Rund um die Erziehung

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Halb zog er sie, halb gab sie sich hin...

Thema: Halb zog er sie, halb gab sie sich hin...

was so frivol anmutet im Betreff ist eigentlich eine Herangehensweise, die viele Schwierigkeiten erst gar nicht entstehen lässt: erkenne, wann sie soweit sind, auf deine extrinsische Motivation zu reagieren und werde aktiv. Die Umgebungsbedingung in einer Art künstlichen Kontinuität zu halten, schadet mehr, als sie langfristig nutzt. Nuancen im Spiel oder im Alltag zu verändern reizt die Synapsen, sich auf neue Situationen einzustellen und neue Problemlösungsstrategien zu trainieren. Das nennt der BWLer "training on the job", einige würden das womöglich Manipulation nennen... Macht nix, das ganze Leben ist eine! Ich bin ja auch eine von Genen, Chromosomen etc. Und lt. Darwin überlebt die "fitteste" und zwar im Sinne von anpassungsfähigste unter den Spezies und Anpassungsfähigkeit will geübt sein. Alles wird gut AyLe P.S. Der Emil von Rousseau, der seine Entwicklung aus Eigenmotivation antrieb, ist eine Erfindung des werten Philosophen. Der Mensch entwickelt sich grundsätzlich aus einer Mangelsituation heraus. Wenn die Umgebung sich immer ihm anpasst, gibt es für seine Weiterentwicklung keinen Grund und er stagniert.

Mitglied inaktiv - 17.01.2009, 18:15



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Hallo, das klingt alles recht nett. Ich glaube aber, dass eh keine Mutter es versucht (oder gar schafft), die "Umgebungsbedingungen in einer Art künstlicher Kontinuität zu halten" - das verhindert schon der ganz normale Wahnsinn des Alltags und die vielen unerwarteten Situationen etc. Und "Nuancen im Spiel oder im Alltag zu verändern" ist auch nicht etwas, das man künstlich "machen" müsste, sondern dies geschieht geradezu unvermeidbarerweise ganz natürlich und von selbst. Natürlich muss man bereit sein, sich viel und unvoreingenommen mit seinem Kind zu beschäftigen. Auch die Gefahr, dass sich die Umgebung dem Menschen "immer anpasst", besteht ja - Gott sei Dank - nicht, weshalb auch hier Abhilfe nicht nötig ist. Fazit: Den sittlichen Nährwert Deines beeindruckenden Kurzvortrags kann ich nicht erkennen. Beziehst Du Dich auf ein bestimmtes Posting oder auf Diskussion, die ich nicht mitbekommen habe? Oder wolltest Du nur ein bissel protzen und Dein Ego mit ein paar Fremdwörtern und der schmückenden Erwähnung eines Philosophen ein klein Bissel aufpolieren und (scheinbar) aufwerten...? Hey, das hast Du gar nicht nötig, hu? A.

Mitglied inaktiv - 17.01.2009, 20:36



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Hallo, Zitate muss man elegant und leicht, und das heißt: korrekt benutzen - oder man lässt es besser sein, denn sonst wird's so arg peinlich! Die Zeile heißt natürlich: "Halb zog sie ihn, halb sank er hin." Tu' Dir doch mal ein bisschen Goethe an, da klafft bei Dir offenbar noch eine große akademische Lücke: (Oder war Deine Verballhornung gar Absicht???) Der Fischer Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, Ein Fischer saß daran, Sah nach der Angel ruhevoll, Kühl bis ans Herz hinan. Und wie er sitzt und wie er lauscht, Teilt sich die Flut empor: Aus dem bewegten Wasser rauscht Ein feuchtes Weib hervor. Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm: »Was lockst du meine Brut Mit Menschenwitz und Menschenlist Hinauf in Todesglut? Ach wüßtest du, wie's Fischlein ist So wohlig auf dem Grund, Du stiegst herunter, wie du bist, Und würdest erst gesund. Labt sich die liebe Sonne nicht, Der Mond sich nicht im Meer? Kehrt wellenatmend ihr Gesicht Nicht doppelt schöner her? Lockt dich der tiefe Himmel nicht, Das feuchtverklärte Blau? Lockt dich dein eigen Angesicht Nicht her in ew'gen Tau?« Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, Netzt' ihm den nackten Fuß; Sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll Wie bei der Liebsten Gruß. Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm; Da war's um ihn geschehn; Halb zog sie ihn, halb sank er hin Und ward nicht mehr gesehn.

