guteseele1990
ich bin um jede Antwort einfach froh…. Ich bin in der 18. SSW und leide unter extremen Zwangsgedanken, die wiederum bei mir solch eine Angst auslösen, dass ich dann noch mehr Angst bekomme, weil ich denke, ich könnte damit dem Baby schaden und spüre es regelrecht in meinem Bauch, es fühlt sich an, wie wenn ein Mensch nervös oder aufgeregt wäre und es im „Bauch“ also spüren kann, manchmal überkommen mich diese Gefühle so sehr, dass ich jedes Mal meine komischen Gedanken meinem Freund beichte und er zum Glück diese verständnisvoll aufgreift. Nur wenn ich diese dummen Gedanken „beichte“ geht es mir gut zumindest bilde ich mir das ein. Ansonsten leide ich unter der Angst, die diese Gedanken bei mir auslösen… Thema der Gedanken: Ich könnte an Sex-Positionen mit meinen Ex-Partnern denken oder es könnte plötzlich ein Gedanke in meinem Kopf aufkommen, wie ich mal Sex hatte mit jemand anderem und diese Gedanken machen mir sooooo sehr Angst, dass ich es nicht in Worte fassen kann. Bitte um Hilfe und Ratschläge…. 0 Nachfragen
Pro familia bietet speziell Beratungen für Schwangere und Eltern. Wenn nötig vermitteln sie dir auch weitere Spezialisten. Oft hilft es aber schon mal über alles zu reden. Meist kriegt man innerhalb weniger Tage einen Termin
Hey, hattest du vorher schon Probleme mit Zwangsgedanken oder einer Angststörung? Erst mal bist du da nie alleine mit, ich habe schon länger immer mal wieder mit einer Angststörung und Co zu tun. 1. Du musst nicht leiden und ich lese den Leidensdruck heraus. Ich kenne das. Wende dich an einen Arzt und informiere dich, falls du es noch nicht hast auch selbst etwas über Angst und Zwänge (OCD) 2. Hormonelle Umstellungen und Veränderungen können verschiedene Reaktionen dieser Art auslösen. Es ist auch eine Art der Suche oder dem Wunsch nach Kontrolle. 3. Beichten fühlt sich in dem Fall erst mal hilfreich an... wird dich wenn es sich um einen Zwang handelt aber leider nur mehr in die Spirale ziehen, denn damit gibst du den Gedanken quasi mehr Bedeutung. Ich weiß es ist hart aber versuch es so gut es geht zu lassen, dass Gefühl und die Gedanken da sein zu lassen und normal weiter zu machen. Das wird sich erstmal richtig bescheiden anfühlen, aber du verstärkst das ganze nicht weiter. Ich bin allerdings kein Experte und kein Arzt nur jemand der sich leider etwas mit der Thematik auskennt, aus eigener Erfahrung. Und du bist nicht alleine. Solltest du eine Frage haben, versuch ich die gerne zu beantworten.
erstmals vielen vielen vielen Dank für diese Antwort, ich habe sie echt gern gelesen die Antwort. Ja genau, OCD…. ich schaue mir täglich etliche YouTube-Videos dazu an…. es ist halt so, ich fühle mich richtig gezwungen, meinem Partner alles bis ins kleinste Detail (Sexfantasien) mitzuteilen/zu beichten, da ich sonst glaube, dass ich ihm hintergangen/fremdgegangen bin (mental)… würd jemand anderer ohne diese Krankheit auch so denken?
