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Wie läuft bei Euch ein Schulaustausch ab??

Thema: Wie läuft bei Euch ein Schulaustausch ab??

In meiner Blauäugigkeit habe ich mir das so vorgestellt, wie ich das von früher kenne. Wer einen Gast aufnimmt, darf auch hinfahren. In der Schule meiner Söhne werden gerade noch heftig Gastgeber gesucht, aber die Aufnahme eines Gastes berechigt nicht zum Auslandsaufenthalt, nur die Leistungsstärksten fahren. Finde ich etwas "daneben". Hat ja nix mit Austausch zu tun. Gruß Trini

von Trini am 10.02.2012, 15:05



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An der Schule meines Sohnes gibt es zwei verschiedene zwei verschiedene Auswahlszenarien. Ein Austausch ist ein reiner Orchesteraustausch, da fliegt das gesamte Schulorchester nach Amerika, also kommt man da gar nicht mit, wenn man kein Instrument spielt. Bei den anderen wird sich für den Austausch mit Angabe von Hobbies, kurzer Charakterisierung, Foto und Erwartungen, die man an den Austauschpartner hat, beworben. Das selbe machen die Schüler an der Partnerschule. Von dem verantwortlichen Lehrer werden die Zettel ausgewertet und ein Partner zugeteilt, der möglichst gut passt. Aber bei allen gilt, wer jemand aufnimmt, geht dann auch in das betreffenden Land mit. Ich finde es sehr unfair, das zum Aufnehmen alle gut genug sind, aber zum Mitfahren nur die Leistungsstärksten. Vielleicht sollte man das beim nächsten Austausch mal ansprechen. Gerade diejenigen, die nicht so leistungsstark sind, motiviert ein Austusch oft wieder. LG Pia

von Piamit2 am 10.02.2012, 18:45



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und wir hätten das gerne andersrum gehabt. meine wäre soooo supergerne ins ausland zum austausch gegangen. wir hätten allerdings hier keinen platz jemanden aufzunehmen. so musst sie leider hier bleiben und das als klassenbeste

Mitglied inaktiv - 10.02.2012, 18:57



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Hallo, wir schlagen uns auch grad damit 'rum. Also hier sieht es wie folgt aus: In der 8. Klasse findet der so genannte Schüleraustausch statt. Es kann nach Frankreich, Spanien oder England gehen. Auswahlverfahren: Wer Spanisch lernt, fliegt nach Spanien. Keine Diskussion. Wer Französisch lernt, kann garantiert am Frankreichaustausch teilnehmen. Die restlichen Schüler inklusive der Lateinschüler prügeln sich um die wenigen Austauschschüler aus England. Es heißt, es wird 'gelost'. Von einer Freundin und ihrer Tochter weiß ich, dass zumindest vor 2 Jahren nur die 'Besten' fuhren. Für mein Kind hängt sein Seelenheil von einem Platz beim Englandaustausch ab. Es gibt hier kaum noch ein anderes Thema. Ich werde angewiesen von ihm, die Klassenlehrerin (auch die Englischlehrerin) möglichst bei jedem Elternsprechtag anzusprechen, wie die Chancen aussehen. Im letzten Gespräch konnte ich ihr entlocken, dass hervorragende Leistungen kein Hinderungsgrund sind ;-). Am Elternabend wurde zudem gesagt, dass man Schüler versucht auszuwählen, die auch viel und freiwillig gut Englisch sprechen. Es gibt für 7 Klassen (Realschule und Gymnasium) pro Klasse ca. zwei bis drei englische Ausstauschschüler. Ich wünsche meinem Kind so sehr einen Platz *seufz*. In einem halben Jahr werden wir wohl mehr wissen. Die Alternative nach Frankreich zu fahren, ist für mein Kind keine. Er würde dann am Austausch schlicht nicht teilnehmen, obwohl ich natürlich versuchen werden ihn dazu zu bewegen. In der 9. Klasse kann er mit einer Gruppe der Schule nach China fliegen für 2 Wochen. Wie da ausgewählt wird, weiß ich nicht. Da nur wenige fliegen, der Unterricht für die anderen Schüler 'normal' weitergeht, wird sicherlich auch hier nach Leistung ausgewählt - denn die Schüler müssen den verpassten Unterrichtsstoff ja selbstständig nacharbeiten können. Es ist ein Kreuz, echt... Ich würde übrigens gerne einen Austauschschüler aufnehmen, auch wenn nicht die Garantie für das eigene Kind besteht, dann auch in das Land selbst mitreisen zu dürfen. Es ist trotzdem ein Gewinn. Ich verstehe auch den Ansatz nur 'gute' Schüler zu schicken, die in der Lage sind sich vernünftig dort mit den Famlien (die oft kein Deutsch sprechen) zu unterhalten. Schüler mit 4'en können das nämlich oft nicht und zwei Wochen oder 10 Tage sind einfach nicht ausreichend, um sich soweit in die Sprache einzuhören, dass während des Austausches noch eine Verbesserung zu erlangen ist. VG Andrea