Mitglied inaktiv - 17.01.2009, 20:43



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es sind eher "Diskussionen" wie weiter unten darum, ob Kinder selbst entscheiden sollten, wann sie für den nächsten Entwicklungsschritt bereit sind oder aber von den Eltern, regelmäßiger von den Müttern, zu diesem sozusagen getragen werden. Rousseau spielt in diesem Zusammenhang schon eine wichtige Rolle, weil er nämlich gerade davon ausgeht, dass es weder des Einflusses von außen bedarf, noch dass dieser Einfluss überhaupt gut ist für die Entwicklung des Kindes. So pauschal und banal sich das liest, so wichtig nehmen das die Gurus der Erziehung, denen einige doch huldigen. Denn nicht ohne Grund betonen sie, dass das Kind zwar das Tempo der Entwicklung vorgibt, doch der nächste Meilenstein sozusagen schon in Sichtweite sein sollte, damit die Motivation zur Entwicklung gegeben ist. Noch eines fällt mir in diesem Kontext auf: warum sollte immer ein akuter Notfall Grund für ein paar Ideen zu einem grundsätzlichen Thema wie dem Umgang mit Menschen sein?! Muss ich vorher 20 Beiträge zur Frage: Mein Kind beißt mir die Nase ab oder Mein Sohn schreit die Nachbarschaft zusammen schreiben, um Generelles diskutieren zu wollen?! Der Ritterschlag oder die Akkreditierung durch die Forumsaufseher mag mir durch mangelnde Präsens resp. Alltäglichkeit fehlen, aber darauf mag ich verzichten. Denn auch sie haben ein Recht auf ihre Meinung. So, wie auch ich mir das meinige auf meine herausnehme. Vor Zeiten war das hier auch eine Plattform für Gedanken jenseits der "Pämpis". Daher nenn es einen Versuchsballon , Astrid. Evtl. mit viel leerer Luft. Aber doch mit so viel davon, dass einige aufgeprungen sind ;) Sittlich bildend wirken zu wollen, so vermessen will ich nicht sein *grins*. Aber doch bin ich der Meinung, dass die Fokussierung auf die Kinderwelt dem Kind in der Welt nicht immer gut tut. Und die Schaffung von Ja-Umgebungen, wie immer man diese definieren möchte, auch eine Form von künstlicher Kontinuität ist. Wächst der Mensch nicht erst an und mit der und durch die Veränderung??? LG, AyLe P.S. Fürs Protzen habe ich meine unwissende Umgebung, die ich bewusst unwissend halte, damit ich meine tägliche Portion Bewunderung bekomme.... Aber danke, Neniel, für die Blumen.

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 17:52



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Du hast meinen Beitrag offensichtlich nicht verstanden.

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 17:55



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es bot sich eine einmalige Gelegenheit und Du hast zugegriffen. Ich nehme Dir das noch nicht einmal übel. Nachdem man mit Dir so im Partnerschaftsforum umgegangen ist, kann ich das sehr gut nachvollziehen. Es macht wirklich nichts. Mach Dir keinen Kopf drum. Alles ist gut. AyLe

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 17:58



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Was hat das damit zu tun? Glaubst du, ich suche nur danach anderen eins überzubraten die nichtmal dran beteiligt waren? Nein. Ich würde mir von dir nur ab und an mal eine ganz normale Beteiligung hier wünschen.

