Elternforum Schwanger - wer noch?

Geburtshäuser

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Hallo ihr Lieben, hab mal eine Frage zu Geburtshäusern. Ich kenne diese nicht wirklich. Sind da Ärzte? Und übernimmt den Aufenthalt die Krankenkasse? Darf der Mann da auch mit schlafen? Sorry, für die dummen Fragen... aber was man nicht kennt... Wer hat da entbunden und welche Erfahrungen habt ihr damit? Wenn das so ist, wie ich mir das vorstelle, dann ist das ja tausendmal schöner, als im Krankenhaus. Thx, für Antworten... Andrea


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Kommst du aus Deutschland? In anderen Ländern versteht man unter einem geburtshaus nämlich möglicherweise etwas anderes. Also, ein Geburtshaus wird von Hebammen geleitet, in manchen kommt zur geburt ein Arzt dazu, meist ist es aber eine Sache der gebärenden und den Hebammen. Das geburtshaus ist im Grunde wie eine Hausgeburt - nur nicht bei dir zu hause, sondern in dafür vorgesehenen und speziell eingerichteten Räumlichkeiten. Geschlafen wird dort idR nicht (die Möglichkeit gibt es aber, wenn man dringend ausruhen muss - und dann bleibt der Mann natürlich dabei :-)), Im GH gebärt man ambulant. Die meisten kassen übernehmen nicht alle kosten - die Rufbereitschaft der hebamme muss (wie bei einer Hausgeburt) meist selbst bezahlt werden, außerdem zusätzlich eine Pauschale für das GH. Die Kosten schwanken da sehr, zwischen 200-600€, wobei da die Rufbereitschaft der hebammen schon mit drin ist. LG Kitte


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liebe andrea sicherlich sind geburtshäuser sehr verschieden und man kann nicht für alle pauschal etwas sagen. ich werde, so alles gut geht, dieses mal in einem geburtshaus entbinden und kenne auch einige, die das gemacht haben. meinen ersten sohn habe ich mit meiner hebamme halb-halb daheim und im krankenhaus zur welt gebracht - als 'beleggeburt'. das war TOTAL gut! 4 stunden nach der geburt war ich wieder daheim. bei uns im geburtshaus ist es so: nein, es sind keine ärzte dabei. das ist sozusagen der sinn der sache, denn geburtshäuser werden von hebammen betreieben, die eben nicht die krankenhausartige klinische atmosphäre, sondern eine alternative bieten wollen. im geburtshaus arbeiten hebammen(evtl. in teams), mit denen man möglichst früh einen vertrag macht. diese hebamme(n) machen dann auch vorsorgen (wenn du möchtest und keine medizinischen komplikationen eintreten), geburtsvorbereitung, die geburt selbst (inkl. 2 wochen vor und 2 wochen nach termin rufbereitschaft) und die nachsorgen. du kannst natürlich selbst entscheiden, welche 'leistungen' du genau haben möchtest. unser geburtshaus bietet auch yoga, akupunktur usw. an. klar kann der mann bei der geburt dabei sein!! mit "schlafen" meinst du die tage, die man bleibt nach der geburt? gibt es im geburtshaus nicht. man geht eben nach ein paar stunden nach hause. das geht wirklich - sehr gut sogar!! wenn die geburt ohne komplikationen ging, dann gehts dir nach ein paar stunden wesentlich besser als ein paar tage später. nach der geburt hat man einen regelrechten hormonrausch, der einen total high macht. nach ein paar tagen ist man eher schlapp und matschig. die gkv's übernehmen, soweit ich weiß, so ziemlich alle kosten, allerdings OHNE die rufbereitschaft der hebammen. das sind ca. 250 euro (??), die man selber löhnen muss. in der pkv ist das anders, die zahlen z.b. keine hebammen-nachsorge. aber das kannst du im geburtshaus selber nachfragen, die wissen das ganz genau. vielleicht gibt es geburtshäuser, die an krankenhäusern sozusagen angeschlossen sind? oder andere varianten? ich kenne das nur so wie geschildert. es ist also nur was für leute, die sich und den hebammen das ganze zutrauen und wirklich vertrauen darin haben, dass es keine ärzte, apparate, medizin braucht, um ein kind schön und gut auf die welt zu bringen. das muss man sich vorher überlegen. hoffe, ich konnte dir weiter helfen lg paula


