User-1745492868
Hey ihr Lieben, im Dezember habe ich meine erste Tochter bekommen. Sie war ein absolutes Wunschkind und mein Freund und ich haben uns so sehr auf sie gefreut. Alles verlief problemlos und wir könnten glücklicher nicht sein, aber mir fällt es so schwer seit der Geburt andere Leute zu treffen. Natürlich finden alle anderen auch unsere Maus süß und toll und freuen sich sie zu sehen , aber bei mir wird da irgendwie ein wunder Punkt getroffen. Vor allem bei meiner Schwiegermutter. Sie liebt die Kleine heiß und innig und ich merke dass mir das aber zu viel ist. Es ist ähnlich mit einem Gefühl der Eifersucht. Ich hebe Angst dass jemand mein Kind „wegnimmt“ oder zu sehr liebt. So als würde es nur mir zustehen, die anderen sind Konkurrenten und drängen sich in unsere Bubble. Bevor meine Schwiegereltern kommen, könnte ich schon explodieren und bin super angespannt. Dazu muss man sagen dass sie sich bei einem Spaziergang ( ein paar Tage nach der Geburt ) einfach den Kinderwagen mit unserer Tochter geschnappt hat, ohne mich zu fragen. So früh nach der Geburt hat es einfach viele Ängste in mir ausgelöst. Es hatte wirklich was von, dass sie einfach mit meinem Kind wegfährt. Denke da jetzt so oft dran. Natürlich weiß ich dass mich niemals jemand als Mutter ersetzen könnte, aber es fühlt sich so an als würde sie es irgendwie versuchen. Ich glaube ich habe da einen stark ausgeprägten Beschützer Instinkt. Gerade weil es mein erstes Kind ist und alles neu ist. Ich denke wir alleine, mein Freund und ich, können ihr alles geben, was sie brauch. Ich würde die Gefühle nie offen vor meinem Kind zeigen oder den Kontakt zur Schwiegermutter abbrechen oder so. Aber die Situation so nervt aktuell. Bitte keine blöden Antworten. Ich würde mich über ähnliche Erfahrungen freuen oder gute Ratschläge, wie ich da entspannter werde. Danke! Linja
Ist das bei Deinen Eltern auch so?
Nein, überhaupt nicht. Mit meinen Eltern empfinde ich die Situation als schön
Ich setz mich jetzt mal auf meine Finger
Dieser Vergleich hinkt immer so extrem. Das ist, als würde man jemandem vorwerfen, dass man das Kind lieber bei der besten Freundin als bei der Arbeitskollegin lässt. Zu den eigenen Eltern hat man selbst nun einmal eine Jahrzehnte andauernde und meist sehr vertrauensvolle Beziehung. Die Schwiegereltern sind im Vergleich dazu Fremde, die man wahrscheinlich noch weniger als die erwähnte Arbeitskollegin zu Gesicht bekommt. Deswegen finde ich es völlig legitim, wenn man sagt, dass man weniger Probleme damit hat, sein Kind den eigenen Eltern anzuvertrauen als jenen des Partners. Natürlich sollte das nicht zu Lasten des Kindes gehen, indem man liebende Großeltern den Kontakt verbietet. Aber man darf gerne mit erhobenem Haupt einfordern, dass z.B. vorher gefragt wird, ob man selbst den Kinderwagen schieben darf, statt sich den Kinderwagen einfach zu krallen. Würde ich übrigens auch von den eigenen Eltern erwarten.
Popcorn
Ich finde dein Verhalten und deine Reaktion überhaupt nicht übertrieben, dein Kind ist ja noch sehr jung, da ist ein Löwenmutterinstinkt vollkommen normal. Wahrscheinlich sind deine Schwiegereltern so überschwenglich, dass sie schon über deine Grenze gestolpert sind, bevor du sie verteidigen konntest. Dass du jetzt schon im Kampfmodus bist, wenn sie sich ankündigen, ist ein sicheres Zeichen dafür, dass du dich ihnen gegenüber weniger gut behaupten kannst, als du es gern würdest. Das kann und sollte man aber bei den eigenen Eltern und denen des Partners üben, denn es wird noch öfter Situationen geben, in denen du klar machen musst, dass ihr die Eltern seid und die Grenzen und Bedingungen für den Umfang mit eurem Kind setzt.