von AndreaL am 11.02.2012, 12:31



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Ich drücke euch die Daumen. Falls es gar nicht klappt: es gibt viele Austauwchorganisationen wie z.B. YFU, die auch Sommerprogramme anbieten und dafür auch Gastfamilien für 6 Wochen suchen. Wir hatten letztes Jahr im Sommer eine Schüler (und vorher auch schon welche für 1 ganzes Jahr) und es war eine tolle Zeit für unseren Sohn. LG

von Julia+Christopher am 11.02.2012, 14:56



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Hallo, ich würde einen freundlichen Brief an den Direktor schreiben und sagen, dass es nicht angeht, dass Gasteltern sich für Gastschüler einsetzen, das eigene Kind dann aber nicht ebenso die Chance hat, einen Gegenbesuch zu machen. Man kann auch die Schulpflegschaftsvorsitzenden ansprechen und um Unterstützung bitten. Das ist nach meiner Erfahrung durchaus wirksam - und bringt vor allem mehr, als sich nur hier im Forum (wenn auch zu Recht) aufzuregen, gell! Werde aktiv, Du hast völlig Recht mit Deiner Kritik!

von Astrid am 11.02.2012, 12:19



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Woran liegt es, dass Gasteltern noch gesucht werden? Gibt es mehr Schüler, die zu Euch kommen? Sind es also weniger Schüler, die anschließend in England (?) besucht werden können...? Dann nützt auch eine Beschwerde nicht, wenn keine Schüler da sind, dann kein Austausch *schulterzuck*. Zum Tatbestand, dass nur die 'Besten' fahren dürfen, habe ich ja schon geschrieben. Das wäre für mich tatsächlich O.K.! VG Andrea

von AndreaL am 11.02.2012, 12:34



Antwort auf Beitrag von Trini

IN DER REGEL nur auf Gegenseitigkeit, es sei denn, es passt mal gar nicht. Oft können alle, die wollen, wenn zu wenig Tauschpartner aus dem Ausland, wird ein Verfahren bei uns durchgeführt, dass teilweise aus Auswahl nach Noten, teilweise aus Losverfahren besteht und noch mit einbezieht, ob jemand schon anderweitig zum Zuge kam. Bei uns am Gym gibt's einen regen und gut funktionierenden Austausch mit der Partnerstadt in Frankreich, einen Austausch nach Italien und die Türkei (nicht so gut funktionierend) und einen "Eliteaustausch" nach USA, wo aber wirklich immer nur ganz wenige gehen können.

