Elternforum Mein Kind ist krank

Homöopathie bei Kindern - Eure Erfahrungen?

Homöopathie bei Kindern - Eure Erfahrungen?

laufpapalauf

Hallo, ich bin noch ganz neu hier, finde dieses Forum aber jetzt schon wirklich toll! Ich hätte auch gleich einmal eine Frage bezüglich homöopathischer Behandlung von euren Kleinen. Habe dazu hier hauptsächlich Diskussionen im Zusammenhang mit Kinderwunsch oder Behandlung in der Schwangerschaft gefunden. Wir sind auch in der Schwangerschaft von unserer ersten Tochter zur Homöopathie gestoßen und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Auch in der zweiten Schwangerschaft haben wir wieder unterstützend mit homöopathischen Mitteln gearbeitet. Nun würden wir unsere Kinder auch gerne nach der Geburt bei diversen Kinderkrankheiten, kleineren oder größeren Leiden natürlich behandeln, bisher waren wir immer mit ihnen beim Kinderarzt, der zwar grundsätzlich offen dafür ist, aber eben leider nicht spezialisiert auf die homöopathische Behandlung. Nun meine Frage: Wie macht ihr das? Behandelt ihr eure Kinder homöopathisch? Geht ihr da zusätzlich zu einem Homöopathen oder habt ihr einen homöopathischen Kinderarzt? Wie steht ihr generell zu diesem Thema? Ich freue mich auf den Austausch!


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von laufpapalauf

In den Schwangerschaften und als die Kinder kleiner waren hab ich tatsächlich viel mit Homöopathie gemacht. Eine Nachbarin ist Homöopathin, ich hatte dabei ein gutes Gefühl, man konnte "was geben" wenn man sich oder dem Kind helfen wollte und wusste, dass man dabei nichts falsch machen kann. Bücher über Homöopathie lagen im Schrank, es sammelten sich über die Jahre jede Menge Fläschchen mit Globuli an. Wir wechselten damals den Kinderarzt hin zu einem, der zwar nicht mit Globuli aber auch eher mit Hausmittelchen kuriert, war aber in der Zeit nicht viel beim Arzt. Dann wurde mein Sohn richtig krank, der "larifari" Kinderarzt war überfordert. Die Heilpraktikerin wusste jede Woche was besseres. Er entwickelte Allergien und Asthma, heftiges Asthma, heftige Allergien. Es folgten Spezialkliniken, zig Untersuchungen, Krankenhausaufenthalte, Reha... Immer mit dem Geunke der Homöopathin im Ohr, dass Cortison und auch die anderen Medikamente nicht gut seien. Zwar hab ich ihm die Sachen trotzdem gegeben, aber immer mit schlechtem Gefühl. Es hat mich zerrissen und es hat lange gedauert, bis ich (das sehr sehr wichtige) Vertrauen in den spezialisierten Arzt zuließ. Parallel hab ich aber Situationen bei anderen erlebt, wo die Homöopathin ihre Kügelchen gab, wo wirklich eine KKH Behandlung dadurch hinausgezögert wurde , wo ein wichtiges Medikament abgesetzt wurde den Kügelchen zuliebe und die Person dann erst so richtig abrutschte (und dann auch starb - mit Medis hätte er sicher noch ein paar Jahre gehabt) Wirklich viele Fälle wo sehr spät ein guter Arzt kontaktiert wurde, das Leben dann gerettet wurde (Kind - Lunge schon komett vereitert- mehrfach ausgespült usw) . Das schlimmste ist, wenn dann hinterher noch vom Homöapath geschimpft wird, dass das böse Antibiotika (sic) erst mal ausgeleitet werden muss usw. Also... Wenn es sich nur um ein Schnüpfchen oder einen blauen Fleck, etwas Befindlichkeitsstörung o.ä. handelt, dann sind Kügelchen schon einen Versuch wert. Man kann es aber auch lassen und einfach pusten, kuscheln, mit Liebe und echten Hausmittelchen (Kräuter, bestimmte Nahrungsmittel , einfachen Dingen wie Zwiebelwickel, Kartoffelwickel ...) helfen. Man muss aber wirklich sehr gut aufpassen, den Absprung nicht zu verpassen. Das Problem bei vielen Homöopathen ist, dass sie in so einer Art Wahn abrutschen. Alle Mediziner sind böse, das Gesundheitssystem ist böse usw. Impfungen sind sowieso alle böse. Also gehst Du als treuer Kunde nicht mehr zur bösen Konkurrenz. Natürlich muss man aufpassen, Krankenhäuser müssen Geld verdienen, Ärzte auch, manche geben wirklich zu schnell irgendwelche Hammermedikamente usw. Aber wenn es wichtig wird, hilft kein Zucker. Es gilt also einen Mittelweg zu finden bzw einen Arzt (mit richtigem Studium und Erfahrung!), dem man vertrauen kann. Ich empfehle das Buch "Hömöopathie neu gedacht" von Nathalie Grams. Sie war selbst Homöopathin , hat dann aber "die Seiten" gewechselt und klärt heute auf. Sie leitet auch die Seite https://netzwerk-homoeopathie.info/ Gut ist auch die Familienseite zum Thema: https://susannchen.info/?page_id=3049 Wie gesagt, nichts gegen andere alternative Heilmethoden ... aber die Zuckerkügelchen-Zeit ist bei mir vorbei. Ich hab zwar noch immer welche da, die kommen aber nur noch zum Einsatz, wenn ich das Gefühl hab, das Kind (klein) braucht jetzt unbedingt ein spürbares, leckeres Placebo.