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 18:03



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Warum muss ich mich hier normal hier beteiligen und erkläre mir, was Du unter "normal" verstehst? Ich nehme mir Zeit für meine Beiträge, ganz gleich, ob ich Dir jetzt antworte oder aber zu einem Ballonflug ansetze :) Und, wenn ich keine Zeit habe oder aber nichts Weltbewegendes beitragen kann, halte ich es mit Herrn Nuhr: einfach mal die Fresse halten. Sollte ich selbige doch einmal aufmachen, ist das keine Gewähr für Gehaltvolles. Vielmehr ein Zeichen für Muße. Und davon gibt es zu selten zu wenig, als dass ich sie mit jedermann und jederfrau jederzeit zu jedem Thema teilen möchte oder könnte. Ich habe nicht geschrieben, wonach es Dir trachtet. Meine Vermutung, ausgehend von deiner "Antwort" auf meinen Beitrag, liegt doch nahe: Frau Neunmalklugscheißer (meine Wenigkeit) lässt sich herab einen ihrer ach-so-intellektuellen Beiträge dem Rest der Welt zuteil werden zu lassen und alle sollen applaudieren... Nein, freue mich über Astrids Beitrag wie auch über Bonnies. Denn die Quelle des verballhornten Zitats war mir entfallen. Danke für diese. Und auch deine Meinung bringt mich weiter. Es ist gut, wie es ist. AyLe

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 18:10



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Warum greifen viele auf Dieter Nuhr zurück? Dieses Zitat kommt mehr als unpassend rüber und zeugt nicht gerade von hohem Intellekt. Aber da ja immer alles gut ist oder gut wird....von mir aus. So, mein Sohn zahnt. Das ist jetzt wichtiger.

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 18:14



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....."zeugt nicht gerade von hohem Intellekt." Woher dieser Anspruch? Warum diese Erwartungshaltung?? Das erschwert doch den Austausch immens, oder??? LG und viel Kraft Euch beiden. AyLe

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 18:16



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Man sollte seine Ansprüche nie zu niedrig schrauben. Gerade was den Intellekt betrifft. Sicherlich erschwert dies den Austausch, setzt aber auch ein gewisses Maß an Niveau vorraus. Kraft kann ich heute gut brauchen...er weint seit heute morgen. Bis auf die eine Stunde die er vorhin geschlafen hat.

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 18:24



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Danke für das Wort zum Sonntag. Wie heißt diese Droge?

Mitglied inaktiv - 17.01.2009, 23:21



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*lol* Ich will auch was davon.... lg carry2

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 07:58



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Alles wird gut Hoffentlich auch bei Dir

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 11:29



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Wen adressierst Du mit diesem Posting? Auf was beziehst Du Dich? Oder ist das jetzt nur ein kleiner, zusammenhangloser Ego-Trip? Jule

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 14:28



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Ihr müsst es so machen wie sonst auch bei ihren Postings. Auffällig ist, dass sie sich nie an Beiträgen richtig beteiligt, nur gelegentlich ohne ein genaues Thema zu haben hier rumschwafelt und sich dann bewundern und bejubeln lässt. Also tut ihr doch den Gefallen. Ich fang an: "Oh, DAS hast du aber ganz vorzüglich formuliert. Jeder Beitrag von dir ist einfach nur toll." Seht ihr? So läuft es normalerweise ab*g*

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 16:16



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Ich hab doch schon gejubelt.. Aber ich gebe gerne auch noch Applaus: Stella

Mitglied inaktiv - 19.01.2009, 13:41



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Danke dennoch für Euer Lesen. Einen schönen Tag noch. AyLe

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 17:20



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Hi! ich finde intellektuellen Austausch generell bereichernd. Aber mit dem was Du geschrieben hast kann ich nichts anfangen. Es waren viele komplizierte Wörter,verschachtelte Formulierungen - aber das macht einen Text nicht unbedingt gehaltvoll ... Viele Worte ohne etwas zu sagen... Ich finde, Du hast viele Tatsachen genommen und sie so hingestellt, als ob sie neu wären. Was sie nicht sind (Anpassung/Stagnation/Survival of the fittest usw.). Was verstehst Du unter "Zielgruppe"? Sind das diejenigen, die Deinen Text toll und bereichernd finden sollen?