von like am 11.02.2012, 13:54



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... in der Hoffnung, dass der Austausch ihn ein bisschen mehr motiviert, mit der Sprache was anfangen zu können. Und aus meiner Schüleraustauschzeit erinnere ich mich auch noch gut an meine Freundin, die in Französisch immer 4 stand, aber die einfach so mutig und extravertiert war, dass sie drauf los gelabert hat, wie ihr der Schnabel gewachsen ist - und damit super klar gekommen ist. Natürlich haben sich bei der Grammatik so manche Fußnägel aufgerollt, aber sie hatte eben keine Scheu vorm Fehler machen, und kam so deutlich weiter als manche 1-2er-Schüler, die an ihrem korrekten Satz eine Stunde rumfeilten, bevor sie sich trauten, ihn auszusprechen. Besagte Freundin hat später dort in Frankreich im Rathaus gejobbt, weil sie mit ihrer Art einfach so gut ankam. Ähm ja, aber zurück zum Thema: Ich kenne es so, dass es normalerweise ein AusTAUSCH ist, also der, der einen aufnimmt, auch zu dem hinfährt. Allerdings kann es ja immer mal sein, dass jemand gerne teilnehmen würde, aber das eine oder das andere nicht kann, dann kann man ja auch versuchen, ob man jemanden findet, der nur eins davon macht. Ich persönlich hatte 2x einen Austausch mit Frankreich, einmal war nur ich in Frankreich und meine Austauschpartnerin hatte keine Zeit, nach D zu kommen, und einmal hatten wir (unabhängig von der Schule, über ein privates Austauschprogramm) eine französische Schülerin da, ohne dass ich nach F gefahren wäre. Aufregen würde ich mich da nicht - aber eben im Zweifel nicht mitmachen, wenn ich nicht will. LG sun

von sun1024 am 11.02.2012, 17:55



Antwort auf Beitrag von Trini

Meine Tochter ist gerade in der 9. Klasse und möchte im November mit nach China fahren. Natürlich ist es ein Austausch und so würden wir nächsten Jahr auch einen Chinesen beherbergen. Uns wurde aber gesagt, dass die Klassengröße in China eine ganz andere ist als hier. Bei uns sind es aktuell gerade 25 Schüler in der Klasse, während in China 50 (!!) Schüler in einer Klasse sind. Deshalb wird bei uns auch gefragt, ob jemand ohne Austausch einfach nur einen Chinesen aufnehmen würde. Beim Infoabend fanden das einige Eltern sogar richtig gut, denn manche Kinder wollten nicht mitfahren, würden aber gerne jemanden aufnehmen. Manchmal ist das auch eine Geldfrage. So ein Austausch kostet ja auch etwas und nicht alle können sich das leisten. Warum möchte er denn nicht nach Frankreich? Wenn er als Französischschüler auf jeden Fall mitkommen kann, dann wäre das doch auch eine Option. Bei uns kamen nur sehr wenige Engländer und wurden in alle Klassen verteilt. So waren es bei uns gerade mal zwei Glückliche, die beim Austausch mitmachen konnten.

von celmin am 12.02.2012, 10:22



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Hallo Celmin, ich denke, Du fragst mich, warum der Sohn nicht nach Frankreich möchte... Er mag die Sprache nicht *sehrseufz*. Er findet es blöd, dass man selbst nach 1,5 Jahren Lernen nix versteht, wenn Franzosen reden. Er übt sich den Wolf für Tests und Arbeiten und wird nie nie nie die Leistungen erreichen können wie im Englischen. Und deswegen hat er für sich beschlossen, diese Sprache nur überleben zu wollen und nicht noch mehr Energie reinzustecken. Ich weiß nicht, wie er reagieren wird, wenn er nicht nach England kann. Aber zwingen am Frankreichaustausch dann teilzunehmen, werde ich ihn nicht. Dann ist das eben mal so. Seine Schule bietet in Klasse 10/11 noch einen Austausch mit Finnland an, er wird wohl nach China mitfahren können. Dann soll das eben reichen :-), ist ja auch schon richtig super! LG Andrea

von AndreaL am 12.02.2012, 10:54



Antwort auf Beitrag von AndreaL

wir hatten hier einen sehr gelungenen Frankreichaustausch letztes Jahr. unser junger Franzose war meganett und hat sich richtig toll mit unserem Sohn verstanden. Es flossen Tränen beim Abschied. Unser Sohn konnte sich mit Händen und Füßen recht gut verständlich machen in Frankreich, der Franzose konnte aber fast kein Deutsch, hat sich dennoch hier sehr wohl gefühlt - das klappt schon zwischen den jungenLeuten, sofern die Chemie stimmt, auch wenn sie sich sprachlich kaum verstehen. Ich denke, es ist gerade eine Erfahrung in einer nicht so einfachen Sprache, sich in einem fremden Land aufzuhalten und dennoch ( also trotz mangelnder Sprachkenntnisse) herzlich aufgenommen zu werden.

