janinpscheidl
meine kleine ist jetzt 10 wochen alt, immer am abend ab um 20:00uhr fängt sie ohne grund an zu weinen und läst sich von nichts beruhigen wir haben schon alles versucht wissen aber nicht mehr weiter. Wir haben auch schon die Nahrung umgestellt weil wir dachten das sie Bauchschmerzen hatte aber das ist es auch nicht. Vielleicht hat ja jemand ein tipp wie man sie noch ruhig bekommt
Wie lange schreit es denn? Eines meiner Kinder schrie die halbe Nacht durch und nichts half. Das ging einige Monate so
manchmal bis um 1:00uhr und um 6:00 uhr klingelt der wecker dann
Aber vorab: diese abendliche Schreiphase ist nur eine "normale" Phase, die auch wieder vorbei gehen wird, und zwar meist um die 12. Lebenswoche herum! Mythos Dreimonatskoliken oder: „Warum weint mein Baby?" Sonntag, 28. Juni 2009 in der Kategorie Geburt Eines meiner Lieblingsthemen, weil es zumindest ansatzweise in den Fragenkatalogen von einem überwiegenden Großteil aller meiner betreuten Familien auftaucht. Meistens werde ich gar nicht konkret danach gefragt, sondern mit der fertigen Diagnose konfrontiert: Unser Baby hat Bauchweh! Wie kommt das? Zunächst liegt natürlich Vieles daran, dass ein kleines Baby nicht sprechen kann. Es kann nicht sagen, warum es weint. Es ist angewiesen auf die Interpretationen seiner Eltern. Das gilt für alle existenziellen Bedürfnisse eines Babys. Wenn es ein Bedürfnis hat, wird es dieses kundtun, erst unruhig werden, dann quieken-meckern-jammern, dann schreien, wenn es immer noch nicht erfüllt wird. Dies ist überlebenswichtig, denn keines der Grundbedürfnisse kann ein Baby sich selbst erfüllen. Ein wichtiges und sehr häufiges Grundbedürfnis von Babys: Hunger. Wird meistens auch zielsicher erkannt, das Baby weint ja nicht nur, sondern zeigt andere Zeichen: es sucht mit offenem Mündchen herum, schnappt nach Deckenzipfeln und Kragenecken, die sich zufällig in der Nähe seines Mündchens befinden und auch nur ganz entfernt an eine Brustwarze erinnern und saugt daran. Das ist meistens ganz gut auszumachen. Bedürfnis erkannt, das Baby wird angelegt und saugt glücklich, trinkt leckere warme süße Milch. Dabei schläft es dann oft zufrieden ein – um genau dann wieder aufzuwachen, wenn es in sein Bettchen gelegt werden soll. Es wacht auf, wird immer unruhiger, bis es schließlich weint. Den Eltern fällt dann auf, dass es auch körperlich sehr unruhig ist, mit den Ärmchen rudert und – die Beinchen anzieht und streckt. Dies taucht als Kardinalssymptom für Bauchweh rauf und runter in der Literatur auf, und ist ja auch nachvollziehbar. Gerne macht das Baby dann auch hörbar in die Hose. Und damit scheint die Diagnose klar: Bauchweh. Koliken. Als kleiner Einschub ist hier an dieser Stelle einmal ein Blick in andere Länder interessant. Und man stellt fest: Dreimonatskoliken (Krämpfe, Bauchweh, …) ist ein sehr deutsches Phänomen. Da lohnt es sich doch mal zu gucken, warum die Babys hierzulande so sehr darunter leiden. Die Ernährung der Mutter gehört dann zu den ersten ausgemachten Ursachen. Irgendetwas Blähendes wird sie doch gegessen haben. Da die meisten Mütter im Wochenbett auf Erbseneintopf und Zwiebelkuchen von sich aus verzichten (man muss es ja nicht übertreiben. Und einem selbst soll das Essen ja auch bekommen), finden sich schnell andere Verdächtige. Was das Brot zu frisch? Gestern in der Tomatensoße war doch eine halbe Zwiebel drin. Oder vielleicht hat sie einen Brokkolischnipsel übersehen und ihn nicht von der Pizza runtersortiert? Oder doch eine Lactoseunverträglichkeit, bloß keine Milch mehr in den Kaffee. Entkoffeinierten natürlich, anderes traut sie sich längst nicht mehr. Bildet man Schnittmengen von allen Listen in Büchern, die Frauen in der Stillzeit raten wollen, welche Nahrungsmittel zu unterlassen seien, bleiben außer Kartoffeln, Karotten und Toastbrot (oder ist da etwa Gluten drin?) nicht viel übrig. Tapfer essen die Frauen diese einseitige Kost. Wenn es daran läge, müsste dann ja alles gut sein, was tut man nicht alles … Fragt man dann aber die Eltern nach den Symptomen, sagen sie meistens: „Naja. Weg ist es nicht, und gestern war´s auch wieder besonders schlimm. Aber bestimmt wären die Bauchweh noch viel doller, wenn ich wieder all das essen würde.