Das trifft es perfekt auf den Punkt: sie sind schon über meine Grenzen gestolpert. Danke für deine Antwort
Hallo, so bald nach der Entbindung ist das wirklich völlig normal. Dieses Gefühl kennen die meisten frisch Entbundenen, bei mir war das auch so. Vor allem beim ersten Kind. Ganz wichtig ist es jetzt, dass du zu diesem normalen Beschützergefühl einer frischgebackenen Mutter stehst. Lass dir von keinem einreden (auch nicht von deinem Freund), dass du irgendwie anders sein müsstest. Das musst du nicht. Was die Schwiegermutter angeht, ist das natürlich immer schwierig. Vor allem wenn sie eher resolut ist und sich mal eben den Kinderwagen schnappt. Ich selbst habe da für mich diese Lösung gefunden: ICH bestimme, wer wann das Baby nimmt oder den Wagen schiebt. Ich habe mir nichts einfach so wegnehmen lassen, dann muss man den Wagen notfalls stur festhalten und „Nein!“ sagen, auch wenn die Schwiemu blöd guckt. Sie überlebt das schon. Ich wollte das deshalb nicht, weil meine Schwiemu mit dem Kinderwagen immer sofort vom Bürgersteig runter und auf die Straße ist, das fand sie bequemer - ich fand‘s bekloppt. Ich habe aber in der Wohnung oder im Garten erlaubt, dass die Schwiegereltern (und auch meine Eltern und Schwester etc.) das Baby mal auf dem Schoß halten dürfen. Ich weiß, auch das fällt dir nicht leicht, aber du könntest hier etwas über deinen Schatten springen und es erlauben. Alles aber zu DEINEN Regeln, du darfst hier das Ruder in der Hand behalten. Wenn deine Tochter erwachsen ist und du ein Enkelchen hast, willst du sicher auch mal ihr Baby halten und wärst traurig, wenn du das nie dürftest. Übergriffigkeiten der eigenen oder der Schwiegereltern muss man aber nicht gestatten. Im Gegenteil: Solche Dinge hören erst auf, wenn man sehr klar seine Grenzen aufstellt. Vorher wird man von den Eltern und Schwiegereltern oft weiterhin wie ein Kind angesehen. Sie müssen erst lernen, dass man eine erwachsene Frau und Mutter ist, die allein über ihr Baby bestimmt. Und dabei, das zu lernen, muss man ihnen durch (freundliche) Klarheit und Entschiedenheit helfen. Du schreibst am Schluss, du und dein Freund könntet eurem Baby alles geben, was es braucht. Dazu wollte ich kurz noch etwas sagen. Im Moment hast du völlig recht. Schon ab dem Kleinkindalter gilt aber: Kinder brauchen optimalerweise mehrere Bezugspersonen. Die moderne Kleinstfamilie aus Mama und Papa entspricht Kindern von Natur aus nicht. Kinder hatten über Zehntausende von Jahren immer viele Erwachsene, die es liebhatten und sich um es kümmerten: Eltern, Großeltern, Tanten, ältere Geschwister. Kinder profitieren sehr davon. Denn Eltern sind manchmal müde, genervt, haben keinen Bock mehr. Sie sind für Regeln und Verbote und überhaupt, für den stressigen Alltag zuständig. Großeltern dagegen sind immer geduldig und gut gelaunt, sie können hier sehr viel ausgleichen. Außerdem erleben Kinder, dass verschiedene Erwachsene Dinge auch verschieden handhaben. Dass sie unterschiedliche Ansichten und Sichtweisen auf die Welt haben. Das bereichert Kinder sehr. Deshalb habe ich meinen Kindern ihre Großeltern gegönnt und den Großeltern auch die Möglichkeit gegeben, Zeit mit meinen Kindern zu verbringen. Später auch mal allein. So ab dem Grundschulalter wollten die