Katz_Lisa

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@Anna3Mama: ich habe zwar noch kein Kind (bin gerade mit meinem ersten schwanger) und bin nur zufällig über diesen Post gestolpert, aber ich wollt dir kurz schreiben, dass ich es toll finde, dass du so sachlich und ausführlich über den gefährlichen Wahn Homöopathie aufklärst! Ich will gar nicht wissen, wie viele Leute dem schon zum Opfer gefallen sind! Ich persönlich finde, dass der Verkauf in der Apotheke verboten gehört. So entsteht nur der falsche Eindruck, dass durch diesen Zuckerscheiß tatsächlich Krankheiten geheilt werden können.


ak

Antwort auf Beitrag von Katz_Lisa

Ich glaube ja.. die Mischung macht es aus. Ich bin auch so eine Kandidatin die sehr empfänglich ist für die alternative Schulmedizin. Aber... gewisse Sachen haben auch bei mir Grenzen. Ich würde es erst immer auf natürlichem Wege versuchen... und wenn das nichts hilft... ja dann greife ich auch zur Medizin ( aber mittlerweile sehr, sehr ungern ). Ich merke ja auch, was diese Medikamente mit meinem Körper machen. Und das ist in der Tat, nicht sehr gut. Aber... was sein muss, dass muss dann mal sein. So halte ich es auch mit meinem Sohn ( und meinem Mann- auch wenn der gar nicht daran glaubt :-) )


laufpapalauf

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Danke für deine Erfahrung und die weiteren Infos! Ja diese strikte Ablehnung der Schulmedizin, von Antibiotika und dergleichen sehe ich auch als gefährlich, aber ich kenne auch genug Menschen, die beim kleinsten Schnupfen einen Haufen Tabletten schlucken ohne sich die Nebenwirkungen auch nur durchzulesen - ich denke beide extreme sind schlecht. Ich würde eben gerne einen guten Mittelweg finden.


laufpapalauf

Antwort auf Beitrag von ak

Ja genau so denke ich auch. Aber meinst du dann mit natürlichem Wege nur Hausmittel oder pflanzliche Mittel oder auch homöopathische Mittel? - weil das auch schon angemerkt wurde, dass das zwei grundsätzlich unterschiedliche Behandlungsmethoden sind... Denke ich auch, aber denke auch, dass sie sich deswegen nicht ausschließen.


