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Erziehung Jungen und Mädchen...

Thema: Erziehung Jungen und Mädchen...

Hallo, unten hat Nicole-Mami geschrieben, dass sie festgestellt hat, dass sich Mädchen, die mit Jungs aufwachsen, öfters an das Verhalten von Jungs anpassen als umgekehrt. Ich kann mir nicht vorstellen, meinem Jungen ein rosa Kleid anzuziehen, meiner (fiktiven) Tochter blaues T-Shirt und Jeans aber schon. Warum ist das so? Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 00:26



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Hallo BiggiMael! Gute Frage, finde ich ... was hast D u für Ideen dazu? Liebe Grüße, Feelix

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 09:52



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Hi Felix, ich denke, dass das so eine Art gesellschaftliche Konditionierung ist, die in mir drinsteckt. Da steckt sehr viel mehr dahinter, die Kleidung ist nur das offensichtliche. Ich denke auch, dass es mehr Mädchen gibt, die mit Jungs (oder auch unter sich) Jungenspiele machen als umgekehrt. Ich denke, dass typische Jungenkleidung für Mädchen prima durchgeht, ein rosa Kleid beim Jungen aber eben für Spott sorgt, und deshalb würde ich es ihm nicht anziehen, es sei, denn, er kommt irgendwann und will das so. Frauen tragen Hosen, Männer aber keine Röcke. Es gab Zeiten, wo beides undenkbar war. Das ist doch auch bei bestimmten Beschäftigungen ebenfalls so, ein Mädchen, dass nur mit Autos spielt, erntet vielleicht weniger Spott als ein Junge, der nur mit Puppen spielt... Schon allein von den anderen Kindern... Und in der Erwachsenenwelt sind typische Männerrollen und -Berufe im Erwachsenenleben immer noch oft höher bewertet (und meistens bezahlt) als typische Frauenberufe und -rollenbilder. Etwas provokativ und überspitzt gesagt, denke ich, das hängt damit zusammen, dass sich Frauen emanzipiert haben, Männer aber nicht, sie haben kein Interesse, weil sie's dann ja schlechter hätten. Ciao, Biggi

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 23:06



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hallo, mit geht es genauso wie BiggiMael. ich habe 3 töchter, den ziehe ich gerne jeans und blau an, aber wenn ich ein junge hätte, dem würde ich bestimmt nichts rosanes anziehen. ich finde, das sieht doof aus, rot finde ich auch schon ein problem das passt auch nicht so ganz. aber warum das so ist weiß ich auch nicht. vielleicht ist das anerzogen, eben weil man das nicht macht. ehrlich gesagt, finde ich männer mit rosa hemden auch nicht schöne, passt auch nicht, obwohl einige ja sowas anziehen. lg lisanka p.s. mein mann würde kein rosa hemd anziehen.

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 11:08



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Hallo zusammen! Hmmm, vielleicht gibt da ja ein Kulturvergleich Aufschluß?! In welchen Ländern/Völkern ist es denn üblich - mal von den Naturvölkern abgesehen, in denen man ja praktischerweise gar nix anhat (und somit eh raus aus der Nummer ist ;-)) - die Kinder unisex in beiden Richtungen (also auch Jungs mit Röcken oder mit für uns mit "typisch weiblich" assoziierten Kleidern) anzuziehen? Oder wenn es solche Kulturen gibt: ist dort die Frage der geschlechterspezifischen Erziehung tatsächlich irrelevant geworden? Das eigentlich Spannende an BiggiMaels Frage ist für mich: selbst wenn ich hochreflektiert, meine eigene Erziehung hinter mir lassend (??!!??) und völlig verstandesgeleitet an die Kleiderfrage rangehe und irgendwelche "geschlechterübergreifenden Selbstversuche" in dieser Richtung sogar auf den privaten häuslichen Bereich beschränke: ich würd's vielleicht gerade noch hinkriegen, meinem Sohn ein rosa Rüschenkleid meiner Tochter anzuziehen (wo bekäm' ich's nur her???? ;-), aber ganz sicher nicht mehr, ihn darin "schön" oder "o.k." zu (emp-)finden. Liebe Grüße, Feelix

