Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe seit der Totgeburt im Juni schwere Depressionen entwickelt. Meine Psychologin rät mir zur eine medikamentösen Unterstützung. bin nun wieder schwanger und weiß nicht so recht ob das gut ist. Sie sagt es gibt auch medikamente die man in der SS nehmen kann. hat jemand erfahrung? gern auch per PN! LG Susanne
hallo susanne, ich habe vor empfängnis bei meinem ersten kind "happy-pills" genommen - und war gerade ganz gut eingestellt. tja, mit dem positiven test habe ich aufgehört, da meine anti-depressiva nicht verträglich mit schwangerschaft waren ... ich habe damals eine weiterbehandlung gar nicht in erwägung gezogen. vielleicht hätte es medikamente gegeben? jedenfalls bin ich nach dem absetzen erstmal in ein loch gefallen, zusammen mit dem therapeuten hab ich das aber soweit in den griff gekriegt. ich wünsch dir die optimale lösung!
Also ich bin fast aus den Latschen gekippt als ich deinen Beitrag las. Ich finde es einfach verantwortungslos, sich selber und dem neuen ungeborenen Kind gegenüber 1. wenige Monate nach einer Totgeburt wieder schwanger zu werden (unfassbar) und 2. während der Schwangerschaft an eine medikamentöse Unterstützung zu denken. Ich hatte eine sehr gute Freundin, welche im Februar ihr Kind tot gebar und nach diesem schlimmen Ereignis an sehr starken Depressionen litt. Im Mai wurde sie noch einmal schwanger (ungeplant). Sie setzte ihre Medikamente ab- es schien alles in Ordnung zu sein. Anfang Oktober musste sie das Baby per Notkaiserschnitt geboren werden. Zwei Tage später starb es. Das Ende vom Lied- vergangene Woche bekam ich mitten in der Nacht die Nachricht, dass sie sich vor einen Zug warf. Selbst, wenn es irgendwelche Medikamente gibt, welche man in der Schwangerschaft nehmen könnte, bekommt es dein ungeborenes Kind mit! Vielleicht solltest du versuchen mit der Hilfe deiner Psychologin einen Weg einzuschlagen, dass Ganze ohne Antidepressiva zu verarbeiten. Es ist schwer aber machbar! Du solltest einfach mal mit deiner Frauenärztin und deiner Psychologin daüber reden. Du hättest erst einmal die Trauer und das einschneidende Ereignis verarbeiten sollen und erst nach der Trauerbewältigung an ein neues Kind denken können. Ich weiß selber, dass es nicht gerade förderlich ist (für alle Beteiligten), ein Kind gegen ein anderes zu versetzen! Wie dem auch sei, wünsche ich dir alles Gute!
Hallo, Ich muß "leider" Lesekultur zustimmen. Ich mußte selbst vor 4 Jahren meine Tochter nach 3 Tagen hartem Kampf zu den Engeln gehen lassen, kann mich also sehr gut in die Lage verstzen. Auch wenn ich damals auf keinen Fall mehr ein Kind wollte, habe ich es nach 3 Jahren nochmal gewagt, und habe noch einen Sohn bekommen. Aber das ging erst als ich wirklich alles verarbeitet hatte. Vorher finde ich es in meinen Augen auch verantwortungslos. Mir hat es sehr geholfen, das ich mit jedem und überall darüber gesprochen habe. Emily wird mich mein ganzes Leben begleiten, auch wenn sie sich entschieden hat ganz früh wieder einzuschlafen. Klar habe ich immer wieder Phasen, wo es mir schlecht geht, und ich in ein "Loch" falle, aber habe gelernt damit umzugehen, und dadurch komme ich immer wieder aus dem Loch heraus, und kann weiter nach vorne schauen. LG Alex
Ich bin selbst jetzt der Meinung, dass es zu früh war/ist, aber ich kann es jetzt nicht mehr ändern. Ich hatte mir erhofft, dass mich eine neue SS aus der Depression holt. Ich finde es trotzdem nicht fair so zu urteilen über mich. Danke! Susanne