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 18:30



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eher freue ich mich über berechtigte Kritik wie die deine. Hier wird vieles täglich neu erfunden, denn bemüht man die Suchfunktion, dann gibt es abzählbare Themen, die mit programmatisch gleicher Abfolge benatwortet werden: mein Kind schläft nicht, mein Kind isst nicht, mein Kind weint, mein Kind macht dies nicht und das doch... Klar, ist auch mein Beitrag weder eine Neuerfindung des Steins der Weisen, noch gebe ich einen Rat. War auch nicht meine Absicht. Sag mir, wann beginnen Probleme mit anderen Menschen? Wenn man sie überfordert oder aber in einem unpassenden Moment mit einer Sache belastet. Q.e.d. Wie hier geschehen, geschieht es täglich mit Kindern. Die Balance zu halten zwischen Über- und Unterforderung ist eine Kunst des richtigen Zeitpunktes. Und genau da stelle ich die Frage: Windel an und damit Kontinuität und Sicherheit schaffen oder Windel aus und damit Herausforderung und Veränderung herbeiführen???? LG, AyLe

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 18:37



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Hi! Das entstehen von Problemen hat viele Faktoren. Es wäre zu schön, wenn man sagen könnte (in Beziehung zB.): Unser Problem ist das und das und das und deswegen entstanden. Manchmal geht sowas, aber meist kann man ein Problem nicht ohne weiteres festnageln. Man weiß meist erst, daß Probleme da sind wenn sie da sind. Das Entstehen kann man verdrängen oder ausblenden (ist ja auch konfliktfreier)... S. Windel: Schwierig, denn manche Kinder brauchen die Sicherheit um später selber entscheiden zu können. Manche brauchen den Anschubser von außen, weil sie selber nicht wissen DAS sie es können oder so weit sind. War bei unserem Sohn: Wir haben gesagt: Du brauchst doch keine Windel mehr, probier es ab morgen mal ohne! er war erst unsicher, aber ist wirklich innerhalb von drei Tagen komplett trocken gewesen. Wenn wir ihm diese Kontinuität weiterhin gegeben hätten, wäre unser Faulpelz noch Windelträger :-) Beim Umgang mit Kindern benötigt man viel Bauchgefühl und Intuition. Ein sanftes Leiten und zwischendurch auch konkretes Aufzeigen von Grenzen. viele Menschen haben verlernt, auf ihr Bauchgefühl/Intuition zu achten. Auch die Flut an Erziehungsratgebern (von denen viele ziemlicher Mist sind) tut ein Übriges. Ich habe selten in einen Ratgeber geguckt, und merke, daß ich mit Intuition und bewußtem "Beobachten" meines Sohnes sehr gut fahre. Er sendet die Signale, was er braucht (nicht materiell gemeint!)... Dementsprechend gehe ich mit ihm um. Zur Zeit wie mit einem rohen Ei, da er übersensibel und in einer Phase mit einigen Ängsten ist. Wenn man solche Phasen beachtet und entsprechend reagiert (was auch anstrengend sein kann *ächz*) gehen die Phasen schnell vorbei. Länger geworden als ich wollte...

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 19:03



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es ist die Intuition und das tägliche Miteinander. Also, was soll ich hier "normal" schreiben? Ich kann nur meine Erfahrungen mit meinem Kind mitteilen. Das war's. Ob das andere weiterbringt? Aber die abstrakte Auseinandersetzung ist nicht persönlich, das heißt für mich, ich kann mir Gedanken jenseits des Alltags machen. Trete ich heraus aus meinem Alltag, wird vllt. auch mein Kopf für andere Strömungen, Meinungen frei. Bleibe ich aber im tägl. "Kampfgebiet", dann kann es doch schnell passieren, dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe?! Es ist nicht meine Art hier mein Leben zu veröffentlichen. Meine Gedanken zu teilen, ist da eine andere Sache. Damit gebe ich keine Wertung ab, wie andere das handhaben!!!! Du sagst, es braucht tägliches "Beobachten". Genau das meine ich auch! Wenn der Zeitpunkt der richtige ist, dann gibt es weniger Reibungspunkte. Tja, wenn das so einfach wäre, diese zu finden.... LG, AyLe Ende der Muße, Euch einen schönen WE-Ausklang

