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Geburtsbericht - WKS anders als geplant-

Geburtsbericht - WKS anders als geplant-

surgeongirl

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Hallo liebe werdende Mamis, wie sich einige von Euch vielleicht erinnern, hatte ich im Forum vor ein paar Wochen eine hochemotionale Diskussion zum Thema Wunschkaiserschnitt ja/nein angezettelt. Nun möchte ich, nachdem mein Zwerg erfreulicherweise gesund geschlüpft ist, berichten, wie es gelaufen ist, auch um denjenigen unter euch, die einen KS machen müssen, ein wenig die Angst zu nehmen. Der Termin für den KS war bereits festgesetzt, hätte noch zu mittag vorher zum CTG und US kommen sollen. Der kleine Kerl hatte jedoch andere Pläne, und so haben plötzlich und massiv die Wehen eingesetzt um Mitternacht vor dem geplanten Tag, gleich im 3 Minuten Abstand ohne Vorwarnung. Nach einer heissen Dusche, die alles nur beschleunigt hat, war klar, das es doch kein falscher Alarm ist, so sind wir sofort ins KH gefahren: Aufnahmebefund: MM bei 6 cm nach 1,5 h Wehen, aber der Kopf noch nicht ins Becken eingetreten, weiters Dezelerationen am CTG während der Wehe. Kurze Beratung mit meinem Mann und meiner Ärztin, Entscheid für KS in Spinalanästhesie. Das Setzen der SA unter Wehen war unangenehm, dann war es dafür vorbei mit den Schmerzen. Nach kurzer Vorbereitung und circa 5 Minuten OP Zeit durfte ich meinen kleinen Schatz in den Händen halten; intraoperativ hatte sich ein ,massives Schädel-Becken-Missverhältnis ergeben das in jedem Fall einen Notkaiserschnitt erforderlich gemacht hätte; weiters eine Nabelschnurumschlingung, die auch nicht unbedingt ideal wäre. Nach der OP sofort ins Zimmer und das erste Stillen hat gut geklappt, die Schmerzen waren nur beim ersten Aufstehen unerträglich, ab dem nächsten Tag kein Schmerzmittel mehr benötigt und mein Kind vollkommen selbstständig versorgt ohne jegliche Probleme, war - trotz starken Blutverlustes bei der Geburt - weitaus fitter als manche Mütter mit normaler Geburt. Eine Woche danach mache ich abgesehen von schwerem Heben alles normal im Haushalt, bin sogar schon wieder am Fahrradergometer gefahren und mache meine Rückbildungsübungen. Durch die Wehen hatte der Zwerg keinerlei Anpassungsstörungen und das Stillen hat hervorragend geklappt. Was ich damit sagen möchte, erstmal ist Angst vor einem Kaiserschnitt nicht nötig, wichtig ist, sich am OP Tag ausreichend Schmerzmittel geben zu lassen und sofort aufzustehen auch wenn es weh tut; und wenn eine SS das Gefühl hat, besser mit einem KS dran zu sein, gibt es oft im Nachhinein einen medizinischen Grund. In unserem Fall hat die schnelle Entscheidung für KS dem Kind und mir jede Menge Geburtsstress und dann möglicherweise einen überstürzten Not KS mit Vollnarkose erspart. Wünsche euch alles gute, und freut euch auf eure Zwerge!


Mitglied inaktiv

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glückwunsch und eine schöne kennenlernzeit aber ich muß auch erwähnen, daß ich nach 4 normalen geburten bereits eine stunde danach wieder rumgelaufen bin als wäre nie was gewesen. meine zimmernachbarin hatte einen kaiserschnitt, der ging es drei tage lang richtig mies. klar ist jede frau anders, aber für mich wäre ein ks nie in frage gekommen, außer bei komplikationen. aber jede so wie sie das möchte.


bock1992

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Glückwunsch Das es bei dir toll gelaufen ist ist doch gut Bei mir nicht ich hab heut noch Albträume wenn ich dran denk an den KS


olchifan

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Schön, dass es bei dir so gut gelaufen ist. Allerdings habe ich 3 mal spontan entbunden und konnte nicht erst am nächsten Tag aufstehen, sondern bereits kurz nach der Entbindung. Habe nie ein Schmerzmittel benötigt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie Mütter nach einer spontanen Geburt schneller wieder fit sind, als nach einem KS. Sicher gibt es auch Ausnahmen. Meine Zimmernachbarin mit der ich nach der 3. Geburt in einem Zimmer lag, ging es nach dem KS sehr schlecht, hatte starke Schmerzen und konnte nicht alleine aufstehen. Wobei das, glaube ich ein Not-KS war. Ich würde mir freiwillig keinen KS antun. Aber das muss ja jeder selbst für sich entscheiden. Meine Tochter hatte übrigens eine zweifache Nabelschnurumschlingung um den Hals und kam kerngesund zur Welt. Das kommt sehr häufig vor und ist sicher keine Indikation für einen KS. Wobei das im Ultraschall wohl auch selten erkannt wird. LG


