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Angst vor meinem Erbgut

Angst vor meinem Erbgut

Yi_Sha

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Mein Mann und ich planen ein Kind. Nur bin ich mir wegen meines Erbguts nicht so sicher.... Ich habe Morbus Crohn und leider sehr darunter. Des Weiteren (so oberflächlich es auch klingt) hatte ich bis vor meiner OP, eine schlimme Hakennase. Ich wurde meine ganze Schulzeit gemobbt und will nicht, dass mein Kind auch da durch muss :( Würde mich über ein paar Worte von euch freuen und eure Meinung


Amara

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Hey, Ich habe Asthma Bronchiale , Einen Herzfehler , eine Schilddrüsen Funktionsstörung und schlechte Augen. Mein damaliger Partner ist auch Asthmatiker. Unsere Tochter ist heute 4 Jahre alt und was soll ich sagen. Sie hat keine Schilddrüsen Funktionsstörung , sehr gute Augen und meinen Herzfehler nicht geerbt. Wir waren uns sicher das Sie schweres Asthma bekommt wie wir auch. Sie hat "nur" Infektbedingtes Asthma. Was bedeutet wenn sie krank wird ( Husten , Schnupfen meist ist es ein normaler Erkältungsvirus) braucht sie Medikamente da sie dann schlecht Luft bekommt. Das wird auch immer besser und sie braucht deutlich weniger Medikamente als zu Anfang. Sie kommt damit sehr gut klar. Die Ärzte gehen aufgrund ihres guten Verlaufs davon aus das sich das verwechselt und sie bald davon los ist. Damit will ich sagen... Unser Erbgut besonders meins ist auch nicht gut. Trotzdem haben wir es gewagt und eine sehr fröhliche Tochter.


Mijou

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Hallo, zwar wird die Veranlagung zu Morbus Crohn vererbt, es muss aber nicht ausbrechen. Dass die Erkrankung ausbricht, liegt manchmal an einer unglücklichen Kindheit mit lieblosen oder aggressiven Eltern. Wenn Ihr gelassene und fröhliche Eltern seid, ist die Chance gut, dass Dein Kind es nicht bekommt. Sicher spielt auch eine wertvolle Ernährung von Anfang an eine Rolle: dem Kind möglichst niemals Wurst, Weißmehlprodukte oder zuviel Süßes geben, das belastet die Darmgesundheit. Mit einer vollwertigen Ernährung kannst übrigens auch die die Beschwerden und die Entzündung völlig zum Stillstand bringen, viele Betroffene wissen das gar nicht. Schau dazu mal die wunderbare Sendung „Ernährungsdocs - Morbus Crohn“ (bei YouTube). Eine Hakennase kann natürlich vererbt werden, sie muss es aber nicht. Ich habe selbst z. B. einen Höcker auf der Nase, und meine Kinder beide nicht, null, sie haben eine perfekte Nase. Und das, obwohl auch mein Mann einen kleinen Höcker hat. Eine Hakennase kann man außerdem operieren, das zahlt die Krankenkasse, wenn der Leidensdruck hoch ist. Ich finde, dass Deine Bedenken kein Grund sind, kein Kind zu bekommen. Wenn es danach ginge, dürfte die Hälfte der Bevölkerung keine Kinder bekommen, weil es da irgendetwas gibt, das nicht perfekt ist oder weil es eine Veranlagung zu irgendeiner Krankheit gibt. Vielleicht ist Dein Kinderwunsch noch nicht sehr stark, wenn Du solche übertriebenen Ängste hast. Oder Du musst erst mit Dir selbst ins Reine kommen, mit Deinen Schwächenu und Unperfektheiten. LG


Feuerschweifin

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Geh doch mal zu einer genetischen Beratung und sprich dort alles an, was dich beschäftigt. Dort bekommst du Fakten und siehst hinterher bestimmt klarer.