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ich habe meinen sohn (1.kind) im geburtshaus entbunden, meine tochter (2.) leider in der klinik, da im geburthaus keine anmeldung mehr möglich war, und habe aber jetzt mit meinem 3. vor wieder ins geburtshaus gehen - ich will dir tortur (aus meiner sicht) in der klinik nicht nochmal mitmachen (ausser im notfall) nun aber zu meinen erfahrungen im geburtshaus in meiner stadt (münchen) (www.geburtshaus-muenchen.de) - hoffentlich werden damit deine fragen beantwortet... ich habe meine ganze geburtsvorbereitung und die ganzen vorsorgen parallel gemacht beim fa und im geburtshaus - das übernimmt ausnahmslos die kasse (ausser den partneranteil beim vorbereitungskurs) generell ist es so gewesen, dass die komplette vorsorge einschließlich der kurse ausschließlich von hebammen gemacht wurde. lediglich bei der geburt ist ein arzt im haus, du darfst ihn aber aus dem zimmer schicken, wenn du nicht willst dass er daneben steht (hab ich so gemacht, ich hatte vetrauen auf meine hebamme, und alleine das wissen, dass der arzt in der nähe ist, wenn was sein sollte, gab mir genug sicherheit) nur wenige krankenkassen übernehmen die kosten für die geburtshaus-entbindung - aber nachfragen lohnt sich in jedem fall - bei vielen geburtshäusern ist jedoch ein gemeinnütziger verein angeschlossen, der in sozialen härtefällen die gebühr dann u.u. übernimmt - nachfragen lohnt hier ebenfalls... mit deiner frage zum dort schlafen - im geburtshaus entbindest du ambulant, das heißt wenn es nach der geburt dir und dem baby gut geht, gehst du nach wenigen stunden nach hause - die betten sind allerdings groß genug für eine familien-kuschelrunde um das baby zu begrüßen... es ist ein traum dort zu entbinden - es wird auf dich eingegangen, und du entscheidest die ganze zeit über was du wann machst, die hebamme unterstützt dich dabei, gibt dir hinweise, was jetzt das richtig sein könnte, entscheiden tust du aber trotzdem selbst, wie du dich fühlst und wie es dir gut tut... nach der geburt bekam ich meinen verklebten sohn sofort auf den bauch warmes tuch drüber und erst mal kuscheln... etwa eine halbe stunde bis stunde durfte er so bleiben, dann wurde er abgenabelt, vermessen dieser APGAR-test gemacht, welcher blendend war, dann wurde er nur abgewischt (nicht gebadet) und angezogen - dann gabs noch mal 1 -2 stunden erholung und kuscheln und ging dann wieder auf den heimweg für mich ein unvergessliches erlebnis - und eine unvergessliche atemberaubende atmosphäre ICH MÖCHTE JETZT AUCH WIEDER - *seufz* LG und schau doch einfach mal in deiner nach geburtshäusern, wenn du am überlegen bist - die haben alle regelmäßig infoabende, da kannste auch fragen stellen eine immer noch ganz begeisterte Maggy