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 11:39



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Zwar habe ich unten geschrieben, daß Jungs und Mädchen unterschiedlich sind und auch nicht immer und überall gleich behandelt werden sollten, aber dennoch ist mein Sohn bei uns der begeistertere Koch und ja, er hat auch schonmal ein Kleid angehabt von seiner Schwester. Generell zieht er aber seine sachen an. Schon im Kigaalter merken die Kinder, was sie bei den anderen zu Außenseitern macht und was gut ankommt. Meine große zieht bestimmt seit sie vier ist keine Hosen an, die nicht einen ordentlichen Schlag haben oder sonst irgendwie stark nach Mädchen aussehen. Auch hat sie sich beim Aussuchen der ersten Schuhe gleich auf rote Lackschuhe gestürzt, und das alles, obwohl sie in den ersten drei jahren fast ausschließlich Jungssachen getragen hat, da ich die gebraucht von einer Bekannten übernommen hatte. Das kam ganz von allein und scheint doch irgendwie drin zu stecken. Mein Sohn hat auch mit vier angefangen, sich seine Sachen selbst aus dem Schrank zu suchen und stand eine zeitlang total auf geringelt. Warum, weiß ich nicht. Jetzt mit 5 hat er genaue Vorstellungen, was geht, und was nicht. Er würde nicht mit Kleid oder Rock rausgehen, aber Nagellack ist nicht peinlich. Meine Kinder haben in puncto Anziehen ziemlich viel Entscheidungsfreiheit, und daher tragen sie auch oft Sachen, die - wie ich finde - nicht optimal zusammenpassen oder eben unmodischer sind. Aber egal. Ihnen soll es gefallen. Wenn mein Sohn ein rosa Hemd hätte, dürfte er es anziehen. Kein Problem. Aber eine rosa Bluse seiner Schwester anzuprobieren - auf die Idee kam er noch nicht.

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 11:45



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Hallo mami06 Also bloße Konvention? Dein Sohn/Deine Tochter merken gewissermaßen im Spiegel der Gesellschaft, daß sie "falsch" angezogen sind? Sicher, das ist das Naheliegende ... Aber ich find's im Moment gerade spannend, von d e r M u t t e r aus zu denken: warum gelingt es nicht, selbst wenn ich mit allen Mitteln eines aufgeklärten Verstandes, bewußt unkonventionell, den "Spiegel der Gesellschaft" hinter mir lassend, an die Kleiderfrage heranginge, daß mein ästhetisches Empfinden gleichzieht? Liebe Grüße, Feelix

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 12:00



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Ich habe einen Neffen, der jetzt in die Schule kommt und mit großer Begeisterung Mädchensachen trägt. Dabei ist er sonst ein "richtiger Junge", er mag Autos und liebt Technik. Geb ihm eine Elektrogerät, er zerlegt es und baut es wieder zusammen ;-). Er sagt, er mag das Gefühl lieber. Mädchensachen seien weicher und vom Stoff her angenehmer als Jungenssachen, die seien so hart und steif. Und das stimmt, Mädchensachen haben oft fließendere Stoffe. Seine Erzieherin meinte, vielleicht wäre er im falschen Körper geboren, aber meine Cousine (seine Mutter) und ich glauben das nicht, weil er eben so begeistert mit Jungssachen spielt. Sein Vater meint, er sei halt ein Ästhet. Wir werden sehen, er ist ja erst 6. Der Spott seiner KiGa-Kameraden hat ihn übrigens genau gar nicht gestört. Temi würde lieber tot umfallen, als was rosanes oder lilanes anzuziehen. Und Fumi wollte sich immer sehr weiblich kleiden, weil sie früher oft für einen Jungen gehalten wurde. Dabei habe ich mich bemüht, beide halbwegs geschlechtsneutral aufzuziehen, aber ich denke, man schafft das gar nicht so richtig. Trotzdem gibt es so Jungs wie meinen Neffen, und das ist dann ja auch schön. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 12:02



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Hallo emfut! Vom Kind aus gesehen vermutlich selten, aber erst einmal so wie Du sagst: "auch schön", ein solch entspannter und selbstbewußter Umgang (Spiel?) mit der eigenen Geschlechteridentität. Und da die Mutter Deines Neffen offenkundig nichts dagegen hat, bedeutet das, daß die Beantwortung meiner Frage oben wohl doch nicht über die Feststellung hinauskommt, daß es sich hier um mein privates Problem - nämlich das meiner eigenen (wie auch immer zustandegekommenen) ästhetischen Begrenztheit zu handeln scheint ;-) Liebe Grüße, Feelix