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 19:10



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... also ich fand Deinen Beitrag interessant, hatte auch gleich ein paar Assoziationen, die wahrscheinlich in ähnliche Richtung gingen wie Deine (soweit ich Dich richtig verstanden habe - ???) und wäre froh, wenn Du vielleicht noch mal antwortest (das letzte Mal, als Du eine interessante Diskussion anfingst, hast Du Dich dann gar nicht mehr gemeldet, was ich schade fand...) Von Deinen zwei alternativen Herangehensweisen ist die aktivere, die mit dem Verändern und dadurch Anstoss-geben, diejenige die mir näher liegt und sich bei uns auch bewährt hat - z.B. gerade bei den Windeln... usw. Ich denke, wenn man "künstlich" einen bestimmten Zustand aufrechterhält, ist es für das Kind fast unmöglich oder zumindest sehr schwer, diesen (von den Eltern ja offenbar gewollten und für richtig befundenen) Zustand quasi mutwillig zu durchbrechen und zu sagen/signalisieren "Nein, ich will das ab jetzt anders"! Das erfordert ja nicht nur Reife, was die Sache an sich (hier z.B. das Trockenwerden) angeht, sondern auch die Reife, Dinge zu formulieren oder zumindest klar zu signalisieren, und auch einen gewissen "Mut" - etwas zu tun, was ja anscheinend gar nicht erwartet oder gewünscht( wie es für das Kind rüberkommen kann?) wird. Ich denke, ein Kleinkind ist damit schnell überfordert. Mir fällt ein Beispiel ein: Eine Freundin von mir hängt diesem z.Zt. anscheinend in Dtl momentan sehr populären "Dogma" an, das Kind müsse "selbst entscheiden", was immer das sein mag. Ich finde das ja als Gedanken richtig, habe ein demokratisches Grundverständnis usw. - ABER die Praxis... :-/, naja: Ihr älterer Sohn ist 3einviertel und geht weder auf Topf noch Klo - dabei hat er im Sommer zusammen mit unseren Jungs im Garten um die Wette gepinkelt und fand diese Neuentdeckung spannend und toll :-)! Die Eltern haben aber diese anregende Erfahrung danach nicht aufgegriffen und ihn weiter motiviert, sondern blieben weitrehin stur beim Dogma "wenn er soweit ist, wird er es sagen". Bis dahin sieht die Praxis so aus, dass sie ihn regelmässig wickeln, wenn sie meinen es ist Zeit dazu. Er will meist nicht, wehrt sich usw. - aber aufs Klo will er auch nicht so recht... Sie machen noch nicht mal ansatzweise den Versuch, die Kompetenz über die Ausscheidungen IHM zu überlassen (zumindets zu fragen ob er aufs Klo will odre ne Windel anziehen will, oder WANN er will usw.), das Ganze ist gänzlich fremmdbestimmt, im Prinzip wie seit seiner Geburt. Fast nichts (ausser dass im Bad die Klotreppe steht) signalisiert ihm, dass er bereits in einer Phase ist, wo eigentlich schon ein weiterer Schritt ansteht, den er auch gehen KANN. Wollte er diesen nun gehen, müsste er die von den Eltern aufrecht erhaltenen Routine des regelmässigen Wickelns "mutwillig" durchbrechen! Ziemlich viel verlangt, oder? Klar wird er das wohl irgendwann machen - aber m.E. wahrscheinlich unnötig spät - viel später nämlich als