Silbersternhauch
Hallo, unser Sohn ist nun gut 10 Monate alt und ist ein Baby, dass seit der Geburt wirklich extrem viel schreit. Man sagte uns, er habe eine Regulationsstörung und wäre schnell reizüberflutet. Er hat große Probleme einzuschlafen und schläft bis heute nur stillend oder in der Trage ein, dann aber sehr tief und lange. Nun hoffen wir ständig, dass mit zunehmenden Alter das Schreien abnimmt und tatsächlich hatten wir schon ein paar Tage im letzten halben Jahr, wo er nur wenig bis gar nicht laut geschrien hat. Jedoch ist immer noch die Regel, dass er meist mehrere Stunde am Tag brüllt. Teilweise für ein paar Minuten, Pause und wieder für ein paar Minuten usw. teilweise auch mal 1-2 Stunden am Stück. Wir waren beim Kinderarzt, bei einer Osteopathin und einer Chiropraktorin. Gesundheitlich soll alles top sein. Wir schieben das Schreien dann auf die kommenden Zähne, auf einen Wachstumsschub, etc. Aber allmählich wissen wir wirklich nicht mehr weiter. Bei all meinen Freunden weinen die Kinder, wenn sie müde sind oder sich verletzt haben. Unser Sohn brüllt ständig scheinbar ohne ersichtlichen Grund und brüllt sich so in Rage, dass er kaum mehr ansprechbar ist. Er weiß dann offensichtlich nicht mehr wohin mit sich, kneift, kratzt, beißt uns oder sich selbst, bekommt Wutanfälle, bei denen er sich untröstlich auf den Boden wirft und teilweise selbst verletzt oder klammert sich einfach stundenlang wimmernd an mich. Jeder Tag ist ein ziemlich Kampf und wir stehen ihn immer nur irgendwie durch. Teilweise habe ich solche Ohrenschmerzen, weil er mir über 1h so schrill ins Ohr brüllt, während er sich an mich klammert... :( Wir können weder Kinderwagen, noch Auto fahren, da er dort so lange schreit, bis er wortwörtlich zusammenbricht, egal was man ihm anbietet. Streicheln, singen, reden, Spielzeug, etwas zu essen, er lässt sich einfach nicht beruhigen. Kennt jemand so etwas? Alle Freundinnen von mir machen Ausflüge, fahren mal ein paar Tage weg, machen eine Radtour, machen mal eine Pause, wenn das Baby schläft... Bei uns geht das alles leider nicht. Wir sind 24h in Aktion, da er auch Nacht 10-15x wach wird und weint. Meist liege ich 11h neben ihm, weil ich nach 10min wieder hochlaufen muss, wenn ich ihn abends alleine lasse. Wann hört diese Phase denn auf? Sind 10 Monate denn noch eine Phase? LG
Wart ihr schon in einer Babyambulanz? Ich denke, Hilfe und Unterstützung würde euch wirklich gut tun. Was macht ihr denn, wenn er so schreit? Wann und wieviel schläft er denn so über den Tag verteilt? Für mich klingt das auch nach Übermüdung...
Danke für die schnelle Antwort. Früher hat er aus Schlafmangel geschrien. Nun achten wir sehr auf seinen hohen Schlafbedarf. Er hat früher 10h nachts und 5h tagsüber geschlafen. Nun sind es 11h nachts und tagsüber noch 2x 1,5h in der Trage. Manchmal auch länger/kürzer, so wie er es gerade braucht. Er ist so auch fit am Tag und wirkt nicht müde. Aber schreien tut er dennoch sehr viel. :( Unsere neuen Nachbarn nannten ihn heute einen kleinen Terroristen... das macht mich so traurig...
Hallo, es gibt spezielle Schreiambulanzen. Google mal, wo es in eurer Nähe eine gibt. Viele Grüße
Schreiambulanzen sollen super sein, nimm den Tipp definitiv auf.
