Mitglied inaktiv
Hat jemand den Beitrag zum "Langzeitstillen" gestern im TV gesehen. Mein Mann und ich waren ein schockiert da wurde doch tatsächlich ein 8-jähriges Kind noch gestillt, von einer anderen Frau wurden noch zwei Kinder so um die drei Jahre gleichzeitig gestillt. Was habt Ihr für eine Meinung zu diesem Thema? Kann sein, dass ich sowas nicht so richtig nachvollziehen kann, da ich selbst nicht stille und sehr glücklich mit dieser Entscheidung bin. Wie schon gesagt: Ich war schockiert, dennoch war dieser Beitrag äußerst interessant! Eine Psychologin meinte auch, dass man dem Kind emotional gesehen keinen Gefallen tut. Das Kind lernt keine Konflikte zu lösen, da es diese sozusagen oral bzw. mit dem Stillen löst. Das führt häufig dazu, dass später Probleme auch "oral" gelöst werden, sei es durch Drogen, Alkohol, Fressucht etc. Außerdem werden diese Kinder im Kindergarten und Schule zu Außenseitern gemacht... Ich persönlich denke, dass das Problem bei der Mutter liegt, die ihr Kind nicht als ein eigenständiges Individuum sieht und so die "Abnabelung" vermeiden will. Mir tun die Kinder leid: Mit 8 Jahren an der Brust nuckeln, ist doch peinlich :) Mal hoffen, dass das Kind den Führerschein und Abiprüfung ohne Brust schafft... LG Malin mit Madeleine
Hallo! Ich schließe mich dir voll an, ich finde nach dem ersten Lebensjahr sollte ein Kind einfach abgestillt sein (spätestens). Nee, normal ist das nicht. ich selber habe gestillt, und fand es auch schön, aber auf so eine Idee würde ich NIE kommen... LG Jessy
ja, hab ich auch gesehen. ich finde es dem kind gegenüber unverantwortlich. das schadet meiner meinung dem kind nur. ich finde auch, alles über einem jahr ist nicht normal. warum muß sich ein kleinkind an der brust trösten, oder muß dort seinen durst löschen. ich selber stille meinen 3 monatalten sohn und tue es gern, aber mit 10-11 monaten möchte ich dann doch ganz abgestillt haben. lg Anett
Hi, also ich finde alles, was über 3 Jahre hinausgeht nicht mehr normal. Da können noch so viele Stillverfechter mich fragen, was es denn mich anginge, das sei gesund, das Kind holt sich was es braucht.... Es wird ja empfohlen, Babys und Kleinkinder bis zum 2.Lebensjahr zusätzlich zur Beikost zu stillen. Wenn Mutter und Kind das wollen ist das schon in ORdnung so. Allerdings, wenn ich ein zb. 5jähriges Kind mal sehen würde, dass noch an der Brust trinkt, würde ich auch nichts sagen, geht mich im Prinzip ja echt nichts an. Aber ich persönlich würde das nie machen, sieht ja manchmal wirklich so aus, als ob die Mutter das Kind nicht loslassen könnte. LG Birgit
hallo, ja, ja ich hab auch gesagt mit 1 jahr ist schluss mit dem stillen. meine maus ist anfang mai 1 jahr geworden und wir stillen noch immer - und werden es sicher noch länger tun. wo genau ist der unterschied zwischen einem 11 monatigem baby oder einem 12 monatigem baby? warum ist es in deinen augen nicht normal, wenn ich ein kind stille das 15, 16 oder 17 monate alt ist? jana hat keinen schnuller und keine flasche, aber ein nuckelbedürfnis - was soll ich also tun? flasche und schnuller will sie einfach nicht und spuckt es aus. ist es ok, wenn man mit 15 monaten einen schnuller hat oder eine flasche????? ok, 8 jahre sind sehr heftig und das würd ich nicht wollen. aber solange ein kind mit schnuller "ok" ist, ist es ein gestilltes kind auch. lg alice
„Was - Du stillst noch?“ Stillen des „älteren“ Säuglings Elizabeth Hormann, IBCLC Vortrag, gehalten am Berlin-Brandenburgischen Stillseminar, Berlin, 25. Oktober 1997 Wenn wir die Abstillkurven von 64 Gesellschaften (nicht USA und Europa) vergleichen, zu einer Zeit, als wenig kommerzielle und westliche Einflüsse das traditionelle Ernährungsmuster störten, so machen wir interessante Feststellungen: So gut wie keine dieser Gesellschaften hat ihre Kinder vor einem Jahr abgestillt. Bis 2 Jahre war es ein relativ kleiner Prozentsatz der Kinder, der keine Muttermilch mehr bekam. Dies stieg im nächsten halben Jahr rapid an. Bis zum dritten Geburtstag wurden immer noch über ein Viertel der Kleinkinder gestillt; die Restlichen stillten sich zum größten Teil im nächsten Jahr ab; einige wenige haben erst im fünften Lebensjahr die Stillbeziehung ganz beendet. Auch in den USA gab es immer Langzeit gestillte Kinder, aber die Proportionen sind ganz anders. Die überwiegende Mehrheit ist in den frühen Lebensmonaten ganz abgestillt worden; bis zum ersten Geburtstag gingen 90% nicht mehr an die Mutterbrust. Die Beantwortung der Frage, wie es dazu gekommen ist, dass Kinder in Industrieländern im Vergleich zu denen in anderen Länder auf der Welt und im Vergleich zu