wenn er entsprechende motivierende Signale aus seiner Umwelt erhalten hätte, die ihn ermuntern, es ihm zutrauen, es für normal halten, dass er diesen Schritt geht... Wenn man sich ¨für etwas entscheiden soll, muss man dieses auch kennen(-lernen), man muss beide Alternativen erfahren dürfen; gerade Kinder können sich abstrakte Dinge noch gar nicht vorstellen, da bedarf es KONKRETER Erfahrung - z.B. wie es ist, ohne Windel zu sein, wie es sich anfühlt - oft merken sie es ja dann auch besser, wann sie ¨"müssen"... Ich finde, man sollte ihnen diese Erfahrung ermöglichen. Wie kann man der Vorstellung anhängen, das Kind würde automatisch einfach eines Tages sagen, dass es ohne Windel auskommt und dies dann auch gleich in die Praxis umsetzen - wenn es doch aber keine Vorstellung hat, was das konkret heisst und wie das eigentlich ist?! Natürlich mag es solche Fälle geben - ebenso wie es Kinder gibt, die ohne Üben auf einen Schlag Fahrradfahren oder Schwimmen können. Aber das istdie Ausnahme und nicht die Regel! Der Normalfall ist doch, dass man es ausprobieren und üben muss wie andere Sachen auch, und dass zwischen Nichtkönnen und Können ein Prozess liegt. Und bei diesem Übungsprozess sollte man sein Kind meiner Meinung nach aktiv unterstützen, statt nur passiv abzuwarten... Ja, ja ich weiss, der Vergleich mit dem Laufenlernen etc.... Aber auch dazu schafft man dem Kind doch i.d.R. Bedingungen, die dem Laufenlernen förderlich sind - zumindest viel Platz, sicheren Raum, wo es die ersten Schritte probieren kann, dazu wohl auch ermunternde Worte der Eltern, vielleicht eine Hand, an der es sich festhalten kann wenn es will...usw. Wohl kaum wird man es im Laufstall sitzen /stehen lassen und kommentarlos abwarten, bis es von sich aus klar sagt/signalisiert, dass es da raus und laufen will, und das auch gleich kann! Irgendwann wird es das wohl tun, aber bestimmt viel später als ein Kind, das schon weiss, wie es sich anfühlt, Raum um sich zu haben ohne Gitter, diesen Raum zu erkunden, auch mal hinzufallen und wieder aufzustehen, sich von den Eltern ermuntern zu lassen... Und analog mit der Windel ist das ja im Prinzip auch so ähnlich wie der Laufstall (im übertragenen Sinne natürlich). Es spürt damit nicht richtig wann es muss, die Erfahrung wie es auch anders gehen kann fehlt ihm, es weiss nicht wie es sich anfühlt ohne Windel und auch wenn mal was danebengeht (zunächst eher häufig dann weniger)... Ich finde, mit dieser passiven Haltung der Eltern zieht sich das Ganze unnötig lange hin und ist für beide Seiten (Eltern und Kind) allmählich nicht mehr angenehm. Aber dieselben Eltern fangen dann zum Teil schon früh an mit Englisch im KiGa usw., da haben sie auf einmal kein Problem (über-)aktiv zu sein beim Fördern der Kinder. Mir kommt das vor wie "verkehrte Welt", kann mir nicht helfen... :-/ Naja, soll natürlich jede/r machen wie er/sie meint - aber für mich/uns ist das einfach nichts, wir fahren gut mit der "aktiveren Schiene" :-), auch in anderen Bereichen. Gruss, M.

