Elternforum Schwanger - wer noch?

Arbeit

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Ribll

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Hallo ihr Lieben, Ich bin im Büro tätig und kann daher eigentlich bis zum Mutterschutz arbeiten. Leider wird der Zustand auf der Arbeit immer schlimmer. Kurz vor meiner Schwangerschaft meinte meine Chefin noch, dass sie so super mit meiner Arbeit zufrieden ist. Das Verhältnis war gut. Die Probleme begannen mit der Bekanntgabe meiner Schwangerschaft. Mir wird unterstellt dass ich lüge wenn ich mal ausfalle. Ich könnte im Büro kotzen. Sie hat teilweise gesehen wie ich mich hier gequält habe und ist dennoch der Meinung dass ich mich einfach so krank melde. Und hier geht es nicht einmal um Übelkeit. Es wäre eine Frechheit nun schon schwanger zu sein nachdem ich im Januar begonnen habe. Meine Kollegin durfte ihren Weihnachtsurlaub nicht mehr mit mir tauschen nachdem ich einen Tag nicht da war. Einfach so ohne Begründung. Und meine Kollegin wollte sogar die andere Woche lieber haben. Nun bekomme ich gar keinen Urlaub mehr um Weihnachten. Wäre ja genug zuhause gewesen. Als einzige Mitarbeiterin habe ich kein Weihnachtsgeld bekommen. Ich werde von ihr größtenteils ignoriert. Wenn ich was mit ihr klären will muss ich sie irgendwie abpassen. Die Stimmung ist mehr als abgekühlt und ich merke wie ich mich täglich schlechter fühle. Denn letztendlich habe ich nichts getan und gebe täglich mein bestes. Ich suche es mir sicher nicht aus dass es mir schlecht geht und schleppe mich wenn es eben geht zur Arbeit. Ich fahre mittlerweile mit solchen Bauchschmerzen zur Arbeit. So langsam komme ich psychisch an meine Grenzen und weiß nicht weiter. Bis Ende März ist noch so ein langer Zeitraum und ich ertrage es kaum noch. Musste jemand mit so etwas auch schon Erfahrungen machen und kann mir einen Rat geben? Ist es möglich unter solchen Umständen ein BV vom Frauenarzt zu bekommen? Hierfür müsste man vielleicht wissen, dass das Feld der Risikoschwangerschaft bei mir angekreuzt ist und ich innerhalb des letzten Jahres vor dieser Schwangerschaft 3 Fehlgeburten erlitten hatte.


MagicRose

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Antwort auf Beitrag von Ribll

Ich kann dir nur ans Herz legen so schnell wie möglich einen Anwalt für Arbeitsrecht aufzusuchen, alleine das mit dem Weihnachtsgeld es gibt nämlich ein Gesetz in dem steht das wenn ein Mitarbeiter dieses sonder Geld erhalt auch alle anderen dieses Geld erhalten müssen. Bitte lass dich nicht ausnehmen, mein Mann war in einer ähnlichen Situation nur statt Schwangerschaft, Burnout Liebe Grüße und viel Glück


Mitglied inaktiv

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Ein bv ist eine bezahlte Freistellung und nur im Notfall möglich. Wende dich an die Aufsichtsbehörde. Es ist nicht schön was du dort erlebst aber deine Frauenärztin ist Ärztin und darf wegen medizinischen Gründen nur ein bv ausstellen. Alles was den Arbeitgeber betrifft ist Arbeitgeber Sache. Die Krankenkasse kann ein bv anzweifeln genau wie der Arbeitgeber auch. Das wären dann noch mehr Probleme, auf deinem Rücken zu deinem Nachteil. Anwalt für Arbeitsrecht wäre der nächste Schritt


kitkat170583

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Für ein bv besteht kein Grund. Versuch es beim Arbeitsgericht (aber freistellen können die dich natürlich nicht). Wenn du es nicht hast mehr aushält dann ust die krankmeldung der einzige Weg.


