Elternforum Schwanger - wer noch?

bitte nochmals um eure hilfe zum thema TAUFE

bitte nochmals um eure hilfe zum thema TAUFE

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hallo zusammen, vor kurzem hatte ich ja schonmal zum thema taufe nach eurer meinung gefragt....ihr erinnert euch vielleicht? ich konfessionslos....papa moslem.....wir denken über eine ev. taufe nach und wollten uns informieren und eure meinungen gern hören. nun habe ich heute mit der für diese gemeinde zuständigen pastorin (?) telefoniert und ihr unser anliegen vorgetragen. nun meinte sie, man könne unsere tochter erst einmal segnen lassen und sie später (sie sprach vom kindergartenalter...also 4 oder 5 jahre) selber entscheiden lassen, ob sie getauft werden möchte oder nicht. ja....in ordnung....ein akzeptabler weg. WENN wir allerdings als eltern möchten, dass unsere tochter gleich getauft wird, dann müsse sie dies ihrem "vorstand" (so nannte sie es glaube ich) klar machen, dass es uns auch ernst ist und vor allem, WARUM wir diesen weg gehen wollen. und DAS wiederum empfinde ich als frechheit und bin ein wenig enttäuscht. eltern, die ihr kind taufen lassen, weils halt so üblich ist, weils jeder so macht etc.....die werden auch nicht nach ihren motiven befragt und sie müssen auch nicht unter beweis stellen, dass sie ihr kind tatsächlich in christlichem sinne erziehen und dazu auch in der lage sind. viele SIND dazu schlichtweg auch nicht in der lage oder willens(!), lassen ihr kind aber trotzdem taufen.....weils halt ein so schönes fest ist .....weils wie gesagt jeder so macht....weils die verwandtschaft erwartet....oder oder oder... ich werfe das nicht jedem vor, aber solche eltern mag es auch zu genüge geben. davon bin ich überzeugt! wir aber haben genau darüber nachgedacht, ob wir es wollen und auch warum wir es wollen. und ich bin wahrlich NICHT der ansicht, dass man als elternteil durch die eigene konfession "beweisen" muß, dass man sein kind in christlichem sinne erziehen kann und wird. mein kind ist eine eigenständige persönlichkeit und ich kann nicht voraussehen, wie es sich entwickeln wird und was für eine einstellung es zur kirche gewinnen wird. ich möchte lediglich als mutter bestimmen dürfen, dass mein kind damit in berührung kommt, um sich ein bild machen zu können!!!!!!!!! das muß doch möglich sein, ohne dass man auf herz und nieren "geprüft" wird als eltern. nun möchte sie nächste woche zu uns nach hause kommen, um genau diese unsere motivation zu "checken"..... puh....findet ihr das ok???? findet ihr das normal???? und vor allem, WAS möchte sie hören???? alles ein wenig seltsam, wie ich finde... bitte nochmals um eure meinungen... lg sahira


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Hallo Sahira, wie schon mal geschrieben, bin ich katholisch wie mein Mann auch. Und obwohl unser Pfarrer uns seit Kindheit kennt (hat uns schon getauft) und wir auch beide schon einiges in der Pfarrgemeinde gemacht haben sowie ich ein Staatsexamen in Theologie (auf Lehramt) habe, mussten wir wie alle anderen Eltern auch zum Taufgespräch. Das ist bei uns ganz normal, hier geht es auch nur teilweise um den Ablauf der Taufe, sondern vor allem um den Sinn und wie es weitergehen soll. Ich finde das auch gut so, weil ja gerade eine Taufe auch die Aufnahme in eine Gemeinde/Gemeinschaft bedeutet. Wahrscheinlich wollen sie und der Kirchenvorstand (sowas wie bei uns der Pfarrgemeinderat), also Gemeindemitglieder, die mitorganisieren und sich einbringen wollen, einfach sicher sein, dass es nicht einfach nur bei der Taufe bleibt, sondern Ihr Eurer Tochter auch den Kontakt zur Gemeinde ermöglichen werdet und sie fördert, wenn sie dabei bleiben will. Und Du schreibst ja, dass Ihr Euch sehr viele Gedanken gemacht habt, ob und warum Ihr Eure Tochter taufen lassen wollt - ich denke, sie will sicher gehen, dass Ihr es eben nicht "einfach so" macht, sondern mit Hintergrund, und das könnt Ihr ihr ja erzählen. LG Isabelle