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 12:56



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Hm, wie käme ich denn dazu, einem Jungen so ein Kleid einfach anzuziehen? Da müßte doch erst mal der Wunsch des Kindes danach im Raum stehen. Natürlich ist ein rosa Rüschenkleid geschlechtsspezifisch, das unter den Teppich zu kehren, würde ja auch bedeuten, das Kind ganz bewußt dem Spott seiner Umwelt auszusetzen. Will das Kind VON SICH AUS sowas tragen, ist das seine persönliche Entscheidung, die ich stützen und notfalls auch auffangen kann. Aber ein: "ich mach Dich jetzt mal lächerlich, weil ich einen hochreflektierten, geschlechtsübergreifenden Selbstversuch starten will", finde ich doch sehr grenzwertig. *g* Oder hab ich Dich da falsch verstanden?

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 16:31



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Mein Sohn trägt zur Zeit grünen Glitzernagellack und findet das auch keine Spur peinlich. Vom Taschengeld gekauft, übrigens...*g* Davor wars der schwarze von seinem großen Bruder. *ggg* LG Trinity

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 16:34



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Also ich finde so eine klasse zurecht gemachte Drag Queen durchaus hochästhetisch. Aber ein Junge im rosa Fummel ist einfach nur ein Junge in einem rosa Fummel. Sonst nix. *g*

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 16:36



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"Trotzdem gibt es so Jungs wie meinen Neffen, und das ist dann ja auch schön." Ja, finde ich auch. Toll, wenn jemand so selbstbewußt zu seinen Vorlieben steht. Das kann man eigentlich nur unterstützen. LG Trinity

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 16:41



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Hallo Trinity! "Oder hab ich Dich da falsch verstanden?" Vollkommen! ... falsch verstanden!! :-)) Liebe Grüße, Feelix

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 20:28



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Hallo Felix, ich denke, ihn den meisten (allen?) Kulturen zieht man sich geschlechtsspezifisch an, selbst in den Naturvölkern, wo alle nackig sind, sind dann die Frisuren und Bemalungen anders etc. In der "westlichen" Kultur ist es aber eben möglich, dass Frauen und Mädchen Jungenkleider anziehen. Aber warum nicht umgekehrt? DAS ist die Frage. Rosa Hemden für Männer sind im Kongo übrigens gang und gäbe (das heißt, was Frauen- und Männerspezifisch ist, ist etwas anders als hier). Eine unterschiedliche Kleidung haben sie aber auch. Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 23:15



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Hallo Elisabeth! Das ist ein sehr selbstbewusster Junge, und das ist wirklich toll! Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 23:18



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Wie hast Du es denn gemeint?