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 21:18



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sollte ich in den nächsten Tagen nicht hier zum Antworten kommen, dann sieh bis Mittwoch in dein Postfach... LG und gute Nacht AyLe

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 23:34



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Wie recht Du doch hast! Die meisten hier in diesem Erziehungsforum sind Deinem Intellekt nicht gewachsen. Wie betrüblich, daß Du Deine weisen Worte hier an den Pöbel vergeudest..

Mitglied inaktiv - 19.01.2009, 13:46



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Hallo, M., danke für deine ausführliche Antwort, ich hoffe, ich kann ihr in Länge und Güte gerecht werden *grins*. Häufig liest man, dass Naturvölker bspw. ihre Kinder trügen, weil diese Tragekinder, wahrscheinlich verwende hier ich hier eine falsche Bezeichnung...., seien. Interessanterweise habe ich unlängst gelesen, dass im Gegenteil die Menschen in Zentralafrika ihre Kinder auffällig früh auf die eigenen Füße stellten, weil sie wollten, dass diese so schnell als möglich selbständig werden. Wohingegen in anderen Teilen der Welt, in China am Gelben Fluss die Frauen ihre Kinder sehr lange trügen. Eben um ihre Nachkommen vor dem Ertrinken zu schützen. Um es zusammenzufassen: die Handlungsweisen dieser Menschen resultieren aus den Naturgegebenheiten, aus Zwängen, die sie nicht ändern können. Wie sieht es mit den Zwängen hier in unseren Breitengraden aus??? Welche Sachzwänge nötigen uns bspw. den Kindern länger eine Windel anzuziehen als früher? Ich will die Angelegenheit nicht an der W-Frage festmachen. Doch mich beschleicht manchmal das Gefühl, dass viele Entscheidungen in erster Linie aus Bequemlichkeit getroffen werden und dann erst im INteresse der Kinder. Aus dem Personalwesen kenne ich das Bild der Socke. Sie darf nicht zu klein ausfallen, damit es nirgends zwickt, muss aber doch groß genug sein, um noch hineinwachsen zu können. Das vermeidet auf der einen Seite Stagnation und ermöglicht auf der anderen Wachstum mit geringstmöglicher Frustration. Die Socke darf nicht zu groß geraten vgl.bar mit den Kindern, die nun schon im KiGa bitte mit Blick auf ihre spätere Berufslaufbahn ausgebildet werden sollen. Gerade hier sehe ich die Gefahr, dass grundlegende Fähigkeiten wie des sozialen Miteinanders ins Hintertreffen geraten. Wenn ich schreibe, man sollte Herausforderungen schaffen, dann meine ich natürlich im Rahmen der Fähigkeiten und zwar im Längs- wie auch Querschnitt, also entsprechend dem Kind und seiner zeitlichen Dimension. Ich nehme also meinem Sohn mittlerweile das Plastikgeschirr *weg*, um ihn mit dem *echten* zu konfrontieren. Oder ich ändere die Modalitäten: gegessen wird mit Muße, wer aufsteht, isst nicht mehr. Das Regelwerk wächst mit seinen kognitiven Fähigkeiten. Fehler sind erwünscht. Nur die Veränderung bringt uns voran: Panta rhei und ich sollte meinem Kind wenn nicht den Bau eines Bootes, so doch den Gebrauch desselben oder zumindest Schwimmen beibringen, oder? LG, AyLe

Mitglied inaktiv - 19.01.2009, 21:35



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du bist immer noch nicht sicher in deinen erzieherischen tätigkeiten. sonst würdest du solche anfragen hier nicht stellen. ich bin nicht sicher, ob dich das weiterbringt. mach doch einfach DEIN ding. wer 100% hinter seiner pädagogik steht, hat es nicht nötig, in einem forum wie diesen auseinandersetzungen zu suchen. ich schneie hier nur noch sporadisch ein und finde die meisten beiträge langweilig. das war auch mal anders. aber durch den damaligen austausch hier habe ich mein profil gefunden und mich letztendlich von dem austausch losgesagt. ich brauchte ihn nicht mehr. ich war mir selbst genug und meine kleine familie hat mir gezeigt, dass der eingeschlagene weg richtig ist. wozu dann noch herumlamentieren mit menschen, die ich nicht kenne, deren kinder ich nicht kenne? ich wünsche dir, dass du auch an diesen punkt kommst. diese sicherheit beim eigenen tun ist außerordentlich bereichernd.

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 21:32



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daher ist es ganz gut, ab und zu den Kopf zu durchlüften. Entschuldige, aber diese Arroganz ist mir noch nicht zu eigen. Selten antworte ich so scharf, aber dieses Mal ist es mir wert! Deine 100%ige Selbstüberzeugung möge nicht in Selbstüberschätzung münden... Vllt. besuchen wir Dich mal in Delfi ;) Sei gegrüßt. AyLe

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 23:33



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Ich diese Einstellung nicht arrogant (und ny fand ich noch nie arrogant, sondern sehr ehrlich und bereichernd). Sie hat ihren Weg gefunden, tut das kund und das ist OK. Das heißt doch nicht, daß sie ihr Tun nicht mehr hinterfrägt! Wir haben unseren Weg gefunden, und unser Sohn zeigt uns, daß er richtig ist. Das ist auch für meinen Mann und mich sehr schön, da wir uns zu 99% einig sind, was unseren Sohn angeht. Es ist für ein Kind wichtig, daß man eine gewisse Selbstsicherheit im Umgang mit Erziehungsmethoden zeigt. Bin ich selber ständig unsicher oder weiß nicht genau, wie ich jetzt reagieren soll, ist das Kind auch verunsichert... Ich fand den Austausch hier früher bereichernd, er hat mir viel gegeben (teilweise). Aber zur Zeit bin ich am Punkt, wo ich eher Tips gebe. Mag sich irgendwann ändern, aber da muß es schon krass kommen - Pubertät zB. Gerade im Umgang mit dem eigenen Kind braucht es eine gewisse Kontinuität. Wenn ich immer wieder neu reagiere oder agiere, hier mal Grenzen setze und sie später woanders "abreiße", stifte ich nur Verwirrung. Und die mündet in Trotz und Aggression.

