, dass die Kinder darunter zu leiden haben: unter unseren aktuellen gesellschaftlichen Modetrends etc. Das führt zu weit. Trotzdem nochmal: Bitte nichts mit Gewalt erzwingen oder antrainieren! Das ist nicht Erziehung - das ist einfach eben: Gewalt! Und das tut keinem Menschen gut - egal wie alt er ist - aber erst recht nicht Kindern, die sich kaum bis gar nicht wehren können!!! NIEMALS WEINEN LASSEN! Genau damit zerstört man langfristig eben jenes Urvertrauen, das Kinder so dringend brauchen, um später Selbstvertrauen haben zu können!!! Es ist nicht Trotz - es ist Verzweiflung, wenn dein Kind so schreit und "wütet"!!! Es versteht auch nicht, warum es allein gelassen wird, wo es selbst das Gefühl hat, Nähe zu wollen!!! Aber das kann es so natürlich nicht ausdrücken: verbal. Es kann nur schreien, jammern - oder: resigniert schweigen. Dann ist es aber zu spät, dann hat ein Kind schon Schaden genommen! Viele Grüße Skyla

Mitglied inaktiv - 19.11.2009, 20:50