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zu sehr verwöhnen?

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zu sehr verwöhnen?

miina

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hallo, ich hatte vor ein paar wochen schon mal was zum familienbett gefragt und da so viele positive reaktionen kamen und es auch für mich als still-mami weitaus angenehmer ist, schläft unser kleiner (5 wo) jetzt bei uns und es ist für uns alle angenehm! leider kommen von außen einige verunsichernde meinungen, v.a. meiner eltern: wir würden ihm was "falsches" angewöhnen, ihn zu sehr verwöhnen und hätten dann nachher enorme schwieirgkeiten ihn da wieder rauszukriegen. daher sollte er doch von anfang in seinem eigenen bettchen liegen, zumindest nicht bei uns. ist da was dran? für uns ist es wie gesagt schön und zur zeit am praktischsten... wie reagiere ich am besten auf solche vorbehalte? dankeschön & viele grüße


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von miina

Zu sehr verwöhnen ist ein Argument aus der Nazizeit (http://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_Haarer) und somit ÜBERHOLT. Du kannst diskutieren, du kannst es dir aber auch sparen. Zum diskutieren braucht man Wissen und Argumente; hier also mal ein Beispiel, welche Argumente du nennen könntest: "10 Gründe, mit dem Baby zusammen im Familienbett zu schlafen von Jan Hunt übersetzt aus dem Englischen von eulalie für Rabeneltern.org 1. Zusammen mit dem Baby im Familienbett zu schlafen, hat den großen Vorteil das Stillen für die Mutter während der Nacht zu erleichtern, weil sie nicht aufstehen muss, sondern ihr Kind im Halbschlaf anlegen kann, um danach einfach wieder einzuschlafen. Auf diese Weise sind die Zeiten unterbrochener Nachtruhe weniger anstrengend für die Mutter, denn sie kommt trotzdem in den Genuss eines erholsamen Schlafs. Das Schlafen im Familienbett fördert somit eine längere Stillbeziehung mit allen Vorteilen die diese für Mutter und Kind hat. 2. Der Schlafforscher James McKenna ist der Überzeugung, das gemeinsame Schlafen im Familienbett versetze Eltern in die Lage, ihr Kind aktiv vor dem plötzlichen Kindstod zu bewahren. Er betont, dass so die besten Voraussetzungen vorhanden seien, damit umgehend die richtigen Maßnahmen getroffen werden können, ehe das Kind in eine unangenehme oder gar lebensbedrohliche Notlage gerät. 3. Atemstillstände in den ersten Lebensmonaten sind normal und es ist wahrscheinlich, dass die Atemgeräusche der Mutter/Eltern die kindliche Atmung stimulieren und es so an das weiter Atmen “erinnert” wird. Selbst wenn dieser Mechanismus nicht funktionieren sollte, die Mutter ist in unmittelbarer Nähe und kann das Kind gegebenenfalls aufwecken. Bei stillenden Müttern, die mit ihrem Kind zusammen schlafen, gleichen sich die Phasen des tiefen Schlafs und des Traumschlafs einander an, so dass die Mütter, selbst während sie schlafen spüren, wenn ihr Baby Probleme hat und sofort erwachen, um es zu versorgen. Wenn das Baby alleine schläft, ist eine solche, vielleicht lebensrettende Maßnahme nicht möglich. 4. Jede Gefahr für das Kind, die während der Nacht entsteht, ist vermindert, wenn ein Erwachsener in der Nähe ist. Babys und Kinder sind verbrannt, sexuell missbraucht worden von Verwandten, die zu Besuch waren, sind aus dem Bett entführt worden, wurden von Haustieren attackiert, sind am eigenen Erbrochenen erstickt, sind gestorben oder wurden schwer verletzt auf die unterschiedlichste Art und Weise. All dies hätte verhindert werden können, wenn ihre Eltern in unmittelbarer Nähe gewesen wären, um ihnen zu helfen. 5. Das gemeinsame Schlafen im Familienbett wird häufig als Ursache für den Tod durch Erstickung verantwortlich gemacht. Diese Gefahr ist nur real unter zwei Voraussetzungen: ein junger Säugling schläft im Wasserbett, was den Säugling daran hindert sich aus einer bedrängten Lage aufrichten zu können oder die Eltern stehen unter dem Einfluss von Drogen (Nikotin, Alkohol, und anderen), die sie daran hindern, für ihr Kind zu sorgen. Außer Frage steht, ein Kind, das droht zu ersticken aus welchem Grund auch immer (Schlaufe eines Kleidungsstücks, die sich um den Hals zuzieht, Erbrechen im Schlaf, Asthmaanfall) wird sehr viel eher einen Erwachsenen wecken, der gleich neben ihm schläft, als einen Schlafenden in einem getrennten Raum. 6. Das gemeinsame Schlafen im Familienbett wird häufig mit sexuellem Missbrauch der Kinder durch ihre Eltern in Verbindung gebracht. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Eltern, die eine innige Bindung zu ihren Kindern entwickelt haben, weil sie sich sowohl nachts, als auch tagsüber liebevoll um ihre Kinder kümmern, sind weniger gefährdet, gewalttätig in jeglicher Form gegenüber ihren Kindern zu werden. Umgekehrt, die Tatsache, dass Kinder in ihrem eigenen Zimmer schlafen, war noch nie ein angemessener Schutz vor sexuellem Missbrauchs durch ein Elternteil, sondern macht es für diesen eher einfacher, sein Tun zu verheimlichen. 7. Darüber hinaus kann das gemeinsame Schlafen im Familienbett Kinder vor gewalttätigen Eltern schützen, weil auf diese Weise am ehesten gewährleistet ist, dass alle ausreichend Schlaf bekommen und somit nicht unter permanenten Erschöpfungszuständen leiden, was im allgemeinen die Toleranzschwelle für Gewaltbereitschaft sinken lässt. Das Kind braucht nicht unnötig zu leiden oder zu schreien, damit seine Mutter nach ihm sieht und die Mutter kann es im Halbschlaf stillen und umsorgen. Die ganze Familie erwacht erholt, ohne negative Gefühle dem Kind gegenüber, das nicht durchschläft. Ein überfordertes Familienmitglied ist die größte Gefahr für ein Kind, Opfer von elterlicher Gewalt zu werden. Ein/e gut ausgeschlafene/r Mutter oder Vater genießen das gemeinsame Schlafen, erfreuen sich an ihrem friedlich schlummernden Kind neben ihnen. 8. Das Schreien ist die einzige Möglichkeit für das Baby, sich bemerkbar zu machen, um seinen Eltern zu signalisieren, dass es sie braucht. Endloses Schreien bedeutet Stress für alle Familienmitglieder. Je eher die Bedürfnisse des Kindes gestillt werden, desto eher bekommen alle die Erholung, die sie dringend brauchen und umso mehr Energie ist für den Tag vorhanden. Eine junge Mutter, die zusammen mit ihrem Kind schläft, verinnerlicht die sensiblen Antennen, die zunächst alle Mütter für ihre Neugeborenen haben, und versetzt sie in die Lage, das Kind schneller zu beruhigen, ihm und allen Familienmitgliedern somit unnötigen Stress zu ersparen. 9. Geschwister, die zusammen schlafen, entwickeln häufiger eine tiefere emotionale Bindung zueinander, was sich auch auf ein friedlicheres Miteinander während des Tages auswirken kann. Geschwister, die Tag und Nacht zusammen sind, haben eher die Gelegenheit ein inniges und dauerhaftes Verhältnis zueinander aufzubauen. Babys und Kinder, die während des Tages von ihrer Familie getrennt sind (Eltern arbeiten, Geschwister in der Schule) tanken das Bedürfnis nach Nähe während der Nacht wieder auf. 10. Studien über Patienten im Koma, beweisen, dass die Anwesenheit von einer anderen Person im Raum, Herzschlagfrequenz, Herzrhythmus und Blutdruck des Patienten positiv beeinflussen. Es erscheint vernünftig anzunehmen, dass bei Babys und Kindern ähnliche gesundheitliche Vorteile hervorgerufen werden, wenn sie mit vertrauten Personen im selben Raum sind. Ein Kind, das Tag und Nacht umsorgt wird, fühlt sich in seinem Glauben an die Liebe und Unterstützung seiner Eltern bestätigt, anstatt mit Gefühlen wie Angst, Ärger und Einsamkeit Nacht für Nacht zurechtkommen zu müssen. Kinder, die sich während der Nacht dicht neben ihren Müttern und/oder Vätern sicher fühlen durften, wachsen zu Erwachsenen heran, die besser mit unausweichlichen Stresssituationen, die das Leben nun mal mit sich bringt, zurecht kommen. John Holt bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: “Liebe und Geborgenheit in der frühen Kindheit erfahren zu haben, hat nichts mit Verwöhnen gemein, sondern ist wie ein dickes Bankkonto: ein Fundament aus Selbstachtung und Selbstsicherheit, von dem das Kind zehren und die Herausforderungen des Lebens meistern kann.” Der Originaltext kann nachgelesen werden unter: www.naturalchild.org/home/ Letztendlich ist es eine Sache mit der NUR DU (und deine kleine Familie) klar kommen musst. Das was andere dazu meinen, vor allem unberechtigt negativ, sollte dich kalt lassen.