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Hallo Andrea, also ich werde im Geburtshaus entbinden, wenn alles bis dahin glatt läuft. Da es aber mein erstes Kind ist, kann ich noch nicht aus eigenen Erfahrungen sprechen, was die tatsächliche Geburt angeht. Aber die Dinge drum rum weiß ich: Du mußt meistens eine sog. Betriebskostenpauschale und eine Rufbereitschaftspauschale zahlen. Erstmal selbst, Du kriegst aber in den meisten Fällen die Betriebskostenpauschale von Deiner KK wieder zurück. Klär das am besten vorher ab. Besonders bei priv. Versicherungen: Nachfragen!!! In meinem GH kosten die Betriebskosten für mich 400 EUR und die Rufbereitschaft (die ich in jedem Fall selbst zahlen muß) 200 EUR. Ab der 37.SSW bekommt man dann im Gegenzug eine Rufbereitschaftsnummer, unter der man ab dann immer eine der 5 Hebammen, die in dem Geburtshaus arbeiten, erreicht. Egal, was man hat. Die Hebammen haben untereinenader immer im Wechsel Vordergrund- und Hintergrunddienst. Gehen die Wehen los, ruft man die Vordergrundhebamme an, die kommt dann sofort zu einem nach Hause, untersucht einen bzw. schätzt ein, wie lange es noch dauern wird. Entweder, sie sagt, was man erstmal machen soll (baden, spazieren, schlafen/ausruhen...) oder sie bleibt und fährt dann mit einem zum Geburtshaus. Dann ruft sie die Hintergrundhebamme, die im Geburtshaus immer dabei ist. Als Frau (mit Partner) hat man also immer eine 1:1 bzw. sogar 2:1 Betreuung während der Geburt. Zur Statistik meines GH: Von 100 Geburten bekamen drei (oder sogar weniger? weiß nicht mehr genau) Frauen einen Dammschnitt, eine hat in Rückenlage entbunden (den Hebammen ist es sehr wichtig, daß man auf keinen Fall in RL entbindet), nach einer Geburt riefen sie den Kinderarzt (der aber nix machen mußte, sondern nur nochmal geguckt und dann die Familie nach Hause entlassen hat). Wenn irgendwas nicht richtig läuft unter der Geburt, fahren sie mit einem in die Medizinische Hochschule, die 3 Autominuten entfernt ist. Und zwar immer im eigenen PKW, also immer sehr rechtzeitig und in Ruhe. Sie warten nicht ab, bis man dringend verlegt werden muß. Was man wissen sollte: Es ist kein Arzt vor Ort, was bedeutet, daß auch keine PDA möglich ist. Es wird kein Wehentropf etc. gegeben. Sie benutzen dort insgesamt kaum Medikamente, machen viel über Akkupunktur, Fußreflextherapie, Aromatherapie, Homöopathie etc. Falls man leicht gerissen ist, nähen sie den Riß, dazu betäuben sie auch immer lokal. Also dann schon Medikamente. Man muß nach spätestens 4 Stunden nach der geburt nach Hause, es ist dort also nur eine ambulante Entbindung möglich. Hat man tatsächlich einen sehr hohen Blutverlust oder was weiß ich, so daß man wirklich nicht nach Hause entlassen werden kann, dann wird man stationär in der Medizinischen Hochschule aufgenommen. Dort muß man sich auch vorsichtshalber zur Geburt anmelden, kann dann aber gleich sagen, daß man eigentlich nicht dort entbinden will. Die wissen Bescheid. Es ist also alles gut abgesichert und geklärt. Noch am selben Tag oder spätestens am nächsten Tag (je nachdem, um wieviel Uhr das Kleine kommt), besucht Dich dann Deine für Dich zuständige Hebamme (die Dich schon vor der Geburt vorsorglich neben der FA-Besuchen betreut hat) und umsorgt Dich zu Hause nachsorglich. Erstmal kommt sie jeden Tag, das schleicht sich dann nach und nach aus. Du merkst, ich bin wirklich begeistert! Eine Freundin hat vor heute genau 4 Wochen dort entbunden und war total begeistert. Sie hatte eine Wassergeburt, ihr Freund war dabei und alles war super schön (den Umständen entsprechen halt). Einem wird dort ganz viel individueller Freiraum geboten, auch dem Partner, der wirklich nicht nur blöd daneben stehen muß. Er wird sehr gut mit eingebunden. Schau Dir mal ein oder zwei Geburtshäuser an, die bieten auch regelmäßige feste Infoabende an, wie Kliniken eben auch. Alles Gute weiterhin Katharina


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Ganz herzlichen Dank, für die ausführlichen Berichte von euch. Genau so hab ich mir das in etwa vorgestellt. Wenn mein Freund da ist, werde ich ihm Eure Berichte zeigen und mit ihm auf so ein Info-Abend gehen. Hab mir gerade Krankenhäuser im Netz in meiner Nähe angeguckt und könnte ko.... Sorry. Aber alles so unpersönlich und so. Dabei sind wir doch am besagten Tag die Wichtigsten!!! (Und Mann natürlich) *lol* Noch mal danke und allen eine schöne Zeit.... Andrea