Streuselchen
Hallo Ursel,
ich will dich das schon ewig fragen, vergesse es aber immer wieder.
Da es mir gerade Mal wieder einfällt:
Was sind denn so die Spezialitäten der dänischen Küche?
Du schreibst meine ich immer Mal wieder von - ich sag es Mal in meinen Worten - lecker belegten Schnittchen, oder?
Aber was kochen die Dänen am liebsten?
LG Streuselchen
Gute Frage. Die lecker belegten Schnittchen sind die aus der Muppet-Show beråhmten "smørrebrød", was ja übersetzt auch nur "geschmietres brot", Butterbrot, heißt. Die serviert man eben gern zum Frokost, wie die so gar nicht warme MIttagsmahlzeit hier ja heißt, zum Brunch oder wenn man eine Sitzung, ein Meeting mit Essen anberaumt. Als ich vor inzwischen sehr vielen Jahren hierherzog, fand ich die dän. Küche ziemlich "armselig". Was es hier gab, kannten wir mit kl. regionalen Änderungen auch bei uns. Aber bei uns kannten wir mehr. Besonders pffif waren die Sachen nun auch nicht unbedingt, und das Angebot war deutlich kleiner. Das ist es zwar immer noch, aber inzwischen kochen junge Mütter und Väter eben auch gern ausländische Gerichte, weshalb man plötzlich auch Linsen, Kichererbsen, etc. in den dänischen Supermärkten finden kann, wodurch ich das nichit mehr importieren muß.. An der Küste macht man sicher noch mehr Fisch als hier im eher Binnenland. Aber so typisch dänisch fällt mir auf Anhieb deutlich schwerer zu benennen als "typisch deutsch", wobei ich da ja sogar regaionale "typsiche" Gerichte finde - hatte ich mal für die hiesige Schule zusammengestellt, das ging mit einem Knips, da tue ich mich auf Dänisch deutlich schwerer, denn wenn ich sage "Frikadellen" (die die rechte Dänische Volkspartei so gerne als "dänischen Wert" nennt, sicher weil Moslems die wg. des Schweinefleischs ja verweigern, so kennen wir die immerhin auch, und hier ist da auch nicht, wie z.b. in griech,. Frikadellen, etwa sehr speziell gewürzt, die sind halt wie unsere Klopse. Nimmt man z. B. das "typische" dänische Weihnachtsessen (das natürlich auch vairrieren kann von Familie zu Familie), so haben wir in Dtld. ja auch Schweinekrustenbraten, Salzkart., Rotkohl - und sogar die braunen Kart., also Kart. in karamelliertem Zucker, kennt mind. Norddeutschland auch. Grünkohl ißt man hier - meist aber eher suppig; für Erbsensuppe nimmt man gelbe statt grüne Erbsen, aber ehrlich: das ist ja nun nicht so DER Unterschied, schon gar nicht im Geschmack. Vielleicht sind "Boller i Karry", also Hackbällchen in einer Currysoße mit Reis, "typisch dänisch. Ja, wie gesagt, ich finde es leichter, aus der Vielfalt der deutsch-regionalen Küche etwas zu finden, was es dann HIER NICHT gibt als umgekehrt. Und nein, damit meine ich nicht nur das berühmt-beüchtigte und oft zitierte Sauerkraut, das es so natürlich auch nicht hier gibt, sondern so einiges mehr. Gruß Ursel, DK
Danke für deine Antwort Ursel und den Blick in dänische Kochtöpfe.
Ich habe überlegt und für viele Länder fällt mir auch auf Anhieb "das" Nationalgericht ein, z.B. Niederlande, Frankreich, Belgien.
Bei Dänemark ist mir tatsächlich nichts eingefallen.
Ich muss noch Mal die Muppets im Internet suchen. Ich wusste gar nicht mehr, dass dieser verpeilte Koch ein Däne war.
Aber lustig war er schon.
Ob vieles mit den typischen Natuonalgerichten heute noch so stimmt?
Ausländischen Freunden fällt bei deutscher Küche auch immer zuerst Sauerkraut und Schweinshaxe ein.
Meine Kinder und ihre Freunde hassen Sauerkraut - leider, ich habe es ab und an ganz gerne gegessen.
Und Schweinshaxe? Wer will noch so viel Fleisch und Fett?
Die Dinge ändern sich eben. Das ist ja auch (oft) gut so. Und was wirklich gut ist, das bleibt sowieso.
