Mutter trägt Mädchen auf dem Rücken

© Adobe Stock, Alena Ozerova


Babys Entwicklung
im 2. Lebensjahr
mit 13 bis 24 Monaten


Hallo ich wachse - 22. Monat

Ins Bett? Ich doch nicht!

Nun wird Ihre Tochter/Ihr Sohn bald zwei Jahre alt. Gut möglich, dass Sie zu den Glücklichen gehören, die sich auf einen ruhigen Abend freuen dürfen, weil Ihr Kleines problemlos ins Bett geht. Ebenso gut kann es aber sein, dass Sie zur großen Gruppe derer zählen, die sich fragen: "Wird das mit dem Schlafengehen jemals besser?" Darauf gibt es leider keine ganz einfache Antwort.

  • Klar ist: Ein Kind in diesem Alter kann allein in seinem Bett schlafen und ohne nächtliche Ess- oder Trinkaktionen bestens durch die Nacht kommen. Von Ausnahmen wie Krankheiten, Albträumen oder Durst wegen großer Hitze mal abgesehen. Sie müssen also wirklich nicht bei jedem Mukser hellhörig werden und hingehen.
  • Ebenso klar ist: Kleinkinder sind extrem einfallsreich. Wenn sie auch nur die geringste Chance wittern, Mama oder Papa mit "bevor ich einschlafen kann, musst du"-Forderungen auf Trab zu halten, werden sie das tun. Dazu kommt die typische Sorge der Kleinen, etwas zu versäumen. Schließlich wissen sie längst, dass die Großen noch aufbleiben. Nicht zuletzt fällt es Ihrem Kind vielleicht einfach schwer, sich abends von Ihnen zu trennen. Jetzt, wo ihm zunehmend klar wird, dass es eine eigene Person ist, taucht manchmal die Angst auf, allein gelassen zu werden. Und von allem anderen einmal abgesehen, will Ihr selbsbewusster gewordenes Kleinkind einfach wissen, wer die Hosen anhat. Da muss halt manchmal bis zum Letzten getestet werden, ob Mama und Papa auch Geschrei und Getobe aushalten um ihren Willen durchzusetzen.

Das beste Gegenmittel in allen Fällen: eine feste Bettgehroutine

  • Passen Sie die Zeit ab, in der Ihr Kind abends müde wird. Hat es diesen Tiefpunkt erst einmal überwunden, wird es sonst mächtig aufdrehen und kaum noch zur Ruhe zu bringen sein. Kleine Kinder legen sich keineswegs von selbst hin, wenn sie müde sind. Im Gegenteil, sie können trotz Erschöpfung und Übermüdung noch lange herumtoben. Dabei geht ihre Laune aber irgendwann in den Keller, die Quengelei und Nerverei beginnt.
  • Falls Ihr Kleines sehr ausgiebig Mittagsschlaf hält, kann es sinnvoll sein, diesen schrittweise etwas zu verkürzen. Dann steigt die Chance, Ihre Tochter/Ihren Sohn abends pünktlich ins Bett zu bekommen.
  • Sorgen Sie dafür, dass die Zeit vorm Ins-Bett-Gehen möglichst ruhig verläuft. Fernsehen und wilde Spiele sind ungeeignet. Besonders schön und hilfreich ist es, wenn sich feste Abendgewohnheiten einspielen. Etwa Essen, noch etwas auf dem Sofa kuscheln, Schlafanzug anziehen, Zähen putzen und ab ins Bett. Dort gibt's noch eine Geschichte, ein paar Lieder oder ein Kuschelspiel, dann ist Schlafenszeit. Solche festen Abläufe signalisieren Kindern nicht nur, dass es Zeit zum Schlafen ist. Sie geben ihnen auch Sicherheit und die Gewissheit, dass in ihrer Umgebung alles seine Ordnung hat.
  • Lassen Sie sich nicht breit schlagen, nach dem Gutenachtkuss noch großes Tamtam zu machen. Egal, ob Sie freundlich sind oder schimpfen, Ihr Kind wird alles als willkommene Abwechslung verbuchen. Falls Ihr Kleines ständig ruft, ist es am besten, Sie gehen damit ganz gelassen um. Flitzen Sie nicht gleich zu ihm (es sei denn, es gibt ein echtes Problem), sondern warten Sie von Mal zu Mal ein wenig länger. Wenn Sie dann zu Ihrem Kind gehen, können Sie eine ganz simple Methode probieren: Streicheln Sie Ihr Kleines kurz oder decken Sie es wieder zu und sagen Sie ganz ruhig so etwas wie "Gute Nacht Schatz, schlaf jetzt gut". Dann gehen Sie wieder. Ohne große Aktionen oder langes Gerede.

    Nach dem gleichen Muster sollten auch die weiteren Stippvisiten im Kinderzimmer ablaufen. Vermutlich wird Ihnen das anfangs reichlich seltsam vorkommen. Die Sache hat jedoch einen großen Vorteil: Sie zeigen Ihrem Kind, dass Sie für es da sind, machen Ihr Erscheinen aber nicht so spannend, dass die Sache nach endloser Wiederholung schreit. Falls Sie es schaffen, das Ganze ein paar Abende durchzuziehen, kann das ein bleibender Erfolg werden. Ganz wichtig ist aber, dass Mama und Papa an einem Strang ziehen.

Juhu, da bin ich wieder!

Ein Problem ist, dass Kleinkinder natürlich schon mobil sind. Sie bleiben nicht unbedingt liegen, nur weil die Großen das wollen. Genau genommen bleibt da nur, es mit einer ähnlichen Methode zu versuchen, wie oben beschrieben: Tragen Sie Ihr Kind stillschweigend immer gleich wieder zurück. Zudecken, gute Nacht sagen, basta. Nur so kann Ihre Tocher/Ihr Sohn begreifen, dass sie/er sich nicht gegen Ihren Willen durchsetzen kann und dass sich Aufstehen nicht lohnt. Nicht verzagen! Wenn Sie einige Tage durchhalten, bleibt Ihr Kind irgendwann vermutlich wirklich liegen.

 

Allgemeine Fragen zu Wachstum und Entwicklung können Sie im Forum von Kinderarzt Dr. Busse stellen.

Generelle Fragen zum Alltag mit Kind und zur Erziehung beantwortet Sylvia Ubbens im Forum Erziehung.

Zuletzt überarbeitet: Dezember 2018

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