Kinder auch mal ein Wochenende bei den Großeltern verbringen oder auch mit meiner Schwester. Auch eine Schwiegermutter, die einen selbst nervt, ist meist eine tolle Oma. Sie darf Dinge auch mal anders machen als man selbst, das Kind mehr verwöhnen usw. Dafür sind Omas da. Deine jetzige Anhänglichkeit ans Baby ist wie gesagt ganz natürlich. Achte aber später darauf, dein Kind auch mal loszulassen, um ihm wichtige Erfahrungen zu ermöglichen. Du allein kannst eben nicht alles abdecken. Du bleibst trotzdem der wichtigste Mensch für deine Maus. Du musst hier keine Sorge habe. Trotzdem: Für sein Kind muss man auch mal mutig sein, loslassen, ihm neue Freiräume ermöglichen. Jetzt noch nicht, aber dann, wenn es das braucht. LG
Ich danke dir unendlich für deine Nachricht und deine persönliche Erfahrung. Habe Tränen in den Augen, wenn ich es lese. Es fühlt sich gut an verstanden zu werden. Vielen Dank
Es sind immer die Schwiegereltern die bösen
Ich habe auch einige Jahre gebracht, bis ich gemerkt habe, dass meine Schwiegermama eine wirklich tolle Frau ist. Das sie mich unglaublich unterstützt und gerade das Loslassen meiner Kinder auch mir wirklich gut tut.
Ich finde es schade, dass ich anfangs auch so geklammert habe und es nicht zugelassen habe. Es hätte alles leichter sein können.
Das du Angst um dein Kind hast ist völlig normal. Kein übermäßiger Beschützerinstinkt. Beschützen können die meisten Mütter sehr gut. Jetzt ist es an der Zeit etwas loszulassen. Und das ist schwer.
Aber du schaffst das!
du machst dir das Leben damit so viel leichter
das sind einfach die hormone. ich hab ein super verhältnis zu meiner schwimu, aber mit fortschreitender schwangerschaft stieg ein ungutes gefühl bei mir auf. dass sie zu übergriffig sein könnte (was sie null ist!!), dass sie beleidigt sein könnte, wenn ich sag ich möchte etwas nicht und noch zig andere sachen, die realistisch betrachtet völlig unrealistisch in bezug auf diese person sind. ich konnte da zum glück mit meinem mann drüber reden. ich bin ein kopfmensch und mir hat es da geholfen rational an die sache ranzugehen. habe vor geburt meine wünsche in beide familien klar kommuniziert und das wurde größtenteils auch akzeptiert und respektiert. wenn jemand meine grenze überschritten hat, auch heute noch, sag ich höflich, dass ich das nicht möchte und dann ist es auch gut. ich halte mir dabei immer vor augen, dass es eben nicht "nur" mein kind ist, sondern auch enkel, neffe und cousin. jeder darf doch dieses kleine wunder lieb haben und will doch nur das beste. keiner möchte dem kind bewusst schaden. falls jemand etwas "falsch" macht, weil die person es "früher" so gelernt hat, sag ich das auch ganz ehrlich. ich weiß, dir wurde das so beigebracht, heute macht man das eher so aus dem und dem grund. auch versetze ich mich in die lage, wie "wild" ich auf babys war, bevor ich eins hatte. da dachte ich auch an einiges nicht, was eine mutter vlt. stören könnte. ich wollte doch nur mein/e cousin/e halten, kuscheln, liebhaben. ich weiß wie toll das gefühl immer war und das kann ich nun guten gewissens anderen verwandten mit meinem kind auch geben. halte dir vor augen: diese menschen lieben dich und dein kind. sie würden es dir niemals wegnehmen und haben einfach auch liebe zu geben!