Mitglied inaktiv - 13.08.2007, 07:16



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Hallo Trinity! Es ging hier für mich persönlich (ausnahmsweise mal so gar ;-) nicht um eine Frage, die das gleichberechtigte oder nicht gleichberechtigte Miteinander zwischen Eltern und Kind – hier bezogen auf die Kleiderfrage - beträfe. Es ging mir eigentlich gar nicht um: die Beziehung Eltern-Sohn/Tochter und darin vorkommende Entscheidungsprozesse, wie zum Beispiel: „Was zieh’n wir heute an?!“ -- und wie man sie konfliktarm löst. Es ging mir um die Annahme eines theoretisch vollkommen geschlechtsenthobenen Umgangs, den e i n e M u t t e r mit ihrem Kind zu pflegen versucht und um die Grenzen (BiggiMaels Posting), die eine solche Anstrengung vor allem bezogen auf die Söhne wohl haben könnte. Ich nahm eine fiktive Mutter an, die gerade ihren Sohn geboren hätte und nun gewissermaßen mit dem Vorsatz ans „Erziehungswerk“ (Wasser auf Deine Mühlen, oder?! ;-)) gehen würde, ihren Sohn sämtlichen gesellschaftlichen geschlechtszuschreibenden Konventionen zu entheben. Und da fand ich mit BiggiMaels Hilfe heraus, daß diese fiktive Sohn-Mutter vermutlich spätestens bei der Kleiderfrage an Grenzen stieße. Also angenommenerweise ein ästhetisches Problem hätte, das ja aber möglicherweise auf etwas anders verweisen könnte als bloß darauf, daß wir eben gewisse ästhetische Vorprägungen, „Konditionierungen“ schrieb BiggiMael in unser Elterndasein mitbringen. Denn Konditionierungen könnten bedarfsweise (so habe ich das hier gelernt ;-) ja auch wieder „gelöscht“ werden und werden das ja auch landläufig („Also meiner Tochter hab’ ich auch `nen Bagger und `nen Akkuschrauber gekauft!“ / „Also mein Sohn hat auch `ne Puppe und Kochgeschirr von uns bekommen!“)… aber in der Frage: „Ziehe ich meinem Sohne genauso entspannt ein rosa Rüschenkleid an wie meiner Tochter eine dunkelblaue Jeans mit Simpsons-T-shirt? Und wenn nein – warum nicht?“ wohl möglicherweise doch nicht so einfach … Und nach einer Antwort auf dieses Warum, nach einer Antwort zur Ursache dieses angenommenen ästhetischen Problems habe ich gesucht. Und zwar nach einer Antwort, die eben über die naheliegende Feststellung: „Tja, Erziehung halt, Konditionierung durch die Gesellschaft eben …“ hinausginge. Könnte ja sein, daß hier beispielsweise irgendwelche archaischen Verhaltens- und Bewertungsmomente zugrundeliegen. Daher meine Frage nach den Naturvölkern. Als ich dann aber bei emfut und Tathogo lesen konnte, daß es mindestenz z w e i Müttern hier eben keinerlei ästhetischen Probleme bereitet, ihre Söhne in Rosa und Plüsch und mit Spängchen zu sehen, und das nicht nur im privaten häuslichen Bereich, sondern sie ihre Söhne damit auch ohne weiteres in die Außenwelt (Kindergarten) entlassen, mußte ich halt doch folgern, daß meine fiktive Mutter eben ein höchst privates – vermutlich eben doch einfach anerzogenes – Problem hat, das vielleicht viele, aber längst nicht alle Mütter betrifft. Und das war’s auch schon :-) Liebe Grüße, Feelix

Mitglied inaktiv - 13.08.2007, 17:13



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Also bei mir ist es genauso wie Du beschreibst - rosa Rüschen usw. wurde ich meinem Sohn nícht anziehen! Wobei auch meiner Tochter (hätte ich eine) nach Möglichkeit nicht, da ich Rosa und diesen "Barbielook" generell nicht ausstehen kann. Aber davon mal ab: Du hast schon recht - generell würden wohl die meisten Mütter/Eltern eher ihren Mädchen etwas anziehen, was als "Jungenkleidung" definiert wird (wobei Jeans und bedrucktes T-Shirt für mich eher neutral sind, aber naja), als umgekehrt. Wenn ich so darüber nachdenke und mich an das, was ich während des Studiums (lange her ;-)) und auch sonst zu diesen Dingen gelesen und erfahren habe, vermute ich, es hat auch etwas damit zu tun, dass die Geschlechter eben trotz aller Emanzipationsbestrebungen und dem, was an "Fortschritt" bereits erreicht wurde, noch nicht wirklich gleichwertig sind (also im Bewusstsein oder eher Unterbewusstsein der Menschen). Ein Mädchen mit sog. Jungsklamotten oder Jungs-Eigenschaften kommt demnach einer gewissen Aufwertung gleich (die - unterbewusste? - Message: "Ein Junge zu sein ist mehr wert als ein Mädchen zu sein"), auch wenn es gewisse Konventionen stört, während der umgekehrte Falle eine Abwertung darstellt - der Junge begibt sich damit auf eine sozusagen "niedrigere" Stufe, was auf viel mehr Abwher stösst. Ich höre z.B. auch heute noch häufiger Sprüche wie "Heul nicht, Du bist doch kein Mädchen" (also im Sinne - Mädchen sein ist eine Schwäche, Du bist was "Besseres") als das Umgekehrte ("Mach dies und das nicht, Du bist doch kein Junge"). Ist zumindest meine Erfahrung. Und es ist ja bekannt, dass das gesellschaftliche (Unter-?)Bewusstsein, das Denken und Fühlen der Menschen sich viel langsamer wandelt als das "Sein", die realen Verhältnisse / Veränderungen, dass es ihm sozusagen hinterherhinkt. Und das ist, denke ich, auch einer der Faktoren, dies das beschriebene Phänomen erklären können - zumindest teilweise. Natürlich gibt es Menschen, die die "alten" Denkstrukturen schneller überwinden (und die haben auch jetz schon kein Problem mehr mit Rüschenkleidchen bei Jungs), aber bei den meisten dauert es halt und es ist u.U. sogar eine Frage von Generationen, bis Veränderungen sich bemerkbar machen...