“ Ich glaube, das nennt man „gefangen in der eigenen Interpretationslogik“. Fläschchen mit Anti-Blähungstropfen stehen natürlich auch schon auf dem Tisch. Mit gleichem Erfolg: Mal wirken sie, mal nicht. Vielleicht sickert so langsam meine These durch: Die Babys weinen meistens nicht, weil sie Bauchweh haben. Keine Frage: Ich sehe, das was die Eltern auch sehen. Ich sehe das unruhige Baby. Ich sehe das Strampeln mit dem Beinen, das Steifmachen des Körpers, das angestrengte Rotwerden im Gesicht beim in-die-Hose-machen. Ich höre es laut und häufig pupsen. Nur: Das machen alle Babys. Sie haben es schwer mit der Verdauung. Es ist wirklich Arbeit und die Babys strengen sich sichtbar an damit. Sie brauchen Ganzkörpereinsatz. Es gehört zu den Dingen, die im Leben eines Babys vollkommen neu sind. Der Darm ist ein unendlich großes (langes) Organ. Es muss plötzlich Nahrung aufnehmen, verarbeiten weitertransportieren, ausscheiden. Permanent, den ganzen Tag lang. Perestaltik entwickeln, die zuvor nie da war. Das Ganze dann ohne Darmflora, bis zur Geburt des Kindes ist der Darm vollkommen steril, die notwendigen Bifidusbakterien müssen sich erst ansiedeln, vermehren, stabilisieren. Kein Wunder, dass das fordert und anstrengend ist. Und da Babys noch nicht aufstehen, gehen und herumlaufen können (wodurch ja beim Erwachsenen die Darmperestaltik unterstützt wird), müssen sie eben wirklich „arbeiten“, strampeln, drücken, quietschen. Und diese Unruhe? Dieses Immer-wieder-aufwachen, kurz nach dem Einschlafen? Was können wir denn nun tun, um unser Baby zu beruhigen? Und hier ist es auffällig, dass eines der anderen lebenswichtigen Grundbedürfnisse massiv unterschätzt werden: das nach Körpernähe. Merkwürdigerweise wird es immer noch schnell in die Schublade „nur nicht so sehr verwöhnen“ gesteckt. Dabei wird übersehen, dass dieses Bedürfnis evolutionär genau so tief eingepflanzt ist, wie das vehemente Bedürfnisäußern bei Hunger. Evolutionsgeschichtlich gesehen ist ein Baby in Lebensgefahr, wenn es nicht in unmittelbarer, also direkt körperlicher Nähe zum Elternteil ist. Die feinen Antennen eines Babys merken also dies „Alleinsein“ sofort. Das Baby wacht durch die taktile Stille auf. Obwohl es also satt und müde ist, will es einfach nicht in seinem liebevoll ausgestatteten Bettchen schlafen. Kindererziehung ist wie wenige andere gesellschaftliche Phänomene sehr stark dem jeweiligen Zeitgeist unterworfen. Erziehungsideale spiegeln wider, was für ein Menschenbild gerade als „modern“ und auch „gewollt“ angesehen wird. Und einige dieser Dinge halten sich dann erstaunlich hartnäckig über diese Zeiten hinweg. Der Umgang mit einem neugeborenen Baby ist eines davon. Und so wird von unserer Elterngeneration, die Ende der sechziger bis siebziger Jahre ihre Kinder aufzog, noch immer ein bestimmtes Bild darüber wie Babys sind oder zu sein haben, transportiert. „Nur nicht zu sehr verwöhnen. Wenn es jetzt bei Euch im Bett schläft, kriegt Ihr es nie wieder raus. Wenn Ihr immer springt, wenn es weint, werdet Ihr schon sehen, was Ihr davon habt.