mamabianca
Ich selbst lebe seit Jahren vegan mit gelegentlichen vegetarischen Ausreißern und habe es bisher sehr genossen, dass meine Kinder in der KiTa gegessen haben und ich beim kochen auf niemanden Rücksicht nehmen musste. Da mein Großer im Sommer eingeschult wird und dann zu Hause essen wird, werde ich mich natürlich umstellen müssen. Er selbst legt keinen großen Wert auf Fleisch, Fisch hat er noch nie gegessen. Milchprodukte kann er außerhalb der warmen Hauptmahlzeit zu sich nehmen (hier mal ein Joghurt, da mal ein Käsebrot), Eier sowieso. Ernährt hier jemand sein Kind vegetarisch und kann mir von seinen Erfahrungen berichten? Meine Hauptsorge ist die Eisenversorgung, weil meine eigenen Eisenwerte in meiner vegetarischen Phase nicht so gut waren; erst, als ich die Milchprodukte weggelassen habe, hat sich das verbessert. Ganz vegan möchte ich die Kinder allerdings nicht ernähren, das geht mir zu weit. Danke für eure Tipps und Erfahrungen.
Wir leben alle vegan und haben alle super Blut Werte. Du sprichst selbst einen wichtigen Punkt an. Kuhmilch Produkte sorgen für eine erheblich verschlechterte Eisenaufnahme. Außerdem empfinde ich, vom gesundheitlichen Aspekt her, Milchprodukte als problematischer als Fleisch. Desweiteren ist viel Protein für kindliche Nieren nicht so ohne. Ich sage das alles, weil Vegetarier ja häufig sehr viele Milchprodukte konsumieren. Da wäre ich halt vorsichtig. Und allen geht es hervorragend mit unserer Ernährung. Auf der Homepage des vebu gibt auch gute Infos und sogar eine telefonische Beratung. Liebe Grüße
Puh, danke, ich hab schon nen Shitstorm erwartet
Mein Kleiner ist nierenkrank und laktoseintolerant, deshalb sind wir hier mit Milchprodukten ohnehin vorsichtig. Und ja, während meiner "Milchproduktzeit" waren meine Blutwerte mies, jetzt sind sie top. Ich supplementiere nur B12.
Also sagst du, gerne auch ganz vegan für einen 6jährigen? Keine faulen Kompromisse?
Bisher gibts zu Hause für alle vegan, allerdings nehmen Mann und Kinder ihre (omnivore) Hauptmahlzeit auswärts ein.
Generell denke ich ja, dass jeder sein Kind so ernähren darf und soll, wie er es für richtig hält- aber du fragst nach Meinungen und daher erlaube ich es mir zu kommentieren. Schön finde ich den Ansatz, dass das Kind außerhalb alles (auch Fleisch/Fisch) essen darf. Das wird einem Kind viel bedeuten, wer ist schon immer gerne "derjenige, der Sonderwünsche" bekommt. Daheim dann vegetarisch zu ernähren... super, sicherlich eine gelungene Kombi. So hat das Kind auch alle Geschmäcker mal kennen gelernt. Von einer komplett veganen Ernährung bei (Klein-) Kindern halte ich nichts und ich denke, man muss gut darauf achten, was die Kinder dann essen um einen Mangel zu verhindern.
Selbstverständlich darf mein Kind "draußen" alles essen, was es mag. Und auch zu Hause lagern Unmengen an Gummibärchen, Schokolade, etc., was eben so geschenkt wird. Für den Kleinen die laktosefreie Variante. Auch bei Oma/Opa, auf Kindergeburtstagen und bei Restaurantbesuchen isst jeder das, was er mag. Mir geht es eigentlich hauptsächlich um die gemeinsame warme Hauptmahlzeit, weil ich nicht zweierlei kochen möchte. Und darum, dass meine Kinder zumindest zu Hause von sich auch - wie Mama - "nix vom Tier" essen möchten. Weil sie es von mir nicht anders kennen. Übrigens: Auch ein Erwachsener muss bei einer veganen Ernährung gut darauf achten, was er isst, um einen Mangel zu vermeiden. Aber das läuft nach einer gewissen Zeit automatisch ab, ohne dass man sich groß Gedanken darüber macht.
Auch ein omnivor essender Mensch muss ausgewogen essen um keinen Mangel zu haben. Man kann halt nicht von gutbürgerlicher deutscher Küche alles tierische weg lassen, sondern muss beginnen ganz neu zu kochen. Meine Kinder sind 9 und 3 und Zuhause essen wir immer vegan. Meine Kinder essen außerhäusig auch mal Veggie.
