Ich habe kürzlich hier mal erwähnt, dass ich eine Anzahl Bücher spontan entliehen habe, unter denen echte unerwartete "Schätze" sind. Dies Buch ist einer davon: Lisa Genovas Roman erzählt von einer Frau, 50 Jahre, Harvard-Prof. für kogn. Psychologie, verheiratet, drei erw. Kinder, bei der eine frühzeitige Form von Alzheimer diagnostiziert wird. Das Buch ist unheimlich intensiv geschrieben, ich konnte es gar nicht aus der Hand legen. Die anfangliche Besorgnis und Hoffnung, dass die zunehmende Vergesslichkeit normal ist, die Hilfen, die sie sich sucht und die irgendwann nicht mehr reichen, die erschütternde Diagnose zu erfahren und der Familie mitteilen zu müssen, die Erfahrung, sich nicht mehr trauen zu können, die zunehmende Machtlosigkeit gegenüber sich selbst... Einerseits ist man ganz nah an der Frau Alice, andererseits wird auch die Betroffenheit, Befangenheit, die Reaktionen der Außenstehenden etc. spürbar und deutlich. Abgesehen davon erfährt man natürlich sehr viel über den Verlauf der Krankheit. Mich hat das Buch sehr berührt und bewegt, es kratzt aber auch heftig an den eigenen Ängsten vor dieser Erkrankung. LG, M.