den meisten Kindern im Laufe der Geschichte der Menschheit so früh abgestillt werden, würde den Rahmen dieses Referats sprengen. Sie besteht aus einer Kombination von geschichtlichen, kulturellen und kommerziellen Faktoren. Was ich hier darlegen möchte, sind die wissenschaftlichen Begründungen für die Fortsetzung des Stillens nach den ersten Lebensmonaten, in denen die Vorteile des Stillens mehr oder weniger unbestritten sind. Die ersten 6 Monate Muttermilch hat alles, was ein Baby braucht, um sich optimal körperlich und geistig zu entwickeln. Es geht vor allem um die Entwicklung des Gehirns und nicht darum, das möglichst größte Baby in kürzester Zeit zu produzieren. Der niedrige Eiweißgehalt der Muttermilch ist unter anderem dafür ein Vorteil. Aus der Erfahrung mit künstlicher Babynahrung mit hohem Eiweißgehalt wurde festgestellt, dass solche Nahrung nicht nur zum schnellen Körperwachstum - das erstrebte Ziel - führte, sondern auch zu hohen Aminosäurewerten im Blut, die eine permanent negative Auswirkung auf das Zentralnervensystem haben könnten (Cunningham 253). DHA (Docosa Hexanoic Acid), eine langkettige Aminosäure, einzigartig in der Muttermilch, sammelt sich im Gehirn (und in der Retina) und ist für deren strukturelle Entwicklung wichtig (Cunningham 254). Diese und sämtliche anderen wissenschaftlichen Entdeckungen sind die Theorie, aber wie sieht es in der Praxis aus? Stillende Mütter haben immer geglaubt, dass ihre Kinder deswegen klüger seien als die Nachbarskinder, die künstliche Babynahrung bekamen. Jetzt gibt es Forschungen, die diese Behauptung zu bestätigen scheinen. Frühgeborene, die in den ersten Lebenswochen die Milch der eigenen Mutter durch Sonde bekommen hatten, hatten nach 8 Jahren durchschnittlich 10 Punkte mehr auf der 10 Skala als die Kinder die künstlich ernährt worden waren (Cunningham 254). Weil diese Studie nur die Muttermilchernährung ohne das Stillen an der Brust erfasst hat, hat sie effektiv die Interaktionen zwischen Mutter und Kind als Faktor in der intellektuellen Entwicklung ausgeklammert und dabei die Vermutung bestätigt, dass Muttermilch per se das Wachstum des Gehirns und Zentralnervensystems positiv beeinflusst. Das gestillte Kind hat nicht nur ein ganz anderes Gehirn- und Zentralnervensystem; auch seine Körperentwicklung verläuft anders. Gestillte Kinder haben eine Tendenz, etwas weniger zu wiegen als künstlich ernährte Kinder. Das Fettpolster ist anders aufgebaut und durch den natürlichen Sättigungsmechanismus lernen sie, ihren Appetit zu steuern. Haut und Muskulatur fühlen sich bei Stillkindern anders an (Stuart-Macadam 20). Unterschiede im Blutbild und in der Darmflora sind messbar. Nicht nur dank den nutritiven Komponenten, sondern auch wegen der bioaktiven Zusammensetzung - Immunfaktoren, Enzyme, Wachstumsfaktoren und Hormonen, die in der Muttermilch einzigartig sind - hat das Stillkind lebenslänglich einen anderen Körper als seine nicht-gestillte Kohorte, also flaschenernährte Kinder. Um nur einen Faktor unter die Lupe zu nehmen: Die Rolle der Immunfaktoren ist auch in Industrieländern nicht unerheblich. Kurzfristig und langfristig stimuliert das Stillen den Aufbau und die Steuerung des Immunsystems des Kindes und bietet Schutz gegen die Entwicklung sowohl von Autoimmun- und Herzkranzarterienkrankheiten als auch vor Allergien. All dies sind mehr als genug Gründe, ein Kind 6 Monate voll zu stillen. Aber welche Vorteile hat es, das Stillen danach fortzusetzen? Stillen bis ca. ein Jahr Ab Mitte des ersten Lebensjahrs zeigt das Kind großes Interesse an dem, was seine Mitmenschen essen. Wird es ihm nicht angeboten, drückt es sein Missfallen ganz deutlich aus - ein intellektueller Sprung, aber auch eine Reaktion auf Körpersignale, dass die Zeit gekommen ist, seinen gastronomischen Horizont etwas zu erweitern. Das heißt aber nicht, dass Muttermilch plötzlich nicht mehr wertvoll ist. Sie bleibt während dem ersten Lebensjahr - und oft darüber hinaus - das wichtigste Nahrungsmittel, nach wie vor eine Quelle von hochwertigen Kalorien, Eiweiß, Vitaminen und Mineralien. Die nächsten sechs Monate - oder länger - sind eine Kennenlernzeit, in der feste Nahrung Muttermilch ergänzt, aber nicht ersetzt. Auch der Immunschutz und die Entwicklung des Zentralnervensystems wird im zweiten Halbjahr fortgesetzt. Hier gilt das Prinzip von dosisbezogener Auswirkung. Bei der o.g. Studie mit Frühgeborenen war ein Verhältnis ganz eindeutig. Je mehr Muttermilch, desto höher der IQ-Wert (Stuart-Macadam 18). Die Verbindung zwischen Muttermilchdosis und der Wahrscheinlichkeit der Entwicklung bestimmter Krankheitsbilder ist noch