IhreMama96
Hallo ihr lieben. Zur Zeit ist meine kleine total in der Trotzphase was ja vollkommen ok ist. Jedoch ist es teilweise echt soooo schlimm, ich könnte los schreien. Nun war sie auch noch krank und mein Nervenkostüm ist echt ausgereizt. Mein mann musste am Wochenende arbeiten und nun ja ich war komplett alleine. Ich habe gemerkt wie es immer wieder in mir hoch kam zu schreien und dann ging ich in ein anderes Zimmer oder habe sie in ihrem Bock in ihr Zimmer geschickt. So ging es den ganzen Tag wir haben uns gegenseitig nur angemeckert. Das tut mir jetzt sooo weh :( ich selber hatte leider eine ganz schreckliche Kindheit und wurde geschlagen etc. Ich habe daher schnell Angst zu fies zu sein. Aber kennt ihr das ? Einfach mal so richtig genervt zu sein? Sich aber schuldig zu fühlen wenn man dem Kind ggü. Laut oder streng geworden ist? Vlt versteht mich ja jemand hier. Mein Kopf ist gerade so durcheinander
hi du, mach dir keinen vorwurf, auch mamas sind nur menschen. kinder nehmen keinen schaden, wenn sie mal angemotzt werden. ich finde sogar, dass es wichtig ist, kindern früh zu zeigen, dass man auch selbst manchmal seine emotionen nicht im griff hat. wichtig ist, dass man sich entschuldigt und sich erklärt, sobald man sich beruhigt hat. du klingst sehr reflektiert. sei nicht so streng mit dir selbst ;) alles liebe!
Ja, ich habe auch schon meine Tochter angefahren. Ich denke, das ist normal. Es kommt auch nicht selten vor, dass ich mich in ihrer Gegenwart mit meinem Mann streite und das Anraunzen kommt auch öfter, als mir lieb ist. Was ich aber nicht mache und ehrlich gesagt ablehne, ist das Kind mit Liebesentzug zu strafen und in sein Zimmer zu schicken. Ich lehne Gewalt in der Erziehung ab (und ja, Liebesentzug ist für mich Gewalt, sogar die höchste Form! Das war auch für mich persönlich immer schlimmer als zB das Geschlagen werden). Allerdings will ich dich damit nicht verurteilen, es kommt ja drauf an, wie so etwas gemacht wird. Es ist etwas anderes, ob ich das Kind wegen SEINEM Verhalten wegschicke oder ob ich ihm erkläre, dass ich kurz Ruhe zum Durchatmen brauche und kurz das Zimmer verlasse. Ich glaube, auxh ein 20 Monate altes Kind versteht das, da es spürt, dass die Haltung eine andere ist. Man kann sich gegen solche Ausnahmesituationem kaum wappnen. Mir hilft es dann, echt alles stehen und liegen zu lassen und mich nur um Kind und mich zu kümmern. Dann wird das Essen eben zur Not dreimal vom Lieferservice gebracht oder es gibt dreimal Brot mit Butter, die Wäsche und das Geschirr können dann mal warten. Und ich versuche immer, meine Gefühle zu verbalisieren und heule zur Not mit kind im Arm. Aber ich gebe alles, meiner Tochter- übrigens auch 20 Monate - zu zeigen, dass nicht SIE schuld ist. Ob es ankommt weiß ich nicht, aber mehr kann ich dann einfach nicht bieten. Und von zwei Tagen nimmt das Kind keinen Schaden. Es kommt auf euren generellen Umgang an. Da du auch keine leichte Kindheit hattest, ist dein Start schwerer als der von Eltern ohne dieses Päckchen. Aber jede gewaltfreie Reaktion ist ein Schritt in die richtige Richtung! Am Ende braucht es mehr gute als schlechte Erfahrungen. Also: am besten nun ganz viel Kuscheln und vergessen lassen :)
Danke für diese Antwort. Ich verstehe was du mit dem Liebesentzug meinst. Das will ich ja eben nicht. Es war heute das erste mal das ich gesagt hab bleib hier im Zimmer. Ich habe danach gesagt, dass es mir leid tut und mama heute einen schweren Tag hat. Ich versuche ihr natürlich zu zeigen, dass es vollkommen ok ist ihre Gefühl zu zeigen und auszuleben. Also ich habe den ganzen Abend mit ihr gekuschelt und mit ihr gesprochen. Ihr liebe entziehen kann ich nicht. Da ich selber weiß wie es ist. Deswegen fühle ich mich ja so schnell so schlecht.
