Elternforum Rund ums Baby

Schreikrampf bei Kleinkind

Schreikrampf bei Kleinkind

Selin98

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Hello, Ich wollte vorhin mit meinem Sohn (2) spazieren gehen und er wollte unbedingt mit einem roten bobby car fahren was nicht uns gehört. Mit seinem wollte er nicht fahren und hat los geschrien. Ich habe die Nachbarin gefragt ob es OK wäre, wenn mein kleiner kurz mit deren bobby car färbt und die hat es uns erlaubt also fuhren wir los. Er wollte zur Garage runterfahren und ich hab es nicht erlaubt und dann ging es los. Er hat eine halbe Stunde auf Krampf geschrien ich hab versucht ihn abzulenken aber es hat nichts funktioniert er hat so laut geschrien, dass jeder geschaut hat. Es war so unangenehm und ich wusste nicht wie ich reagieren soll, weil das eigentlich nie passiert ist. Nach 10 Minuten hab ich mich dazu entschieden mit ihm nach Hause zu gehen, weil das mir zu viel war. Zuhause hat er dann weitergeschrien. Was macht ihr an solchen Situationen und wie sollte ich am besten handeln? Schreien lassen, bestrafen,...?


kia-ora

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Antwort auf Beitrag von Selin98

Meine hat in dem Alter immer geschrieen, wenn ich keine Lust mehr hatte sie auf ihrem Pony zu führen. Erst 45 reiten und dann noch mal 45 Brüllerei. Ne Lösung gab es nicht wirklich. Ich habe das Geschrei lange ignoriert und erst wenn ordentlich Energie raus war, versucht mit ihr Kontakt aufzunehmen.


Rachelffm

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Antwort auf Beitrag von Selin98

bestrafen auf keinen fall, er ist ja eh schon mit der situation überfordert und weiß nicht wohin mit seinen gefühlen. dann noch bestrafen macht erst recht keinen sinn. ich hätte gar nicht erst nach dem bobbycar gefragt. mein eines patenkind neigte auch in dem alter zu so krassen wutausbrüchen. ich finde die mama hat das immer ganz toll gelöst. sie hat immer versucht zu erklären, warum das jetzt nicht geht. wenn die leute angefangen haben zu starren hat sie auch versucht zu erklären, dass die leute sich sorgen um sie machen und vlt. auch denken, dass sie ihr weh getan hat. das hat eigentlich immer funktioniert. sie ist dabei immer ruhig, aber bestimmt geblieben und hat versucht sie zu trösten.


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Selin98

Dein Sohn hat damit zum Ausdruck gebracht, dass er wütend und/oder traurig war. Die einzige Strategie fie wr dafür eben hat, ist Schreien. Das ist vollkommen altersgemäß und ganz normal. Dementsprechend bringt zB Strafe so rein gar nichts, er ist noch nicht in der Lage, da etwas bewusst zu steuern. Wir begleiten das daher einfach bei unserer Tochter, also benennen ihre Gefühle und trösten ("Du bist ja SO wütend! Doofe Mama, du bist so wütend! Du wolltest zur Garage fahren! Ich höre dich mein Schatz. Du bist ja so traurig. Möchtest du kuscheln kommen?"). So vergeht es vergleichsweise schnell, aber manchmal wirft sie sich dennoch auf den Boden und wütet dann 20 Minuten. Oft schlägt sie uns weg, dann begleiten eir aus der Ferne, manchmal still und bieten regelmäßig Trost/Körperkontakt an. Ablenken tun wir nur un Ausnahmefällen, zB wenn sie müde ist und eigentlich nur Schlaf hilft oder beim Autofahren, oder wenn wir zum Begleiten einfach keine Nerven haben. Da das aber die Stressresilienz und Frustrationstoleranz herabsetzt, versuchen wir so oft es geht nicht abzulenken. Was wir dagegen häufiger machen ist, Alternativen anzubieten.


Hafermilch2000

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ist normal mit 3 Jahren... Kinder suchen Grenzen , da brauchst du nur gute Nerven


snezhok

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Ich erkläre meiner Tochter immer wieso dieses oder jenes nicht geht. Meistens versteht sie es . Man muss aber bestimmt bleiben. Versuchen einfach für das Kind da zu sein. Anbieten in den Arm zu nehmen...ich habe auch oft gesagt es ist OK das sie weint und traurig ist. Aber was ich zum Beispiel nicht gut finde, dem Kind zu gestatten "doofe Mama, oder doofer Papa" zu sagen. Das ist aus meiner Sicht in Ordnung. Egal wem gegenüber. Und etwas abzubrechen und nach Hause zu gehen wenn sich das Kind nicht beruhigt finde ich auch vollkommen in Ordnung. Es bringt ja nichts... LG Snezhok


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von snezhok

"Doofe Mama" finde ich auch nicht richtig. Wie soll das Kind dann verstehen, dass die Reaktion von Mama sinnvoll war? An der Stelle vielleicht lieber erklären warum die Mama das nicht wollte.


Alice_15

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Warum bringt man dem Kind denn Aussagen wie „doofe Mama“ bei? Warum muss überhaupt etwas doof sein? Wie soll das die Gefühle des Kindes zum Ausdruck bringen? Unsere ist auch fast 2 und weint sich auch schonmal wegen augenscheinlichen Kleinigkeiten in Rage. Ich rede ruhig mit ihr, nehme sie in den Arm und erkläre ihr, warum das, was sie gerade will, nicht geht (zu gefährlich, nicht für Kleine etc etc). Diese Emotionen müssen einfach raus. So wie wir Frauen bei PMS unsere Emotionen oft nicht kontrollieren können, können es die Mäuse auch nicht. Da ist nichts doof. Es ist eine Emotion, die hoch kommt und noch nicht kanalisiert werden kann. Das ist ein Lernprozess. Jetzt verstehe ich aber, warum ich draußen Kinder, doofe/blöde Mama schreien höre… gewaltfreie Kommunikation!