Mitglied inaktiv - 19.01.2009, 09:34



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... mir fiel jetzt konkret zu ihrem Beitrag spontan dasselbe ein wie AyLe - ob es nicht passieren kann, dass man bei zuviel "Selbstzufriedenheit" mit der Zeit vielleicht zu selbstherrlich wird, zu wenig das eigene Handeln in Frage stellt, auch da wo es angebracht wäre?! Ich würde da ein gewisses Risiko sehen, wie gesagt nach längerer Zeit ohne Austausch... Und es ist doch überhaupt etwas merkwürdig und einseitig, wenn die Tatsache, dass man in einem Forum schreibt und sich austauscht, gleich per se mit Unsicherheit usw. gleichgesetzt wird, oder?! Es gibt doch verschiedene Motive, mit anderen zu kommunizieren (ob nun per Internet oder anders, tut jetzt nix zur Sache) - und nicht nur das EINE (angebliche Unsciherheit)! Ich schreibe manchmal, um mir Rat, Denkanstösse, Anreungen zu holen; manchmal aber auch, um im Gegenteil jemandem zu raten oder meine ERfahrung mitzuteilen - also das, wovon ich überzeugt, worin ich (natürlich rein subjektiv) "sicher" bin, bzw. was sich bei uns in der Familie bewährt hat. Und es MUSS dcoh sogar beides geben, sonst könnten solche Foren gar nicht funktionieren - dann die ganzen Fragesteller/innen aus "Unsciherheit" würden dann ja keine Antworten bekommen! Ich denke, man ist in so einem Forum wechselweise in verschiednen Rollen - mal die des Fragenden/Suchenden, mal des Beratenden/Erfahrung-weitergebenden... usw. (Und jetzt lass ich mal aussen vor, dass es auch noch Motive gibt wie Angeberei, Geltungssucht, zumindest virtuell perfekt sein/scheinen wollen usw. - ich hoffe mal, das ist die Minderheit...) Gruss, M.

Mitglied inaktiv - 19.01.2009, 11:13



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Da wünscht ihr euch solche Diskissionen hier führen zu dürfen!

Mitglied inaktiv - 19.01.2009, 18:59



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ich habe gelesen, daß man in der Pubertät all das zurückkriegt, was man damals beim Kind falsch gemacht hat. In der Pubertät zeigt sich, wie gut das Verhältnis zum Kind wirklich war.

Mitglied inaktiv - 19.01.2009, 19:12



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Lach, Moni. Du triffst den Nagel auf den Kopf. Dann sind unbekannte Worte wie extrinsisch noch das geringste Übel. Dann werden ganze Sätze und längere Tiraden äußerst befremdend klingen. Die man nicht mehr nur mit Google aufklären kann. Und im Gegensatz zu Forumsteilnehmern kann man seine Kinder dann nicht einfach mit Gähn- und sonstigen Liebesbezeugungs-Emoticons abspeisen.

Mitglied inaktiv - 19.01.2009, 21:52



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Das ist interessant was Du beschreibst. Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht aber ich muss feststellen, es geht mir so wie Dir. Ich war hier früher auch viel unterwegs, habe gelesen und geschrieben. Heute interessiert mich diese Rubrik kaum noch. Ich bin auch an einem Punkt angekommen wo ich das Gefühl habe genau zu wissen was ich will. Meine Kinder und ich haben einen guten Weg miteinander gefunden. Ich sehe das keineswegs als überheblich sondern als einen Entwicklungsschritt. :-) LG! Chrissie

Mitglied inaktiv - 20.01.2009, 09:33



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*unterschreib* lg - roma

Mitglied inaktiv - 20.01.2009, 20:34