klarer. Allergien - Kinder, die 6 Monate oder länger gestillt wurden, haben weniger Allergien (5%) als die, die weniger als 6 Monate gestillt wurden (36%) (Strimas JH, Chi OS, 1988). Haemophilus Influenza Typ B - Stillen länger als sechs Monate schützt gegen diese Krankheit (Takala, AK et al 1989). Otitis media - Stillen länger als sechs Monate reduziert Otitis media drei- bis fünffach bis zum Alter von 27 Monaten (Teei, DW, Klein, JO, Rosner, B, 1980). Malocclusion - Als die Stilldauer von 12 auf 3 Monate reduziert wurde, stieg die Prävalenz von Malocclusion von 3% auf 16% (Labbok, MH und Hendershot, GE, 1987). Lymphoma in der Kindheit - Für Kinder unter 15 Jahren ist das Risiko fünf- bis achtfach höher, wenn sie weniger als 6 Monate (oder gar nicht) gestillt wurden (Davis MK, Savitz, DA und Graubord, BI, 1988). Diabetes - Wenn Kinder 12 Monate oder länger gestillt wurden, ist die odds ratio für die Entwicklung dieser Krankheit 0.54 im Vergleich zu nicht-gestillten Kindern. Multiple Sklerose - Ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko für Multiple Sklerose entsteht, wenn ein Kind weniger als 7 Monate oder gar nicht gestillt wurde. Stillen im zweiten Lebensjahr und danach Was spricht für das weitere Stillen nach dem ersten Geburtstag? Überraschend viel: Ernährung, z. B.: Zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat beträgt die Muttermilchmenge rund 500 ml täglich. Sie kann also einen großen Teil der Kalorien, die ein Kind in diesem Alter braucht, liefern. Im Notfall kann die Milchmenge gesteigert werden und auch ein Kind, das normalerweise Beikost isst, kann wieder ausschließlich mit Muttermilch ernährt werden. Muttermilch liefert 70 Kilokalorien pro 100 ml - zweimal die Energiedichte eines Abstillbreis. Kinder im zweiten Lebensjahr können ihren Energiebedarf zu 31% durch Muttermilch decken. Stillkinder im Alter von 13-18 Monaten erhalten bei gleicher Nahrungsmenge 25% mehr Energie als nicht-gestillte; ältere Kinder erhalten 17% mehr. Je nach Studie gibt es auch Hinweise darauf, dass Muttermilch noch mehr Energie im zweiten Lebensjahr liefern könnte. Eine Studie aus Uganda machte deutlich, dass dort die Energiebedürfnisse in dieser Lebensphase durch Muttermilch zu 53% gedeckt wurden. Wenn man daran denkt, wie wenig viele Kinder im zweiten Lebensjahr essen - sie haben einfach keine Zeit; die Welt ist dafür viel zu interessant - sind diese Ergebnisse nur logisch. Wenn ein Kind vor dem zweiten Geburtstag abgestillt wird, braucht es selbstverständlich viel mehr feste Nahrung als vorher - laut einer Studie wurden die anderen Nahrungsmittel um 60% erhöht und auch das reicht nicht immer aus. Unter Umständen kann ein abgestilltes Kind unter einem Energiedefizit leiden - einem 28%igen Defizit laut einer Studie von 1982. Eine andere Studie zeigte, dass nicht-gestillte Kinder nur 84% der vorgeschlagenen Kalorieneinnahme hatten, während noch gestillte Kinder 108% der optimalen täglichen Kalorien zu sich nahmen. Bioverfügbarkeit, Vitamine und Mineralien Die Kalorien der Muttermilch sind keine leeren Kalorien. „Muttermilch bleibt auch die wichtigste Quelle an hochqualitativem Eiweiss, Vitaminen und anderen Nährstoffen" (Helsing und King, 1982). Hochqualitativ und gut bioverfügbar. Wie viel eines Nährstoffes in der Milch ist, ist nicht die interessante Frage. Wir müssen danach fragen, wie bioverfügbar er ist. Es nutzt also nichts, wenn der Nährstoff nur da ist und das Kind nicht darüber verfügen kann. Eiweiss wird in der Muttermilch besonders gut absorbiert. Im zweiten Lebensjahr deckt Muttermilch die Eiweissbedürfnisse zu 38%. Und die Ergebnisse bei den Vitaminen und Mineralien sind noch eindrücklicher: Vitamin A wird im zweiten Lebensjahr 100%ig durch Muttermilch gedeckt. In Entwicklungsländern kann dies besonders wichtig sein. Es wurde da festgestellt, dass nicht-gestillte Kinder einem sechs- bis achtfach höheren Risiko an Xerophthalmie (einer Vitamin A-Mangel Erkrankung des Auges) zu erkranken ausgesetzt sind als gestillte Kinder. Der Schutz bleibt auch nach dem Abstillen erhalten. Eine tägliche Einnahme von 500 ml Muttermilch liefert 19 mg Vitamin C, 95% der Menge, die Kinder im zweiten Lebensjahr brauchen (Armstrong, 1987). Gegen Ende des ersten Lebensjahres ist die Vitamin C Konzentration der Muttermilch 3,3 mal höher als im Blutplasma der Mutter. Selbst wenn die Mutter erniedrigte Vitamin C-Werte hat, wird es in der Milch bis zu 6-12fach angereichert. Stillkinder erhalten so höhere Konzentrationen an Vitamin C als Kinder, die mit Vitamin C angereicherter künstlicher Babynahrung, Gemüse und Früchten ernährt werden. Eisen