Mutterliebe123
Hallo zusammen, Ich hardere etwas mit mir. Ich komme mit meinem Sohn (9 Monate) immer wieder in Situationen wo ich mich hinterher schäme und ärgere, dass ich zu impulsiv und aufbrausend reagiert habe, natürlich niemals handgreiflich oder aggressiv. Beispiel: Er hatte Fieber und ich wollte dann am nächsten Tag nochmal messen zu meiner Beruhigung und es war absolut unmöglich rektal zu messen, weil er so rumgehampelt hat und ich ihm nicht weh tun wollte. Dabei ist das Fieberthermometer auf dem Boden gelandet und ich habe geschimpft und ich glaube auch im Affekt gesagt "Bist du bescheuert?" Heute ähnliche Situation: er war so müde, wir wollten los und ich hatte die Hoffnung, dass er im Kinderwagen schläft. Da hat er sich nicht reinsetzen lassen und sich total überstreckt. Wieder hatten wir einen kleinen Kampf, weil ich Angst hatte, dass er rausrutscht oder sich den Nacken/Kopf verletzt beim Überstrecken. Dann sind wir los und er wollte die Mütze bei dem Wetter nicht auflassen. Ich bin immer so schnell genervt und werde dann etwas lauter, natürlich schreie ich ihn nicht an. Aber ich meine es ja nur gut, dass er sich nicht erkältet, das versteht er natürlich nicht. Wie handhabt ihr das? Nachgeben und später nochmal probieren oder schon durchsetzen in dem Alter? Ich ärgere mich manchmal, weil er ja nur seine Bedürfnisse befriedigt haben will und ich das Gefühl habe, ich will mich unbedingt durchsetzen (weil ich es gut meine und mir um seine Gesundheit Sorgen mache!) Ich habe immer ein total schlechtes Gewissen und entschuldige mich hinterher immer bei ihm, aber ich wünschte ich hätte meine Emotionen besser im Griff und könnte kurz durchatmen und dann besser reagieren manchmal. Danach haben wir beide wieder Spaß zusammen und lachen. Aber ich habe immer Angst, dass er mich weniger lieb haben könnte, weil ich mal gemeckert habe.. Noch eine andere Sache: habe Sorge, dass er verunsichert sein könnte oder Schaden davon trägt, wenn wir Erwachsenen uns streiten und mal lauter werden oder genervt sind, weil der Hund nicht das macht was er soll und dann mit ihm schimpfen. Beziehen die Kleinen das vielleicht auf sich? Ist es schädlich, wenn sie im Alltag so eine gestresste/genervte Grundstimmung wahrnehmen?
Kinder nehmen das schon war. Die Eltern sind ja quasi das erste Rolemodel für ein Kind. Kann schon sein, dass er Verhaltsweisen, gerade die, die man selbst nicht ansich mag, später übernimmt. Bzgl. der Situationen; das ist Alltag mit Kindern. Als Eltern sollte man genau Abwägen, welche "Kämpfe" man führt. Diese Situationen werden mehr ... Zähneputzen, Windel wechseln, in den Kindergarten, Zimmer aufräumen, Hausaufgaben machen... Fiebermessen ... nur wenn es wirklich (wirlich) sein muss. Zur eigenen Beruhigung würde ich niemals nie rektal messen; da reicht doch auch ein Ohr-Thermometer oder der Blick auf das Kind. Kinderwagen ... hätte ich gelassen und ihm zu hause eine Ruhephase gegönnt ... anders sieht es aus, wenn es keine andere Möglichkeit gibt und es sicherheitsrelevant z.B. beim Autofahren. Mütze ... man bekommt keine Erkältung, wenn die Mütze fehlt. Ich trage auch niemals Mütze und sehe das mittlerweile locker.