Elternforum Der erste Brei - die Beikost

Macht Säuglingsmilch dick?

Macht Säuglingsmilch dick?

Mitglied inaktiv

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Hallo, heute war ich bei der KIÄ weil mein Sohnemann (1 Jahr) erkältet ist. Da er ein sehr guter Esser ist und ich ein wenig in Sorge bin er könnte zu moppelig werden, habe ich sie nach der Ernährung gefragt. Sie meinte wir sollten komplett auf die 1er Milch verzichten und lieber Kuhmilch 3,5% geben. Die Säuglingsmilch würde eher dick machen. Nun habe ich die Kalorien verglichen und der Unterschied ist nicht wirklich groß - etwas 5 Kalorien pro 100ml. Liegt es also an der Zusammensetzung der Milchen? Kuhmilch enthält ja deutlich mehr Eiweiß, das der Körper anders verwertet als Kohlenhydrate. Ich bin ein wenig ratlos.... Liebe Grüße


lanti

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Hallo, eingebaut in eine ausgewogene Ernährung macht keine Milch dick. Ab 1 Jahr kann man aus dem Becher, im Müsli oder in Milchprodukten wie Joghurt und Käse/Frischkäse Kuhmilch (Urproduktion/"Naturprodukt") geben. Um die noch unreifen Nieren nicht mit zuviel Eiweiß zu belasten sollten es allerdings nicht mehr als 200-300 ml pro Tag sein. Für alles was darüber hinaus geht zB wenn ein Kind Kuhmilchprodukte isst und noch Fläschchen trinkt, verwendet man am besten weiterhin eiweißreduzierte Säuglingsmilch (voll vitaminisiert und mineralisiert, aber ein industrielles künstlich angereichertes Produkt). Was die Kinderärztin genau meinte, kann nur sie selbst sagen - vll Folgemilch, die zum Teil Zuckerstoffe enthält. Wie sieht die Ernährung bei euch denn aus? Zum Gewicht: Was wog der Kleine denn bei der Geburt, mit 6 Monaten und einem Jahr? Solange das Gewicht sich entlang der gleichen Perzentilkurve entwickelt, ist alles ok und auch moppelige Babys/Kleinkinder können gesund ernährt zu schlanken Kindern heran wachsen. http://www.hebamme4u.net/fileadmin/Image_Archive/Sonstige_Grafiken/WHO/cht_wfa_boys_p_0_2.pdf LG


Mitglied inaktiv

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Hallo Lanti, also der Kleine wog bei der Geburt 3450g, mit 6,5 Monaten 9kg, und jetzt mit einem Jahr 11kg. Er trägt aktuell Kleidergröße 80. Die Ernährung müssen wir umstellen. Im Moment sieht es noch so aus. Flasche Mittagessen am Familientisch GOB Milchbrei Flasche Er bekommt also 3 Milchmahlzeiten, wobei er die Flaschen komplett trinkt. Er isst immer alles auf. Nur beim Mittagessen kommt es vor, dass er was übrig lässt. Also entweder er ist satt oder es schmeckt ihm nicht so gut. Rein optisch ist das Mittagessen die kleiste Protion für ihn, aber ich vermute das liegt daran, dass in Breien immer recht viel Wasser ist. Das ist in meinem Mittagessen nicht. Ich pürier de Sachen halt etwas, dass er es gut essen kann. Die Kinderärztin meinte die Abendflasche wäre "nur" ein Ritual, er würde das nicht brauchen, aber da bin ich mir nicht so sicher. Er bekommt um 18.00 Uhr bzw. kurz danach den Brei. Zwischen 20.00 Uhr und 20.30 Uhr richten wir ihn ins Bett und dann bekommt er die Flasche. Er schläft dann durch bis zw. 7.00 und 8.00 Uhr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er mit dem Brei um 18.00 noch 2 Stunden wach sein kann und dann problemlos durchschläft. Deshalb würde ich die Flasche auf alle Fälle vorerst mal lassen. Später möchte ich sie durch eine Gute-Nacht-Geschichte ersetzen. Ich dachte mir, dass ich jetzt mal zuerst die Mahlzeit morgens ändere und dachte an selbszubereitetes Müsli mit Banane und Apfel und Naturjoghurt. Vielleicht einen kleinen Klecks Honig. Dann würde ich den Milchbrei am Abend durch ein Brot ersetzen. Allerdings ging es uns schon so, dass er das Brot zwar gegessen hat, aber recht wenig. So war er nach dem Fläschchen am Abend prombt nicht richtig satt und hat nochmal nachgetrunken. Vielleicht hilft dir das noch: Stuhlgang hat er im Moment alle 2 Tage, manchmal auch täglich. Das scheint aber okay zu sein, er hat selten Bauchweh und muss nicht viel drücken. Insgesamt trinkt er aber recht wenig. Aber bei 2 Flaschen am Tag ist das logisch. Ich mixe in die Breie oft noch etwas Wasser um sicherzugehen. LIebe Grüße und danke Black Forest Girl