Deanna31

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...zu Johanna Haarer. Jetzt weiß ich endlich, woher diese immerwährenden unnützen Ratschläge kommen. Vielen Dank!


Deanna31

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Antwort auf Beitrag von Deanna31

und ich hab noch was interessantes gefunden, für die, die es interessiert: http://www.netmoms.de/fragen/detail/zum-thema-kleine-tyrannen-unsere-erziehung-sehr-guter-artikel-aus-der-eltern-zeitschrift-lesen-lohnt-sich-beruhigt-uns-eltern-3272976


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Deanna31

Dein link ist auch nicht von schlechten Eltern...


miina

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Vielen dank, sehr interessant und passend! NUR: es ist doch auch was dran an der Aussage, dass es später schwierig werden kann, das Kind ans eigene Bett zu gewöhnen, oder? Wie sind da eure Erfahrungen? Und wann habt ihr das in angriff genommen?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von miina

Du musst doch auch nicht ein Kind ans Laufen oder ans Trockenwerden gewöhnen! Das machen die Lütten irgendwann von ganz allein, das allein UND im eigenen Bett schlafen wollen meine ich - meist so mit drei oder vier Jahren... Unser Kind ist zB ein lebender Beweis, freiwillig ausgezogen mit vier Jahren und NIE Stress mit Einschlafen oder nächtlichem "Theater"...


Isa_80

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Kann klar sein das sich dein Kind daran gewöhnt, kann aber auch sein das ein Kind was immer im eigenen Bett geschlafen hat, plötzlich zu den Eltern will. Mein fünfjähriger kommt jede Nacht zu uns ins Bett, es stört uns nicht, im Gegenteil. Liebe Grüsse und mach was Du für richtig hälst, du triffst bestimmt die richtige Entscheidung.


Missy27

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Antwort auf Beitrag von Isa_80

Unsere Maus schläft mit ihren 10,5 Monaten auch im Elternbett. Wir lassen uns da nichts reinreden, sondern machen das so wie es für uns alle am angenehmsten ist. Lass dir nichts reinreden, verlass dich nur auf dein Bauchgefühl/Instinkt! Die geposteten Links sind wirklich sehr interessant. Unsere Eltern (auch wenn sie nicht diesen Ratgeber gelesen haben) vertreten leider häufig noch diese Ansichten, kennen es halt von ihren Eltern so. Meine Mutter hat von ihrer Mutter die erste Nacht mit Baby zu Hause den Rat bekommen nachts keine Milch zu geben (wenn überhaupt Tee). Unsere Generation muss wieder lernen auf ihren Instinkt zu hören auch wenn so tolle Ratschläge kommen. Zum Glück hat man heute aber auch mehr Infromationsquellen zur Verfügung, was zwar zu Verwirrungen führen kann aber man auch seine eigene Meinung bildet.


Kuscheling

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Antwort auf Beitrag von miina

Antworte einfach, dass deiner Meinung nach nichts Falsches daran ist, gemeinsam zu schlafen, deine eltern tun es ja auch, dass ihr euer Kind verwöhnen wollt, und gar nicht daran denkt, ihm aus dem Familienbett rauszukriegen. Unterstelle frech, dass sie neidisch sind, weil sie sich nicht getraut haben, ihre Kinder so zu genießen, wie ihr es jetzt tut. Ich hänge mal noch einen Artikel zum Verwöhnen an: http://kinderverstehen.de/images/Verwoehnen_090510.pdf Wir genießen unseren fast dreijährigen Sohn immer noch sehr in unserem Bett. Ein eigenes bekommt er erst, wenn er ausdrücklich danach verlangt. Ich persönlich glaube nicht mehr daran, dass man beim Stillen, Schlafen, Liebhaben ein Kind überhaupt an etwas gewöhnen, geschweige denn verwöhnen kann - ich vertraue auf das Bestreben des Kindes nach Selbständigkeit und Wohlgefallen und bin davon überzeugt, dass alles von allein kommt, wenn man ihm nur Zeit lässt - hier zumindest hat sich das schon wiederholt bewahrheitet. Liebe Grüße und fröhliches Kuscheln!