ist zu 50% in der Muttermilch im zweiten Lebensjahr erhalten, Kalzium zu 44%, Niacin zu 41 %, Folsäurezu 26% und Riboflavin zu 21%. Eisen ist eines der wichtigen Beispiele der Bioverfügbarkeit. Es ist zwar niedriger in der Muttermilch als in der Kuhmilch, nur wird es aus der Muttermilch zu rund 70% absorbiert (vgl. 10% in Kuhmilch), so dass ein Stillkind besser mit Eisen versorgt ist als ein nicht gestilltes Kind. Immunfaktoren Immunfaktoren sind auch noch wichtig. Früher wurde angenommen, dass nur im Kolostrum sehr hohe Anteile bereitstünden, die sich im Verlauf der Laktation zurückbildeten und nach sechs Monaten nur noch von geringer Bedeutung seien. Heute ist bekannt, dass die Immunglobulinmengen nach dem sechsten Monat steigen, offensichtlich als Reaktion auf die absinkende Milchmenge. Mit 20 Monaten entspricht der Spiegel von IgA und IgG der Höhe, die nach einer Laktationsdauer von zwei Wochen gemessen wurde. Wenn wir darüber nachdenken, ist es auch ganz logisch, dass einige Schutzfaktoren in dieser Zeit steigen, weil Kinder ab sechs Monaten sehr mobil werden; sie kommen überall hin und stecken die unmöglichsten Dinge in den Mund. Sie brauchen viel Schutz. Dieser Schutz erfolgt durch verschiedene Immunfaktoren in der Muttermilch, darunter: Lysozym, ein unspezifischer antimikrobieller Faktor wird in Muttermilch angereichert und erreicht in einigen Fällen nach 12 Monaten die gleiche Menge wie im Kolostrum. Nach neueren Untersuchungen weiss man, dass es bis zum 25. Lebensmonat des Kindes ansteigt und erst dann abfällt. 1 ml Muttermilch enthält rund 4000 lebende Zellen (überwiegend Lymphozyten und Makrophagen) , die das Wachstum von Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten hemmen. Der Bifidusfaktor in der Muttermilch fördert nach wie vor das Wachstum des Lactobazillus bifidus im kindlichen Darm, so dass sich Staphylokokken gar nicht erst ausbreiten können. Interferon, ein antiviraler Faktor, und Laktoferrin, das durch seine Eisenbindung ein Wachstum von E. coli, Staphylokokkus aureus und einigen Candidapilzen verhindert, sind ebenfalls in der Muttermilch enthalten. Laktoferrin zeigt kontinuierlich ansteigende Werte. Wie wichtig ist dieser immunologische Aspekt für das ältere Stillkind? Diesbezüglich ist die Studie von Chandra aus Kanada sehr interessant, weil seine Studienobjekte gesunde Kinder der Mittelklasse in einem gut entwickelten Industrieland waren. 60 Kinder wurden über einen Zeitraum von 24 Monaten untersucht. Im Hinblick auf drei übliche Erkrankungen fand er erhebliche Unterschiede bei deren Auftreten bei gestillten und künstlich ernährten Kindern: Atemwegserkrankungen auf 10 gestillte Kinder kommen 23 Flaschenkinder Durchfall auf 10 gestillte Kinder kommen 35 Flaschenkinder Mittelohrentzündungen auf 10 gestillte Kinder kommen 95 Flaschenkinder Nach der Einführung fester Nahrung, sind Stillkinder besonders in Entwicklungsländern für Durchfall anfällig. In Bangladesch wurden noch-gestillte Kinder und nicht gestillte Kinder zwischen 6 und 35 Monaten bezüglich Durchfallerkrankung verglichen. Die Energieaufnahme bei nicht-gestillten Kindern fiel um 40%; bei gestillten Kindern blieb sie fast unverändert. Die Stillkinder bekamen auch 2,5 mal soviel Eiweiß wie die nicht-gestillten. Bei Durchfall ist ein Appetitverlust häufig - auch in Industrieländern. Doch viele Stillkinder trinken sehr gerne, auch wenn sie sonst keinen Appetit haben. Es wird vermutet, dass das hochqualitative Eiweiß in der Muttermilch dazu führt, dass ein krankes Kind wieder Appetit auf Kohlenhydrate hat, die für die Gewichtszunahme so wichtig sind (Armstrong, 1987) - und dies ist bei unseren Kindern auch nicht unwichtig. Das „natürliche" Abstillalter Aus dem bisher Gesagten ist klar geworden, dass Muttermilch ihre Nahrungs- und immunologischen Werte behält, so lange sie produziert wird. Trotzdem muss die Stillbeziehung irgendwann zur Ende kommen - aber wann? Die Anthropologin Katherina Dettwyler hat versucht, durch kulturvergleichende Studien und durch Vergleiche der Säugetiere untereinander diese Frage in etwa zu beantworten. Ich werde hier auf die Vergleiche der Säugetiere verzichten - obwohl sie hoch interessant und überzeugend sind, und nur kulturenvergleichende Studien berücksichtigen. Auf ihrer Suche nach einem „hominiden Entwurf" (hominide blueprint) für das „natürliche" Abstillalter hat sie verschiedene Kriterien angeschaut: Alter, in dem das Kind das Geburtsgewicht vervierfacht hat Alter, in dem das Kind ein Drittel des durchschnittlichen Erwachsenengewichts erreicht hat Bezug auf das Gewicht einer erwachsenen Frau (Abstillalter in