“ Und derlei mehr. Johanna Haarer (http://de.wikipedia.org/wiki/Johanna_Haarer), Ärztin, war die Autorin des Kinderpflege-Handbuches, welches bis in die siebziger Jahre hinein Standardwerk für die Ausbildung von Kinderkrankenschwestern war. Es erschien zum ersten Mal 1934, unter dem Titel „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“. (Johanna Haarer schrieb auch das Kinderbuch: Mutter, erzähl von Adolf Hitler). Ich werde an andere Stelle noch ausführlich über Grundbedürfnisse von Babys und den Erkenntnissen der aktuellen neuropsychologischen Forschungen hierzu schreiben. Nur kurz, und um beim Thema zu bleiben: Das Bedürfnis nach Nähe, getragen sein am mütterlichen und väterlichen Körper, ist ein existenzielles Grundbedürfnis. Es ist kein manipulativ eingesetztes Irgendwas, um die Eltern nach seiner Pfeife tanzen zu lassen. Ein Baby kann nicht leben ohne. Es fordert es ein. Aber weil es immer noch nicht so ganz ins gesellschaftlich anerkannte „kollektive Wissen“ eingesickert ist, kommt man manchmal nicht auf das Naheliegendste. Oder geht nicht davon aus, dass es richtig ist, diesem Bedürfnis des Kindes bedingungslos nachzugeben. Es schleicht sich immer noch das Gefühle ein: „Es kann doch nicht sein, dass es immer nur auf den Arm will.“ Doch. Und genau dafür haben alle Kulturen der Welt, übergreifend auf allen Kontinenten der Erde, Tragehilfen erfunden. Tücher, Schlaufen, Rucksäcke. Und siehe da: Babys, die vorwiegend damit durch die Welt geschaukelt werden, kommt man sozusagen zuvor. Sie sind von vorneherein ruhiger, entspannter, weinen weniger. Und leiden erstaunlich wenig an Bauchweh und Dreimonatskoliken. Ein weiterer Grund für die vor allem abends auftauchenden Unruhe- und Weinphasen eines Babys ist die Reizverarbeitung. Abends haben die Babys einen aufregenden Tag hinter sich (alles, was ein Baby erlebt, ist aufregend. Man muss nicht in der City bei H&M oder IKEA gewesen sein. Es erlebt alles zum ersten Mal, auch die Schatten-Blätter-Bilder vom Parkspaziergang und die Tupfenbettwäsche und all die Stimmen und … wollen „verarbeitet“ werden). Sie sind erschöpft. Und können einen ganz banal wirkenden Prozess der Selbstregulation noch nicht allein: Einschlafen. (Dazu im Kapitel über Babyschlaf an anderer Stelle mehr) Sie winden sich, weinen, trinken immer wieder, schlafen nicht ein zwischendurch, weinen, strampeln. Und schon wieder die offensichtlich scheinende Diagnose: Bauchweh. Und meistens dies – genau eben nicht. Natürlich gibt es Bauchweh. Jedes Baby hat sie immer mal wieder, ganz bestimmt. Und einige Babys leiden auch sehr darunter- und diesen Babys helfen dann auch Blähungstrofen, Kümmelzäpfchen, Bauchmassage mit Bäuchlein-Öl, Kirschkernkissen und derlei mehr. Und es schadet auch überhaupt nichts, all das einfach auzuprobieren, im schlimmsten Fall hilft es einfach nur nicht. Und wenn das der Fall ist, sollte man auch schleunigst mit all dem wieder aufhören, um nicht in einer für alle Beteiligten stressigen Aktionismusspirale zu landen. Ihre Hebamme und Ihr Kinderarzt sind in all diesen Fragen natürlich kompetente Berater. Und haben einen etwas objektiveren Blick dafür, ob das Babyweinen über ein „ganz normales“ Maß hinausgeht. Und vielleicht der Besuch beim Osteopathen eine gute Idee ist oder die Gabe von Bifidus-Kapseln, oderoder. Gesunde Babys weinen, alle tun das. Es ist deren kommunikative Möglichkeit von Kontakt mit der Welt. Und auch dieses zu wissen ist wichtig. von Kareen Dannhauer Quelle: www.into-life.de/magazin/cat/magazin/geburt/post/dreimonatskoliken-bauchschmerze n-baby (bitte auf unnötige Leerzeichen achten, die den link zerschiessen!) Und noch ein interessanter link: http://zeitung.hebammen.at/alteSeite/2002/4_02.htm (runterscrollen bis zum Artikel Mythos "Dreimonatskoliken"
Klasse Antwort! Danke dafür!
Da unterschreibe ich;-)
Ich unterschreibe alles, bis auf den Punkt, dass der Kinderarzt so pauschalisiert als kompetenter Ansprechpartner dargestellt wird - das konnte ich so nicht erleben, da hier immer nur vom Schlafen im eigenen Bett in "gesunder Schlafumgenung" oder wie die das nennen die Rede ist. Mir persönlich Rille, aber verunsicherte Eltern nehmen sich das zu Herzen. Ansonsten wirklich ein Top-Artikel!