Mümmelmäuse

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ich hatte ja auch schon 3 KS (bei mir zwar medizinisch) aber trotzdem kann ich nicht meckern. Mir gings danach auch recht gut. Klar hat man schmerzen. Aber was mir aufgefallen ist: du machst jetzt Rückbildungsgymnastik, eine Woche nach KS?! Das solltests du lassen. Man fängt normal erst nach ca. 8-10 Wochen an. Es muss sich alles erst wieder geben da drinnen!


xIntirax

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Herzlichen Glückwunsch. Schön das bei dir alles so gut lief :) Ich hatte einen Not-KS. Die Schmerzen hinterher waren allerdings extrem und ich kann nach wie vor nicht verstehen, wie man sich so etwas freiwillig antut. Das muss aber am Ende jeder selbst wissen und jeder verträgt sowas ja auch anders. ICH jedenfalls ziehe 6 Stunden Wehen, die ich bei 3 Geburten hatte, vor.


surgeongirl

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nachdem es ein extremes Schädel-Beckenmissverhältnis war, hätte die ganze Angelegenheit sowieso in einem Notkaiserschnitt geendet. Die Wehenschmerzen waren zwar stark, aber ohne Probleme zu ertragen. Was die Rückbildung betrifft, hat mir die Physiotherapeutin eigene Übungen gezeigt, die man im Frühwochenbett auch nach KS machen darf und soll, u.a. zur Vermeidung von Thrombosen etc, Bauchmuskelübungen sind natürlich tabu, das ist völlig klar. Ich wollte nur sagen, dass man vielleicht ein wenig auf sein Inneres Gefühl vertrauen sollte, etwas das mir meine Ärztin bestätigt hat. Wünsche euch alles gute und eine hoffentlich schmerz- und komplikationsarme - wie auch immer - Geburt!


xIntirax

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Genau das habe ich gemacht, denn sonst wäre mein Kind wohl heute ein Engelchen. Er war sehr ruhig und da ich wußte das die Durchblutung nicht stimmt, bin ich sofort ins KH. Dort wurde nicht lang gefackelt und er wurde geholt. Und solche Übungen bekam ich im KH von einer Physiotherapeutin auch gezeigt, schadet also nicht :).


tine83

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Ich erinnere mich, gehöre zu den glücklichen die einen Traum-Ks hatten. Schön das alles gut gegangen ist, egal wie.


Mitglied inaktiv

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Wie verherrlichend toll so ein wks ist! Es nervt! Manche Frauen haben auch tolle problemlose vaginale Geburten! Andere problemlose (w)ks... Jedenfalls ist es doch immer völlig egal wie das Kind nun geboren wird, Hauptsache es geht Mutter und Kind unabhängig von der Geburtsart gut! Ich könnte dir nun schauerstorries vom ks erzählen. Mit wochenlangen Schmerzen... Doch das ist subjektiv genau wie dein geburtsbericht! Deswegen finde ich des muss nicht immer alles so toll dargestellt werden nur weil es bei einem persönlich so gelaufen ist. Ich möchte auch keinen damit anfeinden aber es ist doch so das es jeder anders empfindet und jede Geburt anders läuft


surgeongirl

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ach, ich wollte nur meine positive - subjektive - Erfahrung berichten, und Mamas vielleicht die Angst nehmen, die einen KS haben müssen und sich davor fürchten. Schädel-Becken-Missverhältnis mit Conjugata vera von 9 cm ist übrigens eine harte medizinische KS-Indikation meines Wissens, da der Kopf so nie ins Becken eingetreten wäre und daher auch sofort die heftigen Wehen kamen; die andere Möglichkeit wäre gewesen, FB aufzumachen und natürlich zu versuchen; retrospektiv wäre es aber laut meiner FA in einer Notfallsectio geendet; wenn der Kopf nicht ins Becken eintritt, dann kann man auch vaginal-operativ nichts bewirken; sie hat es genau mit dem Beckenzirkel vermessen (zumal meine Gyn alles andere als KS FAn ist, wenn keine Indikation besteht); beim nächsten Kind leider in dem Wissen, das bei mir gar nichts anderes als ein KS möglich ist (auch wenn mein Becken von aussen absolut nicht so aussieht). Horrorstories gibt es von allem, und gerade vom KS da wird immer so dogmatisch herumgetan; aber es kann so und so laufen, vielleicht kommt es schon auf die innere Einstellung auch an, das man froh ist, das Zwerg gesund eingetroffen ist, alles andere ist doch zweitrangig. Mein Tipp war nur an alle, ausreichend Schmerzmittel am OP Tag und sofort aufstehen, dann geht es gleich besser (Paracetamol ist zwar ganz nett, aber leider nicht ausreichend wirksam am OP Tag nach auslassen der SPinalen), dafür habe ich ab dem nächsten Tag gar keine Medis mehr gebraucht und war immer den ganzen Tag auf den Beinen und habe mich allen um den Zwerg gekümmert.... (so viel zum Thema WKS :-) Vielleicht kann man dieses Thema etwas "ent-emotionalisieren"; ich glaube halt das jede Mama einen Instinkt hat, was die Geburt betrifft, so war es auch bei mir - anscheinend daher die Panik vor "natürlich wird es nicht gehen".