lanti

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Hallo, in der Ernährung sehe ich nichts, was man ändern müsste. Nur weil ein Kind 1 Jahr alt wird, werden bisher gesunde und nährstoffreiche Mahlzeiten ohne Zucker etc. nicht plötzlich weniger wertvoll für die Ernährung. Und ob er die Kost püriert, zerdrückt oder in Würfel-/Stickform bekommt ist egal. Die Flaschen kannst Du so lange beibehalten wie der Kleine möchte. Ich persönlich würde einfach abwarten, ob er im Laufe des zweiten Lebensjahres nicht selbst darauf verzichtet. Abends ist die 1er Milchflasche Sättigung für die Nacht und Ritual zum runter kommen in einem. Ich wüsste nicht, was dagegen spricht. Und von Brot essen viele Kinder erstmal nicht soviel dass es ausreichend sättigt. Was Du machen könntest, um ein bisschen mehr in Richtung Familienkost zu gehen: - Morgen eine kleinere Milchflasche geben (100-150 ml) und diese mit Brot oder Müsli zB mit Joghurt kombineiren bzw. das als zweites Frühstück anbieten, wenn Du auch isst. - Mittags den Brei statt pürieren nur noch zerdrücken und immer mehr vom Familientisch und weniger zerkleinert anbieten (beim kauen hat jedes Kind sein eigenes Tempo aber die Nährstoffe bleiben ja die gleichen) - nachmittags zB wenn ihr unterwegs seid statt GOB auch mal Obst plus Hirsekringel oder Dinkelstangen anbieten - abends eine kleiner Portion Milchbrei und dazu etwas Brot geben plus später Milch zum satt trinken. Flüssigkeit und Verdauung klingen auch ok - Gewicht müsste ich mir noch angucken, hört sich aber auch ganz normal an. Fazit - im Prinzip kein Handlungsbedarf LG


Mitglied inaktiv

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Hallo Lanti, vielen Dank für deine Antwort. Mir ging es ähnlich: Warum ist die Ernährung plötzlich schlecht? Zumal die KIÄ sie bei der U6 vor 3 Wochen noch okay fand. Die Tipps für abends und morgens sind klasse. Mal sehen was ich als erstes ändere.... Vielleicht zuerst das Frühstück, weil der Kleine immer mit am Frühstückstisch sitzt. Den Tipp erst kleine Flasche und dann Müsli finde ich gut. Da mein Sohnemann eh schlecht trinkt ist es mir recht wenn er morgens schon etwas Milch zu sich nimmt. Später kann ich die Flasche Milch dann durch nen Becher Milch ersetzen oder Tee. Sind das dann nicht zu viele Milchportionen, wenn er morgens ne kleine Flasche bekommt und dann das Müsli mit Joghurt. Dazu bekommt er ja noch Abends den Milchbrei mit 1er gemacht und abends eben das 1er Fläschchen. Ab und zu verwende ich beim Kochen auch Milchprodukte: Sahnesoße, mal was mit Käse... Der Brei mittags etwas gröber als die Konsitenz eines 12-Monats-Gläschens. Allerdings ist er lang nicht so flüssig sondern recht fest. Wobei ich mich bei 12-Monats-Gläschen nicht auskenne. Hab nur mal eines geschenkt bekommen... Im Grund braucht man diese Gläschen ja nicht. Liebe Grüße Black Forest Girl


