Janet90
Guten Morgen zusammen,
Ich muss mir mal etwas von der Seele schreiben, was mich seit einiger Zeit immer mal wieder belastet. Dazu muss ich etwas ausholen
Wir sind im November 2020 in unser neues Haus gezogen, welches in einem Neubaugebiet liegt. Wir haben ein recht großes Grundstück und ein freistehendes Einfamilienhaus. Unsere Straße verläuft nach unten, das heißt die Häuser sind immer etwas tiefer, als das vorherige.
Je nachdem wie man dann noch seinen Garten gestaltet, kommen so natürlich viele Höhenunterschiede zustande, die abgefangen werden müssen.
Mit unseren Nachbarn auf der rechten Seite ist das kein Problem. Jeder hat seine Ebenen so angelegt wie er will, wir haben gemeinsam einen Galabauer beauftragt, der die Grenze abfängt und tragen die Kosten 50:50.
Mit den Nachbarn links ist das ganze etwas schwieriger.
Wir hatten im Sommer 2020 mal miteinander gesprochen. Es ging um den Höhenunterschied im Vorgarten. Wir haben gesagt wir beauftragen jemand und lassen l Steine setzen (80cm Höhe, rund 10m Länge). Er meinte er beteiligt sich an den Kosten.
Als es dann um den hinteren Garten ging, hat er gesagt sie werden das gesamte Grundstück ebnen und er wird alle Mauern dafür selber bauen.
Wir haben uns am Gelände orientiert und haben verschieden hohe Ebenen. Unsere Terrassen Ebene liegt auf Hausniveau, also 80cm über deren Garten. Nach ca 6m kommt bei uns die erste höhere Ebene, 1m über unserer Terasse und da der Nachbar bei sich ja alles hat wegbaggern lassen, 1,8m über seinem Garten.
Man muss dazu sagen, dass selbst wir uns noch unter dem einstigen Geländeniveau befinden, obwohl wir schon höher gegangen sind, haben also deutlich weniger stark verändert, als unsere Nachbarn.
Da er gesagt hatte, er will alles in Eigenleistung abfangen, sind wir davon ausgegangen er meine auch die Seite zu unserem Grundstück.
Deswegen haben wir gedacht es wäre nur fair, wenn wir das vorne einfach machen lassen und kein Geld fordern, da er sich ja hinten selbst darum kümmern möchte. Gesagt getan. Der Vorgarten wurde noch vor unserem Einzug abgefangen.
So das war im Sommer 2020. Ende November wurden unsere Grundstücke mit dem Bagger bearbeitet.
Da sich bis April 2021 aber immer noch nichts hinten im Garten getan hat, er aber schon mit seiner Terasse etc begonnen hat, habe ich meinem Mann gesagt er solle mal mit ihm reden. Dabei kam heraus, dass er der Meinung war, da wir über ihm liegen, müssten wir alles alleine abfangen, da von uns „die Gefahr ausgeht“. Mein Mann hat ihm gesagt, dass wir auf keinen Fall für sie die Mauer bezahlen werden. Dass er nicht erwarten kann, dass sie fast 2m in die Tiefe gehen und wir dafür bezahlen werden.
Da wir aber keine Lust auf ewige Diskussionen hatten, ich habe mich zu der Zeit noch im Wochenbett mit K2 befunden, kam von uns der Vorschlag gemeinsam jemand zu beauftragen und die Kosten zu teilen. Das wollte er nicht. Sie hatten es finanziell halt nicht eingeplant und deswegen wäre es nicht drin. Er wolle es gemeinsam in Eigenleistung machen. Wir haben vorgeschlagen es erst ein Jahr später, also im Frühjahr 2022, machen zu lassen. Darauf bekamen wir keine Antwort.
Dann hat mein Mann gesagt, er macht es halt mit ihm gemeinsam, damit das Thema endlich durch ist. Sollte nicht länger als 3-4 Wochenenden dauern.
Der Bau begann im Juli und hat sich bis in den Oktober gezogen, da der Nachbar nie zur vereinbarten Zeit kam, oder gar nicht kam oder dann doch keine Zeit hatte, da er lieber seine Terasse bauen wollte. Für das zu spät oder gar nicht kommen gabs keine Entschuldigung, ja hat er nicht mal Bescheid gegeben. Wenn mein Mann ihn darauf angesprochen hat, hat er’s nicht eingesehen.
