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Interessante Doku: Mütter, die ihre Kinder verlassen.

hipp-brandhub
Interessante Doku: Mütter, die ihre Kinder verlassen.

m0nika

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Tipp: http://www.ardmediathek.de/wdr-fernsehen/tag7/rabenmuetter?documentId=15136600# Ich finde diese Betrachtung sehr spannend. Habt Ihr auch das Gefühl, dass es gesellschaftlich von einer Mutter verlangt wird, in jedem Fall da zu sein? Eher als vom Vater? Kann man ja auch auf die Hausmann-Frage übertragen. Wir stellen uns z.B. auch die Frage, ob es irgendwann darauf hinauslaufen wird, dass ich mehr und länger arbeiten gehe als mein Mann, da seine Karriere sich schon etwas besser entwickelt hat als meine. Ich möchte gerne weiter daran arbeiten, mir in der Firma eine gute Stellung zu sichern, bevor wir evtl. noch ein zweites Kind haben werden, um nicht zu Hause zu vergammeln. Bei ihm wäre es keine Frage. Was denkt Ihr? Wie sieht es da vielleicht bei Euch aus? Würde mich freuen, mich da etwas auszutauschen.


Mitglied inaktiv

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Naja, zwischen Arbeiten gehen als Mutter und als Mutter die Kinder verlassen besteht aber schon ein gewaltiger Unterschied. Meine Mutter ist abgehauen, weil sie einen Typen kennengelernt hatte, der mehr Geld hatte, als mein Vater und der neue Lebenswandel sah keine Kinder mehr vor. GUT geht es mir deswegen auch heute nicht, da ich mich als Mensch verkauft fühle. Aber sich die Hausarbeit teilen ist doch völlig okay. Auch als Mutter Karriere machen zu wollen. Damit verlässt frau doch nicht die Kinder...


m0nika

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Naja, nein, ich wollte das nicht vergleichen. Hab ich mich falsch ausgedrückt. Mir kam es nur eher "exotisch" vor und ich dachte, bevor man nun wirklich über dieses Verlassen diskutiert (was ich auch interessant fänd) kann man allgemein darüber sprechen, was so die Rollenbilder sind und wovon man glaubt, dass es "erwartet wird". Meinst Du denn, dass Du den Weggang des Vaters besser verkraftet hättest als das, wofür sich Deine Mutter entschieden hat? Sorry, will nicht indiskret sein, Du musst das nicht beantworten.


Mitglied inaktiv

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Ich habe nie eine vernünftige Erklärung bekommen. Sie hätte gehen können und Kontakt halten können, mal nachfragen, wie es geht, telefonieren, einfach Kontakt halten. Aber das hat nicht in ihr neues Leben gepasst. Da waren Kinder einfach nur hinderlich (das ist das, was ich aus diesem Verhalten hineininterpretieren kann und das sicher sehr nah dran ist) Sie hat den neuen Typen kennen gelernt und dann ordentlich im Lotto gewonnen. Während mein Vater versuchte, uns durchzubringen, ging es ihr finanziell blendend. Natürlich durften wir nichts offiziell darüber wissen


binesonnenschein

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Weil die Mutter das Kind geboren hat und in der ersten Zeit (idR) auch die nähere Bindung hat (durch das Stillen). Es wird IMMER komisch angesehen, wenn die Mutter ihr Kind verlässt (egal jetzt aus welchem Grund) als der Vater. Ist doch auch im Tierreich so, weil eine Mutter nur eine gebrenzelt Anzahl an Kindern haben kann, ein Mann aber einen ganzen Harem an Frauen mit Kindern.


jenny2204

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schaut man sich das heutige Frauenbild an welches durch die Gesellschaft geprägt wurde hat eine Frau so zu sein : super sexy & super schlank immer perfekt gestylt eine eins a Pädagogin mit endloser Geduld und aufopfernder Liebe für ihre ganze Familie sie verlieht niemals die Fassung oder vergisst gar was sie kann perfekt kochen putzen und nebenbei angagiert sie sich noch sozial im Job ist sie eine Knallharte Geschäftsfrau & natürlich kriegt sie das alles spielend unter einen Hut... *kotz* Frauen müssen heute alles können & viele fühlen sich dadurch unter Druck gesetzt.... viele Frauen leiden an Depressionen & es ist auch nicht selten (leider), dass viele Frauen flüchten... wenn man soviele Rollen perfekt erfüllen muss dann ist man schnell überfordert und flieht... Ich bin absolut für Arbeiten & Kinder bekommen & ich finde es auch klasse, dass Frauen mittlerweile soviele Möglichkeiten & Rechte haben (auch wenn es immer noch Defizite gibt) aber dieser Druck... ich denke daran brechen viele