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gerade WIR machen es nicht "einfach so"....."einfach so" würden wir gar nichts machen....da ich konfessionslos bin...... aber gut, nun weiß ich wenisgtens, dass ein solches gespräch ganz normal ist und dass allen eltern in ähnlicher weise "auf den zahn gefühlt wird".....:-) danke dir erst einmal!!! lg sahira


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Alle Eltern sollen oder "müssen" beim taufgespräch sagen, warum sie ihr Kind taufen lassen wollen - und wenn da wirklich nur Blabla kommt, kann man die Taufe auch durchaus erstmal in Frage stellen und sein lassen. Ich habe mir mittlerweile jedes Verständnis abgewöhnt, man merkt sehr schnell, ob es den Eltern wirklich ernst ist, oder es nur darum geht: "das macht man doch so, warum ist egal". Im Uebrigen kommt Euch die Pfarrerin schon sehr entgegen, wenn sie Eure Tochter taufen will, eigentlich geht das nämlich nicht, wenn kein Elternteil einer christl. Kirche angehört. Grüssle, Antje


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Hallo Sahira, ich finde es eigentlich ganz gut, dass dieses Gespräch stattfinden wird und die Kirche nicht ohne nachzufragen wie ein Club einfach auf Antrag aufnimmt. Wir werden unser Baby wahrscheinlich aus Gewissensgründen (noch) nicht taufen lassen. Mein Mann und ich gehen nie in die Kirche und für mein Empfinden wäre es irgendwie respektlos der Kirche gegenüber, unser Kind dann taufen zu lassen. Darüber hinaus bin ich auch prinzipiell nicht überzeugt von der Kindstaufe, die nicht auf Wunsch des Kindes geschieht. Ich denke, man kann auch ein nichtgetauftes Kind mit Religion in Kontakt bringen, wenn man das möchte. Das ist ja nicht von der Taufe abhängig, sondern davon, was ich meinem Kind vermittle. Das war jetzt eigentlich eher eine Antwort auf Deine erste Frage, ich weiß, aber ich konnte jetzt fast 2 Tage lang nicht mehr hier mitschreiben und hoffe, eine weitere Antwort in diese Richtung ist jetzt noch nicht zu viel für Dich... Alles Gute für die weitere Entscheidung, Lizzie


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...war ja auch keine Kritik, sondern extra in Anführungszeichen gesetzt...


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Hallo Antje, bist Du Pfarrerin? Hört sich danach an. Wenn ja, welche Kirche - es gibt ja mehrere ? Meine Freundin ist mit einem Baptistenpastor verheiratet und meine Cousine mit einem lutherischen Pfarrer... LG Isabelle


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Ja, bin ich. Evangelisch-reformiert (weil ja in der Schweiz). Aber zZt. bin ich nicht tätig, sd. "nur" Mama. Die luth. Kirche kenne ich aber auch gut (ist meine Mama). LG, Antje


