SilkeJulia
Hallo, es gibt neue Erkenntnisse bzgl Alkoholkonsum in der Schwangerschaft und es wird empfohlen, auf Alkohol schon während der "Planungsphase" zu verzichten, da schon kleinste Mengen Schäden anrichten können. Der Artikel ist hier zu finden: http://news.doccheck.com/de/120824/fasd-trocken-reicht-nicht/ LG, Silke
Das ist aber nicht neu. Sobald man plant/ übt, sollte auf Drogen, Alkohol, Zigaretten etc. möglichst verzichtet werden.
Was ist daran neu? Mein Mann hat einen Adoptivbruder mit dem fetalen Alkohol syndrom, da hat man es schon vor über 20 Jahren gewusst!
Wenn man wirklich PLANT dann macht es schon immer Sinn vorher schon gesund zu leben. Ich nehme aber an, dass das Vorher nicht unbedingt einen Schaden anrichten muss. Sonst wären wohl alle ungeplanten Kinder oder die, die nach Jahren erst entstehen behindert.
Aus den zitierten Metaanalysen und Beobachtungsstudien kann man nicht ableiten, dass Alkoholkonsum vor Konzeption Schädigungen beim Embryo verursacht. Es handelt sich lediglich um eine Empfehlung der CDC. Wenn man ehrlich ist, muss man zugeben, dass man den frühesten Zeitpunkt und die Menge, die Schädigungen verursacht, nicht genau definieren kann.
Ich glaube, so kann man allen, die ungeplant schwanger werden, noch das ultimativ schlechte Gewissen machen, indem man sowas postuliert. Natürlich geht die Empfehlung immer hin zu absolutem Verzicht. Alles Andere wäre totaler Quatsch. Denn die Appelle richten sich doch vor allem an jene, denen jedes "naja, ein kleines Bisschen schadet nichts" als Einfallstor für die Entschuldigung ihres (unkontrollierten) Konsums dient. Es geht nicht um die verantwortungsvolle Schwangere, die vielleicht zum Zeugungszeitpunkt zwei Glas Wein getrunken hat, sondern um jene, die ihren Alkoholdurst nicht neun Monate lang in den Griff bekommen. Und da kommt man nur mit drastischen Appellen ran. Und das ist auch gut so.
Unabhängig von eventuellen embryonalen Schädigungen oder Frühestabgängen, fördert ein Verzicht auf Alkohol und Koffein bereits in der Planungsphase auf jeden Fall die Chance schwanger zu werden in nicht unerheblichem Maße. Ob man das will oder kann muss dann jeder selber wissen. Ich habe mir sehr ein Kind gewünscht und es fiel mir daher nur bedingt schwer zu verzichten bzw. auf koffein- und alkoholfreie Varianten umzusteigen. Inzwischen bin ich durch Schwangerschaftsplanung, Schwangerschaften, Stillzeiten seit Jahren nahezu ohne und man gewöhnt sich daran. Eigentlich finde ich es sogar ganz gut, dass man auf die Weise gezwungen ist seinen Zellgiftkonsum zu reflektieren.
https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/koffein-und-schwangerschaftsrisiken/ Bei moderatem Kaffeekonsum sind keine negativen Auswirkungen auf die Schwangerschaft zu erwarten.
emilie, leider ist es so, dass mitunter auch da eine Null empfohlen wird. Ich weiß von einem KiWu-Arzt, der diese Empfehlung ausspricht. Das ist, was ich oben mit Ziel und Wirkung meinte. Die generelle Achtsamkeit soll geweckt werden, aber was dabei herauskommt ist eine Hysterie. In Bezug auf Alkohol, Nikotin und Drogen ist das vollkommen indiskutabel und ganz sicher richtig (wie man leider an schwer geschädigten Kindern infolge Abusus sehen muss). Aber es gibt auch Ärzte, die ihren Patientinnen empfehlen, keine Schokolade zu essen, weil die enthaltenen Substanzen cannabinoiden Charakter haben.
Ich sehe das wie Du, ich bin einfach für Sachlichkeit. Ich komme aus der naturwissenschaftlichen Ecke und bin da vielleicht gegenüber Klinikern auch einfach vorurteilsbehaftet. Fakt ist aber, dass in den letzten Jahrzehnten Beobachtungstudien völlig überinterpretiert wurden, immer wieder Korrelation mit Kausalität verwechselt wurde, Confounder ignoriert und daraus dann unsinnige Empfehlungen abgeleitet wurden. Beispiel, LZS ist assoziiert mit Kindern, die häufiger krank sind. Daraus wurde gefolgert, dass LZS ungesund sei, völliger Quatsch. Kinder mit z.B. chronischen Mittelohrentzündungen bereitet das Kauen Schmerzen bzw. werden, eben weil sie soviel krank sind, einfach länger gestillt. Ich denke wie Du, dass man sich letztendlich selber ins Bein schiesst, wenn man wünschenswerte Verhaltensweisen als wissenschaftlich untermauert verkauft, obwohl sie das nicht sind. Und dann in ein paar Jahren wieder zurückrudern muss. Ehrlich wäre, wir wissen nicht ab wann und welche Dosis Alkohol gefährlich ist, deshalb sollte man bei Kinderwunsch komplett drauf verzichten.