Da ein Großteil der omnivor essenden Menschen sich nicht so intensiv mit seiner Ernährung beschäftigt wie ein Großteil der Veganer (ohne zu sehr verallgemeinern zu wollen), haben Veganer nicht zwangsläufig mehr Mangelerscheinungen als "der Rest der Welt". Wie Februar2007 ganz richtig schreibt: Man lässt nicht weg, man kocht einfach anders. Deshalb stelle ich mir ja auch die Frage, ob vegetarisch (also mit Milchprodukten) das Richtige für mein Kind ist, da Milchprodukte für die Eisenversorgung nicht unbedingt förderlich sind.
Milch, Hülsenfrüchte etc. sind ja an sich erst einmal gesund. Man muss halt nur schauen, dass man, wenn man Eisen Mangel befürchtet, zu den entsprechenden Mahlzeiten dann diese Produkte weglässt. Ich habe dann morgens meine Haferflocken z.B. mit Orangensaft gegessen statt mit Milch und dann abends aufs Brot den Käse. Und wenn man morgens die Haferflocken isst, dann stört der Linseneintopf mittags ja nicht die Eisenaufnahme.Und Hirse halt nicht gerade mit Erbsen kombinieren, sondern frische Paprika etc.
Also dass ist eine Unterstellung. Es gibt genug Mensche, die auch Fleisch und Tierprodukte essen und sich sehr wohl mit gewunder und ahsgewogener Ernährung inklusive Nachhaltigkeit etc. beschäftigen. Wenn Deine Kinder sonst überall alles essen dürfen, denke ich auch, dass es machbar ist, zu Hause vegan zu essen. Ich persönlich finde das nicht gut und erst recht nicht für Kinder, aber das ist nur meine Meinung (und nein, ich muss bei weitem nicht täglich Fleisch essen und essen auch serh gern vegetarisch).
Die meisten Menschen finden das nicht gut. Das ist auch einer der Gründe dafür, dass ich Wert darauf lege, dass mein Kind überall alles essen darf. Ich möchte es nicht ausgrenzen. Außerdem soll es möglichst viele Lebensmittel und deren Geschmack kennenlernen und später selbst entscheiden. Ich möchte übrigens niemandem etwas unterstellen. Ich habe ganz bewusst geschrieben "ein Großteil", und das bei beiden Gruppen. Und ich habe betont, dass ich nichts verallgemeinern will. Ich weiß, dass es sehr gut informierte Menschen gibt, die alles essen, und ich würde nie behaupten, dass ein Stück Fleisch hier und da jemandem ernsthaft gesundheitlich schadet. Und ein nachhaltig produziertes Stück Fleisch ist aus ökologischer Sicht sicherlich nicht so bedenklich wie der ständige Verzehr von Obst, dass einmal um die halbe Welt geflogen ist. Letztendlich soll jeder sich so ernähren (dürfen), wie er es möchte und für richtig hält. Ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen.
Veganer beschäftigen sich in der Regel viel intensiver mit Ernährung als Menschen, die alles essen. Deckt sich auch absolut mit meiner Lebenserfahrung. Menschen, die sich mangelhaft ernähren, gibt es auf beiden Seiten des Zauns.
Bei einer Freundin waren beim Kind die Eisenwerte schlecht, deshalb gab es bei ihr mittags einfach noch Fleisch fürs Kind dazu. Das fällt bei Euch natürlich weg, wenn Dein Sohn kein Fleisch mag. Du weisst doch sicher, welche Stoffe die Eisenaufnahme hemmen, sonst einfach googeln, Phosphate etc. Dementsprechend könntest Du doch mittags weiter vegan kochen und diese Speisen bzw. Gemüse entsprechend vermeiden. Bzw. dann Gerichte mit Haferflocken, Hirse, Mandelmus, Vitamin C etc. "pimpen".
Bisher gab jeden Tag nach der KiTa eine kleine Mahlzeit mit viel Eisen und Vitamin C, dafür ohne Calcium (z. B. selbstgemachte "Müsliriegel" und frisches Obst oder Hirsebrei mit Obst). Damit sind wir ganz gut gefahren. Vegetarisch find ich irgendwie viel schwieriger als vegan...
Ich kenne mich leider nicht mit veganer Ernährung aus, weil ich alles esse. Schon gar nicht beim Kind. Bekomme es halt nur am Rande bei meinem Schwiegervater und Freundinnen mit. Aber ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es problematisch ist, wenn Du mittags vegan kochst, wenn Dein Kind sowieso Eier und Milch zu anderen Mahlzeiten isst und Du etwas drauf schaust, was Du kombinierst. Wenn wir da sind, gibt es bei Schwiegervater z.B. auch grüne Smoothies, aber dann eben nicht mit Linsen zum Abendessen kombiniert, sondern Spitzkohl Nudeln etc.