Thiara82
Hallo zusammen, letztes Jahr ist meine Mutter sehr plötzlich verstorben. Sie lebte bei meiner Schwester und deren kleiner Tochter mit im Haus. Wir über 200km weit weg. Meine Mutter hat beide Enkelinnen immer gleich behandelt und meine Tochter (bald 4 Jahre alt) weiß auch, wer ihr Oma war und das sie jetzt bei den Sternen ist. Nun will meine Schwester die Erinnerung an unsere Mutter für ihre Tochter aufrecht erhalten. Das verstehe ich total, ich mache das ja auch. Aber eher nicht so „extrem“. Ihre Tochter ist jetzt 4 geworden und hat von Oma ein Buch geschenkt bekommen. Meine Schwester hat auch schon mal Briefe geschrieben. Meine Nichte kommt gut mit dem Verlust klar, es dient also wirklich nur der Aufrechterhaltung der Erinnerung. Heute waren wir zu Besuch bei meiner Schwester und meine Nichte zeigte unserer Tochter ganz stolz das Buch, was Oma ihr geschenkt hat. Ich hab am Blick meiner Tochter gesehen, dass sie sich gefragt hat, warum Oma ihrer Cousine Briefe schreibt und was schenkt und ihr bislang noch nicht. Spätestens bei ihrem Geburtstag in 4 Wochen wird die Frage danach kommen. Was also machen? Beide sind 4 Jahre und erzählen sich wirklich viel. Auch wenn wir uns selten persönlich sehen, wird viel per Videochat gesprochen. Ich persönlich bin im Zwiespalt. Soll ich „auf den Zug“ mit aufspringen, damit meine Tochter nicht von Oma enttäuscht ist? Oder nehme ich das in Kauf? Denn irgendwie kann ich das nicht. Ich finde die Idee super süß, aber ich fühle mich damit einfach traurig und überfordert (ich habe den Verlust eher noch nicht verarbeitet, vermute ich). Was würdet ihr an meiner Stelle machen?
Hab ich das richtig verstanden, dass deine Schwester ihrer Tochter Briefe schreibt und dabei so tut als wären sie von Oma? Das finde ich absolut daneben! Ein Fotobuch etc. finde ich eine schöne Idee, aber Briefe zu fälschen geht gar nicht!
Hallo Ich finde diese Sache sehr befremdlich, wenn ich ehrlich bin. Ich würde das nicht machen, klar sind die kinder sehr klein und verstehen das thema Tod nicht wirklich. Aber so würde ich es auch nicht wollen. Ist nur meine Meinung LG Mädelsmama
Mein, da würde ich nicht mitmachen. Ich finde das sehr befremdlich. Und nicht tröstlich. Irgendwann kommt das raus, wie soll man diese Kurve kriegen?
Also ehrlich, Briefe an eine 4-Jährige, die angeblich von der verstorbenen Oma kommen und dazu noch Geschenke, das finde ich auch befremdlich. Als meine Oma starb, war mein Großer auch 4 Jahre und er hat es schon sehr gut verstanden, was da passiert ist. Also ich wüßte da jetzt ehrlich auch nicht, wie ich da reagieren würde :(
Die Kernfrage ist doch, willst Du mitlügen und dein Kind auch anlügen? Sag deinem Kind die Wahrheit. Dass die Briefe nicht von Oma sind. Dass Oma aber auf alle aufpasst und immer bei ihnen ist.
Naja, wenn man es aber genau nimmt, dann ist Weihnachten ja nix anderes. Da gibt es auch Geschenke von einer nicht existierenden Person. Aber von der verstorbenen Oma ist das nochmal eine größere Hausnummer finde ich
Weihnachten damit zu vergleichen, finde ich etwas zu weit hergeholt. Das ist allgemein und hier setzt die Schwester die AP quasi unter Druck, mitzumachen - und das bei einem Thema (Tod der Mutter), dass der AP sowieso wohl noch etwas zu schaffen macht. Das hätte sie vielleicht vorher absprechen sollen. Klingt für mich, als ob die Schwester der AP etwas zu viel Cecilia Ahern gelesen hätte.
Ich finde das ganz schlimm und total affig und gruselig. Sag deiner Tochter es gibt keine Briefe von Oma weil diese tot ist. Es ist absolut nicht deine Aufgabe diesen Unfug mitzumachen!
