Elternforum Schwanger - wer noch?

6. Monat und Stress mit Arbeit in der Gastronomie

6. Monat und Stress mit Arbeit in der Gastronomie

Saix

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Hallo. Ich bin aktuell in der 23. Woche schwanger mit meinem ersten Kind. Ich arbeite in der Gastronomie als Hotelfachfrau und bin dort in fast allen Bereichen tätig. Ich bin den ganzen Tag am herum laufen und stehe dort den ganzen Tag über unter Zeitdruck um alles für die entsprechenden Zeiten herzurichten. Ich hätte so gerne langsam ein Beschäftigungsverbot, da mir das alles zu anstrengend wird. Jedoch spricht mein Frauenarzt kein Verbot aus und meine Chefs haben absolut kein Verständnis für die Schwangerschaft. Hinter meinem Rücken wird getuschelt, dass ich mich doof anstelle und total überreagiere. Ich laufe manchmal 10 km am Tag. Meine Füße brennen und mein Rücken tut mir weh, als würde er irgendwann einfach abbrechen... Ich bin ein sehr pflichtbewusster Mensch meiner Arbeit gegenüber und mache sie ja auch grundsätzlich gerne. Ich hab schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich mal für eine oder zwei Wochen krank melde. Hat jemand vielleicht einen Tipp für mich? Geht es jemandem vielleicht ganz ähnlich? Wie geht ihr damit um? Liebe Grüße und vielen Dank Saix :))


misses-cat

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Werden bei dir die Mutterschutzrichtlinien eingehalten? Wurde eine Gefährdungsbeurteilung gemacht, hast du zb die Möglichkeit dich jederzeit hinzusetzen ( das muss gegeben sein steht so im Mutterschutz)


Saix

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Antwort auf Beitrag von misses-cat

Vielen Dank schon mal für deine Antwort auf meinen Post :)) Ich glaube, dass die Richtlinien teilweise eingehalten werden. Angeblich haben sich meine Chefs beim Rechtsanwalt genauestens informiert... Die Möglichkeit mich hinzusetzen besteht überall, allerdings habe ich dafür eigentlich aufgrund des Zeitdrucks gar keine Zeit. Meistens arbeite ich auch noch alleine oder habe einen Azubi bei mir. Eine Gefährdungsbeurteilung wurde nicht gemacht. Nicht mal erwähnt.


misses-cat

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Dann verarschen deine Chefs dich auf gut deutsch gesagt, eine Gefährdungsbeurteilung muss in Deutschland vorliegen und du musst die Möglichkeit haben jederzeit dich ausruhen zu können ebenso darfst du nicht alleine arbeiten auch das ist verboten und kann deinen Arbeitgeber mehrere 10000 Euro Strafe kosten, wende dich an das Amt für Gewerbeaufsicht die klopfen deinen Chefs deutlich auf die Finger


misses-cat

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Ach so und wenn du jetzt Angst hast dich ans Amt zu wenden weil du nach der Elternzeit wieder arbeiten möchtest, glaube mir du wirst da nicht mehr arbeiten egal wie loyal du dich jetzt verhältst. Dein Arbeitgeber hört sich klein an, haben die mehr als 15 Mitarbeiter? Wenn nein können sie dir Teilzeit einfach ablehnen ohne Begründung. Aber selbst wenn sie mehr habebn glaube mir am ersten Tag nach der Elternzeit wirst du gekündigt


Saix

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Antwort auf Beitrag von misses-cat

Wenn ich mich jetzt jedoch an das Amt wende, ist das Arbeitsklima zwischen mir und den Chef absolut hinüber und macht die Situation unangenehm und noch stressiger. Im Betrieb arbeiten definitiv mehr als 15 Mitarbeiter, aber es ist auch kein riesiger Betrieb. Für mich ist das wirklich schwierig alles. Ich möchte gerne meinen Arbeitsplatz ordentlich verlassen, damit ich mit mir selbst auch im Reinen bin, nur hab ich aktuell das Gefühl, dass das irgendwie nicht ganz möglich ist. Natürlich möchte ich auch auf mein Baby und mich selbst achten. Danke aufjedenfall für deine Antworten :))


Himbeere2008

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Ruf am Montag beim zuständigen Gewerbeaufsichtsamt an und schildere deine Situation. Sag denen, es fand keine Gefährdungsbeurteilung statt und der AG sieht auch keine Notwendigkeit eine zu veranlassen. Denk an dich und dein Baby.


