Betreuung Baby und Kleinkind

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Brauche mal Erfahrungswerte

Thema: Brauche mal Erfahrungswerte

Hallo, seit August geht unser Kleiner (jetzt 15 Monate) in die KiTa. Die Gruppe besteht aus 15 Kindern zwischen 1 und 4 mit zwei Erzieherinnen und einem Springer. Leider war die Eingewöhnung eher kurz und nicht wirklich sanft ( weinen gilt dort als normal) Er weint immernoch beim Abgeben. Mittlerweile beruhigt er sich sehr schnell, entweder noch in meiner Anwesenheit oder spätestens wenn ich aus der Tür bin. Laut Erzieherinnen spielt er schön, isst gut, schläft mittags 1,5 h. Beim Abholen wirkt er ausgeglichen. Er zeigt ansonsten keine Trennungsängste, erkundet altersgemäß seine Umwelt. Ich bin aber, auch durch Dr Posths Forum, total verunsichert und habe Panik, dass er einen seelischen Schaden bekommt und Trennungsängste entwickelt. Aber ich muss arbeiten und eine andere Bezreuungsmöglichkeit gibt es hier nicht. Was soll ich tun? Wie sind eure Erfahrungen mit Kindern, die beim Abgeben geweint haben? Gerne Langzeiterfahrung (Kinder, die mittlerweile vielleicht schon eingeschult wurden - gab es Probleme mit dem Schuleintritt o.ä.?) Danke euch! Julia

von JuliaA am 07.01.2014, 08:30


Antwort auf Beitrag von JuliaA

Habe gute Erfahrungen gemacht mit KiTa. Betreuungsschlüssel 1:5 finde ich für dieses Alter gerade grenzwertig. Aber wenn Dein Kind ausgeglichen scheint, dann vertraue dem ganzen ein bisschen. Was heisst "kurze" Eingewöhnung? wie lange war es? Weinen bei Kindern in diesem Alter, wenn sie fremde Gesichter sehen, bzw. von der Mutter getrennt werden, ist nicht ungewöhnlich. Dr Posths Forum ist ziemlich einseitig. Man muss nicht alles als gesetzt und bewiesen nehmen, was einer schreibt. Bleib immer ein bisschen kritisch diesen Dingen gegenüber. Lies doch auch Bücher von Prof. Remo Largo. Dr Posth schreibt eigene Meinungen auf, die er als Referenz benutzt, auch wenn gewisse Studien referenziert werden...wie gesagt bleib kritisch. Aber hier im Forum gibt es einige, die Dir schreiben werden, dass Du Dein Kind auf keinen Fall vor 3 j. in Fremdbetreuung geben sollst, dass Kinder seelischen Schaden davon tragen werden etc...vieles ist nicht fundiert, einseitig und z.T. blödsinnig. Wie gesagt, meine beiden Kinder sind auch im gleichen Alter, z.T. sogar früher, in die KiTa, sie haben whd KiTa rasche Fortschritte gemacht. Das Zusammensein mit anderen Kindern tat ihnen gut, die Zeit mit Mama und Papa zuhause war dann qualitativ gut, statt schlechte Qualität und viel Quantität (viel Zeit) Wie gesagt, Prof. Largo ist international renommierter als Dr. Posth. Lies mal seine Bücher, bild Dir Deine Meinung und vergleiche die Aussagen

von annabelle_85 am 07.01.2014, 12:59


Antwort auf Beitrag von annabelle_85

Danke. Mit Aussgen, wie "das Kind muss die ersten drei Jahre zu Hause bleiben" kann man mir eh nicht kommen, denn dann würden meine Kinder verhungern. Weiß nicht, ob ihnen das so gut tun würde... Der Idealfall ist immer schön, aber die Realität sieht leider oft anders aus.

von JuliaA am 07.01.2014, 13:36


Antwort auf Beitrag von JuliaA

Mein Rat wäre: lass Dr. Posth Dr. Posth sein und nimm seine Ausssagen nicht ganz so ernst. Erinerre Dich daran, dass auch er nur seine Meinung kundtut das nicht das einzige "richtige" Wahrheit ist. Dein Kind hört sich für mich ganz normal an und wüsste anhand Deiner Beschreibung nicht, weshalb Du Dich Sorgen machen müsstest. (Erinnere Dich auch daran: ganze Generationen gingen in den Kindergarten / Krippe ohne irgendwelche Eingewöhnung. Die Kinder gingen am ersten Tag hin und wurden abgegeben. Nach Dr. Posth starre Einsichten müssten diesen ganze Menschen einen seelischen Knacks haben. Dass das aber nicht der Fall sein kann, leuchtet glaube ich jedem ein.)