EmiliaB

Antwort auf Beitrag von laufpapalauf

Ich denke es ist halt wichtig zu wem man geht bzw. leider auch wo man lebt. Es gibt ja unterschiedliche Ausbildungen. Ein Homöopath in Österreich hat immer eine medizinische Ausbildung erhalten. Das ist beispielsweise in Deutschland und der Schweiz nicht nötig. Ein Arzt mit Zusatzausbildung in Homöopathie sollte da schon besser Bescheid wissen wo die Grenzen der Homöopathie liegen als die "Kräuterhexe" mit Hang zur Astrologie, die sich eben in D und CH leider auch Homöopath nennen darf. Von daher muss man meiner Meinung nach schon hier unterscheiden. Schlechtes Gewissen sollte man denke ich nicht haben wenn man dann von homöopathischen Mitteln zu Medikamenten wechselt. Denke das ist ein ganz normaler Schritt zuerst behandelt man seine Dinge mit homöopathischen Sachen, pflanzlichen oder natürlichen Mitteln, wenn es dann nichts geholfen hat, geht man zum Arzt und schaut eben weiter. Das schlechte Gewissen würde ich mir da nicht einreden lassen. Ich finde alle Bereiche haben ihre Berechtigung. man muss halt wissen wo die jeweiligen Vorteile liegen und wie weit ich mit der jeweiligen Methode gehen kann. Nicht umsonst werden ja auch sehr oft mehrere Methoden gleichzeitig verwendet. Krebs heilen nur mit Globuli wird nicht funktionieren. Aber die Übelkeit bei der Chemotherapie wird meist mittels homöopathischen Mittel gelindert. Dazu dann noch Lavendeltee zur Beruhigung und schon hat man Schulmedizin, Homöopathie und Phytotherapie miteinander verbunden. Ich hätte eher Bedenken wenn mir jemand sagt, ich soll ausschließlich auf eine Methode setzen. Kommt leider auch vor, dass man da die jeweilige Gegenseite verteufelt. Für mich besteht darin kein Grund. Man muss halt nur wissen wofür man was einsetzt und wie lange bzw. bis zu welcher Grenze man es einsetzen kann. Dazu braucht es halt auch Menschen, die sich wirklich auskennen. Daher verstehe ich auch Deutschland und die Schweiz nicht warum da bei der Ausbildung nicht mehr in Richtung Österreich gegangen wird. Immerhin bekommt man in der Schweiz ja sogar homöopathische Behandlungen mit der Krankenkasse bezahlt. In den anderen Ländern braucht man dafür eine Zusatzversicherung.


Tigerblume

Antwort auf Beitrag von laufpapalauf

Das kann man drehen und wenden wie man will, es bleibt Fakt dass es keine nachweisbare Wirkung gibt. Aus diesem Grund ziehe ich das weder für meine Kinder noch für mich selbst als Option in Betracht.


lejaki

Antwort auf Beitrag von laufpapalauf

Hast du dich mal gefragt, warum aktuell bereits 11 der 17 Ärztekammern die Zusatzbezeichnung Homöopathie abgeschafft haben? Es gibt nicht eine einzige evidenzbasierte Studie, die besagt, dass Homöopathie über den Placeboeffekt bzw Placebo by proxy Effekt hinaus wirkt. 80% der Erkrankungen heilen ohne Arzt und Therapie mit mehr oder weniger Zeit und Leiden von alleine aus. Genauso könnte man das umdrehen und sagen, dass 80% trotz oder mit Homöopathie heilen, aber diese Erkrankungen würden auch ohne Homöopathie heilen. Kannst dich aber stattdessen auch um Mitternacht 3x rechts rum im Kreis drehen und den Mond anbeten, wenn du dran glaubst - gleicher Effekt.