lanti

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Jederzeit gerne :) Kinder sind keine Roboter und entwickeln sich nicht nach einem starren Zeitplan. Und auch die Entwicklung verläuft nicht nach Kalender. Es ist da nicht so, dass das Kind an seinem ersten Geburtstag aufwacht und nur noch Brot und Familienkost statt Brei möchte und keine Flasche mehr will. Oder dass der Körper sich nach exakt 12 Monaten denkt jetzt brauche ich aber nicht mehr so viel Milch. Welche Konsistenz die Nahrung hat ist dem Stoffwechsel sowieso egal. Dass das Unsinn ist, muss man sich einfach mal vor Augen halten, um sich nicht durch solche Ratschläge und Anmerkungen total verunsichern zu lassen. Ärzte sehen die Kinder halt in größeren Abständen und machen dann eine entsprechende Bemerkung, vergessen aber leider oft zu erwähnen, dass das alles ein Prozess ist und machen Eltern damit völlig verrückt. Und es ist halt auch nicht ganz einfach im Dschungel der Empfehlungen den richtigen Weg zu finden. Zur Verdeutlichung: 300-400 ml Milch wären ausreichend, um den Milchbedarf zu decken. Das heißt aber nicht, dass ein Kind nicht mehr Milch bekommen darf. Mehr als 200-300 ml Kuhmilch sollte es nicht sein. Das heißt aber nicht, dass es darüber hinaus nicht noch Muttermilch/Säuglingsmilch geben darf. Insgesamt sollte die Ernährung trotzdem ausgewogen und aus Dauer (nicht ab morgen) nicht zu milchlastig sein. Meist werden die Kleinen ja wach und haben nach der langen Nacht erstmal Hunger. Solange das so ist, würde ich eine kleine Flasche mit etwa 100 ml Säuglingsmilch geben und dann könnt ihr später gemeinsam frühstücken. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem er die Milch nicht mehr braucht und bis zum Frühstück warten kann. Da kann es dann Milch aus dem Becher oder im Müsli geben. Bis dahin würde ich Brot mit zB Wasser oder Tee oder eben Müsli mit einem Klecks Joghurt oder etwas Milch geben (es ginge auch Wasser und/oder etwas Saft - musst Du selbst entscheiden und in der Summe sehen). 12 Monats Gläschen braucht wirklich kein Mensch zumal die Konsistenz (pürierter Brei mit Stückchen) von vielen Kindern weniger gut angenommen wird als Kost, die insgesamt einfach fester/stückiger ist wie zB zerdrückt. Das könnt ihr so machen, wie es für Deinen Sohn am besten passt! Wenn er nachmittags gerne GOB (ich würde hier möglichst viel Obst und möglichst wenig Wasser verwenden) isst, kann er den bis ins Kindergartenalter essen - ist ja nichts anderes als ein Müsli von feiner Konsistenz und eine sehr gesunde Mahlzeit (wenn er aus rohem Obst besteht). Abends würde ich wie gesagt eine halbe Portion Milchbrei mit einer halben Scheibe Brot kombinieren. So reduzierst Du hier schrittweise die Milchmenge und er wird trotzdem gut satt. Gegen eine Flasche Säuglingsmilch zum satt trinken und als Ritual zum kuscheln und runter kommen spricht auch mit 2 Jahren noch nichts ;) LG


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Vielen Dank Lanti. Ich kann dir gerne Rückmeldung geben wie es läuft. Liebe Grüße