Und es macht mir als künfiger Schwiegermutter Hoffnung, dass ich Schwiegertöchter bekomme, die auch so denken. Trini
deine Gefühle sind komplett normal. Auch, wenn ich nie solche Erfahrungen machen musste, denn meine Schwiegereltern....haben niemals nie meine Kinder auch nur einmal auf den Arm genommen bzw. in den Arm. Daher, musste ist mir das fremd. Aber, ich hätte keine Angst um meine Kinder gehabt bzw. ich wäre mal froh gewesen, wenn mir jemand meine Kinder abgenommen hätte. LG maxikid
danke :)
Erstmal möchte ich dir sagen, dass es toll ist, wie ehrlich und reflektiert du bist und deine Gefühle zum Ausdruck bringst. Das ist nicht selbstverständlich. Ich empfinde dein Verhalten als normal, du bist faktisch gerade erst aus dem Wochenbett raus, alles muss sich einspielen. Mit der Geburt eines Kindes wird auch eine Frau nochmal neu geboren. Sich in diese Rolle einzufinden, darf dauern! Und du darfst dich abgrenzen, wenn dir danach ist. Respektvoll und höflich, in Abstimmung mit dem Papa - es braucht keine Rechtfertigung und auch keine Zustimmung anderer. Wenn du etwas nicht möchtest und als übergriffig empfindest (zB die Aktion mit dem Spaziergang), dann ist das in Ordnung. Rachel hat es schön gesagt. Die Menschen um dich herum lieben dich und dein Baby, niemand ist mit schlechter Intention unterwegs. Aber du darfst dir Zeit geben, dass selbst zu erkennen... und du wirst ganz sicher an den Punkt kommen, da bist du dankbar über jede Schwiegermama, die einspringt, wenn dir alles gegen den Strich geht. So ein Netzwerk zu haben, ist großartig!
Hallo,
ich verstehe dich auch so gut!
Ich glaube auch, das ist am Anfang normal und hat viel mit den Hormonen zu tun.
Ich für mich glaube, diese Gefühle haben auf jeden Fall eine Daseinsberechtigung schließlich bist du für dieses Wesen verantwortlich und aus der Natur heraus für dessen überlegen notwendig.
Lass die Gefühle zu und setze deine Grenzen.
Es wird irgendwann entspannter, mit der Zeit
Ich kann mich an solche Gefühle nicht erinnern, aber ich denke auch, dass es die Hormone sind und es nach und nach besser werden sollte.
Dass die Großeltern auch eine Beziehung mit dem Baby aufbauen möchten, ist aber auch völlig normal. Und dazu lösen Babys oft ein „süßer Hundewelpe“-Gefühl aus (nicht nur bei Omas ) und dann können manche nicht an sich halten. Es ist aber natürlich wichtig, dass die Schwiegereltern dich und deine Grenzen generell respektieren. Dann kannst du über die „over the top“ Aktionen drüber stehen und schmunzeln.
Ehrlichgesagt finde ich es auch nicht übergriffig, wenn sie den Kinderwagen schieben, solange ihr alle gemeinsam irgendwo hin geht. Meine Mutter ist öfters mal komplett weg gefahren, zum Beispiel als wir im Laden waren und sie eigentlich mit dem Kinderwagen davor warten sollte. Da habe ich mich schon aufgeregt, auch weil wir mit den ganzen Einkäufen in den Händen standen und nicht wussten wohin damit
Begründung war: „Hier in der Fußgängerzone ist so viel los, da kann er nicht ruhig schlafen, also habe ich beschlossen nach Hause zu fahren“
Also nimm deine Gefühle wahr, sprich mit deinem Freund darüber und legt gemeinsam eure Grenzen fest. Es ist aber auch wichtig, sich nicht auf das Klammern zu versteifen, das tut weder dir noch deinem Kind gut. Es eine eigenständige Persönlichkeit, auch wenn sich wie ein Teil von dir anfühlt. Und denk daran, die Großeltern haben mindestens 1 Baby erfolgreich aufgezogen
Ob das Schieben eines Kinderwagens übergriffig ist, hängt doch von der Kommunikation ab. Äußert man den Wunsch, den Kinderwagen zu schieben und tut dies dann nach der "Erlaubnis", ist dies natürlich nicht übergriffig. Drängt man die Mutter zur Seite oder schnappt sich schnell den Kinderwagen, bevor die Mutter es tun kann, ist es sehr wohl ein übergriffiges Verhalten.
Das empfinde ich anders, aber wie gesagt, jeder hat da andere Grenzen.