Jomol

Antwort auf Beitrag von lejaki

80% der Krankheiten heilen- um den Spieß mal umzudrehen- aber eben auch völlig ohne Schulmedizin aus. Mit einem banalen Infekt zum "herkömmlichen" Arzt zu gehen ist ziemlich oft genauso nicht notwendig, irgendwelche Medikamente überflüssig und insbesondere Antibiotika mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit bei Husten-Schnupfen-Heiserkeit nicht nur unwirksam sondern potentiell schädlich. Ich bin überhaupt nicht gegen Schulmedizin und wäre ohne wahrscheinlich nicht mehr am Leben, aber wenn sich Leute mit ein paar Kügelchen Arnica nach einer Verletzung besser fühlen- und wenn es nur die Zuwendung ist- warum denn nicht? Im Mondschein seinen Namen zu tanzen hilft, wenn man es sich selber verordnet und nicht dran glaubt natürlich nicht. Baldriantropfen (als Phytotherapeutikum) manchen Menschen eben doch. Grüße, Jomol


lejaki

Antwort auf Beitrag von Jomol

"80% der Krankheiten heilen- um den Spieß mal umzudrehen- aber eben auch völlig ohne Schulmedizin aus." Ja, richtig. Das habe ich doch auch so geschrieben: "80% der Erkrankungen heilen ohne Arzt und Therapie mit mehr oder weniger Zeit und Leiden von alleine aus"


Shanalou

Antwort auf Beitrag von Jomol

Ein Phytotherapeutikum hat aber nichts mit Homöopathie zu tun.


zahra1995

Antwort auf Beitrag von laufpapalauf

hallo. hier mal meine grütze. homiöpathisch konnten so manche weh wehchen bewältigen werden. trotzdem hab ich paracetamol und nurofen da. hilft das mittel nicht gebe ich was. ich schließe keines von beiden aus. ich bin fan von alternativen Medizin und versuche immer als erstes so natürlich wie möglich zu heilen. vorallem mag ich die deutschen omas heilmittel. als letztes kommt schulmedizin, aber ohne einen gequält zu haben ja. lg


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von laufpapalauf

... nur noch kurz, da es oben jetzt schon zweimal angedeutet wurde: Mit Naturheilkunde, der klassischen Medizin (Schulmedizin) oder Pflanzenheilkunde hat der homöopathische Ansatz überhaupt nichts zu tun. Homöopathie orientiert sich an einem komplett anderen Konzept, das nicht von einer Wirkung bewährter Heilpflanzen oder von pharmakologischen Prinzipien ausgeht. Stattdessen werden Ähnlichkeits- und Verdünnungsprinzipien zu Grunde gelegt. Homöopathie ist Zucker mit der (theoretischen) Erinnerung an einen Stoff, der ähnliche Symptome hat oder macht wie jene, die gerade behandelt werden sollen. Zusätzlich gilt die Formel: je verdünnter umso wirksamer. Eine Idee, die vor über 200 Jahren aufkam, zu einer Zeit, als "Schulmedizin" aus Aderlass usw bestand und die Alternative Homöopathie (also nichts tun ausser den Placebo-Effekt nutzen) in vielen Fällen die bessere war.


Tigerblume

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Eine Idee die zu einer Zeit aufkam, als viele wissenschaftliche Fakten und Zusammenhänge schlicht noch nicht bekannt waren. Alles was mit Homöopathie ausheilt, heilt auch ohne Homöopathie. Da kann man es auch gleich sein lassen.


-nela-

Antwort auf Beitrag von laufpapalauf

Meine Homöopathie beschränkt sich auf Arnika-Globuli... Die kenne ich tatsächlich auch erst seit meiner ersten Geburt. War ein Kaiserschnitt, völlig ohne Komplikation und ich war sofort wieder fit - hatte aber alles unterhalb des Schnitts dermaßen blau (eher schwarz, ging bis in die Schamlippen), das meine Hebamme meinte, sowas hätte sie nach einem Kaiserschnitt noch nie gesehen. Habe da auf ihren Rat hin zum ersten Mal Arnika genommen und das ist super schnell verblasst. Ansonsten bin ich auch eher der Meinung, dass es ein wenig drauf ankommt... Homöopathie kann vielleicht in vielen Dingen unterstützend wirken, aber bei "richtigen" oder "schlimmen" Krankheiten geht mein Weg ganz klar zur Schulmedizin.