LG Streuselchen
meine Kinder lieben Sauerkraut, schon immer. Da habe ich richtig Glück. Am liebsten schön scharf angemacht mit Schupfnudeln. LG maxikid
Hier hatten sie in der Schule meiner Tochter Projektwoche mit dt. Küche - und da fielen mir, wei liches zunächst vergessen hatte, auf Anhieb zig regionale "Nationalgerichte" aus Dtld. ein.
Ich hatte nun auch das Glück, in diversen Bundesländern zu wohnen und eine Tante ni HH zu haben - dazu Freundein Ostdtld., die wir öfter besuchen, und ich habe immer gern gekocht.
Beiden Rezepten, die mir spontan einfielen, waren sogar welche, die sie hätten stanta pede nachkochen können,denn Sauerkraut wäre für die Lehrerin sicher schwer zu beschaffen gewesen und hätten die meisten Kinder vermutlich nicht gern gegessen - dän. Kinder finde ich sehr mäkelig, das und auch Erwachsene mögen Sauerkraut nicht durch die die Bank.
Aber Linsensuppe ist hier noch nie ein "Arme-Leute-Essen" gewesen, als mein Schwager uns besuchte vor vielen Jahren in Dtld., fragte seine Mutter mich hinterher, was es denn da gegeben hätte, sie wolle es ihm gern nachkochen.
Problem damals war, daß es Linsen hier nicht gab --- oder eben höchstens in Aarhus/Kopenhagen in Spezialläden vielleicht. Inzwischen sind die mit den exotischeren Rezepten auch in die dän. Küche eingezogen, aber auf sowas Schlichtes wie Linsensuppe, wie wir sie kennen, kommt dann in dem Zusammenhang keienr (weshalb ich Linsen aus Dtld. mitbringe, da sind sie eben billiger und nicht die exotische Krönung im Salat )
Der dän. Koch, ja, wir hatten in Dtld. eine Freundin, die immer "smørrebrød, smørrebrød, rømtømtømtøm" sang, wenn wir zusammensaßen, denn das sang der immer. Irgendwie ist das auch typisch dänisch, es sind ja auch äußerst lecker verzierte "Butterbrötchen", die eben auch bei offizielleren Anlässen serviert werden (können).
Ich kann Dir auf Anhieb auch sagen, was man hier gar nicht kennt.
Meine Tochter kam empört aus der Schule, weilöder Deutschlehrer (mit dt. Mutter!!!) ihr einreden wollte, daß Spätzle sowas wie Knödel seien.
Beides ist ziemlich unbekannt hier.
Und Quark ist eh auch eine äußerst deutsche Angeleghenheit; auf der Liste für Deutschsprachige im Ausland seinerzeit war die erste Frage meistens: "Ihr,die Ihr in meiner Nähe wohnt, habt Ihr schon raus, wo man Quark kaufen kann?"
Die Antwort war durchgehend: Gibt es nicht/kaum.
Dabei war es völlig wurscht, ob die Neulinge in Frankreich, USA, Niederlanden oder sonstwo wohnten, Quark in seinen Variationen und Anwendungsmöglichkeiten ist eigenartigerweise auch in einem Land wie DK ziemlich unbekannt, beider Vorstellung, pellkatr. mit Kräuterquark zu essen, werden einige bleich u mdie Nase, und Käsekuchen ist daher für mich inzwischen DER deutsche Kuchen, wenn ich typisch deutsch Kuchen servieren will.
Dann aber bitte mit dt. Quark, denn der dänische hat eine Konsistens, die sich nicht gut für Käsekuchen eignet - und ist außerdem auch recht teuer.
Wenn wir in Flensburg im REAL standen, habe ich oft Beratergeld verlangen wollen,denn ich abe viele Dänen bei der sie erschlagenden Ausahl anGerichten - allein Puddingsorten
- "unterstützt...
Seit ich hier wohne, ist das angebot größer und internationaler geworden, bei meinen allerersten Besuchen hier dachte ich noch, ich könne niemals hierherziiehen, dieses Miniangebot anGemüse zu total überzogenen Preisen damals war absolut horrend für mich.
DAS ist deutlich anders = besser geworden, wie so manches andere eben auch.
Witzig, in meiner Kindheit gab es bei uns eigentlich nie Linsen zu essen. Es gab sehr viele Eintöpfe, aber Linsen waren nie dabei. Hier war es immer die Erbsensuppe. LG maxikid
Meine Mutter hat abgewechselt
Witzig wurden Linsen bei mir, als ich nach Stuttgart zog nud erstmals linsen mit Spätzle in der Mensa aß. Als ich mein Erstaunen über die Spätzle gegenüber meiner damals schon über 70j. Zimmerwirtin äußerte,fragte die paff: Ja, mit was denn sonst?