Mitglied inaktiv - 14.08.2007, 08:48



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Ich hab generell ein ästhetisches Problem damit, irgendjemanden in einem rosa Fummel und mit Spängchen zu sehen. Ich find das auch bei Mädchen alles andere als toll. Die Jeans und das (Simpsons)T-Shirt wär also AUF JEDEN FALL das von MIR favorisierte Outfit, unabhängig vom Geschlecht meines Kindes. *g* Aber ich könnt auch damit leben, dass mein Kind einen rosa Fummel trägt, vorausgesetzt, dies wäre sein/ihr AUSDRÜCKLICHER Wunsch. Mir kams in Deinem Ausgangsposting so vor, als handele Deine fiktive Mutter aus IHREM inneren Bedürfnis heraus, dem Jungen ein Kleidchen anzuziehen, weil sie vollkommen geschlechtsneutral erziehen will. Ohne sich dabei zu überlegen, was das für Konsequenzen fürs Kind haben könnte. LG Trinity

Mitglied inaktiv - 14.08.2007, 12:33



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Hallo MM! Du schriebst: „vermute ich, es hat auch etwas damit zu tun, dass die Geschlechter eben trotz aller Emanzipationsbestrebungen und dem, was an "Fortschritt" bereits erreicht wurde, noch nicht wirklich gleichwertig sind (also im Bewusstsein oder eher Unterbewusstsein der Menschen). Ein Mädchen mit sog. Jungsklamotten oder Jungs-Eigenschaften kommt demnach einer gewissen Aufwertung gleich (die - unterbewusste? - Message: "Ein Junge zu sein ist mehr wert als ein Mädchen zu sein"), auch wenn es gewisse Konventionen stört, während der umgekehrte Falle eine Abwertung darstellt - der Junge begibt sich damit auf eine sozusagen "niedrigere" Stufe, was auf viel mehr Abwehr stösst.“ Suns Posting deutet in dieselbe Richtung, sie schrieb: „Im Übrigen vermute ich, dass "männliche" Eigenschaften (mutig sein, klettern können, rumtoben, sich durchsetzen) an Mädchen oft geschätzt werden, "weibliche" Eigenschaften (schüchtern sein, sich zurücknehmen, schön gestalten, helfen) an Jungen dagegen oft als eher negativ gesehen werden - dementsprechend auch die Kleidung.“ Ich persönlich komme zu ähnlichen Schlüssen wie Ihr. Hm, ein lustiger Weiterdreh wäre davon ausgehend jetzt noch die theoretische (!! Trinity ;-) Frage, ob die von uns heute als „typisch männlich“ bezeichneten Eigenschaften wie: „mutig sein, klettern können, rumtoben, sich durchsetzen“ , die sich mittels Kleidung auch am äußeren Erscheinungsbild manifestieren (also praktisch-dunkle Hosen und T-shirts statt rosa Rüschenkleid und Spängchen, mit denen sich halt schwer toben, klettern etc. läßt), möglicherweise eigentlich/“ursprünglich“ (wo und wann immer man den ‚Ursprung’ ansetzt…) nicht sogar per se (also b e i Männern und Frauen und v o n Männern und Frauen) höher geschätzt werden/wurden? Und bezogen auf unser Thema: Rosa-Rüsch-und-Spängchen so gesehen kein „nur-für-Mädchen-normales“, sondern vielmehr ein für Jungs u n d Mädchen „unnormales“ Phänomen ist? Und wenn ja: wie kam es (trotzdem) in die Welt? Liebe Grüße, Feelix

Mitglied inaktiv - 14.08.2007, 13:48



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Ich find rosa generell doof. Ich würde auch einem Mädchen VON MIR AUS keine rosa KLamotten kaufen. Erst, wenn es sich nicht mehr vermeiden ließe. *gg* Mein Großer ist aber z.B. in den ersten drei Jahren mit dem Nachbarsmädchen (1 Jahr älter) aufgewachsen und stand ne zeitlang total auf Pink. Im Kiga gab sich das dann. Obs an dem Mädel lag, weiß ich nicht, die hatte eigentlich gar keinen Rosa-Fimmel. *g* Der Kleine hat auch eine gute Freundin, die ziemlich viel in rosa hat. Interesse daran hat er aber noch nicht bekundet, seine Lieblingsfarbe ist grün. LG Trinity

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 16:23



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geht mir auch so. hätte ich ´ne tochter, gäb´s erst mal kein rosa. hier wohnt ein mädchen (3), die ist immer so rosa, da werd ich fast blind. die mutter sagt, sie will das so, was soll man machen. allerdings trägt mama auch gern rosa, so dass das sicher nicht ganz allein auf das konto der tochter geht... aber kind rennt auch mit holzclogs und lackierten nägeln rum - das sagt doch schon alles.