Tagen = 2,71 mal das Gewicht einer erwachsenen Frau in Gramm) Vergleich zu Schwangerschaftswochen (6 x Schwangerschaftswochen - auf vergleichenden Primatendaten basiert. Alter beim Durchbrechen der ersten Backenzähne. Nach keinem der Kriterien würde ein Kind unter 2,3 Jahren abgestillt und die Grenzen reichen bis 6 Jahre für Mädchen und 7 Jahre für Jungen. Sechs Jahre übrigens ist der Zeitpunkt, wann das eigene Immunsystem des Kindes reif und eigenständig wird. Bis zu diesem Punkt, schreibt Dr. Dettwyler, können die Lymphokine in der Muttermilch die aktive Immunantwort - sowohl im Serum als auch sekretorisch - steigern (Dettwyler, 56). Ist die Idee, dass Muttermilch eine positive Auswirkung auf das Immunsystem des Kindes bis zu 6 Jahren haben könnte, so weit hergeholt? Ganz und gar nicht. Gespendete Muttermilch als Behandlung für verschiedene Krankheitsbilder ist mittlerweile weit verbreitet: Marinkovich (1988) behandelt IgA-lnsuffizienz mit 100ml frischer Frauenmilch täglich Asquith berichtet über den Einsatz von Frauenmilch bei der Therapie für Leukämie oder Knochenmarktransplantation Erichson (1990) berichtet, dass verbrannte Kinder Frauenmilch besser vertragen als die übliche hypermolekulare Nahrung und Wright benutzt - mit Erfolg - frische Frauenmilch für Erwachsene in den ersten Tagen nach Lebertransplantation (Springer, persönliche Kommunikation, 1996). Ist es so schwierig zu glauben, dass die Milch der eigenen Mutter lange Zeit - bis ins Schulkindalter - als effektiver Stimulus für das kindeseigene Immunsystem dienen kann? Sollten wir unsere Abstillvorschläge so hoch setzen? Nicht unbedingt. Die Vorschläge bleiben nach wie vor die Gleichen: „Im Idealfall wird die Stillbeziehung fortgesetzt, bis das Kind ihr entwachsen ist" (Grundsatz 6, La Leche Liga). Das eine Kind wächst aus seinem Stillbedürfnis früher, das andere später hinaus. Weil das Stillen eine Partnerschaft ist, spielen auch die Bedürfnisse der Mutter eine Rolle. Wir möchten hier keine neue Vorschriften erstellen, sondern durch das Anschauen der wissenschaftlichen und anthropologischen Daten einen erweiterten Blick für das „normale" Abstillalter - und eine größere Toleranz für die Mütter, deren Stillpraktiken von der kulturellen Norm abweichen - schaffen. Ich hoffe, mit diesem Referat dazu beigetragen zu haben. REFERENZEN Bradley, J., Baldwin, S., Armstrong, H. Breastfeeding: a neglected household-Ievel weaning-food resource. in Alnwick D., Moses S., Schmidt OG. (eds.) Improving young child feeding in eastern and southern Africa' Household-Ievel feod technology. International Development Research Centre. Ottawa, Canada IDRC-265e 1988 Chandra, RK. Prospective studies of the effect of breastfeeding on incidence of infection and allergy. Acta Paediatr Scand. 68 :691-694 1979 Cunningham, AS. Breastfeeding: adaptive behaviour for child health and longevity in Stuart-Macadam P. and Dettwyler KA. Breastfeeding' Biocultural Perspectives New York: Aldine de Gruyter, 1995. Davis MK., Savitz DA., Graubard BI. Infant feeding and childhood cancer I.an.cet 2: 365-3868 1988 Dettwyler KA. A time to wean: The hominid blueprint fot the natu ral age of weaning in modern human populations in Stuart Macadam P. and Dettwyler KA. Breastfeeding' Biocultural Perspectives NewYork: Aldine de Gruyter, 1995. Helsing E. and King FS.. Breastfeeding in practice Oxford University Press, Oxford, UK. 1982 Labbok MH., Hendershot GE. Does breastfeeding protect against malocclusion? An analysis of the 1981 child health supplement to the National Health Interview Survey Am J Prev Med 3: 227 232 1987 Mayer EJ., Hamman RF., Savitz DA. et sI. Reduced risk of insulin-dependent diabetes mellitus (lDDM) among breastfed children Diabetes 37: 1625-1632 1988 Pisacane AN., Impagliazzo M., Russo R. et sI. Breastfeeding and multiple sclerosis British Medical Journal 308: 1411-1412 1994 Strimas JH., Chi DS. Significance of IgE level in amniotic fluid and cord blood fot the prediction of allergy. Ann Allergy 61: 133-136 1988 Stuart-Macadam P. Biocultural perspectives on breastfeeding in Stuart-Macadam P. and Dettwyler KA. Breastfeeding: Biocultural perspectives. New York: Aldine de Gruyter, 1995 Takala AK., Eskola J., Palmbren J. et sI. Risk factors of invasive Haemophilus influenzae type b disease among children in Finland J.Pediatr. 115:694-701 1989 Teele DW, Kleine JO., Rosner B. Beneficial effects of breastfeeding on duration of middle ear effusion (MEE) after first episode of acute otitis media (AOM) Pediatr. Res. 14:494 1980 Mit freundlicher Genehmigung von Elizabeth Hormann, IBCLC bei rabeneltern.org veröffentlicht.