EmiliaB

Antwort auf Beitrag von -nela-

Eben, man muss halt auch wissen wo die Grenzen der jeweiligen Behandlung sind. Es spricht doch auch nichts dagegen das Eine mit dem Anderen zu unterstützen bzw. zuerst mal die etwas sanftere Methode anzuwenden. Hier muss man halt auch wissen wo man abwarten kann und wo ein zuwarten kein Problem darstellt. Ob jetzt bei Kindern oder bei sich selbst, wenn man mal nicht schlafen kann, nimmt man doch nicht gleich am ersten Tag Benzo ein. Dann versucht man es eben mal mit einem Tee, den hat man ja zu hause. Wenn dann nichts hilft geht es weiter zu homöopathischen Mittel oder halt natürlichen/pflanzlichen Mittel. Wenn dann immer noch nichts geholfen hat, wird man mal zum Arzt gehen. Und selbst der verschreibt einem dann mal eher ein leichtes Schlafmittel und knallt einem nicht gleich zu. Und nehmen wir jetzt mal an, erst das sehr starke Schlafmittel hilft einem. Vielleicht gibt es dann am nächsten Morgen, wenn man voll gerädert aufsteht, ein pflanzliches Mittel, dass einem wieder aufbaut und die Nebenwirkungen des Schlafmittels lindert. Dann hat man mehrere Methoden miteinander kombiniert.


laufpapalauf

Antwort auf Beitrag von EmiliaB

Ja das denke ich auch. Wie machst du das, dass du die Grenzen auch sicher erkennst? Hast du da einen wirklich guten Arzt, den du zu Rate ziehen kannst oder hast du dich schon viel damit beschäftigt? Oder ist es einfach Erfahrung und Gespür?


EmiliaB

Antwort auf Beitrag von laufpapalauf

Ich kenne die Grenzen gar nicht, deshalb finde ich es ja wichtig zu jemanden zu gehen, der sich damit auskennt. So wie das Beispiel von Finale zeigt, ist es meiner Meinung nach wichtig, dass man da einen Arzt hat, der nicht die eine oder andere Seite komplett ausschließt. Also weder in die eine noch in die andere Richtung. Wir haben halt einen Arzt, den wir schon sehr lange kennen. Da bin ich schon als Kind hingegangen mit meiner Mutter. Jetzt übernimmt dann bald seine Tochter die Praxis, die kenne ich auch schon seit klein auf. Da weiß ich woran ich bin und der Arzt weiß ganz genau wie er mit mir umzugehen hat. Sicherlich wird es auch seine Erfahrung sein, steht kurz vor der Pension. Aber ich denke es ist halt einfach deswegen weil er offen für immer neues ist. Mit 60 hat er noch eine Ausbildung in Richtung Akupunktur gemacht. Ich sehe einfach, der bleibt nicht stehen sondern geht mit der Zeit und entwickelt sich auch weiter. Nicht nur was jetzt einzelne Berieche betrifft. Merkt man einfach wenn man schon so lange bei einem Arzt ist.


laufpapalauf

Antwort auf Beitrag von EmiliaB

Klingt als hättest du wirklich Glück mit deinem Arzt. Wie bist du auf ihn gekommen? Hast du dann deine Kinder auch erstmal mit Homöopathie behandelt und dann im zweiten Schritt mit konventioneller Medizin? Wenn du als Kind auch selbst öfter einmal beim Homöopathen warst, wie war das für dich dann? Danke für deine Hilfe!