Wenn es zum Beispiel eine Kollegin, die ich nur zufällig in der Fußgängerzone getroffen habe, ohne zu fragen macht, würde mir das auch aufstoßen. Aber wenn man gemeinsam irgedwohin unterwegs ist, schiebt einfach der, der dem Kinderwagen am nächsten steht. Da ist mir noch nie der Gedanke, dass mir das Kind entrissen wird, in den Sinn gekommen.
Ich habe es immer den Großeltern gegönnt, den Kinderwagen stolz durch die Gegend zu fahren und mich mit ihnen gefreut. (Für mich gab es da auch keinen Unterschied zwischen Eltern und Schwiegereltern, obwohl wir kein besonders enges Verhältnis haben.) Die Großeltern waren bei uns aber auch nur selten zu Besuch und ich wusste genau, dass noch oft genug alleine mit dem Kinderwagen unterwegs bin
Ich habe es sogar genossen, wenn Schwiegermutter sonntags nach dem Mittagessen mit dem Wagen losgezogen ist und ich in Ruhe Mittagsschlaf machen konnte. Trini
Da sind wir schon zu zweit
Hängt aber immer von der Situation ab. Wenn die Großeltern im Nachbarhaus wohnen und 4x täglich vor der Tür stehen, wäre es mir auch irgendwann zu viel. Oder wenn man die ganze Zeit nur zu hören bekommt, was man alles falsch macht, oder das Verhältnis aus anderen Gründen sich schon negativ entwickelt hat.
Kann die Gefühle an sich also schon nachvollziehen. Aber nur, wenn es sich gegen bestimmte Personen richtet, und nicht generell.
Versuche jede Person, die in das Leben deiner Tochter tritt als Bereicherung für sie zu sehen. Ihr als Eltern zusammen könnt ihr mit Sicherheit viel geben, aber nicht alles. Ein Kind profitiert sehr von einem Sozialen Umfeld. Kann mehrere Bezugspersonen haben als nur die Eltern und auch ihr werdet euch früher oder später freuen, euer Kind bei jemandem zu lassen bei dem es sich wohl fühlt. Niemand will deinem Kind was schlechtes oder es dir weg nehmen. Fahr dich da nicht fest, versuche diese Gedanken durch positive zu ersetzen, deine Tochter wird es dir irgendwann danken. Vielleicht war es deiner Schwiegermutter nicht bewusst, dass du in DEM Moment nicht wolltest, dass sie die Kleine im Kiwa mitnimmt. Kommunizieren alles klar, so wirst du eine schöne Zeit auch mit eurer Großfamilie haben können. Ich habe tolle Schwiegereltern. Aber selbst da muss ich immer mal wieder sagen, wenn ich mir etwas anders für meine Kinder vorstelle. Also natürlich nicht bei jeder Kleinigkeit, aber ZB beim Essen haben Schwiegereltern ja oft noch alte Ansichten :) Vielleicht musst du auch diese Situation von kurz nach der Geburt nochmal professionell aufarbeiten. Deine Kleine will dir weite Welt sehen und nicht nur eure Bubble ;)
Deine Schwiegereltern haben aus ihrem Sohn den tollen Mann gemacht, mit dem du jetzt verheiratet bist und der der Vater deines Kindes ist. Wenn sie nicht total verquer sind, sollte man einfach mal darauf vertrauen, dass sie für dein Kind nur das Beste wollen - schließlich ist es das Kind ihres Kindes. Ich selbst habe auch seit meine Töchter aus dem Haus sind begriffen, wie sehr man sich als Mutter wünscht, weiterhin Teil des Lebens seiner erwachsenen Kinder zu sein. Leider kommt für meine eigenen Eltern diese Erkenntnis zu spät, aber ich bin zumindest meinen Schwiegereltern gegenüber viel verständnisvoller geworden (wobei deren Interesse an unseren Kindern auch nur eingeschränkt vorhanden war). Sieh es mal entspannt, deine Schwiegermutter will dir dein Kind sicher nicht wegnehmen, sondern möchte nur an eurem Leben teilhaben. Außerdem können Großeltern eine wunderbare Bereicherung für Kinder sein.