Was ich für die Zeit bis dahin ergänzen möchte: Vergleiche euch nicht mit anderen. Man hört selten die ganze Wahrheit. Und selbst falls doch, bringt es euch nicht weiter.
Mein Kind hat auch Monate lang durchgebrüllt, wobei es hier zu einem guten Teil der Darm war.
Kind ist heute etwas über 1,5 Jahre alt und geht noch immer nicht alleine schlafen. Ich muss die gesamte Zeit daneben liegen (mein Erfolg: Ich kann mich manchmal unbemerkt zum pinkeln rausschleichen). Das ist zwar auch nervig, aber Kind ist eh ein Abendmensch, also gehen wir einfach später ins Bett und stehen später auf als das „Durchschnittskind“ hier im Forum - noch ist es nur ein Kind und ohne KiTa o.Ä., es zwingt uns ja keiner, dass wir um 7Uhr morgens fit sein müssen.
Die Ohrenschmerzen kenne ich. Sei „egoistisch“ und besorge dir gute (!) Ohrenschützer. Das du mitleidest hilft deinem Kind kein bisschen, du kümmerst dich auch ohne eigene Schmerzen. Also schütze dich und dein Gehör, das macht alles erträglicher. Mein Mann bspw. nutzte abwechselnd Noise-Cancelling-Kopfhörer und In-Ear-Kopfhörer - mit letzteren hörte er dann auch mal einen Podcast, während er Kind stundenlang im Arm hielt, den Bauch massierte und tröstete. Klingt im ersten Moment blöd, aber Kind wird ja durch das väterliche Hören von etwas anderem weder vernachlässigt noch gestört, es macht es nur einem selbst erträglicher.
Dein Kind mag die Trage? Ist doch perfekt! Macht damit eure Ausflüge! Das Bild von Mami mit Kinderwagen ist zwar sehr idyllisch, aber mit einer Trage bist du viel weniger eingeschränkt (Buseinstieg, Treppen, Waldboden, ...). Für dein Kind ist es auch super, um die fremden Reize zu „üben“. Es hört ein wenig. Sieht ein wenig. Riecht ein wenig. Aber das, was es währenddessen am meisten hört/sieht/riecht bleiben du und dein Mann. Bei uns guckte das kleine Kängurubaby dann bildlich gesprochen irgendwann auch öfter aus dem Beutel, als es sich daran gewöhnte.
Natürlich wäre ein Ausflug zum Meer oder sonstwas immer schön, aber nehmt das, was ihr kriegen könnt. Irgendetwas fußläufig erreichbares habt ihr sicher auch und könnt danach immer noch die nächsten Schritte angehen. Autofahren war hier nämlich auch lange Zeter und Mordio, mittlerweile aber absolut unspektakulär (waren stattdessen auch lange nur mit der Trage unterwegs).
Was ich sagen will: Sieh deine/eure Erfolge, macht, was das Kind zulässt, genießt es und schützt euch selbst, so weit es geht.
Alles Gute euch. :)
Ich kann mich Gustavina nur anschließen. Es ist hart, ich weiß. Wenn es "nur" das Schreien wäre, ok, aber dass man zusätzlich so extrem eingeschränkt ist...nicht beim Schlafen aufstehen kann, nirgends hinfahren kann - das ist sooooo unendlich belastend. Und rundherum sieht man die anderen Eltern, die einem Tagesausflug machen können. Kind schläft schon irgendwie - für euch: undenkbar. Ich habe das gerade auch monatelang durch... Zusätzlich kann ich zwei Dinge mitgeben: 1. Versuche, deinen Sohn zu akzeptieren. Es ist, wie es ist. Niemand ist Schuld daran. 2. Versuche dich auf die guten Momente zu konzentrieren. Sein lachen etc. Auch bei einem so fordernden Baby gibt es die tollen Momente - denke so oft es geht an diese. Alles Gute.
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