EmiliaB

Antwort auf Beitrag von laufpapalauf

War der näheste Arzt:) Warum da meine Eltern genau dorthin gegangen sind, weiß ich nicht. Denke es liegt aber mit der Entfernung zusammen. Kommt drauf an. Bin natürlich zu meinem Arzt gegangen, der hat mir dann was verschreiben. Kam das Problem wieder wusste ich was zu tun ist, wurde es nicht besser hat man andere Sachen probiert. Nicht bei allen Problemen kann man auf konventionelle Medizin verzichten. Dann hat man auch gar nicht lange herum probiert sondern gleich das passende Medikament verschrieben bekommen. Naja für mich war das vollkommen normal. Ich war jetzt auch nicht so oft beim Arzt. Da hat es mich dann eher schockiert wie kurz die Gespräche mit anderen Ärzten waren. Die wollten im Prinzip oft gar nichts von mir wissen. Da ist ein Gespräch mit meinem Arzt schon wesentlich besser.


laufpapalauf

Antwort auf Beitrag von EmiliaB

Ja das habe ich jetzt auch mitbekommen, seit ich eben ein bisschen mit dem Thema in Kontakt gekommen bin und auch schon das ein oder andere Anamnesegespräch meiner Frau mitgehört habe. Ich war regelrecht erstaunt wie interessiert Ärzte sein können und wie viel Zeit man sich da nimmt. Ich weiß zwar nicht wie manche Fragen da mit dem eigentlich Problem zusammenhängen, aber allein über die Zuwendung war ich positiv überrascht. Weiß nicht wie oft ich schon bei meinem Hausarzt aus der Praxis gegangen bin und mich gefragt habe ob der überhaupt mitbekommen hat, was mir fehlt...


Finale

Antwort auf Beitrag von laufpapalauf

Meine Tochter hatte als Kleinkind jedes Mal nach einem Schnupfen eine Mittelohrentzündung. Sie bekam jeden zweiten Monat Antibiotika. Sie hatte im akuten Fall unwahrscheinliche Schmerzen und sehr hohes Fieber. Der Hno Arzt empfahl dringend eine OP. Ich bin dann zu einem anderen Hno Arzt, der ganz und gar nicht homoeopathisch ausgerichtet war, mir aber in diesem Fall ein homoeopathisches Mittel empfohlen hat, das ich meiner Tochter gleich bei den ersten Anzeichen eines Schnupfens geben sollte. Das half so gut, dass sie noch leichte Ohrenschmerzen bekam, aber keine Mittelohrentzündung mehr. Haette Ich nie gedacht, dass das Mittel so gut hilft.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Finale

Das ist aber so ein ganz typischer Fall, wo alle guten Kinderärzte sagen: das geht fast immer von allein weg, spätestens mit 3, 4 Jahren wenn die Tubengänge bzw die ganzen anderen Gänge etwas größer sind. Antibiotika gibt man bei den ganz Kleinen bei MOEs schneller, weil eine Komplikation (Übergang der Entzündung aufs Gehirn) eben doch nicht auszuschließen ist. Eine "OP" - das Einsetzen von Paukenröhrchen, ist nur eine Kleinigkeit im ggs zu heftigen MOEs, trotzdem warten gute Kinderärzte damit wirklich lange in der Hoffnung, es verwächst sich. Will sagen, die Globuli waren sicher nur zur rechten Zeit am rechten Ort - es hätte auch ohne Kügelchen funktioniert. Da gab es vor einiger Zeit auch einen üblen Fall, allerdings sogar von einem siebenjährigen Jungen. Eigentlich schon untypisches Alter für MOEs : https://www.google.com/amp/s/amp.welt.de/gesundheit/article165126740/Globuli-statt-Antibiotika-Siebenjaehriger-stirbt.html


Finale

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Es war wirklich sofort besser nach der ersten Einnahme, nur 2 Wochen nach der letzten Antibiotikagabe kam der naechste Schnupfen und zum ersten Mal seit einem Jahr ohne gravierende Folgen. Ihre Ohren waren noch lange problematisch. Sie konnte noch mit 8 nicht ohne Mütze raus ohne Schmerzen zu bekommen, sie musste jahrelang zur Kontrolle zum Hno. Der Hno, der mir das Mittel gegeben hat, gilt als sehr erfahrener Arzt auf seinem Gebiet und ist wirklich nicht esoterisch angehaucht. Ich will hier auch niemanden überzeugen, im Prinzip ist es mir egal ob jemand für oder gegen Homöopathie ist, aber das sind meine Erfahrungen.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Finale