Ich denke das wird sich "verwachsen" wenn du dir selbst und deiner Mutterrolle sicherer bist. Das kommt mit der Zeit. Und ich denke auch, dass das vielen so geht, wenn vllt auch nicht ganz so "extrem". Du wirst dich noch so manches Mal als Mutter beweisen (müssen) und das wird dich in deinem Selbstbewusstsein stärken. Und so lange versuche es vllt mit einem Mantra das du dir für dich selbst im Kopf sagst wenn es wieder zu solchen Momenten kommt.
Ich lese den Post jetzt erst, wollte aber trotzdem mal meine Erfahrungen da lassen. Bei mir ging diese Skepsis gegenüber den Schwiegereltern nicht sofort los. Es war also nicht irgendwie hormonbedingt. Wir hatten uns alle ausgemalt, die Großeltern viel einzubeziehen. Ich freute mich, dass meine Tochter von den Schwiegereltern sehnlichst erwartet wurde und wollte diese Bindung stets unterstützen. Allerdings hat sich unser einst gutes Verhältnis deshalb etwas angespannt, weil sie immer alles sehr kritisch beäugt haben, was heute nunmal anders läuft als früher. Damit ging es, glaub ich, los. Es darf einen ja auffallen, dass die Dinge anders sind, aber man sollte es auch akzeptieren, wie es die Eltern heute machen. Wir hatten kein so richtiges Vertrauen mehr in sie und haben den Plan vorerst verworfen, unser Kind mal dort abzugeben. Interessant an der ganzen Misere fand ich meine Gefühlswelt dazu. Du schreibst auch, du hast Angst man könne das Kind wegnehmen. Das ist ja eigentlich Quatsch, wenn eine gute Bindung vorhanden ist. Aber diese Gedanken hatte ich auch. Meine Tochter hat selbst mit 3-4 Monaten angefangen gegen die Schwiegermutter zu fremdeln. Wir wollten zu dem Zeitpunkt noch die Bindung stärken und haben nach Lösungen geforscht. Dadurch fingen wir an die Situationen genauer zu analysieren und begriffen, dass die Grenzen unseres Kindes immer wieder missachtet wurden. Mir fiel auf, dass ich immer wieder unfähig war etwas dagegen zu tun. Das traf mich sehr. Letztlich musste mein kleines Kind mit seinem Weinen oder Überreizen ihre Grenzen deutlich machen. Dabei ist es unsere Aufgabe als Eltern, unser Kind zu "schützen". Mein Mann musste lernen, Ansagen für seine Familie zu machen und unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Er war es nicht gewohnt, seine Mutter zu kritisieren. Ich bin so erzogen, auszuhalten, still zu sein, Dinge zu erdulden und nun musste ich lernen, Mut zu haben anzuecken. Es ist für uns alle ein Lernprozess und das Elternsein bietet nochmal eine gute Möglichkeit, Dinge neu zu lernen, zu wachsen und zu reifen. Egal was dir andere dazu raten, deine Gefühle müssen klar sein. Warum fühlst du so wie du fühlst bei den Schwiegereltern? Was genau ist vorgefallen und was hat dich getriggert? Analysiere das mal in Ruhe. Mir hat das viel geholfen. Also z.B. hat mich das übergriffige Verhalten weniger getriggert als eigentlich meine Reaktion nichts oder nur wenig dagegen zu tun. Ich war eher wütend auf mich und hatte ja eben auch solche Gedanken, dass sie mir mein Kind wegnehmen könnten. Dabei lässt sich meine Tochter nicht mal von ihnen hochnehmen und sie ist mittlerweile 14 Monate alt. Vermutlich will mir mein Unterbewusstsein sagen, dass ich aus dieser Passivität heraus muss. Ich bin jetzt Mutter und nicht mehr das kleine brave Mädchen mit dem man es machen kann. Vielleicht ist das bei dir ähnlich und es war nicht das ungefragte Kinderwagenschieben, sondern deine Reaktion darauf. Hast du es auch einfach hingenommen, anstatt "Stop" zu sagen? Vielleicht solltest du das Ganze auch als Lernprozess und Aufgabe annehmen. Du wirst deinen Weg schon finden.
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