Danke für den Beitrag. Interessant! Eines ist mir dabei allerdings dabei aufgefallen: Es wird nur auf den ernährungsphysiologischen Aspekt eingegangen. Wo bleibt die psychische Befindlichkeit des Kleinkindes bzw. Kindes? Ich denke und habe auch schon desöfteren von Defiziten in diesem Bereich gelesen. Ernährung hin und her, das sollte nicht ein Grund für jahrelanges Stillen sein. Denn wenn es danach ginge, könnte man sein KInd noch mit 18 stillen. Man kann sich auch ohne Muttermilch gesund und ausgewogen ernähren. Außertdem hat die Natur ja nicht umsonst Zähne vorgesehen, sicherlich nicht zum Nuckeln an der Brust... Tut mir leid, aber für mich hat das nichts mehr mit "natürlich" zu tun... LG Malin mit Madeleine (die von Anfang an ein Flaschenkind ist und noch nie krank war *g*)
Selbstverständlich könnten wir auch mit 18 noch stillen, ernährungstechnisch...nur will das niemand. Zumindest niemand, der nicht zwangsweise abgestillt wurde. Denn ein Bedürfnis, das gestillt wurde, verschwindet. Wenn du mir eine Person vorzeigst, die mit 18 immer noch stillen möchte, oder von mir aus mit 12, dann ist vielleicht was dran, an dem, was du sagst. Sowieso, wenn ihr das alle komisch findet, dann lasst es doch, aber warum sich immer das Maul zerreissen über die anderen? Und wenn wir schon dabei sind: ich empfinde mich als absolut normal und ich habe kein Problem damit, mein Kind loszulassen. Aber ich werde es auch nicht von mir wegschubsen, warum auch?! mel
hallo lenchen, für mich persönlich ist es nicht normal, da das kind akiv zu 100 % am elterntisch mitessen kann,wenn es aus dem säuglingsalter raus ist. es brauch dann auch keine prä oder folgemilch, somit in meinen augen auch keine muttermilch. ich werde bestimmt nicht exakt aufs datum gucken, wenn die 11 monate um sind, aber ich denke, dass man bei einem normalen, nicht allergiegefährdetem kind bis zu diesem alter die kost, also alle still- oder flaschenmahlzeiten umstellen kann. außerdem kann man ein kind auch ohne brust trösten, auch ohne nuckel. oder was tun deiner meinung nach mütter deren kinder die flasche bekommen haben und einen nuckel nahmen? du sagst, sie nimmt keine flasche, muß sie trinken, um trost zu finden? mein sohn trinkt an der brust, weil er hunger hat, wenn er trost braucht rede ich mit ihm und wir kuscheln. was ist, wenn du mal nicht da bist?wenn es zum beispiel bei oma oder papa unter aufsicht ist? oder auch, wenn der papa sich gerade mit dem kind beschäftigt, wenn es trost braucht? reißt du es ihm aus der hand und stillst es? das glaub ich nicht.wenn dann kann ich auch das nicht nachvollziehen. im übrigen habe ich niemanden angreifen wollen. das "nicht normal" bezog sich auf das essen am tisch. schönen abend Anett
Ich finde es völlig normal, ein Kind bis zum zweiten oder dritten Geburtstag zu stillen. Natürlich darf das Stillen nicht als "das Kind ruhigstellen" mißbraucht werden. Genauso kritisch sehe ich aber auch Schnuller oder "nen Keks auf die Hand" in dem und späterem Alter. Was ins Kindergartenalter hineingeht, das sind sicher schon die Ausnahmen und da muß man genauer hinschaun, wie und weshalb die Stillbeziehung noch besteht. Zwang oder Klammern der Mutter ist natürlich der falsche Grund, aber auch dieses Verhalten gibt es zur Genüge ohne das Instrument Brust. Ich denke aber auch, daß ein gestilltes Bedürfnis irgendwann von allein verschwindet. Wir (Kind ist fast 11M) stillen gern, und zwar nur, wen das Kind danach verlangt (und das tut sie ;-)), wenn sie ein "Aua" hat, wird sie ganz normal getröstet. Ich würd nie auf die Idee kommen, jetzt schon abzustillen, warum denn? Für sie ist das gesunde Nahrung und Entspannung, es ist nichts unnormales, im Gegenteil! lg!
hallo, ich wollte dir eigentlich nur zeigen, das ich auch eben gesagt habe das ich nur bis zum 1 geb. stille - und jetzt tu ich es immernoch. mir zeigt jana einfach das sie es noch braucht. ich kenne eigentlich kein kind das mit 1 jahr keinen schnuller oder keine flasche hat - da die kinder ja ein saugbedürfnis haben. ausserdem kenn ich auch nur kinder, die bis nach dem 1 geburtstag zum einschlafen eine flaschenmilch bekommen haben. ich stille ja nicht bei jedem aua (da müsste ich bei der klettermaus ständig stillen), sondern nur wenn sie ein bissi nuckeln will - dabei trinkt sie ja nichtmal viel, sondern nuckelt einfach. so wie andere kinder am schnuller nuckeln. ich war schon paar mal nicht zu hause und es geht auch ohne meine brust, doch kaum setzte ich einen schritt in die tür, möchte sie stillen und holt das versäumte nach. und entreissen tu ich die kleine niemanden (ausser jemand schadet ihr), ihr papa kann das schon sehr gut. und ja, sie stillt gerne wenn sie mal "traurig" ist, denn stillen gibt auch ein gefühl der sicherheit. kinder die einen nuckel nehmen, werden ja auch im arm gehalten und nuckeln dabei am schnuller - bei uns ist es halt das "orginal". ich kann sie aber auch trösten ohne zu stillen, eben mit worten und kuscheln. einschlafen tut sie aber fast nur mit der brust. ich finde es übrigens sehr schön, wenn frauen überhaupt mal so lange stillen wie du. bin ja schon schief angeschaut worden, als ich sie mit 8 monaten stillte :-( lg alice