Mit Fertigstellung der Mauer haben wir direkt das Thema Zäune angesprochen, da wir schon etwas damit gerechnet hatten, dass auch das schwierig wird und evtl länger dauern kann.
Seit Oktober bekommen wir nun als Antwort: „wir haben derzeit andere Projekte, die uns wichtiger sind. Deswegen haben wir uns nicht darum gekümmert“
Mit kümmern ist gemeint überhaupt mal darüber zu reden was für ein Zaun gewollt wird und wann wir den ca aufstellen können.
Wir hatten im Oktober bereits gesagt, dass wir das bis spätestens Februar erledigt haben wollen. Wir brauchen einfach Fallschutz für unsere Kinder. Interessiert ihn nicht.
Zuletzt Montag wieder die Antwort, dass sie andere Projekte haben etc.
Jetzt haben wir uns anwaltlich beraten lassen, was wir tun können. Einfach als Absicherung, wenn wir jetzt einfach einen Zaun aufstellen, ob dann von denen etwas kommen kann.
Im Prinzip ist es so, dass wir eine gemeinsame Einfriedungspflicht haben und er nicht einfach Nein sagen kann.
Da wir aber keine Lust auf ewige Diskussionen haben, ging jetzt ein Schreiben an sie raus, dass wir auf unserer Seite des Grundstücks in die gemeinsame Mauer einen Zaun von 1,2m Höhe befestigen werden (Mauer ist 25cm tief, auf jeder Seite also 12,5cm). Wir tragen die Kosten allein.
Ich weiß, dass das denen nicht passen wird, da sie mindestens 1,8m Höhe haben wollten und direkt mit Sichtschutz. Also so Holzelemente.
Auf Dauer ist bei uns eine Hecke geplant, deswegen werden wir keinen Sichtschutz in den Zaun integrieren.
Für mich dient er in erster Linie als Fallschutz.
Naja heute ging halt das Schreiben raus und ich bin etwas, keine Ahnung, vielleicht frustriert? Ich dachte hier im Neubaugebiet mit fast nur jungen Familien und vielen Kindern, also alle in der selben Situation, wird es einfach auf einen Nenner zu kommen. Man kann doch miteinander reden.
Ich verstehe das Verhalten einfach nicht.
Sorry für den langen Text, musste mal raus.
Kurz gesagt: wenn ihr ihm alle Arbeit und Kosten abnehmt, warum soll er dann aus dem Quark kommen?
War auch mein Gedanke. Eigentlich nicht blöde vom.na haben. So bekommt er alles billig geliefert.
Ja. Wie du sagst, man kann über alles reden. Tut man vielleicht auch. Trotzdem fühlen sich halt manche Leute immer wieder mehr im Recht. Wir haben ein sehr großes langes Grundstück mit angegliedertem Stückchen Wald. Dadurch haben wir viele Nachbarn, bestimmt 12 Stück, die an zwei Seiten um uns herum angrenzen. Hinten sind keine da nur Waldweg. Und auf der einen Seite nur ein Nachbar mit genau so langem Grundstück. Das erste was ich gemacht hab beim Einzug, da ich aus meiner frühen Kindheit bereits gebranntes Kind bin bezüglich Nachbarschaftsstreit, war eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen. Und was soll ich sagen ... Es gab bisher nue mit einem Nachbarn Streit. Und zwar dem einen auf der einzelnen Seite. Obwohl wir quasi wie die Aussiedler wohnen. Mit irre viel Abstand zur Grundstücksgrenze. Aber ständig wollen sie irgendwas. Und sind dabei so fordernd und frech und benehmen sich wie die Könige und behandeln einen von oben herab. Wenn sie dann rumbölkt ohne hallo, ohne könntet ihr bitte mal, sondern gleich lospoltert in einem derart kotzigen Ton, "unser" Laub (von einem Baum auf öffentlichen Grund vorne im Wendehammer) würde ja auf der Straße liegen, wann wir mal fegen, muss ich "leider" sagen, na jetzt schon mal erst recht nicht mehr. Der Ton macht die Musik. Mittlerweile haben sie wohl auch gemerkt, dass sie bei uns damit auf Granit beißen. Und sind sooo freundlich manchmal, dass man schon glaubt, gleich auszurutschen. Hin und wieder geht es aber immer noch mit ihnen durch. Aber okay. Jeder hat mal nen schlechten Tag. Es ist zwar schwer, mein Mann wird zum Beispiel immer freundlicher je kotziger die werden, ich kann das nicht! Aber ihr müsst euch ein dickes Fell zu legen. Vor Bauprojekten anwaltlich beraten lassen, ist zwar umständlich, aber ihr seid ja dann zumindest auf der sicheren Seite. Man muss versuchen eine Balance zu finden, zwischen > Wie weit bin ich bereit Kompromisse einzugehen > Wann eskaliert es vielleicht gänzlich. Denn Recht zu haben, ist ja einerseits schön und gut. Daa sieht der andere ja nur leider anders, wenn auch zu Unrecht.