Ich will einfach nur das sie glücklich ist. Nicht so leiden muss wie man es selbst tun musste. Ich will deswegen aber natürlich auch nicht alles durchgehen lassen. Nun kommt meine Herausforderung. Denn sie hat langsam einen eigenen Willen und das ist echt anders als vorher
Na, siehste, dann hast du sie doch gar nicht zur Bestrafung weggeschickt, sondern ihr dein Verhalten erklärt und dich entschuldigt!!! Mehr geht oft einfach nicht. Wir Eltern müssen nichr perfekt sein (was ist das überhaupt?), sondern immer unser Bestes geben. Und ich finde es übrigens für die kindliche Entwicklung sehr wichtig, dass Kinder sehen, dass man auch solche Gefühle haben kann, aber gleichzeitig, wie man damit umgeht und sixh hinterher entschuldigt. Man fühlt sixh dennoch schlecht, mach dir aber bewusst, dass so ein Verhalten völlig ok ist!!
Guten Abend, meine Tochter, 23 Monate, hängt da auch schon ein paar Monate drin. Mir hilft beim Gelassen bleiben daran zu denken, dass sie das nicht macht um mich zu provozieren, zu "blamieren" oder sonst was sondern weil sie in dem Moment nicht mit ihren Gefühlen klar kommt und gar nicht anders kann als auszuticken. Ich bleibe einfach bei ihr, biete einen Arm/Schoß an und passe auf, dass sie sich nicht den Kopf anschlägt.... Viel Geduld! Das schlechte Gewissen kenne ich auch nur zu gut:(
Ich glaube, die persönliche Haltung hat einen großen Einfluss, denn entsprechend eröffnen sich andere Handlungsmöglichkeiten. Trotzphase beinhaltet ja schon, dass das Kind eben rumbockt, womöglich grundlos oder weil es sich boshaft durchsetzen will. Autonomiephase finde ich da viel neutraler als Begriff, weil es einfach das beschreibt worum es geht: Das Kind will sich ablösen, will selbstständiger werden. Und ja, das muss es, das ist die aktuelle Entwicklungsaufgabe. Wenn das Kind plötzlich los schreit und was durch die Gegend fliegt, kann ich da viel entspannter damit umgehen, wenn ich das im Hinterkopf habe. Selbstständigkeit, ungefilterte Gefühlsausbrüche - das muss alles gelernt werden und dabei braucht es Hilfe von außen (durch Regeln, Anbieten von Alternativen, kleine Schritte - Hose bekommt das Kind nicht an, aber hey, vielleicht klappt es mit dem Ärmel, den die Mama bereits hin hält - etc). Auch ich brülle Mal, wenn die Nerven blank liegen und ich nicht mehr kann. Davon nehmen Kinder aber keinen Schaden, v.a. wenn wir als Eltern es schaffen, das Verhalten zu erklären und es wieder gut zu machen. Eher finde ich ja sogar, dass du es sehr gut machst, gerade auch weil du es ja nicht Mal vorgelebt bekommen hast. Statt in so einer Ausnahmesituation zuzuschlagen, wirst du laut. Der nächste Schritt wäre dann, vorzeitig ruhig zu bleiben, also lieber Mal vorher schon kurz den Raum verlassen und durchatmen. Vielleicht hilft es auch, eine Freundin einzuladen, wenn du das gesamte Wochenende alleine bist. Fazit: Schau auf dich und nimm dich rechtzeitig raus, hol Unterstützung.