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hallo:-) ich möchte euch mal hier her kopieren, was ich gerade den mädels im rub-forum (habe dort auch diese frage gestellt), auf diese zahlreichen antworten nochmals geantwortet habe. da ihr ja beide mit der kirche von berufswegen sehr eng verbunden seid, würde ich gerne wissen, ob ihr das verstehen könnt, was ich "drüben" den damen geantwortet habe...... hier also das kopierte: habe erst jetzt einige antworten lesen können und auch die damit verbundenen fragen. daher hier nochmal schnell die antwort! mein kind und ich sind ZWEI VERSCHIEDENE MENSCHEN! mein kind bekommt keine religion, weil ICH ihr angehöre oder ihr vater! das ist schwachsinnig! des weiteren habe ich nie behauptet, nicht in christlichem sinne leben zu wollen/zu können und mein kind nicht so erziehen zu können bzw. zu wollen. NATÜRLICH möchte ich das.....und begreife noch immer nicht so ganz, weshalb ich - damit man mir das auch glaubwürdig abnimmt - deshalb zuerst der kirche beitreten muß??????? selbstverständlich glaube ich und selbstverständlich findet der glaube sowohl im kopf als auch im herzen statt! ZUERST mal HIER! DANN in der KIRCHE....... selbstverständlich kann ich jedoch auch ein sehr gläubiger mensch sein, ohne in die kirche zu gehen. ich kenne einige, die sehr viel mehr in christlichem sinne handeln, als jene, die zwar brav kirchensteuer zahlen, an weihnachten auch sogar in die kirche gehen, ihr kinder alle samt taufen lassen, aber nicht einmal wissen, was an ostern gefeiert wird! ICH selbst habe einen recht gefestigten glaube, stehe aber nicht 100%-ig hinter dem, was die kirche sagt und tut! muß ich das, damit ich mein kind taufen lassen darf? steht ihr 100% ig dahinter??????, obwohl ihr eure kinder taufen laßt???? ICH selbst habe insofern FÜR MICH entschieden, dass ich nun nicht mehr in die kirche eintreten werde (was zum tausendsten male nicht bedeutet, dass ich nicht in christlichem sinne lebe und es meinem kind auch VORlebe). ich möchte aber FÜR MEIN KIND, dass es sowohl DURCHR MICH (ja das geht) als auch DURCH DIE KIRCHE an den glauben herangeführt wird und auch die kirche "kennenlernt", damit es sich selbst ein bild machen kann....eine meinung bilden kann.....sich FÜR oder GEGEN den glauben und/oder die kirche entscheiden kann. ich hoffe, das war jetzt etwas klarer formuliert. damit mein kind also sowohl glauben als auch die kirche kenennlernen kann, möchte ich, dass es getauft oder zumindest gesegnet wird! was MEINE religion damit zu tun hat (da ich sie natürlich in christlichem sinne erziehen möchte.....), ist mir völlig schleierhaft! es geht hier darum, dass mein KIND inhalte der kirche und des glaubens vermittelt bekommt! auch von der kirche! und warum sollte dies die kirche nur tun, wenn ich als mutter die entsprechende konfession besitze???? wir sind zwei eigenständige persönlichkeiten! sahira