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 17:25



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Hi Trinity und NY 125, ich finde rosa auch naja, nicht generell, aber meistens doof. Das wird immer besser, ich stelle fest, dass ich einem Jungen keine Mädchenkleider anziehen würde, und einem Mädchen z.T auch nicht. (ich meine von alleine, dass sie's ziemlich schnell dann selber wollen, ist was anderes. Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 23:21



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"Warum ist das so?" Tja...weil DU es dir nicht vorstellen kannst ,o)) Ich sag dir mal was...ICH hätte mir sowas auch nicht vorstellen können(warum?keine Ahnung...!),aber wenn man Kinder hat ändert sich so manche Ansicht... Mein Sohn BESTAND mit 3,4 Jahren grundsätzlich auf Kleid und Haarspangen... Er ging sogut wie nie ohne selbiges in den Kiga....*lol*. Bin JETZT SCHON gespannt auf sein Gesicht in 10 Jahren,wenn ich ihm die Fotos unter die Nase halte! ;o)) LG Tanja

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 20:05



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Hallo Tathogo, dann würde ich es ihm auch anziehen. Da sind jetzt in den Anworten immerhin 2 (oder mehr) Jungs aufgetaucht, die Mädchenkleider oder Accessoires selber wollten.... Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 12.08.2007, 23:23



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Hallo, ich habe eine Tochter die 3 Jahre und 7 Monate ist und in dem Alter wissen die Kinds ganz genau was sie wollen. Ich bin keine Mama die sich jeden Tag schminkt und fein anzieht. Habe auch nur Hosen im Schrank. Und in meinem Schrank gibt es auch kein Rosa!Aber meine Kleine fährt total auf rosa, Glitzer, Nagellack, Schminken usw. ab. Habe keine Ahnung wo sie es her hat. Beim Kleider kaufen sagt sie ganz genau was sie haben möchte und was nicht. Wenn dann auf dem Kleidungsstück kein Schmetterling oder typisch Mädchensachen drauf sind, heißt es nur Mama das sind doch Jungensachen. Aber wie gesagt mir wäre es auch lieber ein bisschen neutraler, aber sie ist ja die Prinzessin und da gehören Schmuck, schöne Röcke, Kleider einfach dazu, natürlich muß die Frisur auch stimmen. Liebe Grüße Chrisi

Mitglied inaktiv - 13.08.2007, 04:57



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So mit 3 Jahren hatte er sogar ein eigenes Kleid, ein lila Cord-Hängerchen. Stand ihm gut, auch zu den kurzen Haaren. Glitzer, Schmucke und Rosa begeistern ihn eigentlich noch heute (4. Klasse), aber im Laufe der Jahre ist ihm das Gehänsel zu doof geworden. Glitzerpullis und die pinke Schneejacke (die er gegen alle Überzeugungsversuche der Großeltern durchgesetzt hat) trägt er jetzt seit der zweiten Klasse nicht mehr. Aber wie gesagt nicht, weil er's nicht mehr schön findet, sondern weil immer mehr gestichelt wurde. Irgendwie konnte ich es auch nachvollziehen, dass er sich dafür begeisterte - kleinen Mädchen, die Kleidchen anhaben, wird immer gesagt "Meeeensch, siehst duuuu heute aber schick aus!" - kleine Jungs bekommen das eigentlich nie zu hören. Übertriebenes rosa Rüschen-Zeugs finde ich weder an Mädchen noch an Jungen schön, aber wenn die Kinder davon begeistert sind, kann ich auch damit manchmal leben. Im Übrigen vermute ich, dass "männliche" Eigenschaften (mutig sein, klettern können, rumtoben, sich durchsetzen) an Mädchen oft geschätzt werden, "weibliche" Eigenschaften (schüchtern sein, sich zurücknehmen, schön gestalten, helfen) an Jungen dagegen oft als eher negativ gesehen werden - dementsprechend auch die Kleidung. LG sun

Mitglied inaktiv - 13.08.2007, 18:00