Verrätst Du mir, was es ist? (in der Hoffnung, es sind irgendwelche Inhaltsstoffe drin, D2-Potenzen z.B. wirken ja noch phytotherapeutisch). Meine 9 jährige hat auch immernoch empfindliche Ohren, gerade im Frühjahr bei noch kälterer Luft Fahrrad fahren - da braucht sie immer ein Stück Stoff am Ohr. Richtige MOEs hatte sie allerdings nie, höchstens mal als Kleinkind eine vielleicht (im Ggs zum Großen, der bis er vier war oft welche hatte, hatte auch Paukenröhrchen, weil die Sprache schlecht wurde. Dann war das Thema aber auch komplett weg)


laufpapalauf

Antwort auf Beitrag von laufpapalauf

Wow, vielen Dank für die ganzen, auch sehr gut argumentierten und sachlichen, Antworten! Auch wenn ich grundsätzlich offen und interessiert bin für das Thema Homöopathie und alternative Heilmethoden, heißt das natürlich nicht, dass ich komplett auf die Schulmedizin verzichten möchte. Ich bin mir durchaus dessen bewusst, dass eine homöopathische Behandlung ihre Grenzen hat und denke eher eine Art vernünftige Kombination könnte interessant sein. Ich hab noch nicht so viele Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht, aber da die, die wir gemacht haben, ziemlich gut waren, denke ich schon, dass es eine gewisse Wirkung der Mittel gibt, die über das "von alleine ausheilen" hinaus geht und diese Heilung einfach verschnellert bzw. unterstützt. Das heißt aber nicht, dass ich auf Schmerzmittel, Antibiotika oder Operationen verzichte, aber die eben erst als zweiten Schritt geben möchte - weil eben vieles auch ohne deren Nebenwirkungen heilbar ist. Es stimmt aber auf jeden Fall, dass man da den richtigen Mittelweg finden muss und nicht zu spät mit Antibiotika anfangen darf. Ich verstehe, dass da viele vorsichtig sind, gerade deshalb wollte ich auch nachfragen, wie ihr das so handhabt...


Summer80

Antwort auf Beitrag von laufpapalauf

Wisst ihr eigentlich, was die "Potenz" bei Globulis angibt? Ich dachte immer, das hätte was mit Konzentration/Verdünnung zu tun oder so... nein, die Potenz bei den Globulis gibt an, wie oft die Flasche mit der Flüssigkeit geschüttelt/aufgestampft wurde... Ich bin mittlerweile mehr als skeptisch. Ich habe es bei meinem Kind ausprobiert. Es hat sich mit einem Stück Würfeltucker genauso schnell "beruhigt" wie mit den Arnica-Globulis. Ich habs echt mehrfach und immer wieder ausprobiert, weil ich - wie wahrscheinlich fast jede Erstlingsmutti - anfangs natürlich Arnicaglobulis daheim hatte. Aber es ist der Glaube der Kinder. ZDF Magazin Royale zu dem Thema: https://youtu.be/pU3sAYRl4-k


EmiliaB

Antwort auf Beitrag von Summer80

Ob ein Stück Zucker die Beruhigung fördert wage ich aber auch zu bezweifeln. Das hat dann wohl eher genau den gegenteiligen Effekt. Ok, dann hast du es eben so versucht - es hat nicht funktioniert. Dann geht man eben den nächsten Schritt, das ist doch ganz natürlich. Wurde jetzt das erste Medikament deinem Kind nicht helfen, dann probiert ihr ja auch das nächste aus oder nicht? Wenn ich ein Medikament vom Arzt verschieben bekomme und es nicht wirkt dann stelle ich ja nicht gleich die ganze Medizin in Frage. Dann muss man sich das Problem eben genauer ansehen und eventuell hat es dann andere Gründe.