Hi, Danke für deinen Post. Mir geht es an manchen Tagen auch so. Meine Kindheit war leider auch mehr geprägt von Angst und anderem, als einem harmonischen miteinander. Meine Tochter ist erst 15 Monate, brüllt aber alles zusammen wenn man ihr z.b. einen gefährlichen Gegenstand nicht gibt, oder sie wickeln muss. Gepaart mit dem seit Monaten herrschenden Schlafentzug bin ich manchmal kurz vorm durchdrehen. Meine Kinderärztin hat mir von jesper Juul das Buch 4 Werte die Kinder ein lebenslang tragen empfohlen. Ganz hervorragendes Buch! Hat mir sehr Gehilfen!! Habe direkt "mein selbstbestimmtes kind" nachbestellt. Wie meine Vorrednerinnen schon schreiben, es ist normal mal sauer zu sein. Mein Gewissen straft mich aber auch immer noch deswegen... Ich sage ihr dann (auch wenn sie es noch nicht komplett versteht) z.b. "ICH möchte nicht, dass du das bekommst", "MIR ist das Geschrei zu laut, bitte etwas leiser" "ICH hab gerade keine Geduld mehr, das tut mir leid" "tut mir leid, dass wir jetzt xy müssen, es ist gleich vorbei " Laut bin ich auch das erste Mal geworden als sie krank war u ich 2 Nächte nicht geschlafen hatte... Habe mich auch entschuldigt und wenn ich sehr wütend bin sage ich es ihr auch, immer mit der einer Begründung "bin einfach sehr sehr müde, oder ähnliches " Du machst das bestimmt ganz toll! Liebe Grüße
Dann schaue ich auch mal nach diesem Buch. Denn es ist jeden Tag wieder eine neue Herausforderung, da sie sich natürlich durchsetzen will und ein nein dadurch natürlich einfach überhört.
Sein Kind anschreien ist nie ok. Und eine Form der Gewalt. Das erklären ist dann doch eher für das eigene Gewissen und macht es für das Kind nicht vergessen.
"Sein Kind anschreien ist nie ok. Und eine Form der Gewalt."
@Fragestellerin/Strang-/Themeneröffnerin @IhreMama96: Das unterschreibe ich ganz, ganz dick und fett! Und zwar, völlig OHNE Dich irgendwie anzugreifen oder Dir eine Rüge zu erteilen! Und das hat auch mit irgendeinem "Übermutter-Dasein" überhaupt nichts zu tun, denn es gibt ja bekanntlich und tatsächlich auch die verbale, emotionale und psychische Gewalt. Gewalt hat viele Gesichter - und halt leider nur durchweg hässliche Fratzen - mal metaphorisch dargestellt.
Klar; man kann mal schimpfen, meckern und ermahnen - und das muss manchmal auch einfach sein, aber mit Sicherheit nicht (an)schreien. Denn - wie meine Vorschreiber/innen bereits angemerkt haben - sind auch Mütter "nur" Menschen, denen auch mal verbal etwas nicht ganz so Nettes herausrutscht in gewissen Situationen.
Und ich schließe mich da ebenfalls meinen Vorschreibern/innen an - Du wuppst das schon wirklich gut. Und das Kind in (s)ein Zimmer zu schicken, wenn es GAR nicht aufhört oder selbst in ein(en) anderes/anderen Zimmer/Raum zu gehen (wobei ich letzteres noch um eine ganze Ecke besser finde), finde ich absolut nicht verkehrt. Wie gesagt, aber nur dann, wenn das ganze schon so dermaßen verzwickt ist und kein Ende des Trotzens des Kindes abzusehen ist. Und es sich partout nicht... "trösten"... und beruhigen lässt.
"Das tut mir jetzt sooo weh :( ich selber hatte leider eine ganz schreckliche Kindheit und wurde geschlagen etc."
Oh nein, das tut mir echt leid für Dich!