Missy27

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Antwort auf Beitrag von Kuscheling

Das hat Kuscheling sehr schön geschrieben. Ich finde auch, dass Kinder am besten selbständig und selbstbewusst werden wenn man sich nach ihren Bedürfnissen richtet und ihnen nicht irgendwas aufzwingt oder schreien lässt. Eigentlich ist das Wort verwöhnen ja nichts schlimmes aber im Zusammenhang mit einem Kind haben viele Leute damit ein Problem. Aber mal ehrlich wenn es unsere Kinder nicht verdient haben verwöhnt zu werden, wer denn dann?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von miina

ohne die anderen beiträge gelesen zu haben. ich denke alles hat seine vor und nachteile. unsere kleinste lag 6monate bei uns am bett. also in ihrem eigenen aber an unserem dran. danach kam sie ins eigene zimmer und es hat gut geklappt. wenn sie krank ist hole ich sie zu mir, da schläft sie einfach besser. aber für uns kam nie in frage dass die kinder immer bei uns schlafen. wir lieben unsere kinder. ganz doll sogar. sind froh dass wir sie haben. aber wir sind auch noch ein paar. und vor allem: wir kümmern uns den ganzen tag um die kinder, da war es für uns von anfang an klar, dass die nächte allein verbracht werden. ein bekanntes päärchen von uns hat ihr kind immer bei sich schlafen lassen (die mutter wollte das so, der papa nicht, hat es aber durchgehen lassen um streit mit der frau zu vermeiden). und was soll ich sagen: sie tochter lag mit 8 immer noch im elternbett. und sie hatte sehr große probleme mal woanders zu schlafen wenn die eltern mal weg waren. so kann es auch gehen und das wollten wir nie haben. wie gesagt: ab und zu mal wenn ein kind krank ist kann es gern zu uns kommen. aber all unsere 3 kinder waren nach 6monaten im schlafzimmer in ihrem zimmer und hatten auch nie was zu meckern. ist alles eine gewöhnungsfrage


Yvth

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Da kann ich LaEmLu-Mama nur Recht geben. Wir lieben unsere Kleine auch über alles. Aber es kam für mich nie in Frage, dass sie im Ehebett schläft. Sie hatte in den ersten 5 Monaten ihr Beistellbett direkt neben mir und als es ihr zu klein wurde und sie deswegen so unruhig schlief, ist sie ihn ihr eigenes Zimmer ins Gitterbettchen umgezogen. Völlig problemlos übrigens. Schließlich sind wir ja nicht nur Eltern sondern auch Eheleute und wollen unser Schlafzimmer auch mal wieder für uns haben. Außerdem war es von Anfang an nicht unser Plan, unser Kind über das erste halbe Jahr hinaus in unserem Zimmer schlafen zu lassen.


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von Yvth

Tja da muss ich jetzt doch noch was sagen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es für ALLE RUHIGERE NÄCHTE gibt, wenn das Kind bei uns schläft. Zuerst im Elternbett, denn schon in der allerersten Erdennacht hat sie gebrüllt wie am Spieß sobald man sie alleine hin gelegt hat! Dann im Beistellbettchen, und jetzt im Beistellbett. sie ist jetzt 2, schläft meistens durch und kommt morgens rüber gerobbt zum Kuscheln. Wenn sie nachts schlecht träumt, muss ich nicht aufstehen, kann sofort weiterschlafen - sie auch. Sie wacht wohl mal nachts auf, schaut sich um und sieht dass alle schlafen und schläft selbst weiter. So muss sie nicht meckern, weil sie Körperkontakt braucht, sondern wir schlafen weiter und alle sind glücklich. Die Kinder ziehen mit ca. 3-4 Jahren selbst aus! Und bis dahin kann man dem Kind die Nähe und Wärme geben, die es braucht. Meine Tochter zeigt mir jeden Tag, dass das genau richtig ist (Ach ja - und unsere Wohnung ist groß genug, um Paar zu sein - und Ach ja - als Eltern hat man keinen Feierabend - so ist das nun mal - die Kinder werden schnell genug groß). Das ist das Beste was du tun kannst, denn ein sicher gebundenes und geborgenes Kind wird dem Leben ganz anders gegenüber treten können, als eines, das immer um jeden cm Nähe kämpfen musste!!! und zum Beispiel von der 8-jährigen: Man muss das Kind dann natürlich auch los lassen können, wenn es selbst ausziehen will! Dazu gehört auch ihm keine "ich brauch dich - du bist dafür verantwortlich dass ich glücklich bin" Botschaften zu senden! Also kurzum - lass dein Kind da schlafen, wo es euch allen gut gefällt! Ein Kind kann man mit Nähe und Wärme nicht verwöhnen - und dieses "dann gewöhnt es sich dran" kann ich aus meiner Erfahrung NICHT bestätigen.