Plants.and.me

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Ich war in der Schule verliebt in einen wegen seiner Hakennase die stand ihm unverschämt gut sogar jetzt schaut er wie ein griechischer Gott aus mit seiner Nase also mach dir da keine Gedanken…irgendwie finden Kinder immer etwas zu mobben bei mir waren es die großen Hände die sie alle besonders lustig fanden und mich deswegen Affe genannt haben Wsl muss man da durch am besten du bringst dem Kind gleich bei darauf nicht so viel wert zu legen Und wegen den Krankheiten… natürlich wünschen wir uns Mamis das beste für unsere Kinder aber leider müssen wir am besten gleich lernen dass wir nicht alles kontrollieren können Selbst wenn du völlig gesund wärst ist es nie sicher dass dein Kind es sein wird..und selber krank zu sein bedeutet nicht dass das Kind krank sein muss und selbst wenn schon trifft dich keine Schuld!


Plants.and.me

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Und noch etwas viele Gene die hier und da nicht so toll sind sind manchmal lebensrettenden ZB Sichelzellenanämie .. ist eigentlich ne schwere Krankheit in Westafrika haben das viele weil es sie vor Malaria schützt


Schmetterfink

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Meine Tante hat Crohn, beide Kinder zum Glück nicht. Was wir quasi alle haben ist Schilddrüse (Oma, Opa, Tante, Cousine, ich), in den unterschiedlichsten Formen (Hashimoto, kalte Knoten, heiße Knoten, SD-Krebs). Die Nase meiner Schwiegermutter fällt auch nicht gerade unter hübsch, mein Mann hat die geerbt, in ein Männergesicht passt sie aber definitiv besser. Auf der Seite meines Mannes sterben die Männer eher früh (in der Familie meines Schwiegervaters gerne an Leberversagen, in der Familie meiner Schwiegermutter an Herzinfarkten, alle Mitte 50 / Anfang 60). Mein Onkel hat nach der Geburt der Kinder eine MS Diagnose bekommen, das soll ja wohl familiär auch gehäuft auftreten (seine Schwester hat die Diagnose inzwischen auch), das betrifft mich aber zum Glück nicht. In der Familie meines Vaters liegt gesundheitlich auch so einiges im Argen. Ich denke, das muss man im Einzelfall immer für sich abwägen. Verringert es im schlimmsten Fall die Lebenserwartung oder die Lebensqualität so, dass man das für sein Kind nicht möchte (SMA, Huntington etc.)? Dann muss man halt schauen, was man damit macht. Ins Ausland gehen für ne PID oder Eizellspende? Das Risiko eingehen und im Zweifel das Kind nicht bekommen, wenn die Amniozentese auffällig ist? Oder nicht testen und auf das Beste hoffen? Adoptieren? Kinderlos glücklich werden? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind es am Ende bekommt (wird es dominant vererbt? sind bei X-chromosomal-rezessiven Krankheiten beide Eltern Träger?) - dafür gibt es Humangenetiker, mit denen man seine Optionen vorher besprechen kann. Kann man mit der Krankheit (gut) leben? Gibt es vielleicht medizinische Fortschritte, die einem selbst (oder dem erkrankten Verwandten) nicht zur Verfügung standen, dem Kind jetzt aber schon? Ist es velleicht gut behandelbar, wenn man es früh erkennt? Will man wirklich kein Kind bekommen, weil es vielleicht mit 60 an einem Schlaganfall stirbt? Oder sind die hoffentlich schönen 60 Jahre davor wichtiger? Gemobbt werden Kinder wegen jedem Scheiß. Wegen der Nase, der Größe, des Gewichts, der Haarfarbe, der Ohren, den zu guten oder zu schlechten Noten, wegen außergewöhnlichen Hobbys oder Nischenwissen... wenn man deswegen keine Kinder bekommt, dann ist das natürlich eine persönliche Entscheidung, aber das Risiko geht man immer ein. Wenn man nicht will, dass das Kind gemobbt wird, darf man keins bekommen