Murmel-Mama

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Ich kann dich verstehen. Ich war auch so. Habe einen Projektbefristeten Vertrag. Hab früh Bescheid gesagt, damit sie planen können, war nie krank und dann: 1. haben sie im Bewerbungsverfahren für die unbefristeten Stellen zwei andere und eine externe Person genommen 2. Keine Elternzeitvertretung sondern eine reguläre Kraft für mich eingestellt und wollten meinen Vertrag still und heimlich auslaufen lassen und finden beides immernoch vollkommen okay. Es hat dann trotzdem noch einen brettharten Bauch, fiese Vorwehen und ein ernstes Wort der Hebamme gebraucht, damit ich mich 2 Wochen habe krank schreiben lassen Im Nachhinein kann ich dir sagen: Das war ganz schön dumm von mir, ich würde es das nächste Mal defnitiv anders machen. Also: du bist für die Gesundheit von dir und deinem Baby zuständig. Du wirst es dir nicht verzeihen, wenn es da zu Problemen kommt, weil du dich nicht geschont hast. Das Beschäftigungsverbot vom Arzt kannst du in deinem Fall (so wie sich das liest) gar nicht bekommen, weil die Gründe dafür am Arbeitsplatz lägen. Das kann dann nur der Arbeitgeber oder die Aufsichtsbehörde. Es gibt strenge Gesetzesvorgaben, was du tun darfst und was nicht. Informier dich darüber, z.B. beim Gewerbeaufsichtsamt oder bei der zuständigen Gewerkschaft. Und dann geh mit deinem Arbeitgeber ins Gespräch. Mach dir (und denen) immer wieder klar: das sind Gesetze, keine persönlichen Wünsche! Stell dir umgekehrt vor, du würdest dich nicht an deine Pflichten halten (z.B. zu spät kommen, einen Gast nicht bedienen und lieber telefonieren, dich nicht melden, wenn du krank bist), was meinst du was da im Betrieb loswäre Vielleicht könnt ihr so schon eine Lösung finden. Wenn sich dein Zustand nicht bessert, würde ich bei der Frauenärztin nach einer Krankschreibung fragen wegen der körperlichen Symptome. Und wenn der Arbeitgeber sich nicht einsichtig zeigt, doch die Behörde kontaktieren. Es geht um eure Gesundheit! Und so nebenbei, der Arbeitsmarkt für Fachkräfte in der Gastronomie ist viel zu gut als dass dein Arbeitgeber es sich leisten kann, dir da böse zu sein


Ninimei-

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Puh, also im 6. Monat sollte man schon so langsam Rücksicht auf dich nehmen! 10 km am Tag Laufen, das ist extrem anstrengend, außerdem sollst du dich nach Möglichkeit ausruhen und hinsetzen können. Soweit ich weiß sind ausschließlich stehende Aktivitäten dann aus medizinischer Sicht doch eh nicht mehr gern gesehen? Ein Tipp: du kannst dir ein BV auch vom Hausarzt ausstellen lassen, sofern du guten Draht zu deinem hast. Zur Not kannst du auch sagen, dass du dir Sorgen um dein Baby machst, was ja auch durchaus legitim ist bei dem Stress und der körperlichen Anstrengung. Tu das, was sich für dich richtig anfühlt! Unternehmer denken hauptsächlich an sich und den Betrieb, was man irgendwo nachvollziehen kann. Später dankt dir allerdings auch niemand dafür, dass du dich bist zum Ende durchgequält hast. Dann heißt es doch eh nur "Dann kanns ja nicht so schlimm gewesen sein"