NAG-Hasi

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Bei uns in der Firma war eine Frau (ein wirklich schwieriger Charakter, der überall aneckte), deren zwei Kinder beim Vater lebten. Alle haben sich das Maul darüber zerrissen. Die Erwartungshaltung ist wohl immer, dass im Falle einer Scheidung die Kinder bei der Mutter bleiben. Wahrscheinlich ist das der Standardfall, es geht aber auch anders, aus welchen Gründen auch immer. Das "Muttertier" - aufopfernd, immer verfügbar, stellt alles (z.B. Karriere) hinten an - ist ein sehr verbreitetes Rollenbild. Vielleicht auch, weil viele es erfüllen? Ich hab mal einen Artikel über "Flucht in die Mutterschaft" gelesen, die Frauen angeblich antreten, wenn es mit der Karriere nicht gut klappt. Dann wird man eben Übermutter. Stellt euch mal den Druck auf die armen Männer vor, für die gibt es diesen "Notausgang" nicht - zumindest nicht gesellschaftlich akzeptiert!?!?


m0nika

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Antwort auf Beitrag von NAG-Hasi

Ehrlich gesagt glaube ich das auch. Allerdings würde ich nicht so weit gehen, dass das mit einer Karrieresackgasse zu tun hat. Ich würde eher denken, dass Frauen gefährdeter sind, für Kinder ihre Karriere zu begraben. Weil sie eben auch in der Gesellschaft sehr in die Mutterrolle stilisiert werden. Mädchen bekommen Puppen, Puppenwagen. Die Werbeindustrie feiert die Mutter. Die Schwangerschaft als gesellschaftliche und mediale Erscheinund ist derart überladen mit subtilen Botschaften. Die Mutter wird total bewundert, wie sie das so hinbekommt mit Kind und Karriere. Dabei gehören doch immer zwei dazu. Keine Mutter schafft all das, wenn der Mann ein Egomane ist. Dazu gehört eine gewisse Selbstverständlichkeit, mit der beide Partner ihre Rollen annehmen. Ich denke, zu einer gesunden Partnerschaft gehört es auch, zurückzustecken, wenn der Partner gerade Freiräume braucht. Und zwar für beide. Der "Klassiker" ist wohl eher, dass die Frau zurücksteckt. Aber ich würde das nicht zulassen. Wenn mir eine Chance winkt dann möchte ich die auch ergreifen, wenn es bei meinem Mann gerade sonst gut läuft. Dann muss er zurückstecken. Dafür kann er von mir das Gleiche erwarten. Von Natur halte ich in dem Zusammenhang nichts. Natur sähe auch vor, dass viel mehr Unheil in der Welt wäre, welchem wir mit Medizin und gesellschaftlichen Moralvorstellungen entgegentreten können. Das ist unser großes Glück. Also sollten wir uns diesbezüglich bittesehr nicht mehr einem archaischen Modell unterwerfen. Das wäre - freundlich ausgedrückt - schade.


Adele_

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Antwort auf Beitrag von m0nika

Also ich seh das Ganze immer mehr aus natürlichen als aus gesellschaftlichen Gründen heraus - es ist schlicht und ergreifend evolutionsbedingt so, dass Frauen schwanger werden, stillen, Mutterinstinkte haben etc. Das bei der ganzen Diskussion auszublenden, finde ich ziemlich verbohrt. Natürlich muss auch das "natürliche Wesen Mensch" mit der Zeit gehen. Von allen Frauen zu erwarten, zuhause zu bleiben bis die Kinder 18 sind, geht mir auch zu weit. Trotzdem sehe ich das ganze Rollenbild schon konservativ: Ich finde es auch befremdlich, wenn Kinder nach der Scheidung beim Vater leben, der Mann in den ersten Jahren beim Kind bleibt etc. Meiner Meinung nach kann ein Mann natürlich ein guter Vater sein und eine starke Bindungsperson. Aber naturbedingt ist die Frau für diese Rolle nun mal vorhergesehen und kann sie deshalb schlichtweg besser erfüllen. Wenn sich irgendwann einmal innerhalb der Familie die Rollen verschieben, sprich die Frau mehr arbeitet, ist das bestimmt kein Weltuntergang. Zumindest in den ersten Jahren halte ich es aber eher für eine schlechte Lösung.