Die Verhütung mit der Pille schränkt die Fruchtbarkeit von Frauen nicht ein. Laut einer Studie mit einer modernen Mikropille werden nach dem Absetzen die meisten Frauen mit Kinderwunsch innerhalb eines Jahres schwanger. Nach einer Umfrage vermutet ein Viertel der Frauen, dass eine längerfristige hormonale Verhütung die Fruchtbarkeit herabsetzt. Das war Anlass für eine Studie des Unternehmens Jenapharm, in die 700 Frauen mit Kinderwunsch aufgenommen wurden. Sie hatten zuvor um die zwei Jahre mit der Mikropille Valette verhütet. Nach drei Zyklen Pillen-Pause war jede zweite Frau schwanger. Unabhängig von der vorausgegangenen Anwendungsdauer der Pille wurden die meisten Frauen schnell schwanger, und zwar auch die etwas älteren. Nach drei Zyklen waren 56 Prozent der Frauen schwanger, nach sechs Zyklen 83 Prozent und nach zwölf Zyklen 94 Prozent. Von den ganz jungen Frauen wurde jede zweite schon im ersten Zyklus nach Absetzen der Pille schwanger, bei älteren Frauen dauerte es etwas länger. Auch bei Frauen, die lange mit der Pille verhütet haben, scheint sich die Empfängnis etwas zu verzögern. Nach acht Zyklen entsprach die Rate an Schwangerschaften aber wieder der altersgleicher Frauen, die vorher nicht verhütet oder natürliche Methoden der Familienplanung gewählt haben. Demnach scheint es für die Erfüllung des Kinderwunsches nicht von Bedeutung zu sein, welches Verhütungsmittel zuvor verwendet wird. Mit einer Ausnahme: Frauen, die länger als 6,5 Jahre eine Spirale benutzen, haben eine um 50 Prozent verminderte Schwangerschaftsrate. Vermutlich sind dafür aufsteigende Genitalinfektionen ursächlich.