Tipps für deine Bewegung mit dem Neugeborenen.

Die Bewegungen deines neugeborenen Babys

Vielen jungen Eltern kommt es in der ersten Zeit so vor, als würde ihr Baby vor allem schlafen, essen und schreien. Doch dieser Eindruck täuscht: Dein Baby ist jetzt schon erstaunlich aktiv. Denn es ist von Geburt an mit einer Reihe von Reflexen ausgestattet, die ihm das Überleben und das Eingewöhnen an die neue Umgebung erleichtern und ihm vermutlich helfen, Muskeln und Nervensystem zu trainieren. Reflexe sind unwillkürliche Bewegungen, die durch einen bestimmten Reiz ausgelöst werden. Viele dieser Bewegungen wird dein Kleines bald selbst steuern können. Andere verlieren sich im Laufe der Zeit, weil sie unwichtig werden.

Ob ein spezieller Reflex zu einem bestimmten Zeitpunkt noch vorhanden oder bereits verschwunden ist, verrät dem Kinderarzt viel darüber, ob dein Kleines sich gesund entwickelt.

Einige typische Reflexe der Neugeborenenzeit

• Suchreflex

  Wenn du dein Baby an der Backe streichelst, dreht es den Kopf in Richtung der Berührung und öffnet den Mund um zu saugen. Denn es versteht den Berührungsreiz als Signal: Meine Nahrungsquelle (die Brust) ist in der Nähe. Du kannst diesen Reflex beim Stillen oder Fläschchengeben nutzen, um deinem Baby das Finden der Warze bzw. des Saugers zu erleichtern. Stups einfach zart mit der Brustwarze oder dem Sauger in Mundnähe gegen seine Wange. Der Suchreflex verliert sich nach einigen Monaten. Dann ist dein Kind erfahren genug, seine Nahrungsquelle selbstständig zu orten.

• Saugreflex

  Viele junge Väter entdecken überrascht, dass ihr Neugeborenes plötzlich aus Leibeskräften an einem ihrer Finger saugt. Dein Baby kann gar nicht anders: Da es jede Möglichkeit zur Nahrungsaufnahme nutzen muss, beginnt es automatisch an allem zu saugen, was es mit dem Mund erwischt. Der Saugreflex wird in den nächsten Monaten von Saug- und Nuckelbewegungen abgelöst, die dein Baby selbst steuern kann. Die Nahrungsaufnahme deines Kindes wird anfangs außerdem durch den Schluckreflex unterstützt.

• Umklammerungsreflex / Mororeflex

  Wenn dein Baby erschrickt, etwa durch ein lautes Geräusch, streckt es Arme und Beine schlagartig von sich und wirft seinen Kopf nach hinten. Gleich darauf rollt es sich wieder zusammen, weint vielleicht. Du kannst diesen Reflex unbeabsichtigt auslösen, wenn du dein Baby z. B. zu schnell auf den Rücken legst. Achte daher darauf, dass deine Bewegungen langsam sind und du den Kopf deines Kindes immer gut stützt. Der Moro-Reflex verliert sich ab drittem Lebensmonat.

• Tonische Nackenreflexe

  Wenn du den Kopf deines Kleinen auf eine Seite drehst, kannst du beobachten, dass es den Arm und das Bein auf dieser Seite streckt. Auf der anderen Seite dagegen zieht es Arm und Bein an. Ungefähr mit einem halben Jahr vergeht diese Reaktion.

• Greifreflex

  Wenn du deinen Finger in die Hand deines Babys legst, wird es ihn fest greifen. Auch den Fuß wird es bei Berührung der Sohle so weit als möglich einrollen und eine Art Greifbewegung mit den Zehen machen: Möglicherweise ein urzeitliches Erbe aus einer Zeit, in der Babys sich ähnlich kleinen Äffchen mit Händen und Füßen an ihren Müttern festklammerten. Diese Reflexe verschwinden ab dem zweiten Lebensmonat.

• Schreitreflex / Schreitreaktion

  Vielleicht kannst du bei der kinderärztlichen Untersuchung beobachten, dass der Arzt dein Baby "laufen" lässt. Wird ein Neugeborenes aufrecht so gehalten, dass seine Fußsohlen die Unterlage berühren, macht es Gehbewegungen. Der Reflex verschwindet nach dem ersten Lebensmonat. Wirklich laufen wird dein Kind vielleicht um seinen ersten Geburtstag herum.

Wie kannst du die Entwicklung deines Babys fördern?

Sorge dafür, dass dein Baby die liebevolle Zuwendung und Fürsorge bekommt, die es braucht. Seine Bewegungsabläufe werden sich von selbst weiter entwickeln, wenn es deine Aufmerksamkeit genießt und viel strampeln darf. Achte auf die Sicherheit deines Kindes und lass es nirgends unbeaufsichtigt. Besonders nicht auf der Wickelkommode oder anderen erhöhten Unterlagen.