Noch ein paar Gedanken

Am 15.2.2011 habe ich das letzte Mal positiv getestet. Ja, als ich diese Nacht sah, dass ich ZT 35 bin und heute der 16.3.2012 ist, war mir klar, dass ich heute testen muss. Ein Jahr, ein Monat und ein Tag spaeter. Und der Test ist wieder positiv. Sorry, Frossi, dass ich nicht auf dich warten konnte bis Montag. Aber dafuer kannst du jetzt deinen ganz eigenen Krimi hier schreiben! Der blau-weiss gestreifte Baby-Body, den ich im September bei meinem letzten Besuch in der Schweiz gekauft habe, lag erst als Gluecksbringer auf unserem Kissen. Als ich im Dezember wieder die Mens bekam, hab ich das Ding frustriert in einer Schublade versorgt. Seit heute Morgen liegt er natuerlich wieder auf dem Kissen im Bett zwischen uns. Ich hoffe, dass diese Schwangerschaft mit einem termingerechten, gesunden Baby enden darf. Mein Mann und ich verhueten seit August 2009 nicht mehr. Im Nov. 2009 war ich beim FA, da wurden Chlamydien festgestellt. Also erst die behandeln. Im Jan. 2010 begannen wir mit dem Hausbau und ich erlebte die schlimmsten Horrormonate meines Lebens. Im Sept. 2010, nach unserem Hochzeitsfest und dem Besuch meiner ganzen Familie, war der Test positiv. Es entwickelte sich kein Embryo und im Okt. 2010 hatte ich in der 11.SSW eine Fehlgeburt zu Hause in der Dusche. Jetzt wollte ich erst recht wieder schwanger werden, auch wenn wir noch immer im Baustress waren. Im Feb. 2011 dann der zweite positive Test. Ich war total unbesorgt, ein zweites Mal wuerde es nicht schief gehen. Es kam anders: ohne Vorzeichen hatte ich einen Blasensprung und musste unseren Jungen am 12. Mai 2011 in der 17.SSW tot gebaeren. Mein Leben war erstmal vorbei. Ich war 37 alt und stand wieder am Anfang. Wir beschlossen, erstmal den Hausbau abzuschliessen. Tja, einfacher gesagt als getan. Wir konnten einfach niemanden finden, der kompetent und zuverlaessig genug schien (und keinen Wucherpreis verlangte), um die Wohnung im ersten Stock plus Dach zu bauen. Erst im Januar 2012 konnten wir endlich beginnen. Am dritten Tag kippte eine frisch gebaute Wand um und haette mich erschlagen, waere da nicht ein Baugeruest daneben gestanden, das den Grossteil der Wucht abgefangen hat. Das einzige, was ich momentan noch davon trage, ist ein steifes Fingerglied. Ich schreibe es nicht gern, aber dieses Mal war es bei mir so: in dem Monat, wo das schwanger werden absolut im Hintergrund stand (also im Februar, gerade mal vier Wochen nach dem Unfall, ich mit beiden Haenden in Bandage/Gips!), hat es geschnackelt. Wie sagt Paulo Coelho so schoen: Wer glaubt, das Leben zu verstehen, irrt gewaltig. (oder so aehnlich) Ihr Lieben, herzelt und hibbelt fleissig weiter. Ich druecke jeder einzelnen von euch die Daumen, dass ihr das Wartezimmer ebenfalls bald verlassen duerft. Nochmals vielen Dank fuer eure moralische Unterstuetzung, alles Liebe, Nomadin