aber schon eine Diskussion drüber verfolgt :-). Das mit dem 8-jährigen Kind fände ich auch krass,aber das war mit Sicherheit ein absoluter Extremfall,und der wurde fürs Sommerloch rausgekramt. Ansonsten...warum nicht ein 1-,2-,oder 3-jähriges Kind teilweise stillen...in dem Alter trinken doch auch noch Kinder aus der Nuckelflasche abends,weil das Saugbedürfnis da ist. Und das langzeitgestillte Kinder anfälliger für Süchte sind ,halte ich für schlichtweg falsch,denn nur gestillte Bedürnisse sind abgelegte Bedürfnisse,und genau deswegen behautpe ich,das Kinder,die nicht "zangsweise" abgestillt haben,einen weit grösseren Background in Bezug auf Selbstsicherheit haben,und keine Probleme oral lösen müssen. Mal ganz davon abgesehen,wenn ein Kleinkind fällt,wie oft nimmt es dann noch einen Schnuller oder eine Flasche zum Trost?Das ist doch das selbe in grün,oder nicht?Wird einem dann prophezeit,das das arme Kind noch in der 6. Klasse mit einem Schnuller sitzt? So ein Quark,ehrlich! Kiki
auch ein 2.3jähriges kind braucht keinen schnuller oder flasche zum beruhigen mehr. wenn dann ist meinermeinung nach, was nicht in ordnung. in dem alter sollte das saugbedürfnis nicht mehr bestehen, autoatisch mein ich. wenn es besteht, sollte man überlegen warum. im übrigen müssen kinder nicht zum schlafen eine pulle in den hals bekommen. es geht auch aders. so, nun steinigt mich, aber das ist meine meinung. lg und schönen muttertag euch allen Anett
nur so zur Info,aber die sind auch überdurchschnittlich lang gestillt worden *ggg*. Kiki
Ich hab das nicht gesehen, nur von gehört. Nun grade frag ich mich ob den wirklich so viele Menschen lange gestillt wurden bei uns wenn man die vielen Raucher, Drogenabhängigen, Essgestörten... sieht. Gibt es irgendwo eine Statistik die zeigt das viele die länger gestillt wurden solche Probleme haben? Und was ist mit Flasche und Schnuller? Ich wurde 6 Wochen gestillt, nahm den Schnuller bis ich 5 war. Ich hatte massive Probleme das Rauchen aufzugeben (bin schon oft wieder angefangen, würde nicht sagen das ich nicht mehr rückfällig werden kann), außerdem hatte ich schon 2 mal eine Essstörung wo ich bange bin das sie wieder auftreten könnte. Und ich bin sicher kein Einzelfall, es gibt sicher viiiiiiele andere Menschen mit den Problemen die nicht lange gestillt wurden. Und dann zu sagen nach 6 Monaten habe stillen keinen Nutzen mehr! Da kann man somit dann auch die Flasche weg lassen oder wie?! Finde ich unmöglich wenn das wirklich gesagt wurde! Gut das ich 2 Kinder habe und zu der Zeit somit so gut wie nie die Glotze läuft. LG Tanja
ja, wer sagt denn dass stillen, nach dem 6. monat keinen sinn hat. das ist wirklich schwachsinn. daher heißt ja das kind im ersten lebensjahr säugling. weil es saugen muss um sich größtenteils zu ernähren und auch mal zu trösten. sei es mit nuckel, brust oder finger.....
hallo! ich wurde lediglich drei monate gestillt und bekam dann flaschennahrung! war anfang der siebziger, wo die babys emazipiert werden sollten, sprich man hat sie auch schreien lassen!!! ich wurde später abgängig! nun bin ich schon lange clean und arbeite neben meinem studium in einer drogeneinrichtung! spaßeshalber hatten wir in unserem verein mal eine statistik mit genau diesem thema erstellt (sie ist nicht repräsentativ, gilt also nur für unseren verein, wobei dies nicht die einzige statistik zu diesem thema ist): 73% der abhängigen wurden nicht gestillt 21% wurden vor dem ersten lebensjahr abgestillt und der rest wurde voll gestillt!!! spricht doch für sich! und es ist nun mal eine tatsache, wird ein bedürfnis in vollem umfang befriedigt, ist es damit erledigt, ansonsten ist man immer auf der suche!!! aber ein sehr spannendes thema und die meinungen aller seiten sind sehr interessant - empfinde ich so!!! meine tochter wird die möglichkeit haben, sich selbst entscheiden zu können, was und wann sie etwas dazu essen möchte, kinder zeigen dies nämlich ziemlich deutlich, wann sie etwas anderes essen wollen!!! einen schönen muttertag und viele liebe grüße ~ evi
Hallo In einem anderem Forum wurde gesagt ein Arzt habe das behauptet in dem Beitrag. LG Tanja
achso, na ist ja ein arzt, aber oft haben ki-ärzte und auch fa mit stillen nichts am hut und kennen sich nicht die bohne damit aus. ist traurig, aber leider ist es so.