Ich finde die Idee schön. Wenn es deiner Schwester und ihrer Tochter hilft, so what? (auch wenn es die Schwester ist: du kannst den Menschen immer nur vor den Kopf gucken, nicht hinein!) Wenn du das nicht möchtest, ist das auch in Ordnung. Vielleicht findet sich ja eine gemeinsame Lösung mit deiner Schwester zusammen? Rede doch noch einmal mit ihr, erkläre ihr, dass du nichts böses möchtest, die Situation für dich aber unangenehm ist.
Wenn das eine Sache deiner Schwester ist, musst du das wohl mit ihr klären. Aufklärung deiner Maus landet auch schnell bei der Nichte. Vl kann deine Schwester ein Geschenk an deine Tochter richten, im Auftrag von Oma. Also: Oma hätte gewollt, dass du das bekommst. So könnte man die Brücke schlagen. Den Brief würde ich aber tatsächlich lassen...
Hej! Ich verstehe auch nicht ganz, was das soll. Natürlich kann eine Großmutter Kindern Geschenke und Briefe hinterlassen (haben), aberdie fabriziert man doch nicht nachträglich! Und ja, Kinder in diesem Alter verstehenschn,daß eine Großmutter stirbt - wir hatten leider etliche Todfesfälle in der Familie, als mene Töchter klein, auchd ie noch kleineren Nichte und Neffe haben das verstanden -also ... DAS ist gar kein Problem. Ehrichkeit und kindgerechte Wote - zusammen trauern ist viel wichtiger als eine Scheinwelt, die irgendwann eh zusammenbricht. Das hat mit Weihnachten gar nichts zu tun. Und daß Du das nicht mitmachen möchtest, verstehe ichsehr. da würde ich mich allerdings auch nicht von meiner Schwester unter Druck setzen lassen - niemand darf von jemand anderem erwrarten, daß der/die das Lügengespinst mitträgt. Das ist IHR Problem,. nicht Deins. Just um Probleme zu vermeiden, bearbeitet Ihr ja die Wahrheit, jetzt und so,wie es paßt. Rede mit Deiner Schwester und erkläre ihr, daß sie das machen kann, wie sie will. Du machst es nicht, und darum sollte sie auf Fragen ihrer Tochter vorbereitet sein. Natürlich kannst Du Deine Tochter bitten, nicht zuviel darüber mit der Cousine zu reden, schn gar nicht nach dem Motto: ätschebätsche, das gibt es ja alles nicht, deine Mutter lügt! --- (manche) Kinder haben ein Gespür für Gehemnisse (weiß ich aus Erfahrung), zum Lügen auffordern würde ich sie nicht. Gruß Ursel, DK
Natürlich hat das in gewisser Weise auch was mit weihnachten zu tun. Du bist doch auch fast in allen Nebenforen unterwegs und solltest das "Theater" im Weihnachtsforum öfter mitbekommen haben. Dort ist oft die Diskussion, WER schenkt: Das Christkind, der Weihnachtsmann oder doch die Eltern/Verwandten? Und wie oft wird gejammert, wenn die Kinder dann erfahren im Kiga oder von Freunden, daß es Christkind oder Weihnachtsmann NICHT gibt und die Enttäuschung jedesmal groß ist. Genauso wird das hier auch kommen früher oder später. eine verstorbene Oma KANN keine Briefe mehr schreiben oder Geschenke machen, außer sie hat diese noch zu Lebzeiten verfasst oder besorgt, aber darum geht es hier nicht. Oft werden Eltern angegangen, warum sie ihre Kinder an Weihnachten belügen oder ein Theater vorspielen. Und hier ist es eben nicht anders. Wenn DU meinst, es hat rein gar nix damit zu tun, dann ist das deine Meinung. Ich denk da anders drüber.
Danke für eure Ansichten. Ich liege mit meinem Gefühl also nicht falsch. Meine Mutter hatte in der Tat (also ob sie es schon ahnte) letztes Jahr im April alle Geburtstagsgeschenke für das Jahr 2020 besorgt. Von daher gab es echte Geschenke. Mich macht ehrlicherweise an der Sache wütend, dass sie mit ihrer Aktion bei meiner Tochter jetzt erstmal ein komisches Gefühl hinterlässt und ich da jetzt „aufräumen“ muss. Eins steht fest: ich werde meine Tochter nicht zum lügen verleiten. Ich werde mit meiner Schwester reden und sie vorwarnen, dass ihr Konstrukt ins Wanken kommen könnte. Am Ende des Tages bin gar nicht ich es, die den Tod noch nicht verarbeitet hat, sondern sie.
