Hallo!
Wir putzen mit unserem Sohn (2J 4M) seit seinem ersten Zahn zweimal täglich die Zähne. Bis er 2 wurde war er ein ganz braver zähneputzer, hat weit den Mund aufgerissen und uns putzen lassen. Seit einiger Zeit will er alles selber machen wie das in dem Alter eben so ist.
Wir bemühen uns mit singen oder Buch lesen daneben sehr und meistens lässt er uns dann auch vorher putzen bevor er dann selber darf. Manchmal ist das putzen durch uns aber dann recht kurz... Also wenn ich eine halbe Minute darf ist es dann auch genug seiner Meinung nach. Ich diskutiere zeitweise mit ihm dass ich noch kurz darf aber manchmal geb ich auch auf weil ich nicht möchte dass er die Lust am Zähne putzen verliert.
Ist das noch vertretbar, wenn es manchmal nicht so lange ist? Wir bemühen uns zumindest alle Zähne mal rundherum zu erwischen. Ich denk mir es faulen ja nicht gleich die Zähne wenn man einmal schlampiger putzt, aber bei den Kindern will man halt kein Risiko eingehen. Es ist irgendwie eine Gratwanderung zwischen konsequent putzen und die Laune des Kindes vielleicht langfristig zu verderben.
Mein Mann sagt mir immer er musste früher dreimal täglich putzen. Sollten wir das auch tun oder reichen 2 mal?
Und die letzte Frage: wir haben gehört man soll einem Kind so lange die Zähne putzen bzw. nachputzen bis es flüssig schreiben kann, weil die Kinder erst dann die entsprechende feinmotorik haben es komplett alleine zu tun. Ist das wirklich so? Es ist ja schon bei einem Kind mit knapp 2,5 schwer zu putzen, bei einem 5-jährigem stelle ich es mir nicht leichter vor ;-)
Lg KruemelMD
von
KruemelMD
am 24.08.2015, 14:45
Antwort auf:
Häufigkeit und Gründlichkeit beim Zähne putzen
Hallo,
Sie machen alles bestens. Wenn Sie das Gefühl haben in der Zeit die Zähne nicht gründlich genug gereinigt zu haben, dann machen Sie eine Pause und putzen einfach später nochmal.
Am Putzen führt kein Weg vorbei, bleiben Sie bitte konsequent und suchen statt Druck oder Drohungen lieber einen spielerischen Weg.
• Zähneputzen mit Liedern, Spielen oder Geschichten verbinden.
Zahnputzlieder finden sie unter:
http://www.kinderzahnaerzte.com/vorsorge/zahnputzlieder/
• Vorbild sein und zusammen putzen - das stärkt das Wir-Gefühl
• Zahnputz-Kinderbücher helfen: Ihr Kind erfährt aus den Büchern, wie wichtig
Zähne putzen ist. Anschauliche Geschichten und Bilder erklären, warum
man seine Zähne putzen soll und was passieren kann, wenn man das nicht
macht
• mit Handpuppen zusammen Zähne putzen - lustig
• festes Ritual für das Zähneputzen beim Zubettgehen planen
• Strafen helfen nicht ein Kind zu motivieren. Weigert sich das Kind
hartnäckig, dann wenigstens mit einem feuchten Baumwollläppchen die
Zähne abreiben
• mit Lob verbal nicht geizen. Regelmäßiges Zähneputzen belohnen. z.B.
Punkte sammeln, die man eintauschen kann.
Und nun zu Ihrer letzten Frage:
Besonders Klein- und Kindergartenkinder sind nicht in der Lage, eine ausreichende Mundhygiene zu betreiben. Bei dieser Gruppe liegt es in den Händen der Eltern, für gesunde Mundverhältnisse zu sorgen. Bei Eintritt in die Schule dürfen die Kinder mehr Verantwortung für ihre Zähne übernehmen. Dennoch sollten die Eltern während der gesamten Grundschulzeit morgens das Putzergebnis kontrollieren. Abends ist das Nachputzen unter Gebrauch der Zahnseide unerlässlich. Danach sollte nichts mehr gegessen und nur noch Wasser oder ungesüßter Tee getrunken werden, denn auch Getränke „ohne Zuckerzusatz“ wie z.B. Apfelschorle enthalten viel natürlichen Fruchtzucker, der ebenso schädlich für die Zähne ist wie „normaler“ Zucker.
Viele Grüße
von
Dr. Jacqueline Esch
am 24.08.2015