"Meine Mutter macht sie mit Kartoffeln", antwortete ich.
Dasschüttelte sichdie gute Frau nur.
Umgekehrt tat es meine Mutter auch, als ich erzählte, ich hätte Linsen mit Spätzle (was ist das? ---- damals waren sie noch nicht sooo überregional bekannt und schn gar nicht zu kaufen) ... so was Nudelartiges, obwohl man dies natürlich im Ländle so sagen darf
--- das war völlig unmöglich für sie.
Was auch schon regionale Unterschiede sind, aber Linsensuppe ist eben durchaus bekannt in Dtld. - hier war und ist das noch eine Rarität, wenn überhaupt bekannt...
@Maxikid: Das ist ja Mal eine Idee ... Sauerkraut und Schlupfnudeln.
Das könnte ich Mal machen
Wahrscheinlich pickt der Nachwuchs sich dann die leckeren Schupfis raus und ich habe einen Riesenteller Sauerkraut.
LG Streuselchen
Ist so ein bißchen wie Tim Mälzers Rezept mit Nudeln -- wir mögen das hin und wieder auch sehr gern (meine Mutter wäre sicher entsetzt! ).
und bei den Italinern ist es normal jegliche Hülsenfrüchte mit Tomatensoße und Pasta zu essen. Gerne auch Risotto mit Linsen....herrlich. Sauerkraut mit Ananas mit Hack und Nudeln, hat mir eine Bäuerin auf Fehmarn Anno Dazumal schon serviert. Sehr lecker. LG
Ja, früher war man ja sowieso nicht so experimentierfreudig, die lukullische Globalisierung kannte meine Mutter nicht sooooo Und als ich studierte, waren Spätzle in der Tat noch auf BW begrenzt, vielleicht noch Bayern, das weiß ich nicht, aber in NRW waren die noch nicht angekommen. Als ich also von Linsen mit Spätzle erzählte, fragte meine Mutter erstmal: Was ist das?, bevor sie entsetzt nach meiner (für schwäbische Ohren nicht geeigneten ) Erklärung ausrief: Das geht ja gar nicht! Wohingegen es meine echt schwäbische altgediente Hausfrau-Vermierterin (die die Spätzle natürlich selbst vom Brett schabte) entsetzte ausrief: Kartoffeln in Linsen??? Das geht ja gar nicht, nachdem ich ihr von unseren Linsen erzählt hatte. So war das...
Und wenn ich in isländischen Büchern über Kochen und Ernährung etc. lesen, steht da immer wieder, welcher dänische Landvogt für welche neue Errungenschaft in der isländischen Küche verantwortlich war und alles Gute, Neue, Spannende bis 1940 kam quasi aus Dänemark...
Ob jetzt F.W. Hastfer vom dänischen König 1756 geschickt wurde und die ersten Kartoffeln auf Island anbaute, oder Skúli Magnússon, ein Isländer, der in Kopenhagen studiert hatte und vom dänischen König als erster Einheimischer zum Landvogt ernannt wurde, der ab 1770 die isländische Küche nachhaltig beeinflusste, in dem er Obst- und Gemüsepflanzen nach Island brachte, die man vorher hier noch nicht kannte, wie z.B. Strauchobst wie Johannisbeeren etc.
Klar, klassische isländische Küche ist Schaf, Fisch, Rüben, Graupen, Sauerampfer und Rhabarber, da ist alles andere schnell viel und toll und neu. Wenn man von Deutschland nach Dänemark kommt, sieht das natürlich anders aus, als wenn man von Island nach Dänemark schaut...
Die Auswahl in isländischen Supermärkten ist übrigens auch oft überschaubar, gerade in der Obst- und Gemüseabteilung. Aber Bananen, Tomaten, Gurken und eigentlich Grünkohl gibt es immer, Kartoffeln, Zwiebeln und Rüben auch, und ansonsten freut man sich und nimmt, was es halt gerade mal gibt.
Typisch isländische Spezialitäten, die ich so jetzt aus Deutschland nicht kenne, sind aber vielleicht auch eher etwas gewöhnungsbedürftig, wie Seehundflossen, fermentierten Rochen, Gammelhai, Knetfett, Trockenfisch, geflammten Schafskopf, ...
Wobei der Unterschied sonst teilweise im Detail liegt - in Deutschland kenne ich es z.B., dass Pfannkuchen in Fett ausgebacken werden, in Island kommt geschmolzene Butter in den pönnukökur-Teig und es wird dann in einer Pfanne ohne Fett gebacken. Klar, Pfannkuchen sind letztlich beides. :)