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Danke für Deinen langen Text. Ich habe das schon vor einigen Tagen verfolgt (natürlich mit Interesse :-)) und mir ist auch klar, wie wichtig Dir die ganze Angelegenheit ist. Ich werde aber immer noch nicht 100% schlau aus dem Ganzen. Zunächst: Natürlich kann man auch christlich leben, ohne in der Kirche zu sein - aber es ist zu fragen: warum dann nicht? Denn der christliche Glaube ist nun mal keine Sache nur des Einzelnen, sondern eben gerade auch der Gemeinschaft. Insofern ist auch die Taufe gerade Aufnahme in diese Gemeinschaft (und wird, zumindest in der evg. Kirche) VOR dieser im Gemeindegottesdienst vollzogen. Bei der Taufe versprechen die Eltern und Paten, das Kind im Sinne und im Zeugnis an Jesus Christus zu erziehen, und zwar auch eingebettet oder mit Hilfestellung der Gemeinde. Dass in der Kirche und ihrer Leitung auch Fehler passieren ist mir bewusst - und auch gar nicht anders denkbar, da wir nun ja noch nicht in der Heilszeit leben, sd. JETZT - und Menschen können irren und Jesus auch falsch verstehen oder auslegen. Insofern ist jede/r ChristIn auch aufgerufen, immer zu überlegen, ob das, was gepredigt und gelebt wird, wohl christlich ist. Wenn DU nicht hinter der Kirche stehst und nicht mehr dazugehören willst: wieso soll es aber dann Dein Kind? Das ist mir immer noch nicht klar. Ich melde doch mein Kind auch nicht irgendwo anders an, wenn ich die Gemeinschaft nicht gut finde. Davon abgesehen: ein Bild kann sie sich immer machen, auch wenn sie nicht getauft ist. Im Uebrigen ist der Sinn der christlichen Taufe dieser: Die Vergebung der Sünden (bzw. der Erbsünde) und die Anerkennung, dass Christus uns von den Sünden erlöst und darum wieder zu einem neuen, guten Verhältnis zu Gott geführt hat. Der Täufling wird somit Christus quasi überantwortet, er gehört jetzt Christus (und zwar ein für allemal). Darum die Taufe "auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" - und darum auch der sakramentale Charakter der Taufe. Wenn ich damit aber Probleme hätte, würde ich jedenfalls mein Kind nicht taufen lassen. Hier geht es nicht um "peanuts", um das mal so leger auszudrücken. Und die Taufe ist dann auch der Anfangspunkt für ein ganzes christliches Leben. Soweit ich mich erinnere, ist ja der Papa Moslem - vielleicht möchte sie aber später viel lieber seine Religion haben? Was sagt er denn dazu? Versteh mich richtig: nach meinem Empfinden und Glauebn kann einem Kind nichts Besseres widerfahren als die christliche Taufe, aber das sage ich, weil ich davon 100% überzeugt bin und gewiss. Wäre ich es nicht...ich würde abwarten. Im Uebrigen: Eine Segnung ist nichts wirklich Besonderes im Verhältnis zur Taufe. Jeder Gläubigen wird am Ende jedes Gottesdienstes gesegnet. Die Taufe aber ist eine einmalige Sache und darum auch nicht wiederholbar und auch nicht wieder tilgbar (jedenfalls nach christl. und biblischem Verständnis). So, nun habe ich viel geschrieben :-) Ich diskutiere gerne weiter mit Dir, hoffe, es war einigermassen verständlich! :-))) Liebe Grüsse, Antje


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Hallo, erstmal kannst Du das ja auch so der Pfarrerin erklären. Aber ich finde auch, das 6869ers sehr sinnvolle Sachen schreibt. Für uns war die Taufe unserer Kinder genausowenig in Frage wie unsere kirchliche Hochzeit, wir sind eingebettet in den katholischen Glauben und in unsere Pfarrgemeinde. Aber an Deiner Stelle wäre ich echt eher für eine Segnung, um Eurem Kind eine wirkliche Entscheidung zu ermöglichen (wobei ich eine Taufe im Kindergartenalter da auch nicht sinnvoller finde) und eine Taufe dann, wenn Euer Kind diese selber bewusst will. Soweit kann ich Dich verstehen, aber natürlich will auch die Pfarrerin sicher gehen, dass es nicht nur um ein Fest geht, was die Familie feiert, sondern um den Beginn einer Beziehung zu einer Religion und einer Gemeinde. Und wenn Du überzeugt bist, dass das so sein wird, dann ist es in Eurem Fall wohl ein möglicher Weg, für den ich Euch als Familie alles Gute wünsche. Übrigens bin ich weiterhin der Ansicht, dass Kirche aus Menschen besteht und sich nur ändern und entwickeln kann, wenn Menschen sich dafür einsetzen. Schließlich ist auch in der Kirche das menschliche Gewissen bedeutungs- und wertvoll und die Kirche hat in ihrer 2000jährigen Geschichte zwar viele Fehler gemacht, aber sich auch durch Menschen weiterentwickelt, um doch auch Gutes zu tun (was ja oft nicht so beachtet wird). LG Isabelle