sehr gerne.. ich kenne die mentale Folter die Zwangsgedanken mit sich bringen können und hatte nach längerer sehr guter Zeit ohne OCD bzw nicht belastend jetzt in der Schwangerschaft auch leider eine Symptomverschlechterung..habe mir auch viele Sorgen um die Auswirkungen gemacht. Aber dir da eine Schuld zu geben macht keinen Sinn... es gibt viele Dinge die Schwangere stressen können auf dieser Welt und du hast dir diese Erkrankung nicht ausgesucht! Ich rate dir nimm professionelle Hilfe an und es gibt auch Experten die dich ausführlich über eine evtl Notwendigkeit oder Risiken etc einer Medikation aufklären und dich beraten können. Und glaub mir eines, während ich mich damit beschäftigt habe, habe ich eines festgestellt - es gibt so viel mehr Frauen als man denkt, die in der SS zu kämpfen haben mit erstmaligen Ängsten oder Rückfällen konfrontiert sind oder aus unterschiedlichen Gründen auf Medis angewiesen sind. Du bist also bei weitem nicht alleine. zu den videos: ja Aufklärung ist gut und wichtig! Aber pass auf, dass das anschauen nicht zu einer Zwangshandlung wird durch die du dich kurzfristig beruhigst und dann immer wieder brauchst Thema beichten: Ich kenne das Gefühl alle Beichten zu müssen und auch immer und immer wieder, weil man sich sonst wie ein Lügner oder ein furchtbarer Mensch fühlt. Dem ist nicht so... wenn du diesen starken Drang fühlst das zu tun und möglichst sofort ist das kein guter Anhaltspunkt, dass es der Zwang ist... immer wieder versuchen es zu lassen und die Angst da sein zu lassen oder zumindest das ganze zu verschieben und die Zeit zwischen der Angst und der Handlung zu vergrößern. Beichten, fragen und googeln - egal bei welcher Zwangsthematik helfen nicht, sie geben dem ganzen nur mehr Kraft, denn der Zwang findet immer etwas und lässt sich leider auch nicht mit Logik groß beikommen (dachte ich auch immer und falle auch manchmal noch darauf rein.. ;) ) und du darfst sauer sein, dass dich das jetzt gerade erwischt hat.. das is einfach scheiße...aber mit professioneller Hilfe gibt es da auch einen Weg raus... lass dir das von jemandem sagen, die immernoch am besser werden arbeitet und die weiß wie hart das sein kann.. und ja leider kann man sich das nicht vorstellen, wenn man von der Krankheit nicht betroffen ist...
Hey, also erstmal: Deinem Baby geht es gut! Ihm ist es herzlich egal, was Du denkst und auch der Einfluss von Ängsten und Stress auf das Baby wird maßlos überschätzt (Denk mal an Frauen, die während Kriegen schwanger sind, das sind ganz andere Dimensionen. Aber auch ich hatte in der ersten Schwangerschaft viele Ängste, auch übertriebene, und meine Kleine ist ein total ausgeglichenes Kind (also "ausgeglichen" für ne Dreijährige natürlich!). Und dass die Kindsbewegungen "nervös" oder "aufgeregt" sind, ist Deine eigene Interpretation. Vielleicht sind die auch "lebhaft". Oder - in der 18. SSW sehr wahrscheinlich "noch total unkoordiniert". Ich denk auch manchmal: "oh Mann, das wirkt, also ob mein Kind es nicht mehr aushält und raus will". Aber woher will ich das wissen? Die Angst vor der Angst ist aber leider typisch für so einen Fall. Versuch zumindest Dir das bewusst zu machen, dass diese Angst vor Deinen Gedanken und dem Stress dazu gehört und Teil deiner "Krankheit" (also der Zwangsgedanken) ist. Ansonsten, ich weiß, Du willst keine Nachfragen. Aber mal ganz ehrlich: Was ist daran so schlimm, an Sex mit dem Ex zu denken? Mach ich auch schon mal. Und ich hab noch weit krassere Sex-Fantasien, die ich niemandem erzählen würde, weil sie eben krass sind und ich die in der realen Welt niemals ausleben wollen würde. Mein Rat: Solche Gedanken zu unterdrücken funktioniert oft nicht, oder halt nur mit sehr viel Energie und mentaler Kraft. Und dann kommen Sie doch wieder auf. Mach doch mal das Gegenteil: Versuch doch mal den Gedanken zu Ende zu denken, erstmal ohne das zu bewerten: ok, also Du denkst an eine bestimmte Sex-Position, die Du mit Deinem Ex gemacht hast. Soweit so gut. Wie war das so? Wie hat sich das damals angefühlt? Und wie fühlst Du Dich jetzt dabei? Was genau ist Deine Angst in Bezug auf diesen Gedanken? Dass Du es vermisst? Ok, dann ist es halt so. Es wird genug andere Gründe geben, warum ihr nicht mehr zusammen seid. Oder hast Du das Gefühl, Du betrügst Deinen jetzigen Freund damit? Warum ist das so krass? Offenbar kommt er ja ganz gut mit Deinen Gedanken klar. Und Du machst es ja nicht. Du denkst nur mal daran. Oder ist es Scham? Überleg mal: Wäre das schlimmste was passieren könnte, wenn Du jetzt mal 20 min an ein Sex-Erlebnis denkst, das Du vor einigen Jahren hattest? Vielleicht hilft es dir, das mal aufzuschreiben. Also wirklich: alle schlimmen Dinge, die du glaubst, die passieren würden, wenn Du an Sex mit Deinem Ex denken würdest. Egal, wie albern die Dinge sind, die Dir einfallen (also, das könnte dem Baby schaden, mein Freund verlässt mich dann, ich komme dafür in die Hölle, oder was weiß ich noch alles, etc). Erstmal alles aufschreiben, was Dir so einfällt. Dann würde ich es weglegen und danach in einem ruhigen Moment nochmal anschauen. Welche Angst ist realistisch? Baby schaden: nein, garantiert nicht. Freund verlässt Dich? Frag ihn. Und so weiter. Ich hoffe, das hilft Dir weiter. Das Wichtigste ist, dass Du weißt, dass Du Deinem Baby so nicht schaden kannst. Es hat ja jetzt schon seinen eigenen Willen. Alles Gute!