laufpapalauf

Antwort auf Beitrag von EmiliaB

Ja das denke ich auch. Und auch innerhalb der homöopathischen Behandlung, habe ich jetzt gelernt, muss man manchmal wechseln, bis das richtige Mittel gefunden wurde. Habe mich auch im Freundes- und Bekanntenkreis nun immer wieder über dieses Thema unterhalten und ein Freund von mir hat als Kind schwere Neurodermitis gehabt und das ziemlich gut in den Griff bekommen mit einem guten Homöopathen. Der hat eben gemeint, dass man auch diesen Ärzten vertrauen muss, bis das richtige Mittel gefunden wurde und dieses dann aber wirklich erstaunlich gut wirkt. Deshalb ist da auch die Anamnese so wichtig und umfangreicher als normalerweise, hat er mir erklärt, weil die Mittel so unterschiedlich sind hinsichtlich kleinster symptomatischer Differenzen.


EmiliaB

Antwort auf Beitrag von laufpapalauf

Da bringst du ja gleich das richtige Beispiel ein. Bei Neurodermitis oder Schuppenflechte braucht es ja auch relativ lange bis man da seine spezielle Methode gefunden hat. Und nicht mal dann heißt es, dass es einem für immer hilft. Ist leider so bei einigen Krankheiten. Manche Beschwerden gehen mit der erste Tablette weg, andere hingegen brauchen da mehr Einsatz und brauchen mehr Zuwendung. Aber man gibt ja nicht auf wenn die erste Methode nicht funktioniert. Sehe das daher als vollkommen normale Vorgehensweise.


laufpapalauf

Antwort auf Beitrag von EmiliaB

Ja genau das habe ich mir jetzt auch für die Zukunft mitgenommen. Ich möchte die Homöopathie in der Behandlung meiner Kinder bei Krankheiten auf jeden Fall einbeziehen und den homöopathischen Ärzten dahingehend vertrauen, werde aber besonders darauf achten die Grenzen der Methode kennenzulernen, um abschätzen zu können, wann welche Behandlung sinnvoll ist. Ich denke mit etwas Erfahrung und Engagement, mit viel Lesen, einfach dem Beschäftigen mit der Materie, wird man dann schon schlauer werden. Haben jetzt auch einen homöopathischen Kinderarzt gefunden, der uns glücklicherweise noch aufgenommen hat. Dieser ist auch sehr bedacht auf integrative Behandlungsmethoden (also die sinnvolle Anwendung verschiedener komplementärer und konventioneller Methoden). Momentan sind sowohl wir, als auch unsere Kids zum Glück rund um gesund – ich denke da merkt man auch die Hygienemaßnahmen seitens der Covid-Bekämpfung, wir waren alle viel weniger kränklich diesen Winter. Dennoch hatten wir jetzt einmal ein erstes Anamnesegespräch, eher zum Kennenlernen und Abklären des derzeitigen Gesundheitszustands, beziehungsweise auch zu etwaigen Anfälligkeiten oder Neigungen (bei unserem ältesten Sohn schlägt sich alles zum Beispiel schnell auf den Magen, während bei unserer Tochter eher die Ohren anfällig sind). Das war schon sehr interessant und ging auch super per Videokonferenz, was in dieser Zeit besonders praktisch ist! Ich bin schon gespannt wie es uns damit in Zukunft geht. Danke jedenfalls hier für den Austausch und auch für das Aufzeigen von Grenzen und Risiken.


Mika82

Antwort auf Beitrag von laufpapalauf

Ich gebe meinem Sohn unterstützend Globulis. Z.B. hat er viel unter nasenbluten gelitten. Da es so stark war ,wurde ihm erstmal einecSeite beim hno verätzt. Dieser hat uns sogar phosphorus und arnica aufgeschrieben dann. Habe immer Arnica daheim, fall es wieder losgeht. Und wenn es nur ist um ihn zu beruhigen. Bei anderen Leiden hab ich noch nicht festgestellt, dass es besser wird durch Globulis.


laufpapalauf

Antwort auf Beitrag von Mika82

@Mika82 Ja genauso eine Unterstützung/Kombination fände ich gut... Hast du dich da auch beim Kinderarzt informiert, welche Mittel wobei zusätzlich gegeben werden können?