Erstmal Herzlichen Glückwunsch zur SS! Ich finde, dass jeder seine Trauer verarbeiten dürfen sollte, wie es ihm am besten damit geht. Ichglaube nicht, dass es für sowas ein Patentrezept gibt!! Und wenn dir deine Psychologin zu medikamentöser Unterstützung rät, dann besprich das am Besten nochmal mit deiner FÄ! Ich wünsche dir viel Glück und vor allem eine schöne Schwangerschaft, die dir ja vielleicht doch ein wenig über den Verlust des 1.Babys hinweg hilft. lg, sarah
Liebe Susanne, Herzlichen Glückwunsch zur SchwSch! Eigene Erfahrung mit Antidepressiva habe ich nicht, aber bei Embryotox werden solche Erfahrungen gesammelt und verwurstet, und Ärzte und Schwangere können dort persönliche Beratung bekommen. Ich weiss von einer anderen Schwangeren, der ich mal den Tip gab, dass es zumindest für sie ein verträgliches Antidepressivum gab. Ich drücke dir die Daumen! Zu den Vorwürfen in den anderen Beiträgen: Was ich unverantwortlich finde, ist einer Frau, die nach besten Kräften mit der Verarbeitung eines Verlustes umzugehen versucht, Verantwortungslosigkeit vorzuwerfen. Wenn die SchwSch geplant gewesen wäre als Gegenpol und Zeichen dafür, dass das Leben weitergeht - ihre Entscheidung. Schön, wenn es reibungslos funktioniert - arbeitsintensiv, wenn es nur mit weiterer Trauerarbeit und Medikation klappt - tragisch, wenn es ganz schiefgeht. Aber verantwortungslos gegenüber dem 2. Kind finde ich das ganz und gar nicht, und es gibt mE wesentlich verantwortungslosere Motive, ein Kind zu zeugen. Und wenn das Kind ungeplant war, sind Vorwürfe sowieso unangebracht. Dir Susanne, wünsche ich jedenfalls alles Gute, und dass diese SchwSch - mit oder ohne Medikamenten - dir das Licht zurückbringt. Liebe Grüße, Sabine
Hallo,
Ich urteile in keinem Fall über Dich. Ich sagte ja, ich kann es sehr gut verstehen, wie es Dir geht. Was glaubst du wie oft ich die Gedanken immer wieder hatte. Ich will jetzt sofort mein Baby wieder.
Meine Freundin hat damals ihre Tochter am selben Tag wie ich bekommen, die kleine Maus hat 2 Monate gekämpft und liegt nun neben unserer Emily.
Sie bekam ihre Depression auch nie wirklich in den Griff. Erst hat sie sich zurück gezogen, dann ist sie ausgebrochen, war nur noch unterwegs, hat immer mehr Jobs in Richtung Millieu angenommen. Jetzt lebt ihr 1. Sohn (12J) bei ihrer Tante, sie und ihr Mann haben sich getrennt, und sie wird wohl wieder Drogen nehmen.
Ich habe sie nun seit 2 Jahren nicht mehr gesehen. Und es reißt mir jedesmal das Herz raus, wenn ich usere beiden Zwerge besuchen gehe, und jedesmal daran erinnert werde, das sie daran kaputt ging.
Ich glaube Dir auch, das es bestimmt Dein größter Wunsch ist, das Dich diese SS aus der Depression holt, aber was ist, wenn mal etwas nur miniman anders ist als bei anderen SS? Ich muß ehrlich gestehen, das ich mich über jedes Wort meiner FÄ riesen Gedanken gemacht habe, obwohl ich es aber vereits verarbeitet hatte.
Bitte behalte den Kontakt zu Deiner Psychologin. Ohne geht es wirklich nicht, gerade in der Situation in der Du jetzt steckst.
Ich wünsche Dir natürlich von ganzem Herzen, das alles Gut geht, und es Dir hilft besser damit umgehen zu können.
Wenn Du irgendwann man das bedürfniss hast zu reden, kannst Du Dich auch gerne bei mir per PN melden.
Ich wollte wirklich nicht über Dich Urteilen, da ich wirklich sehr gut weiß, wie Du Dich fühlst. Hab "nur" meine Meinung dazu geschrieben, da ich ja selbst schon diesen harten Weg durch gemach habe.
Lg
Alex