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Alice_15

Na ja, das war etwas zusammen gefasst. Es geht darum, ihr zu helfen, ihre Wut - die sich js durchaus auf uns Eltern richten kann - zu verbalisieren. Bei einer 2- jährigen ein blödes Beispiel, aber ältere Kinder sagen ja durchaus "ich hasse dich!" oder "doofe Mama!" und das darf und sollte man annehmen - denn genau das ist gewaltigfreie Kommunikation nach Rosenberg, der sie immerhin "erfunden" hat ;) Warum sollte ein Kind seine Mutter nicht mal "doof" finden dürfen?


misssilence

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Und ja, wir erklären auch, warum wir so handeln. Dadurch wird die Wut aber nicht kleiner und einer 2-jährigen mit Vernunft beizukommen ist schlichtweg überfordernd.


sunnydani

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Kenne ich. Mein Großer hatte in dem Alter täglich mehrmals Wutanfälle und Schreianfälle wegen allem Möglichem, in denen er oft eine ganze Stunde durchgebrüllt hatte und sich durch nichts beruhigen oder ablenken ließ. Da muss man durch. Selbst ruhig bleiben, immer wieder Trost anbieten, Gefühle benennen, Verständnis zeigen und schlicht und ergreifend aushalten. Irgendwann lernen sie sich zu regulieren, die einen früher, die anderen später. Immer abwenden kann und sollte man es auch nicht, denn das gehört dazu und ist ein Lernprozess. Alles Liebe!


die_ente_macht_nagnag

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Meine Erfahrung: Es gibt nichts was du in diesen Situationen tun kannst, außer da zu sein, das Kind und sich selbst zu schützen und Nähe und Trost anbieten, sobald es verlangt wird. Ich kenne keinen Trick um schnell(er) aus dem Schreikrampf raus zu kommen ... Zureden, Schimpfen, Festhalten, Nachgeben, Bestechen, Überreden, ... verlängert den Anfall nur. Ich finde es gut, daß du nach Hause gegangen bist, da kann man ruhiger agieren.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Selin98

Finde ich gut gelöst mit dem Nach Hause gehen. Du hast die Grenze weiter eingehalten und hast vermutlich versucht ruhig zu bleiben. Das ist ein guter Anfang. Kleinkinder können sich noch nicht regulieren. Wenn sie aus Frust schreien, müssen wir es aushalten (trotz Blicke der anderen) und beim Regulieren helfen. Gefühle benennen hilft den Kindern, sich irgendwann anders auszudrücken (statt zu schreien, erkennen und sagen zu können, dass sie frustriert und wütend sind). Nach Hause bin ich in solchen Situationen auch schon gegangen, bzw Ort gewechselt, aus der Situation genommen (wenn sie es gar nicht geschafft hat sich runterzubringen). Bestrafen auf keinen Fall, das hilft dem Kind nicht und im blödsten Fall wiederholen sich die Situationen nur mehr, weil es dann ja immer noch nicht weiß wie es alternativ reagieren kann.


12Mami

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Ist bei uns auch momentan sehr schlimm - 20 Monate. Ich Versuch auch sprachlich zu begleiten und da zu sein aber ganz ehrlich, in dem Alter verstehen die wenigstens Kinder warum sie das nicht dürfen. Ist alles ein Lernprozess. Ich versuche gewisse Situationen im vornherein zu meiden. Zb ist bei uns Spielplatzbesuch sehr schlimm zur Zeit..ich Treff mich dann eher mit Freunden im Garten. Zuhause gibt es eine Ja Umgebung und er kann quasi machen was er will und versuche ihn Dinge zu ermöglich. Er klettert zum Beispiel immer vom Sofa auf die Fensterbank um rauszugucken, was natürlich gefährlich ist. Nehm ich dann immer weg und sag nein und gehe dann aber mit im zum anderen Fenster und guck raus. Vielleicht bei dir in der Situation mit dem Bobbycar und den Garagen - hättest du es vielleicht doch irgendwie „sichern“ können, damit er dort hinfahren kann etc.


Katharina-K88

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Antwort auf Beitrag von Selin98

Ich fühle mit dir. Habe auch letztens mit meinem 15 Monate alten Sohn so eine Situation gehabt. Wollten zum Spielplatz der nur 200m weit weg ist. Aus dem Hof raus wollte er nicht mehr an der Hand gehen, ist aber ne Straße und da muss er an der Hand gehen. Ich sag ihm das auch schon vorher. Mit seinen 15 Monaten steuert er eh gleich auf die Straße zu. Großes Geschrei, auf den Boden werfen, quasi alles was dazu gehört. Ich schau in dem Moment das er sich nicht weh tut, weil er grad auch gern den Kopf dann irgendwo hinhaut. Er lässt sich da auch nicht in den Arm oder auf den Arm nehmen. Reden in dem Moment nimmt er nicht war. Ich geb ihm halt das Gefühl und sag ihm das ich schon versteh was ihn grad wütend macht aber das es an der Straße gefährlich ist. Hat aber alles nicht geholfen. Hab ihn dann die paar Meter schreiend zurück getragen. Und drinnen mit seinem Lieblingsbuch abgelenkt... Ich glaub mehr kann man da nicht machen.