Belly-Monkey

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Leider ist Diskriminierung von Schwangeren am Arbeitsplatz (und genau das ist es bei dir) keine Seltenheit. Im Internet finden sich unzählige Erlebnisberichte, die ähnlich wie das klingen, das du beschreibst. (Ich selbst habe glücklicherweise nur gute Erfahrungen mit AG und Kollegen gemacht, arbeite aber auch in einer Branche, in der die ANs hart umkämpft sind. Da mich das Thema aber interessiert, weil schockiert, beschäftige ich mich seit meiner SS damit häufiger.) Was kannst du nun also tun? Ein BV wirst du nicht bekommen, aber es gibt ein paar Dinge, die eventuell Abhilfe schaffen. Normalerweise würde ich immer dazu raten, das Gespräch zu suchen. Manchmal ist den Leuten gar nicht bewusst, dass sie sich unfair und auf gut deutsch beschissen verhalten. Allerdings glaube ich, dass beim Thema Schwangerschaft die Leute ganz genau wissen, dass sie Mobbing betreiben, weil das Ziel ein Herausekeln aus dem Betrieb ist (immerhin enden die vermeintlichen Nachteile nicht mit der SS, sondern gehen danach mit dem Kind weiter). Da bringt es herzlich wenig, die entsprechende Person mit der Nase darauf zu stoßen, dass sie Mobbing und Diskriminierung betreibt - die wissen das schon selbst. Stattdessen prüfe mal, ob es interne Möglichkeiten gibt. In größeren Betrieben gibt es Betriebsräte, Chefs seiner Chefs, Personalabteilung, die evtl. auch mit Gleichstellungsbeauftragten ausgestattet sind. Gibt es so etwas bei dir, würde ich eine offizielle Beschwerde einreichen. Wenn du fair sein willst, dann gerne mit Ankündigung an deine Chefin, wenn sich ihr Verhalten nicht bessert - allerdings hat sie dann die Chance, vor dir zu intervenieren. Da musst du selbst einschätzen, wie die Frau tickt. Btw: Manchmal hilft es auch, der Person klipp und klar zu sagen, dass man sie durchschaut; also zu zeigen "ich weiß genau, dass du versuchst, mich herauszumoppen/zur Kündigung zu bewegen" - dass du das Spiel aber nicht mitspielst. So zeigst du, dass du dich mit ihr auf Augenhöhe befindest (nicht beruflich, aber bezüglich der charakterlichen Stärke) und kein einfaches Opfer bist. Einige sehen sich dann dem Sinn ihrer Aktionen beraubt und hören auf oder minimieren ihr Mobbing zumindest. Es sei denn, es sind richtige Arschlöcher. Die fahren dann noch einmal richtig auf, um sich zu profilieren. Ich selbst wäre dann auch ein Arschloch und würde mich ein paar Wochen krankschreiben lassen und beim Wiederkommen fragen, ob man jetzt wieder normal miteinander arbeiten kann oder die Chefin dieses Spiel bis zum Mutterschutz weiterspielen will. (Das ist natürlich ein klassischer Machtkampf, für den man geschaffen sein muss und der sehr maskulin anmutet; aber genau das ist der Grund, warum es fruchten könnte. Die Frage, wer die dickeren Eier hat (und nicht, wer mit Kompetenzen glänzt), ist leider immernoch ausschlaggebend in der Berufswelt.) Defensivere Möglichkeiten sind dann noch Anwälte für Arbeitsrecht. Gerade was das Weihnachtsgeld betrifft. Du kannst dich aber auch an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes wenden und mal fragen, wozu diese raten. Es gibt auch Mediatoren, die intervenieren und zur Linderung der Situation beitragen können. Allerdings musst du dich auch fragen, ob du unter so einer Person weiterhin arbeiten möchtest oder du dir nicht lieber einen anderen Job in einem anderen Betrieb suchst. Das ist in der SS zwar alles andere als einfach, aber ich würde ja fast meine Hand dafür ins Feuer legen, dass du bei Rückkehr aus der Elternzeit deinen aktuellen Job nicht zurückbekommen wirst und nur eine minderwertigere Stelle angeboten bekommst. Da wird das Mobbing schön weitergehen... Ich wünsche dir aber alles Gute und viel Kraft. Auf das du eine gute Lösung findest, um die Zeit bis zum Mutterschutz noch gut zu überstehen.


Ribll

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Antwort auf Beitrag von Belly-Monkey

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort Wir sind nur ein ganz kleines Büro. Daher arbeite ich direkt mit meiner Chefin zusammen und davor und danach kommt nichts mehr. Die einzige Kollegin, die vielleicht vermitteln könnte spielt das Spielchen mit und hält mich auch für höchst unkollegial. Daher fällt sie auch weg. Ich bin nur froh, dass meine anderen Kollegen alles auf meiner Seite sind, Verständnis haben und sich für mich freuen. Aber aus Erfahrung kann ich sagen, dass die nichts ausrichten können ohne sich nicht selbst ins Feuer zu schmeißen. Und das will ich denen sicher nicht antun. Für dieses Machtspiel hin und her bin ich denke ich nicht geschaffen. Aber über den Rest werde ich mich mal weiter informieren. Und nach der Elternzeit ist es mir ziemlich egal ob sie mich zurücknehmen würde. Ich werde sicher nicht zurückkehren.


Port

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Antwort auf Beitrag von Ribll

Deine Frauenärztin kann Dich wegen Mobbing ins BV schicken, lies mal bei Frau Bader nach.