Muss ja wirklich schrecklich für Dich gewesen sein
. Und das noch (ab) Mitte 90er Jahre bzw. ab den späteren 90er Jahren?!?! Also ich glaube es ja nicht... OK; sowas stirbt leider wohl nie ganz aus, aber im großen und ganzen hätte ich das in diesem Zeitraum nicht mehr erwartet. (Ich nehme an, dass 96 Dein Geburtsjahr ist).
Aber super, dass Du wenigstens reflektierst und das alles anders; sprich BESSER machen willst!!!!! Finde ich echt klasse!!!!!
Und gute Tipps hast Du ja bereits von meinen Vorschreibern/innen erhalten - da erspare ich mir diesbezüglich das Schreiben, denn; wie gesagt; finde ich diese Tipps ebenfalls gut und brauchbar.
Ja 96 ist mein Geburtsjahr. Leider war mein Vater komplett streng und sehr schnell ausgeflippt. Aber ich habe es überstanden und habe nun meine eigene kleine tolle Familie. Ich danke für diese ganzen Tipps. Ich werde mein bestes geben sie so glücklich wie nur möglich zu machen auch wenn es manchmal sehr anstrengend ist. Danke danke danke und alles gute an euch alle!
@Kaempferin: Äh... es gibt leider auch heute noch viele Kinder, die geschlagen werden. Nicht der Klaps auf den Po oder die im ganzen Ort akzeptierte Tracht Prügel, sondern einfach Gewalt, die dann oft auch innerhalb oder wenigstens außerhalb der Familie verheimlicht bzw. bestritten wird. Es geht hier ja ausdrücklich um eine "ganz schreckliche Kindheit", und nein, die sterben leider nicht aus. Keine Ahnung, ob die laut Statistik wenigstens weniger werden... aber jedenfalls ist die Zahl noch immer erheblich. Mich wundert tatsächlich nur, daß Dich das wundert. Und das meine ich absolut nicht abwertend, sondern ganz ehrlich - weil ich aus beruflichen Gründen leider schon mit so vielen Menschen zu tun hatte, die solche Kindheiten hatten. Da habe ich offenbar das Gefühl dafür verloren, daß anderen Menschen so etwas fremd ist... An die Fragenstellerin: Ja, super, daß Du reflektierst! Und wie schon jemand schrieb: Versuch, nicht dem Kind eine Auszeit zu geben, sondern Dir selbst - und das dem Kind auch zu sagen. Ruhig auch im Nachhinein kurz noch erklären. Oder sogar mal im Vorhinein, z.B.: "Manchmal brauche ich kurz Ruhe, wenn es zwischen uns etwas wild / angespannt wird - ich werde dir dann (xy - z.B. "ich brauche kurz Ruhe") sagen und kurz rausgehen... und hinterher komme ich wieder zu dir." Du könntest sogar hinterher sagen, was Du gemacht hast ("Ich habe mir gerade das Gesicht kalt gewaschen / bin Treppen rauf- und runtergelaufen / habe mein Lieblingslied gehört... - das bringt mich immer ziemlich schnell runter"), damit bringst Du Deinem Kind sogar noch bei, wie es selbst in Streßsituationen gut reagieren kann. Oder selbst, falls es mal nicht so klappt, alles was Du erklärst, ist ja auch ein Vorbild. Klar, mit 20 Monaten wird Dein Kind noch nicht alles verstehen und schon gar nicht nachmachen können... aber Du zeigst trotzdem einen Weg auf, den es mit den Jahren als selbstverständlich ansehen wird. Und natürlich möglichst gucken, warum genau Dein Kind Dich mit seinem Verhalten auf die Palme bringt. Je besser wir uns selbst und unsere "wunden Punkte" kennen, desto eher können wir ja gelassen bleiben. [Und nein, ich bin da auch kein leuchtendes Vorbild und finde die Diskussion hier eine gute Anregung, da auch selbst wieder besser aufzupassen, was ich meinem Kind vorlebe.]
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