WOW….. 10000 mal Danke für diese lange Antwort, man kann sich garnicht vorstellen, wie sehr ich beim Lesen schon mich besser fühle… vielen Dank dafür… ja, es ist tatsächlich das zweite genannte und zwar: weder ein Vermissen noch ein Vergleichen mit meinem Mann, sondern ganz im Gegenteil ich habe richtige Scham und Angst, wenn ich solche „Szenarien“ in meinem Kopf habe und am meisten eben die Angst, ich fühle mich so, als hätte ich damit meinen Mann hintergangen/fremdgegangen…. ich habe meinen Mann schon 6-7x dasselbe gefragt und weißt du was das Schlimmste ist? Jedes Mal wenn ich das beichte, verlangt mein OCD (Zwangsstörung), dass ich noch mehr beichte und noch mehr Details gebe und jedes Mal gibt es mir dann für paar Min. eine Erleichterung und je öfter, desto weniger wird der Abstand zwischen den Beichten…. ich bilde mir ein, dass ich ALLES MITTEILEN MUSS, was in meinem Kopf passiert, weil ich sonst ein schlechter, ihn betrügender Mensch bin…. und wegen dem Baby… ich bin in der 18. SSW jetzt und ich spüre halt diesen „Adrenalinkick“ der durch meine Angst erzeugt wird, also ich kann zwar essen und trinken und atmen, aber kennst du das, wenn du eben glaubst, du würdest etwas verheimlichen von jemanden und die dabei entstehenden „Schuldgefühle“, die du dann quasi in deinem Körper, „Bauch“ spürst?
Du, ich muss dir sagen: nee, das kenne ich nicht. Weil das eben Zwangsgedanken sind und ich diese Krankheit nicht habe. Ich finde, Dinge verheimlichen völlig normal (wenn es dem anderen nicht schadet natürlich). Und auch wenn ich schlechtes Gewissen hätte, weil ich an meinen ex denke (habe ich nicht, er ist nunmal Teil meines Lebens) würde ich niemals jedes Detail erzählen. Das hilft nämlich beiden nicht. Aber: das ist die rationale Perspektive. Wenn man aber ocd hat, hilft die rationale Perspektive halt nicht. Die kennst du ja selber, du merkst ja, dass dein ocd dich „zwingt“ das zu tun. Da musst du tatsächlich (wie die Vorrednerinnen sagen) mit professioneller Hilfe erforschen, woher das kommt. Meistens ist ja eine Angst dahinter. Aber was das genau bei dir ist, kann dir keiner hier im Forum sagen. Und ich glaub auch nicht, dass man das alleine rausfindet.
Der einzig richtige Weg ist, dass du das professionel angehst. Wenn du vorher schon Zwangsgedanken hattest, bleibt es ja auch nach der Schwangerschaft, wenn nicht, bist du hoch gefährdet für postnatale, psychische Erkrankungen (u.A. Depressionen, Angststörung, Psychose,...). Das willst du weder für dich, noch für dein Kind. Bitte deinen Frauenarzt um eine Überweisung zum Psychater für die Diagnostik zu bekommen, parallel rufst du TherapeutInnen an und schilderst die Situation. Als Schwangere hast du Anspruch auf einem Akutplatz, die müssen Psychologen frei halten (außer der ist schon von anderen Berechtigten besetzt). Ggf kann dir der örtliche, sozial psychiatrische Dienst oder der Psychater helfen.
Danke
das habe ich jetzt gemacht... aber hat es Schaden für mein Baby, wenn ich mich mit solchen Gedanken in Angst versetze und dann diese Angst in meinem "Bauch" spüre?
Danke das habe ich jetzt gemacht... aber hat es Schaden für mein Baby, wenn ich mich mit solchen Gedanken in Angst versetze und dann diese Angst in meinem "Bauch" spüre?
Danke das habe ich jetzt gemacht... aber hat es Schaden für mein Baby, wenn ich mich mit solchen Gedanken in Angst versetze und dann diese Angst in meinem "Bauch" spüre?
Nein hat es nicht.