von Fuchsina am 07.01.2014, 19:34


Antwort auf Beitrag von Fuchsina

Wenn ich mir die Gesellschaft so angucke, glaube ich schon, dass die meisten Menschen (ich sicherlich auch) irgendeinen Knacks haben – wovon verursacht? darüber kann man natürlich nur spekulieren. Aber ein Kind, seine Tränen und seinen Schmerz ernst zunehmen ist mit Sicherheit nicht falsch – Ob man die Tränen vermeiden kann, ist eine andere Frage. Es wurden auch ganze Generationen geschlagen – „Wir haben das schon immer so gemacht“ ist für mich kein Argument.

von Ina_84 am 07.01.2014, 19:51


Antwort auf Beitrag von JuliaA

Hier gibt es genauso viele Leute, die dir sagen es ist egal wie früh und wie lange du dein Kind abgibst, es wird schon alles gut gehen… Ist eben immer eine Frage der Priorität der Familie, Qualität und Quantität der Betreuung. Such den Mittelweg, der für euch passt. Du hast keine Alternative als zu Arbeiten, also hat dein Sohn keine Alternative als fremdbetreut zu werden. Dann mach dir doch kein unnötig schlechtes Gewissen. Du beschreibst ihn doch als ganz normalen kleinen Kerl. Anscheinend hast du ja Vertrauen zu den Erziehern und sein Verhalten ist nicht auffällig. Trennungen sind einfach traurig. Meine Kinder weinen auch (hin und wieder) beim Abschied von den Großeltern, wenn wir nach Hause fahren. Vielleicht kann man die Trennung ja irgendwie anders gestallten. Nimmt er ein Kuscheltier mit, vielleicht ist es besser wenn er noch winkt, vielleicht aber auch nicht, geht er zu einem Erzieher auf den Schoß, vielleicht darf er als erstes irgendetwas Besonderes machen, direkt frühstücken, er nimmt ein Foto von dir mit, oder oder oder

von Ina_84 am 07.01.2014, 19:34


Antwort auf Beitrag von JuliaA

Meine Tochter kam "erst" mit gut 2 in die Krippe und weinte sogar in der Vorschulgruppe manchmal noch. Nervlich sehr belastend für mich. Ab Schulanfang war es vorbei. Seitdem habe ich ein zwar schüchternes, aber sehr zufriedenes und ausgeglichenen Schulkind. Inzwischen ist sie 7. Klasse Gymnasium und auch die Schüchternheit ist nahezu verschwunden. Soweit ich das sehe, gab es keinerlei negative Auswirkungen.

von Murmeltiermama am 08.01.2014, 07:55


Antwort auf Beitrag von JuliaA

Wenn ich ehrlich bin verstehe ich dein Problem nicht ganz!? 15 Kinder,3 Erzieher sind hier auch gängig.Er fühlt sich doch wohl,schläft da und dass er mal ein wenig weint wenn du gehst ist ja nun wirklich "normal" und wenn er sich schnell beruhigt und ablenken lässt ist doch alles gut! ?

von Shaima am 08.01.2014, 13:37


Antwort auf Beitrag von Shaima

Ja, "mal ein wenig" wäre völlig ok. Er weint jedes Mal (bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen, also ca. 1x in 2 Wochen weint er nicht) relativ heftig.

von JuliaA am 08.01.2014, 13:48


Antwort auf Beitrag von JuliaA

Auch ich finde den Betreuungsschluessel zu niedrig.... Meine Tochter ist 26 Monate alt, geht seit sie 7 Monate alt ist, in die Kita. Auch sie weint manchmal noch beim Abgeben, obwohl sie dort sehr gerne hingeht, besonders nach Ferienzeiten oder auch schon mal nach einer schlechten Nacht. Schoen ist das nicht, aber es kommt halt schon mal vor - und solange ich sie abends froehlich abhole und ihr Tag gut war, ist das ok fuer mich. Weint sie, warte ich schon solange bis es wieder gut ist und uebergebe sie dann einer ihrer Betreuerinnen, die sie dann troestet und liebevoll ablenkt. Das ist aber bei der Gruppenstruktur und den wenigen Erzieherinnen in der Kita Deines Sohnes wahrscheinlich nicht immer machbar. Ein Tipp: Wenn Du es Dir nicht leisten kannst oder willst, 3 Jahre zu Hause zu bleiben - lies nicht in Dr. Posths Forum. Das verunsichert Dich nur - geht mir genauso... Ich wohne in den NL und hier gehen die Frauen meistens nach 3 Monaten wieder arbeiten - die Kinder wirken nicht wirklich gestoert, trotz frueher Fremdbetreuung, welche aber auch teuer und professionell ist.

von NinnyM am 08.01.2014, 14:05