Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Windpferdchen am 03.03.2016, 9:52 Uhr

Er muss gerade sehr viele Herausforderungen bewältigen...

Hallo,

Dein Sohn zeigt durch sein schwieriges Verhalten, dass die Scheidung und die letzten Jahre nicht schadlos an ihm vorübergegangen sind. Das ist traurig, aber dafür kann niemand etwas. Wenn Du das verstehst, bist Du vielleicht auch nicht mehr so ratlos und genervt, denn man schaukelt sich ja stimmungsmäßig schnell mal hoch, wenn das Kind sich so anstrengend verhält. Genau wie Du nichts dafür kannst, kann aber auch Dein Sohn nichts dafür. Er möchte durch sein Verhalten Aufmerksamkeit auf sein Leid ziehen, und er kann das noch nicht anders, als auf diese Weise.

Für Deinen Sohn ist momentan alles ein bisschen viel: Die Scheidung, der lange Streit von Mama und Papa (die er doch beide lieb hat), der neue Mann der Mama, das neue Kind - das ist mehr als er verkraften kann. Schon eine Sache allein würde komplett ausreichen. Zum Beispiel werden viele ältere Geschwister schwierig, wenn ein neues Baby kommt. Und das ist nur eines der vielen Dinge, die Dein Sohn bewältigen muss.

Strafen oder Belohnungen können ihm daher nicht helfen, denn sie lösen nicht die zugrunde liegende Überforderung. Was ihm jetzt hilft: Sehr viel mit ihm über Gefühle zu sprechen: Genial sind dafür abendliche Bettkanten-Gespräche, die haben bei meinen Kindern in schwierigen Phasen immer toll geholfen: Man fragt das Kind einfach jeden Abend, was das schönste und auch das blödeste Erlebnis des Tages war. Die ersten Male kommt oft nicht viel, weil das Kind diese Fragen noch nicht gewöhnt ist. Nach ein paar Tagen aber hört man oft erstaunliche Dinge. Ich selbst habe viele Aha-Erlebnisse gehabt, weil meine Kinder Dinge wichtig, schön oder auch doof fanden, die ich gar nicht bemerkt hatte oder nicht so eingeschätzt hätte.

Wichtig ist dabei, dass man das, was das Kind sagt,nicht bewertet oder kleinredet. Sondern alles freundlich aufnimmt und versteht, sonst verschließt sich das Kind wieder.

LG

 
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