von like am 12.02.2012, 11:09



Antwort auf Beitrag von like

und so schrieb ich ja, dass ich es zumindest versuchen werde ihn umzustimmen. Aber eben nicht um jeden Preis. Nicht gegen seinen absoluten (Wider-)willen. Der Sohn hat andere Stärken und ich kann mich damit abfinden, dass Französisch eben seine Schwäche ist. Und man kann auch mal hinnehmen, dass jemand auch kein Interesse hat, an dieser Schwäche zu arbeiten. Das ist dann eben auch mal eine Erfahrung :-). LG Andrea

von AndreaL am 12.02.2012, 11:38



Antwort auf Beitrag von AndreaL

... na ja, ist immer relativ und das eine muss mit dem anderen ja nichts zu tun haben. Mein Pubertierender hat grad auch ne 4 in Franz und würde trotzdem SOFORT wieder zu seinem Austauschpartner fahren - es war einfach eine menschlich sehr gelungene Sache, die Sprache war da eigentlich zweitrangig. Er geht im Sommer nun mit dem deutsch-französischen Jugendwerk nach Frankreich und dann machen wir auch noch dort Urlaub. Er freut sich auf beides.

von like am 12.02.2012, 12:29



Antwort auf Beitrag von like

Tja... Vor 2 Jahren im Sommerurlaub hatte er sehr nette Franzosen kennengelernt, von denen einer radebrechend ein paar Brocken Deutsch aus dem Deutschunterricht konnte. Wir werden es abwarten, dann zeige ich ihm die Vorteile auf und dann soll er eben wirklich selber eintscheiden. Ich werde dann mal berichten, was draus wird. Konflikte rund um das Thema wird's aber nicht geben. Da dieser Austausch (England oder Spanien oder Frankreich) zeitgleich stattfinden wird - also alle anderen Schüler *weg* sein werden - wird er sich gut überlegen, ob er wirklich bockig verzichtet ;-). LG Andrea LG Andrea

von AndreaL am 12.02.2012, 12:39



Antwort auf Beitrag von Trini

Ich war nur überrascht, weil ich AusTAUSCH halt nur in Gegenseitigkeit kenne. Bei uns sind seinerzeit die nach Moskau gefahren, die vorher einen Gast hatten. Das Mädel schlief übrigens bei mir im Zimmer auf der Luftmatratze bzw. in meinem Bett. Wir haben uns dauernd um die Matratze "gestritten". Auch mein Mann war bei dem englischen Schüler, den er zuvor als Gast hatte. Der Elternbreiratsvorsitzende findet die hier praktizierte Vorgehensweise übrigens gut. Wir sind austauschmäßig leider "außen vor", weil es nur Frankreich als Ziel gibt, die Kunos aber Latein lernen. Allerdings wären wir als Gastgeber wohl trotzdem akzeptiert???? Werde aber im SEB mal nachfragen, ob man sich nicht für einen England-Austausch stark machen sollte. Trini

von Trini am 13.02.2012, 08:03



Antwort auf Beitrag von Trini

Jetzt verstehe ich den Ansatz. Das ist doch aber nachvollziehbar, was soll ein Kind - was die Sprache nicht lernt - in einer Familie, in der die Sprache dieses Kindes u.U. nur unzureichend von einem Kind der Familie gesprochen wird... Ich sage jetzt mal provokativ, dass diese Bedingungen ja meist vorher bekannt sind. Und es eigentlich auch allen Eltern mit Latein-Kindern klar ist, dass das mit dem Austausch ein bisschen schwer ist ;-). Ein Austausch auf Gegenseitigkeit mit England ist eben nicht mal so aus dem Boden zu stampfen. Laut unserer Schule gibt es kaum Schüler in England, die überhaupt Deutsch lernen, daher ist es so schwierig einen Austausch zu initiieren bzw. sind es es hier eben so wenige englische Schüler für so viele deutsche Schüler. Im Grunde genommen ist das ein Kriterium für die weiterführende Schule, in wie weit solche Austausche garantiert sind... Blöd ist es schon. Zumal, wenn es bei Euch, Trini, dann keine anderen Gelegenheiten gibt mit der Schule gemeinsam ins Ausland zu fahren und solche Erfahrungen sammeln zu können. VG Andrea

von AndreaL am 13.02.2012, 11:11