Elternforum Bitte noch ein Baby

Mann möchte keine weiteren Kinder, verhütet aber einfach nicht??

Mann möchte keine weiteren Kinder, verhütet aber einfach nicht??

MrsHunnyBunny

Beitrag melden

Mein Mann (36) und ich (37) haben 3 tolle Kinder. Seit 3 Jahren wünsche ich mir ein weiteres Kind. Mein Mann hat erst anfangs rigoros abgelehnt, dann mittlerweile aber 2-3 zugestimmt und dann jeweils 1 Monat geübt, bis er es wieder zurück gezogen hat. Seine Gründe gegen ein weiteres Kind sind Finanzen und Platz (zu kleine Wohnung). Ich verstehe seine Bedenken, ohne Frage, trotzdem bleibt der Wunsch in mir bestehen. Seit der Geburt des letzten Kindes verhüten wir selten mit Kondom und eher mit "rausziehen". Bisher gab es nie Probleme oder Überraschungen. Seitdem ich einen Wunsch hege war mein Mann sehr darauf bedacht, dass ich meinen ZS beobachte und daraus folgere wann ich fruchtbar bin, um nicht schwanger zu werden. Bis jetzt habe ich das relativ brav befolgt. Es gab trotzdem immer mal Situationen, in denen ich nicht Bescheid gegeben habe und wir ungeschützten GV an Eisprungtagen oder im fruchtbaren Fenster hatten. Auch letzten Monat. Genau in der "heißen Zeit". Bis jetzt entstand keine Schwangerschaft. Meine Gefühle machen mich fertig. Ich weiß nicht wohin mit mir. Immer wirft er aufgehobenes Babyspielzeug weg, will Kinderwagen und Maxicosi weggeben. Wirft Babysachen weg - "brauchen wir ja nicht mehr ". Ich fühle mich ausgenutzt und verarscht, ehrlich gesagt. Will er nur kein Kind oder doch?? Warum machen Männer sowas obwohl sie keine Kinder wollen? Er WEIß, dass seine "Methode" unsicher ist und ich einen Kinderwunsch habe, verhütet aber nicht?? Will er wirklich nur seinen Spaß? Ich würde ihn so gerne darauf ansprechen und ihm sagen, dass ich letzten Monat hätte schwanger werden können, aber ich habe Angst es zu versauen... sprich er passt wieder auf und ich stehe wieder mit dem unerfüllten Wunsch da. Bitte helft mir :(


Lehaja

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von MrsHunnyBunny

Liebe MrsHunnyBunny, puh, das ist eine schwierige Situation. Auf der einen Seite stehst du mit deinem Kinderwunsch (und ich kann verstehen, wie stark dieser sein kann) und auf der anderen Seite dein Mann, der auch einen Wunsch hat - wenn auch einen gegensätzlichen. Prinzipiell finde ich, dass es wichtig ist beide Wünsche zu akzeptieren und zu respektieren. Das ist natürlich schwer, wenn diese so sehr auseinander gehen. Allerdings finde ich es in einer Partnerschaft auch wichtig, sich aufeinander verlassen zu können: sei es bei dir, dass du wirklich ehrlich deine fruchtbaren Tage mitteilst und bei ihm, dass er sich auf eine zuverlässige Verhütung einlässt wenn er definitiv keine Kinder mehr möchte. Ich denke hier müssen beide Seiten einmal ein offenes und ehrliches Gespräch führen, sonst kommt ihr nicht weiter und lebt euch schlimmstenfalls auseinander.  Viele Grüße und alles Gute 


Lillimax

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von MrsHunnyBunny

Hallo, hier geht es glaube ich um zwei unterschiedliche Dinge, die man vielleicht erst mal trennen sollte, auch wenn sie zusammenhängen. Zum einen geht es darum, dass dein Mann fast kein Wissen über sichere Verhütung oder den Zyklus hat bzw. haben will. Das gilt ja für viele Männer. Wie du selbst sicher weißt, ist die Schleimbeobachtung nicht zur Verhütung geeignet. Sie wird überhaupt nicht empfohlen, außer in Kombination mit einer gut geführten Basaltemperaturkurve. Denn spinnbarer Schleim und Eisprung gehen erstaunlicherweise oft gar nicht zusammen, sondern liegen nicht selten gleich mehrere Tage auseinander, was auch viele Frauen nicht wissen. Man stellt es oft erst fest, wenn man mal einige Monate eine Temperaturkurve führt. Was ihr momentan macht, die Kombi aus Zervixschleimbeoachtung und "Rausziehen" ist also gar keine wirkliche Verhütung. Nun wäre das ja ganz in deinem Sinne, wenn dein Mann nicht gegen ein weiteres Kind wäre. Und das ist das zweite Thema, und das ist wirklcih heikel. Du kannst natürlich jetzt Poker spielen und sagen: Tja, wenn's passiert, passiert's halt. Aber für die Beziehung ist das wirklich riskant. Denn wenn du Pech hast, gibt dein Mann dir hinterher allein die "Schuld", wenn du schwanger wirst, und behauptet fest, dass er nicht wusste, dass du an deinen fruchtbaren Tagen mit ihm Sex hattest. Du bist dann ganz schnell in einer wirklich schlechten, unterlegenen Rolle und musst dich rechtfertigen, obwohl er ja fleißig "mitgewirkt" hat. Darauf hätte ich persönlich keine Lust. Er hat den Spaß, und du den schwarzen Peter. Ich würde also klare Verhältnisse schaffen. Zuerst würde ich ihm freundlich sagen, dass ihr momentan natürlich nicht wirklich verhütet –  damit er hinterher nicht sagen kann, er hätte das nicht gewusst. Sage ihm auch ehrlich, dass die Schleimbeoachtung nicht ausreicht, um den Eisprung zu bestimmen. Das wurde von Medizinern auch noch nie behauptet, sie wird immer nur in Kombi mit der Tempi-Messmethode empfohlen – und auch die ist nicht sehr sicher. Als zweites würde ich ihm sagen, dass du den Eindruck hast, dass er vom Bauch her wohl durchaus noch ein weiteres Kind möchte, denn er hat sich ja hier mehrmals unterschiedlich geäußert und war zeitweise auch dafür. Versuche dann, seine konkreten Bedenken auszuräumen, was Geld, Platz, Auto usw. angeht. Männer sind kopflastig. Mit guten Argumenten kriegst du einen Mann eher als mit Wischiwaschi. Nimm also seine Argumente ernst, denn sie sind ja begründet – und überlege dann, wie man diese Themen realistisch lösen kann. So nimmst du ihm die Sorge, und er kann sich wirklich für ein weiteres Kind entscheiden, mit aller Verantwortung und ganz bewusst. Bis er ausdrücklich sagt, dass er sich nun doch ein weiteres Kind vorstellen kann, würde ich zuverlässig verhüten. Alles andere ist ein Murks, der wirklich schiefgehen kann – für eure Beziehung und vor allem für dich und deine getrübte Freude über eine eventuelle Schwangerschaft. Dein Mann scheint das Thema unbewusst auf dich abwälzen zu wollen, das zeigt sein inkonsequentes Verhalten – aber das ist kein guter Weg für dich. Ihr müsst BEIDE zum Babywunsch stehen. Nimm ihm lieber seine Bedenken, damit er innerlich ja sagen kann. LG