Das werden wohl die abendlichen Unruhen sein. Das war bei meiner Tochter damals auch so! Abends verarbeiten die Kinder alles am Tag erlebte. Bei ihr half damals nur wenn ich sie in eine Decke gewickelt habe und hält mit ihr rumgelaufen bin bis sie geschlafen hat. Chamomilla globuli könnten auch helfen da musst du dich aber mal informieren.
ja gebe ihr zäpfchen topfen salbe ales was die hebamme mir empfohlen hat laufen auch mit ihr rum bis sie eingeschlafen ist aber sobald sie liegt wird sie wach und das ganze fängt von forne an
Ich weiß das ist sehr anstrengend und man weiß sich oft nicht zu helfen! Aber es ist ganz normal leider. Diese Tropfen gegen Blähungen habe ich meiner Tochter trotz Rat der Kinderärztin nie gegeben. Es hat sich dadurch nur noch Verschlimmert. Die Babys werden oft schon mit sovielen Medikamenten vollgepumpt was es der noch nicht gut funktionierenden Verdauung auch nicht leichter macht. Bei uns haben damals die chamomilla sehr geholfen und ein bauchwehtee von Hipp oder so. Ich habe oft Stunden damit verbracht mit ihr im Wohnzimmer rumzulaufen bis in die Nacht. Ich habe sie immer eng in eine Decke gewickelt und an mich gefrückt. Du wirst sehen mit jedem Monat der vergeht wird es besser!
Meine Tochter wollte am Anfang nicht in ihrem Bett schlafen...Babys sind die Enge und Wärme im Bauch gewöhnt. Meine Hebamme hat damals geraten ein stillkissen um sie zu legen im Bett so wie ein Nest. Und ab dem Tag hat sie gut geschlafen.
Du brauchst deinem Baby nichts an Tropfen oder so geben, außer deine Nähe und Geborgenheit. Fast nie hat es organische Ursachen, sondern ist ein normaler Entwicklungsschritt, der für Eltern sehr sehr hart und stressig sein kann. Versuche, die Ruhe zu bewahren und dich beim tragen und trösten mit deinem Mann abzuwechseln... Geh in ein abgedunkeltes Zimmer, trage und wiege dein Kind (Probier mal wippen auf einem Pezziball), kauf dir eine gute Tragehilfe, um deine Arme zu entlasten und probiere auch Schhhhhhh Laute zu machen. Mittlerweile gibt es für Smartphones sogar Apps mit sogenannten White Noise, das sehr beruhigend wirken soll...
Lies den langen Text weiter oben - wirklich!
Unser Kind hat immer mit uns geschlafen - das war einfach die beste Lösung, um ruhige Nächte zu haben... http://kinderverstehen.de/images/Schlaf_Renz-Polster_290909.pdf Aus dem Buch: Born to be Wild; wie die Evolution unsere Kinder prägt, von Dr. Herbert Renz Polster
ja werde ich mal alles ausprobieren und hoffen das alles besser wird
"Diese Tropfen gegen Blähungen habe ich meiner Tochter trotz Rat der Kinderärztin nie gegeben. Es hat sich dadurch nur noch Verschlimmert. " ---> wenn Du die Tropfen nie gegeben hast, verstehe ich nicht, wieso Du schreiben kannst, das sich die Blähungen dadurch verschlimmert haben. Finde ich arg unlogisch, über etwas urteilen zu können, das man gar nicht kennt. An die AP: Bei uns hat "Pupsmassage" geholfen, hat mir die Hebamme gezeigt, dadurch konnten sie Pups lösen. Und Kümmelzäpfchen
Ich habe die verschrieben bekommen, ihr dann einmal gegeben und dann als unnötig und verschlmetmd empfunden. Außerdem ist das Zeug pappsüss.
ja die zäpfchen nehme ich auch das hat mir meine hebamme empfohlen seit dem kann sie wenigstens alleine ihr stuhlgang machen
Ich habe nur deinen 1. Beitrag gelesen, evtl. ist Antwort schon genannt. Hatt eines meiner Kinder auch: 3-Monats-Koliken? Oder Nahrungsmittelunverträglichkeit? Das war bei uns so-nach vier Monaten war alles vorbei, aber vorher war es die Hölle für das kleine Würmchen.
Hallo, also wie du schreibst,lässt sie sich ja beruhigen,nur nicht hinlegen,oder? Dann behalte sie doch auf dem Arm. Ich kann dir nur dringend empfehlen ein Tragetuch auszuprobieren ,das macht es dann für dich auch leichter. Alles Gute!