Vielen Dank für deine Antwort
Rechtsschutz haben wir zum Glück schon länger und haben uns auch versichert, dass diese Problematik von der Versicherung gedeckt wird.
Ich verstehe halt einfach nicht wie man so sein kann. Ich weiß, dass sie hohen Sichtschutz haben wollen. Aber anstatt mal zu sagen wann es denn passen würde, einfach keine konkrete Antwort zu geben über mehrere Monate finde ich ziemlich respektlos. Wir sollen wohl warten bis sie Lust haben sich damit auseinanderzusetzen
Hallo, Ich fühle mit dir. Wir haben auch tlw. "spezielle" Nachbarn. Mit dem Anwaltsschreiben habt ihr natürlich eine Marke gesetzt. Ich weiß auch nicht, was ich an eurer Stelle getan hätte. Wie wollt ihr künftig mit dem Nachbarn reden? Ich hätte vielleicht (die Mauer wird ja nicht massig breit sein) hinter diese Mauer auf meinem Grundstück einen Zaun gesetzt. Dann hättest du euren Fallschutz und das Ding wäre erledigt, der Nachbar könnte machen, was er will. Nicht ideal, ich weiß. Aber dann wäre Ruhe. Ehrlich, Nachbarschaftsstreit ist das Schlimmste. Das kann dir das ganze Leben versauen. LG Streuselchen
Das war auch ehrlich gesagt unser Plan. Wir wollten uns trotzdem vorab informieren, ob wir das so dürfen etc. Es war kein Schreiben vom Anwalt sondern von uns selbst. Die Anwältin hat uns nämlich gesagt, egal was wir vorhaben (Zaun in Mauer oder mit 50cm Abstand auf unser Grundstück), wir müssen sie vorher schriftlich informieren und eine Frist setzen für eine Stellungnahme, da wir eine gemeinsame Einfriedungspflicht haben. Und wenn wir sowieso diesen Schritt gehen müssen, also mit Fristsetzung etc, dann werden wir auch keinen halben Meter Grundstück opfern. Das war so unser Gedanke dahinter. Puhh, keine Ahnung wie wir ab jetzt miteinander umgehen werden. Das finde ich halt das schlimmste an der Sache. Die Kosten für den Zaun sind zweitrangig. Aber wir wollen hier in Frieden leben, nur kann ich nicht freundlich hallo sagen nach den Aktionen, zumindest jetzt noch nicht…
In NRW werden Nachbarschaftskonflikte immer erst vom Schiedsgericht bearbeitet Unser Verhältnis hat sich danach zumindest temporär gebessert. Vielleicht trefft ihr euch auch mal zu einem moderierten Gespräch bei einem Psychologen oder Pfarrer oder was immer
Was macht Ihr den für ein Gedöns?
Wir sind hier auch eine abschüssige Straße mit Einfamilienhäusern. Da wurde nichts abgesprochen. Das Einzige was wir besprochen haben war das die Nachbarn uns gefragt haben ob ihre Garage direkt an die Grundstücksgrenze ran darf. Aber Zäune oder Mauern hat jeder gemachte wie man wollte
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