Hallo Ein 8 Jähriges Kind noch zu stillen finde ich auch ein bissel arg. Ansonsten spricht eigentlich nix dagegen, wenn auch bis 3jährige kinder gestillt werden. Es heißt ja dann auch nicht, das sie nur gestillt werden und sonst nix. Ich selbst habe meinen sohn 18,5monate gestillt. War nicht geplant, aber es war dennoch eine schöne zeit. Ich habe ihn in dem sinne auch nie gezwungen, sondern es war allein seine entscheidung, wann es zeit ist bzw. war sich abzustillen. Und einen schaden hat er meines wissens auch nicht bekommen. Aber ein 8 jähriges Kind zu stillen. Ich denke in dem Fall, hat die Mutter irgendwann verpasst es abzustillen, bzw. das es auch noch andere wege zum trösten gibt. Und ab dem Alter kapieren kinder schon, das dies es auch noch andere wege gibt. Die Mutter nutzt in dem sinne die abhängigkeit des kindes aus. Und ja es hat dann schon irgendwas von mißbrauch. Bin zwar sehr tolerant was das langzeitstillen betrifft, aber ab dem alter ist mir das ein bißchen too much. lg, Dani
Typisches Reizthema... für mich persönlich wäre Langzeitstillen nicht in Frage gekommen und ich würde auch bezweifeln ob man einem Kind einen Gefallen tut wenn man weit übers erste Jahr hinaus stillt. Fürs Saugbedürfnis gibts Schnuller und da hab ich auch keinerlei negative Erfahrung mit gemacht. Wenn ich meine Kids jedesmal an die Brust gelegt hätte wenn sie einfach nur nuckeln wollten wär wohl nicht mehr viel von mir da. Wenn ich mir vorstelle meinen einjährigen Sohn oder meine Tochter mit fast 4 noch an die Brust zu lassen gruselts mich-ich war damals froh als ich das Thema abgehackt hatte. Ich gebe zu ich würde schon verwundert gucken wenn ich sehen würde wie z.B. ein 5 jähriger auf der einen Hand ne Currywurst hat und an der anderen Seite an der Brust nuckelt (mal krass gesagt). Ich könnte mir vorstellen in diesen Extremfällen hat die Mutter da wohl mehr das emotionale Bedürfnis und Probleme loszulassen als das Kind ... möchte niemanden zu Nahe treten-das ist ein so intimes Thema das keiner das Recht hat da anderen reinzureden sowohl Müttern die lange Stillen als auch welche die von Anfang an sagen das sie gar nicht stillen wollen...-das was ich geschrieben hab ist nur meine persönlich Ansicht der Dinge. Alles ist OK solange das Kind nicht darunter leidet oder Schaden nimmt...LG
klinke mich hier kurz ein! Also, daß man dann "abhängig werden könnte
... finde ich nicht! Denn das hat damit nichts zu tun! Ich finde für mich persönlich: Stillen ja - auch noch gelegentlich bis zum 3. Lj. ABER: im Leben nicht darüber hinaus! Die Mütter, die ihr Kind noch mit 5 und mehr Jahren stillen, stellen für mich ganz klar eine Persönlichkeit mit Störungen dar! Ab dem Alter empfinde ich es als Zwang, dem Kind die Brust vor die Nase zu halten! DENN: Kinder stillen sich ab oder nehmen die Flasche nicht mehr - völlig automatisch ab irgendeinem Zeitpunkt. Und mir kann keiner erzählen, daß diese Langzeitstillmütter, welche ihre Kinder ab dem 5.Lj immer noch stillen diesen Abstillpunkt niemals erreicht haben! Und da kann mir keiner erzählen, daß in der 3. Welt die Kinder meist auch so lange gestillt werden, da es dort so wenig zu essen gibt ---- Fakt, so habe ich es gelesen!!! Halloooo????? Es soll jeder machen wie er meint, aber um Gottes willen: diese Mütter sollten sich bloß nicht anmaßen, sich als die perfekten Mütter zu betiteln! Denn das sind sie weiß Gott eben nicht. Sie sind egoistisch und verwechseln die Notwendigkeit mit ihren eigenen Bedürfnissen... traurig aber wahr! Wie gesagt, solche Disskussionen sind eigentlich überflüssig - ebenso wie ich nicht nachvollziehen kann, daß Stillmamas immer gegen Flaschenmamas stänkern müssen, sich im Fläschchen - Forum einmischen und ihren Senf zugeben müssen, WENN sie nicht eben mal behilflich sind! Ich bin Flaschenmama, stehe dazu, finde Stillen gut und alles andere ist mir egal ;-)) Solange hier ein Kind nicht mit 2 Monaten schon Brei bekommt ;-) LG Jamu
Wow, was für eine Diskussion! Also ich bin auch eine Langzeitstillmami und möcht auch mal Stellung beziehen. Meine Tochter ist jetzt genau 31 Monate alt und ich stille sie noch jeden abend und wenn sie daheim ist Mittags. Sie geht seit einem halben Jahr in den Kiga und isst und trinkt ganz normal. Sie möchte auch gestillt werden und verlangt danach. Es ist bei uns ein Ritual das sie vor dem zu Bett gehen nuckelt. Aber sie kann auch ohne mich ins Bett gehen.Und sie bekomm nicht als Trost die Brust. Irgendwie klingt es so als würden Langzeitgestillte Kinder bei jedem Sturz die Brust kriegen. Wir können unsere Tochter auch ohne Brust, Nuckel oder Flasche trösten. Ansonsten wird sie sicher noch eine Weile weiter nuckeln. Und ich weiss nicht wie es sich bemerkbar macht das man sein Kind nicht loslassen will oder kann. Mein Kind soll doch jetzt noch gar nicht ohne mich leben. Also warum ist es dann schlecht wenn es noch ein bisschen nuckelt. Ach ,ich habe ja noch gar nicht erwähnt das unser 3 Monate alter Sohn auch voll gestillt ist und jetzt bin ich gespannt was nun für neue Vorwürfe , Entsetzensschreie und Ähnliches niederprasseln. Ich wünsche allen eine gute Stillbeziehung egal wie lange. Und ich werde niemanden verurteilen, obwohl ich sicher bin das man seinem Kind nichts besseres geben kann als die Milch aus der eigenen Brust! Alles Liebe Katrin, Jasmin(31 mon.) und Julian (3,5 mon. und 7,3 kg schwer)
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