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Hat hier schonmal jemand mit Löschkalk...

Thema: Hat hier schonmal jemand mit Löschkalk...

....gearbeitet? Also eine Wand "gestrichen" ??? Wie ist das Mischungsverhältnis zum ansetzen ??? Hab hier nen Sack Kalk liegen, meine Tante sagte es muss Wasser und Quark rein? Aber wieviel Wasser?

von bobfahrer am 05.08.2011, 14:22


Antwort auf Beitrag von bobfahrer

Hier in Brasil wird viel mit kalk gestrichen. Die mischung musst du langsam mit wasser machen damit es nicht zu flüssig aber auch nicht zu matschig ist. Also in etwa wie ein Brei der an der rolle nur ganz wenig tropft. Vorteil vom Kalk ist, das er sehr alkalisch ist und somit Schimmel verhindert, schimmel mag keine alkaline. Quark, habe ich noch nicht von gehört, denn der Quark ist ja sehr Ph haltig, schimmelähnlich und somit wird er durch die Alkaline total neutralisiert. Was soll der Quark da viel bringen?? Um es besser zu erklären, mach die Mischung so an, damit es am ende aussieht wie ein Weichspülmittel. Nachteil ist, das man sich nicht unbedingt anlehnen sollte, denn die kliedung wird weiss, ausser du benützt ihn für draussen, somit macht der regen seinen teil und wäscht den oberen Puder ab. Drinnen ist es am besten nochmal mit einer billigfarbe drüber zu streichen, damit man sich nicht andauernd schmutzig macht. LG

von Mamamel am 05.08.2011, 14:49


Antwort auf Beitrag von bobfahrer

Hi, hier das Rezept für Kaseinfarbe. Die hat den Vorteil, abriebfest zu sein und ist daher auch in Wohnräumen nutzbar. Ohne Quark ist es eine einfache Kalkfarbe, die aber kreidet - also eher was für Lager oder Kellerräume. Sie holen sich einen Pott Magerquark (kann abgelaufen sein), packen ihn in ein Tuch und wringen soviel Wasser aus, wie´s geht. Zu dieser "Trockenquark" Menge geben Sie ein Viertel eingesumpften Kalk, rühren, die Masse wird gelblich und "schleimig" - das ist das Caseinbindemittel, aufgeschlossen mit Kalk. Zu dieser Menge geben Sie die gute doppelte Menge eingesumpften Kalk oder eingesumpfte kalkechte Pigmente. Hier nochmal die Mengenverhältnisse: Quark - 24 RT Kalk zum Aufschluß - 6 RT (zusammen = 30 RT) eingesumpfter Kalk oder/ und kalkechte Pigmente - 70 RT alles zusammen = 100 RT Der Aufstrich erfolgt Kreuz und quer auf vorgenäßter Wand, zwischentrocknen lassen (oberflächentrocken), erneut vornässen und wieder streichen, immer kreuz und quer. Die Aufstriche sollten nicht zu dick sein. Für die Durchtrocknung dürfen die Flächen weder Frost noch zu heißer Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Der Kalk ergibt einen schönen warmen Weißton, der Anstrich ist abriebfest. Das Rezept stammt aus: Kurt Schönburg: Gestalten mit wäßrigen Anstrichstoffen, Verlag für Bauwesen, Berlin, S. 115. Die Farbe sollte in Mengen angesetzt werden, die an einem Tag verarbeitet werden können, da der Ansatz am nächsten Tag sehr fest wird und nicht mehr gut aufzurühren ist. Mir reicht meist ein 500 g Quarktopf, da dies am Ende eine für meine Verhältnisse verstreichbare Menge ergibt. Den nächsten Pott Farbe setze ich dann eben später an. Nachteil: entscheidet man sich für einen pigmentierten Anstrich, sollte man die Mengen ganz genau abwiegen, da sonst eine 100% ge Reproduktion des Farbtons nicht möglich ist. Bei pigmentierter Farbe würde ich mir immer einen Plastikbecher voll einfrieren - dann ist Farbe da zum ausbessern, denn aufbewahren kann man die Farbe sonst nicht. Gruß, Speedy

von speedy am 06.08.2011, 20:20