Also ganz ehrlich, ich dachte sofort daran, dass deine Schwester schauen sollte, dass sie sich einen Therapeuten sucht. Sie scheint das ganz übel nicht verarbeitet zu haben und manövriert sich selbst gerade in eine Situation, die ihr nicht gut tut. Kinder können das schon verstehen, wenn einer stirbt. Vielleicht sogar besser als manche Erwachsene. Angelogen werden von der eigenen Mutter finde ich deutlich schlimmer. Vor allem, weil es so viel nach sich zieht. Sie hätte zumindest sagen können, dass das Geschenk noch da war. Aber das mit den Briefen ist echt...gruselig.
Wenn Geschenke von der Oma da sind, die sie noch vor ihrem Tod besorgt hat, würde ich es als Geschenk von der Oma überreichen und erzählen, dass es der Oma so wichtig war noch etwas zu schenken, dass sie es ganz früh, noch vor ihrem Tod besorgt hat. Briefe würde ich sicher nicht im Namen der Oma schreiben, eher eine Kiste mit Briefen von der Oma anlegen - und die ab und an anschauen. Wenn es keine Geschenke gibt, vielleicht gibt es ja etwas von der Oma, dass Deine Tochter zum Spielen verwenden darf. Ein alter Hut zum Beispiel. Das könnte auch ein "Geschenk" von der Oma sein, wobei ich schon klar machen würde, dass die Oma das nicht von ihrem Stern o.ä. geschickt hat. Und mit der Schwester würde ich auch reden, dass ich die Idee ja einerseits nett fände, aber andererseits nicht im Namen der Mutter etwas erfinden möchte... - ich bleibe gerne bei der Wahrheit, auch wenn sie nicht so schön ist. Und ja, wahrscheinlich ist schon, dass dann das Konstrukt zu wanken beginnt.
Mein Sohn hat keine Oma mehr. Er hat die Trauer beim ersten Tid erlebt - da war er 7 -. Mir wäre fo eine Handlung niemals in den Sinn gekommen und ich empfinde es als grotesk, so mit dem Verlust eines Menschen und der Liebe zur Oma umzugehen. Ich würde es nicht machen.
Never ever darf man sowas machen!!!
Damit kann man eines der schwierigsten Themen der Welt für die Enkelin zum Horror machen.
Dein Bauchgefühl ist absolut korrekt.
Drücke Euch die Daumen, dass Ihr gemeinsam die Kuh wieder vom Eis bekommt!
Alles Gute
Das finde ich mehr als befremdlich, wenn nicht gar geschmacklos. Das hat in keinster Weise (für mich) was mit Trauerverarbeitung; was Tröstendes oder "in Ehren halten"-im Sinne von in Erinnerung behalten zu tun. Und ganz sicherlich ist es auch nicht im Sinne der Verstorbenen. Wie lange will sie das ganze aufrecht erhalten? Wie will sie es begründen, wenn Oma nichts mehr schenkt? Weil Kind z.B. lesen kann und die Schrift der Mutter erkennen könnte. Sie unterschätzt die Trageweite ihres Handeln. Ich finde du solltest ein ernstes Wort mit deiner Schwester reden, denn ich denke, sie sollte wissen, was sie auch bei deinem Kind und dir damit auslöst (Konflikt, Zwiespalt,...). Und es ist in meinen Augen ein Vertrauensbruch, zumindest wäre es für mein Kind so und sie wäre verletzt, auch wenn sie eventuell den Grund nachvollziehen könnte.
Ich finde es, wie etliche hier, sehr befremdlich und würde meiner Tochter gegenüber ganz offen darüber sprechen, dass die Geschenke von der Tante kommen und sie selber auf keinen Fall Geschenke oder Karten von dir bekommt, weil du es nicht gut findest. Mein Vater ist am Geburtstag meiner damals vierjährigen gestorben, wir haben ein Fotobuch gemacht, dass sie immer wieder rausholt und sich anguckt, und wir haben auch ein Bild im Wohnzimmer auf ihrer Höhe, dem sie manchmal einen Kuss gibt. Sie kommt inzwischen besser mit dem Verlust klar (er war eine wichtige Figur in ihrem Leben) und hatte nur unheimliche Angst, dass an ihrem nächsten Geburtstag die Oma stirbt (was sie netterweise nicht getan hat). Auf die Idee im Namen des Verstorbenen Geschenke zu schicken, wäre ich nie gekommen. Ich finde es, bei allem Schmerz, auch wichtig, dass Kinder mit der Endlichkeit konfrontiert werden. Der Tod gehört zum Leben dazu. Ich möchte, dass es für meine Kinder eine Selbstverständlichkeit ist, dass alles irgendwann unwiederbringlich zuende ist.
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